Herr Jiang Renzheng und Frau Guo Rui waren im Jahr 2001 zum Studium nach Deutschland gekommen. Nach einer Odyssee menschlicher und bürokratischer Irrungen und Wirrungen und einem aussichtslosen Asylantrag fliehen die beiden im Frühjahr 2003 zu Verwandten nach Norwegen und lernen bei ihnen Falun Gong kennen. Von da an praktizieren sie Falun Gong und nehmen an vielen Veranstaltungen gegen die Verfolgung teil. Sie korrigieren aus eigenem Antrieb ihr vergangenes Fehlverhalten gegenüber norwegischen und deutschen Behörden entsprechend den Prinzipien von Falun Gong und kehren nach Deutschland zurück. Trotz der Einsicht, die das junge Paar durch sein Verhalten zeigte, schenkte man ihnen offensichtlich keinen Glauben mit dem Resultat, dass die Abschiebung nach China angeordnet wurde.
Vor seiner Inhaftierung in China gelang es Jiang Renzhang mehrmals, Freunden in Deutschland über Handy von den Verhören zu berichten. Die chinesischen Sicherheitsbeamten erschienen das erste Mal am 17. 3. im Haus von Jiangs Vater. Sie fragten Jiang nach seiner Asylbewerbung und ließen ihn wissen, dass ihnen die gesamten Vorgänge von deutschen Behörden weitergegeben worden seien. Er wurde aufgefordert, seine Erlebnisse im Ausland aufzuschreiben. Seine Weigerung brachte den anwesenden Vater zur Verzweiflung, sodass der Druck auf Jiang von zwei Seiten kam. Schließlich beschrieb er z.B. seine Teilnahme an einer Mahnwache vor der chinesischen Botschaft in Norwegen. Das Verhör von Vater und Sohn dauerte von 16 Uhr bis um vier Uhr morgens. Seit diesem Verhör hat sich sein Vater stark verändert, er kann nicht mehr klar denken und erkennt manchmal sogar seine Verwandten nicht mehr; Jiangs Mutter weint fast nur noch.
Es folgten weitere mehrstündige Verhöre. Jiang wurden Fotos gezeigt, die er an seine Eltern geschickt hatte. Zur Stellungnahme aufgefordert, sagte er: „Das ist meine Privatsache, wozu fragst du das alles?“ Die Antwort des Polizeileiters darauf: „Weißt du nicht, wer du bist? Wir haben das Recht, alles bei dir zu untersuchen.“, und: „Du bist jetzt in China. Du musst das chinesische Gesetz respektieren, an Falun Gong darfst du nicht glauben.“ Dieses Verhör dauerte drei Stunden.
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