Frau Zhao Xiaoping, 62, aus Xinjiang, starb im Januar 2001. Sie war die 964. ToteIm April und Mai 2004 erreichten uns Informationen über 62 Todesfälle von Falun Gong-Praktizierenden durch Folter und Misshandlungen

14.06.2004 opfer_verfolgung
Wir erhielten den folgenden, detaillierten Bericht von einer Frau, die zusammen mit Frau Zhao Xiaoping von der Polizei in Peking festgenommen wurde. Zhao Xiaoping war bis jetzt nur als „Nr. 3“ bekannt. Erst nach ihrer Identifizierung anhand eines Familienfotos schrieb die Mitgefangene einen Bericht über die Ereignisse, die sie miterlebte. Nach groben Misshandlungen starb Frau Zhao am 7. Januar 2001 an inneren Blutungen von Leber, Milz und Magen.
Zhao Xiaoping, 62, starb drei Tage nach Verhör und Folter in Pekings Polizeistation.
Frau Zhao Xiaoping, 62, eine pensionierte Lehrerin aus Xinjiang, praktizierte seit 1998 Falun Gong. Am 27. Dezember 2000 traf sie in Peking weitere Praktizierende, die sich für ein Ende der Verfolgung von Falun Gong einsetzen wollten. Um sich bei einer eventuellen Verhaftung nicht gegenseitig verraten zu können, tauschten sie nicht ihre Namen aus, sondern bezeichneten sich mit Nummern.


Auszug aus dem Zeugenbericht:

Von Pekings Platz des Himmlischen Friedens zur Polizeistation

„ \[…] Am 30. Dezember 2000 gingen wir zum Platz des Himmlischen Friedens. An diesem Tag kamen auch viele andere Praktizierende, aber auch Polizei von außerhalb, um die Pekinger Polizei zu unterstützen. Sie brachten sogar einige Gefangene mit, die ihnen bei der Festnahme von Falun Gong-Praktizierenden helfen sollten. Die Gefangenen erhielten dafür täglich 100 Yuan (10 €). Außerdem wurde ihnen für die Festnahme von Falun Gong-Praktizierenden eine Haft-Verkürzung von einem Jahr versprochen. Wir wurden festgenommen und kamen in das Haftzentrum im 8. Bezirk der Pekinger Polizei, das wegen seiner schlimmen Methoden berüchtigt ist. Als ich in die Tür trat, erkannte ich Frau Zhao, die ich schon vorher gesehen hatte. Aber damals war sie für uns alle nur ‚Nr. 3’. Nach unserer Ankunft mussten wir unsere Kleidung ablegen. Die Polizisten quälten uns indem sie uns mit kaltem Wasser übergossen.“


In der Polizeistation – auch Mitgefangene werden zur Mithilfe beim Foltern aufgefordert

„Elf von uns weigerten sich, mit der Polizei zu kooperieren. Wir wurden auf der ‚Tigerbank’ gefoltert (webseite), mussten Gefängniskleidung tragen oder die Gefängnisordnung hersagen. Wenn wir nicht mitmachten, befahl die Polizei den Mitgefangenen, uns zu quälen. Wir klärten die Mitgefangenen darüber auf, was Falun Gong wirklich ist, und daraufhin änderten sie ihr Verhalten. Aus Protest gegen die Verfolgung gingen wir in einen Hungerstreik.

 Am 4. Januar 2001 wurden Frau Zhao und ich mit brutalen Methoden zwangsernährt. Um Mitternacht wurden wir von der Polizei zum Verhör geweckt. Die Polizei schrie: ‚Los, beeilt euch!’ Der Polizist, der mich verhörte, war äußerst grob und erbost. Er sagte: ‚Sag uns Namen und Adresse, sonst schicken wir Dich ins Arbeitslager in Xingjiang’. Die Polizei konnte nichts aus uns herausbekommen und schickte uns zurück in unsere Zelle. Die Zellenleiterin, auch eine Gefangene, war noch wach. Sie sagte: ‚Nr.3 (Frau Zhao) und noch eine andere sind nicht zurückgekommen.’"


Unter den Augen des Polizeidirektors geht die Folter weiter

„Als Nächste wurde eine Praktizierende aus dem Bezirk Miyun in Peking in die Zelle zurückgebracht. Ich fragte sie: ‚Was war los?’ Sie antwortete: ‚Ich wurde verprügelt. Heute Abend kam der Direktor der Polizei-Behörde von Peking zur Inspektion hierher. Er hatte noch einen Schlägertyp mitgebracht. Als ich die Fragen des Direktors nicht beantwortete, befahl er dem Schlägertyp, auf mich einzuschlagen.’ Ihr liefen die Tränen über die Wangen. Ich weinte auch. Ich berührte ihren Kopf und fühlte unter ihrem zerzausten Haar viele geschwollene Stellen und Beulen.

