Berlin/New York (FDI) - Dem Falun Dafa Informationszentrum wurden im Juni 20 Todesfälle von Falun Gong-Praktizierenden infolge der Verfolgung durch das kommunistische Regime Chinas gemeldet. Einige der Todesfälle ereigneten sich bereits im Januar 2007, wurden aber aufgrund der schwierigen Umstände und dem Risiko beim Übermitteln der Informationen aus China erst jetzt bekannt.
Die Todesfälle ereigneten sich in 10 Provinzen und Städten Chinas, über 75% stammen aus dem Nordosten des Landes. 14 der Ermordeten sind Frauen, so wie auch 70% der bisher insgesamt bestätigten 3.075 Todesfälle. Schätzungen zufolge liegt allerdings die tatsächliche Anzahl der Todesfälle zehn Mal höher, da mehrere tausend Personen bis heute vermisst sind und weiterhin Fälle, die sich vor Jahren ereignet haben, aufgedeckt werden.
Acht der Opfer vom Juni waren über 50 Jahre alt, die jüngste, Liu Liang aus der Stadt Jiaozhou (Provinz Shandong), war 24 Jahre alt.
Mehreren Medienberichten zufolge, darunter ein Artikel von Intelligence Online aus dem Jahr 2005, wurde der stellvertretende Staatssicherheitsminister Liu Jing beauftragt, Falun Gong vor den Olympischen Spielen 2008 in Peking auszulöschen. (http://faluninfo.net/displayAnArticle.asp?ID=9490) Die Anweisung kommt vermutlich von höchster Ebene, von Leuten wie dem Politbüromitglied Luo Gan, der die Anti-Falun-Gong Politik von Jiang Zemin weiterführt. Meldungen aus China bestätigen dies; es heißt, dass Liu die Polizeistationen im ganzen Land instruiert habe, mit gezieltem Einsatz Falun Gong vor Beginn der Sommerspiele in einem Jahr von der Bildfläche verschwinden zu lassen.
Unter den 20 Todesfällen, die im Juni berichtet wurden, ist auch Frau Wang Minli. 2003 hatte der damalige UN-Sonderberichterstatter über Folter, Theo van Boven, bezüglich ihrer Inhaftierung und Folter seine Besorgnis ausgedrückt. Im Bericht 2006 schreibt sein Nachfolger, Sonderberichterstatter Manfred Nowak, dass 66 Prozent aller gemeldeten chinesischen Folterfälle in Haft Falun Gong-Praktizierende sind.
Die angewandten Foltermethoden umfassen Elektroschocks, Schläge, sexuelle Misshandlung einschließlich Vergewaltigung, Aufhängen mit Handschellen an der Decke, tagelanges Festbinden in der „fliegender Adler" -Position und Schlafentzug über mehrere Wochen hinweg; hinzu kommen Zwangsarbeit bis zu 20 Stunden täglich und Gehirnwäschesitzungen, die beschönigend als "Umerziehung" bekannt sind. Mit all diesen Mitteln sollen die Falun Gong-Praktizierenden gezwungen werden, ihren Glauben aufzugeben und Informationen über andere Praktizierende preiszugeben.
Darüber hinaus gibt es Beweise für einen groß angelegten Raub von Nieren, Herzen, Lebern und anderen Körperteilen Falun Gong-Praktizierender; die Organe werden anschließend gewinnbringend verkauft, dies dokumentiert der unabhängige Kilgour-Matas Bericht „Blutige Ernte“.
„Ich bitte alle gutherzigen Menschen, den Völkermord an unschuldigen Falun Gong-Praktizierenden zu verhindern. Helfen Sie, die Gräueltaten der kommunistischen Partei öffentlich zu machen. Helfen Sie, die Gewalt an Unschuldigen zu ächten und Leben zu retten. Helfen, Sie die Ideale der olympischen Spiele zu retten" sagt Waltraud Ng, Sprecherin des Falun Dafa Informationszentrums.
