Das Phantom von SINOSAT

Bisher gibt es für die Beschuldigungen der chinesischen Regierung gegen Falun Gong, das Sendesignal des TV Satelliten SINOSAT unterbrochen und für eigene Sendungen genutzt zu haben, keine Anhaltspunkte; Recherchen vor Ort ergaben: sogenannte „Zeugen“ sind unbekannt, örtliche Beamte verweigern Kontakte. Falun Gong habe vom 23. – 30. Juni täglich aus dem Ausland durch Funkwellen den chinesischen TV Satelliten SINOSAT attackiert und dabei CC-TV-Programme und regionale TV-Sendestationen gestört. Angeblich konnten dadurch Nachrichten, Wettervorhersagen, das Endspiel der Fußball-WM und andere Programme in bestimmten Regionen nicht gesehen werden. So hieß es in einem Statement einer Unterabteilung des chinesischen Informationsministeriums, das von der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua am 8. Juli veröffentlicht wurde. Diese Nachricht, die Falun Gong anschuldigt, ging tagelang durch die staatlichen chinesischen Medien in Form von Interviews mit staatlichen Stellen und „Betroffenen“. Zusätzlich hieß es noch, Falun Gong habe eigene Sendungen eingespeist.

Ebenfalls für den 8. Juli, also eine Woche nach diesem angeblichen „Satelliten-Vorfall“, wurde in Eile eine Pressekonferenz mit dem Staatsrat einberufen. Laut Associated Press (AP) musste der chinesische Informationsminister zugeben, man verfolge die Spuren, habe aber bisher keinen handfesten Beweis dafür, dass Falun Gong dahinter stehe. Nach nur zwei Fragen seitens der Presse wurde die Veranstaltung überraschend schnell beendet, so berichtete AP.

Unauffindbare Zeugen und andere Widersprüchlichkeiten


Laut „Focus Interview“, einer Sendung der staatlichen Station CC-TV, wird speziell in schwer erreichbare ländliche Gegenden via SINOSAT gesendet. In „Focus Interview“ wurden diverse Interviews mit „Betroffenen“ über die angeblichen TV-Störungen und von Falun Gong eingespeiste Sendungen geführt.

Abgesehen davon, dass westliche Fachleute ein Unterbrechen des Satelliten- Sendesignals aus dem Ausland für höchst unwahrscheinlich bis technisch unmöglich halten, ergaben unsere Recherchen vor Ort weitere Widersprüchlichkeiten: der als Bewohner des Dorfes Yongtai zitierte „Sun Yulong“ ist in diesem Dorf unbekannt. Mehrere Bewohner berichteten übereinstimmend, man sehe dort nicht fern, weil man gar keinen Empfang habe. Auch andere in der Sendung zitierte angebliche Einwohner kannte man in Yongtai nicht. Auch „Shi Fusheng“ aus Tiaoshan, Kreis Yongtai, hatte laut „Focus Interview“ von Störungen beim Fernsehempfang berichtet. Aber im Gemeinde-Büro von Tiaoshan hieß es: „Hier lebt niemand, der so heißt“. Am Telefon nach einem „Jiang Diancai“ gefragt, den „Focus Interview“ ebenfalls zitiert hatte, hängte ein Beamter in dem Dorf Lanqiao, Kreis Pingjiang, Provinz Hunan, sofort auf.

Solche Geschichten ziehen sich wie ein roter Faden durch unsere Recherchen in verschiedenen Regionen. Beamte des für TV-Sendungen zuständigen Büros im Kreis Jingtai sagten sogar, diese Sache werde „besonders behandelt“, und sie könnten mit Reportern nicht darüber sprechen. Zuweilen gab es auch von offiziellen Stellen widersprüchliche Behauptungen ebenso wie den Verweis auf Anordnungen „von oben“.

Die Fallen der chinesischen Propaganda – Information oder Irreführung?


Die Behauptung, Falun Gong habe einen TV-Satelliten „gekapert“, stammt bisher lediglich aus staatlichen chinesischen Quellen, und angebliche Beweise lösten sich wie so oft in Luft auf. Nach wie vor ist uns nichts über eine derartige Aktion von Falun Gong-Praktizierenden bekannt. Wir bitten dringend, Informationen über anscheinend brisante Ereignisse, speziell betreffend Falun Gong, nicht unüberprüft von den chinesischen Medien und staatlichen Nachrichtenagenturen zu übernehmen, um nicht gezielte Fehlinformationen zu verbreiten.
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