Nach langer Zeit kam auch Nr.3, Frau Zhao, zurück. Sie konnte kaum gehen, obgleich sie sich darum bemühte. Sie war noch schlimmer geschlagen worden als andere. Ihr Körper war schmutzbedeckt. Ihre Hosen waren verdreckt. Frau Zhao hielt ihren Mund fest verschlossen um ihre Schmerzen nicht zu zeigen. Ich wusste, dass sie nicht weinen würde; aber ich selbst konnte nur noch weinen. Ich ließ sie an meinem Platz schlafen. Sie quetschte sich mit Mühe hinein und legte sanft ihre Hand auf mich, damit ich nicht weinte.“


Auch die inneren Organe sind schwerwiegend geschädigt

„Am nächsten Morgen berichtete die Zellenleiterin der Polizeiaufsicht: ‚Nr.3 (Frau Zhao) kann sich nicht mehr aufrecht halten, sie fiel um!’ Frau Zhao sagte ruhig: ‚Das ist kein Problem!’ Dann wurde sie hinausgetragen. Kurz danach erfuhren wir, dass sie in ein Krankenhaus gebracht werden sollte. Am Abend wurde die Zellenleiterin zu ihrer Betreuung ins Krankenhaus geschickt. Ich verbrachte wieder eine sorgenvolle Nacht. Die Zellenleiterin kam am frühen Morgen des 6. Januar zurück. Wir erkundigten uns nach Frau Zhao; aber sie wollte uns keine Informationen geben, und im Nachhinein konnten wir uns denken, warum.

Nach dem Frühstück hat mich (die Nr.4) der Gefängnisarzt aufgerufen. Er behauptete: ‚Ich habe in dieser Gegend einen guten Ruf. Die Rettung von gestern Abend hat schon allein 8.000 Yuan (800  €) gekostet. Falls es Probleme gibt, bin ich dafür nicht mehr verantwortlich’. Ich dachte mir, was für ein bösartiger, niederträchtiger Typ und ich fragte ihn, wieso hat das soviel gekostet? Er sagte: ‚Sie ist so schwer krank. Sie hat innere Blutungen in Leber, Milz und Magen; ihr Herz war angeschwollen und die Nieren arbeiten nicht mehr...’.

Am frühen Morgen des 7. Januar riss eine Polizistin die Zellentür auf und schrie uns an: ‚Sie liegt schon im Sterben, hat aber noch immer nicht ihren Namen und Adresse gesagt! Wer von Euch weiß Bescheid? Los, raus damit!’ Sie zeigte hysterisch auf jede Einzelne von uns. Wir wussten, dass Nr. 3 (Frau Zhao) von der Polizeibehörde in Peking totgeschlagen worden war. Wir hielten eine Schweigeminute zu ihrer Erinnerung. Weil damals niemand Frau Zhaos Namen kannte, schrieben wir später nach unserer Entlassung keinen Bericht über ihren Fall.“


Der Tod von Frau Zhao ist kein Einzelfall – 62 Foltertote wurden im April und Mai 2004 bekannt


In den Monaten April und Mai erhielten wir Nachricht über 62 Todesfälle von Falun Gong-Praktizierenden. Das ist das erschreckende Ergebnis der Anordnung des ehemaligen, chinesischen Staatspräsidenten Jiang Zemin, Falun Gong sei komplett auszulöschen (webseite). Im April allein wurden 41 Todesfälle bekannt, eine der höchsten Todesraten innerhalb eines Monats, die während der nun schon fast fünfjährigen Kampagne von Gehirnwäsche und Gewalt gegen Falun Gong gemeldet wurde. Die zu Tode gequälten Praktizierenden waren zwischen 23 und 82 Jahre alt. In Chinas nordöstlichen Provinzen Heilongjiang, Liaoning und Shandong wird weiterhin die höchste Anzahl von Todesfällen gemeldet.

Die Namen der im April und Mai durch Folter Gestorbenen: Pan Jianjun, Liu Wenyu, Peng Chunrong,Wang Hengyou, Zhao Liuchun, Yang Yongshou, Wang Guiju, Zhong Yanzhong, Zhang Haiyan, Hunag Lizhi, Hunag Jingping, Yang Lingyun, Huang Zhao, Li Qinzhou, Wang Shouqi, Wang Dayuan, Wang Zhencheng, Li Yinglin, Pei Cuirong, Wang Dongmei, Yang Junping, Du Yueqing, Cao Yuqiang, Shen Guoyan, Zhang Keyan, Zhu Meijuan, Wang Zhande, Ma Zhongxing, Huang Yulan, Chen Qing, Yang Xiuqin, Meng Jixiang, Liu Yupu, Wang Guoyue, He Xiuling, Gao Shuqin, Li Chuanwen, Yao Yaoyuan, Wang Guofang, Pei Xiuyuan, Li Chunrong, Zhang Yuzhen, Zheng Fuxiang, Wei Xinhua, Zhang Caihou, Wang Jingrong, Zhou Yong, Yang Meiying, Wang Xiuyuan, Sun Lancheng, Yu Fenghua, Xin Jingwen, Tang Yun, Zhou Zebi, Gao Jingling, Han Zhenju, Yan Liyou, Fu Meihui, Tian Lifu und Zhou Yuqin.
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