„Noch immer sind Falun Gong-Praktizierende äußerst schweren Menschenrechtsverletzungen durch das chinesische Regime ausgesetzt. Es ist noch nicht vorbei und es ist extrem wichtig, dass westliche Medien weiterhin über diese Gräueltaten berichten." „Jeder veröffentlichte Bericht übt Druck auf das Regime aus, das Töten zu beenden, weil sie Angst haben, schließlich zur Verantwortung gezogen zu werden. Auf der anderen Seite führt unser Schweigen zwangsläufig zum Tod weiterer Menschen."
Im Folgenden werden drei Todesfälle näher beschrieben sowie einige dafür verantwortliche Beamte namentlich mit Daten zur Kontaktaufnahme genannt.
Lehrerin stirbt infolge Folter und Verwahrlosung
Frau Wei Fengju arbeitete als angesehene Lehrerin in der Dongfeng Mittelschule Nr. 4 in der nordost-chinesischen Provinz Jilin. Ende der 90er Jahre begann sie, Falun Gong zu lernen. Am 30. Dezember 1999, fünf Monate nach Beginn der Verfolgung von Falun Gong durch das kommunistische Regime, appellierte sie in Peking an die chinesische Regierung ihre Politik rückgängig zu machen. Sie wurde rechtswidrig für ein Jahr in die Erste Abteilung des Heizuizi Zwangsarbeitslagers (Stadt Changchun) gesperrt, wo sie täglich 17 bis 20 Stunden arbeiten musste; sie wurde mit Elektrostäben an Brust und Mund geschockt, ihr Mund wurde dabei verunstaltet.
Nach ihrer Freilassung im März 2001 setzte die Polizei die Belästigung und Schikane ihr gegenüber fort; die Schule verweigerte ihre Wiederanstellung. Ihr Ehemann ließ sich scheiden und Frau Wei musste alleine und ohne Arbeit für ihren 15-jährigen Sohn sorgen. Im Januar 2002 wurde Frau Wei erneut willkürlich festgenommen und für drei Jahre im Heizuizi Zwangsarbeitslager inhaftiert.
Im Oktober 2005 wurde sie das dritte Mal nach Heizuizi gebracht, dieses Mal für eineinhalb Jahre. Während der Haftzeit verstarb ihre Mutter, aber Frau Wei durfte nicht an ihrem Begräbnis teilnehmen. Auch erlaubte das Lager nicht einen einzigen Besuch ihres 70 Jahre alten Vaters.
Infolge der anhaltenden Haft bekam Frau Wei heftige Magenschmerzen und konnte nicht mehr essen. Sie fragte nach einem Arzt, was jedoch abgelehnt und nicht weiter beachtet wurde. Sie wurde am 30. April 2007 in extrem abgemagertem Zustand entlassen. Ihre körperliche Verfassung verschlechterte sich rapide, ihr Urin enthielt Blut. Sie starb am 12. Juli 2007 um 16.15 Uhr im Alter von 50 Jahren.
Für den Tod von Frau Wei verantwortliche Beamte:
Zhang Baocheng, Sekretär des örtlichen Politik- und Rechtskomitees: +86-437-6216968, +86-437-6210265
Zhang Zhiting, Dongfeng Polizeidirektor: +86-437-6222794, +86-13904375928 (mobil)
Pan Dong, Leiter der Dongfeng Polizeistation: +86-437-6224393, +86-13504375166 (mobil)
Li Wensheng, Leiter des 610-Büros in Dongfeng: +86-13504372728 (mobil)
Gu Jiahai, Chef des Nationalen Sicherheitsteams: + 86-13904371222 (mobil), +86-437-6215022
Frau stirbt, nachdem man ihrer Familie mitgeteilt hat, dass sie nicht vor den Olympischen Spielen freigelassen würde
Wang Minli, 43, war ehemalige Sekretärin der kommunistischen Jugendliga bei der städtischen Pelzfabrik in Jilin (Provinz Jilin). Seit 1999 war sie mehrere Male verhaftet und verfolgt worden. Der UNO-Sonderberichterstatter hat am 21. Mai 2003 ihre Freilassung gefordert.
Am 15. März 2007 wurde Frau Wang wieder von einer Gruppe Beamter der Nationalen Sicherheitsabteilung der Polizeibehörde im Bezirk Changyi unter der Leitung von Du Xingze festgenommen. Sie inhaftierten sie im polizeilichen Trainingszentrum in der Yueshan Straße, Stadt Jilin; sie wurde dort von Beamten der nationalen Sicherheit geschlagen. Sie gossen ihr Senföl in die Augen, was zur Erblindung eines ihrer Augen führte und brachen ihr durch Schläge mit Holzstöcken ein Bein.
Nach ihrer Verhaftung fragten die Familienangehörigen bei der nationalen Sicherheitsabteilung nach ihrem Befinden. Die Beamten gaben zur Antwort, dass sie sie vor den Olympischen Spielen 2008 weder verurteilen noch freilassen würden. Frau Wang verstarb plötzlich am 19. Juni 2007 gegen 14:00 Uhr.
58 Jahre alte Frau stirbt nach zwei Wochen Haft
Die Falun Gong-Praktizierende Fu Guiju, 58, starb am 18. Juni 2007. Sie war Rentnerin in der Stadt Zhangjiakou, Provinz Hebei. Acht Jahre lang waren sie und ihr Mann Opfer der Verfolgung, in und außerhalb von Arbeitslagern.
Am 12. Mai 2007, als Frau Fu in der Wohnung einer älteren Mitpraktizierenden gerade ein Falun Gong Buch las, drangen plötzlich Beamte in die Wohnung ein und ergriffen die beiden. Frau Fu wurde ins Shisanli Haftzentrum der Stadt Zhangjiakou gebracht. Sie wurde so schwer gefoltert, dass sie sich in Lebensgefahr befand.
Am 21. Mai 2007 erhielten ihre Angehörigen die Erlaubnis, sie nach Hause zu holen. Noch bevor sie sich jedoch erholt hatte, wurde sie von Meng Gang, Guo Long und anderen Beamten der Polizeiabteilung im Bezirk Qiaoxi am 4. Juni aus ihrer Wohnung entführt. Am 19. Juni 2007 informierte die Süd Mingde Polizeistation ihre Familie, dass Frau Fu am Tag zuvor verstorben sei.
Informationen zufolge wurde Frau Fu im Shisanli Haftzentrum zwangsernährt. Diese Foltermethode wird von Gefängniswärtern oder Gefängnisinsassen durchgeführt. Sie führen einen harten Plastikschlauch durch die Nase oder den Mund ein und schieben ihn über den Rachen bis in den Magen. Dann werden die unterschiedlichsten Dinge, die von wässrigem Brei über Salzwasser bis hin zu menschlichem Urin und Fäkalien reichen, durch den Schlauch entweder in den Magen oder die Lunge geflößt, je nachdem wo der Schlauch steckt. Ca. 10 Prozent aller dokumentierten Todesfälle von Falun Gong-Praktizierenden durch Folter in Gewahrsam resultieren aus dieser Foltermethode. Obwohl noch nicht alle Einzelheiten bekannt sind, scheint es sich im Fall von Frau Fu auch so zugetragen zu haben.
Verantwortliche Personen und Institutionen:
Polizeiamt der Stadt Zhangjiakou: +86-313-8681234, +86-313-8688888
Leitung: +86-313-8682110
Leiter der Qiaoxi Polizeistation, Stadt Zhangjiakou: Zhang Yifan
Leiter der Sicherheitsabteilung: Zhong Senlin: +86-313-8687325 (mobil)
Leiter der Staatsanwaltschaft im Bezirk Qiaoxi, Stadt Zhangjiakou: Zhang Liang: +86-13703136881 (mobil), +86-313-8038126 (Büro), +86-313-4081158 (privat)
Süd Mingde Polizeistation: +86-313-8072502 (Leiter: Meng Gang; stellvertretender Leiter: Guo Long)
Polizeistation Xinhua Staße: +86-313-8032977
Leiter des Haftzentrums der Stadt Zhangjiakou: Cui Weidong: +86-313-4021947