Berlin (FDI) - PRESSEMITTEILUNG - Laut Quellen des Falun Dafa Informationszentrums starb der 45 Jahre alte Bauer Liantai Dong an Folter, nachdem er drei Monate lang ohne gültiges Gerichtsurteil inhaftiert war. Dong wurde am 11. September 2008 nach extremer Folter seiner Familie übergeben und starb acht Tage später unter unerträglichen Schmerzen.
Am 24. Juni 2008 um 19:00 Uhr verhafteten zwei Dorfbeamte Herrn Dong ohne Begründung, als er mit seinem Fahrrad nach Hause fuhr. Einer der Polizisten, Fan Zimin, plünderte anschließend Dongs Wohnung.
„Zur ‚Belohnung‘ unmenschlichen Verhaltens haben Polizisten in China die Erlaubnis, Wohnungen von verhafteten Falun Gong-Praktizierenden zu plündern und das Raubgut zu behalten. Dies geschah auch bei der Verhaftung von Herrn Dong" sagt Waltraud Ng, Sprecherin des Falun Dafa Informationszentrums.
Menschenrechtsanwälte Gao und Li: „Besitz von Infomaterial verstößt gegen kein chinesisches Gesetz"
Dongs „Verbrechen" bestand darin, dass er 100 Falun Gong-Flugblätter bei sich trug.
Prominente chinesische Menschenrechtsanwälte wie Gao Zhisheng und Li Heping haben deutlich gemacht, dass der Besitz von Informationsmaterial über Menschenrechtsthemen kein chinesisches Recht verletzt und ein Recht ist, das laut Chinas eigener Verfassung geschützt werden sollte. Beide Anwälte wurden selbst wegen ihrer Ansichten gefoltert.
Schläge bis zur Bewusstlosigkeit
Im örtlichen Polizeirevier der Stadt Shuangcheng wurde Herr Dong während des Verhörs bis zur Bewusstlosigkeit ins Gesicht geschlagen. Laut Aussage eines Bekannten von Dong, der anonym bleiben möchte, besiegelte man ein fingiertes Geständnis mit den Fingerabdrücken des Bewusstlosen.
Nach dem ersten Verhör wurde Dong in das Untersuchungsgefängnis der Stadt Shuangcheng gebracht, wieder verhört und wegen Störung der sozialen Ordnung angeklagt. Es wird berichtet, Dong hätte vor seinem Tod wiederholt gesagt, er hätte die soziale Ordnung nicht gestört, als er auf seinem Fahrrad nach Hause fuhr.
Zwangsernährung
Dong lebte auf dem Lande im Dorf Zhengjiu in Chinas nördlichster Provinz Heilongjiang. Die Provinz Heilongjiang weist eine der höchsten Todesraten durch Folter von Falun Gong-Praktizierenden auf. Arbeitslager in Heilongjiang sind berüchtigt dafür, brutale Foltermethoden wie Zwangsernährung anzuwenden.
Dong wurde für zehn Tage in das Wanjia-Zwangsarbeitslager und anschließend in das Changlinzi-Zwangsarbeitslager für Umerziehung gebracht. Um seinen Willen und seinen Glauben zu brechen, folterten ihn die Wächter, indem sie ihn auf eine "Tigerbank" banden und mit Senföl und hochkonzentriertem Salzwasser zwangsernährten. Aufgrund der Folter musste Herr Dong stark husten. Er hatte ein heißes, brennendes Gefühl in Brust und Magen und wurde ohnmächtig.
Zwangsernährung mit Senföl und hochkonzentriertem Salzwasser. Oft werden dabei Zähne abge-brochen oder innere Organe beschädigt.
Am 10. Juli 2008 wurde Dongs Familie darüber informiert, dass er zu Zwangsarbeit verurteilt sei; sie wollten ihn besuchen. Die Beamten des Arbeitslagers behaupteten lediglich, er sei nicht hier und machten zu seinem Aufenthalt keine weiteren Angaben.
„Wir bringen dich nach Hause, weil du die Nacht nicht überleben wirst"
Zwei Monate später war Dong aufgrund der Folter dem Tode nahe. Aus Angst, er könnte während seines Lageraufenthalts sterben, brachten ihn die Lagerverwalter zu den Behörden der Stadt Shuancheng und ließen seine Familie kommen, um ihn abzuholen.
„Chinesische Arbeitslager sind dafür bekannt, dass sie Falun Gong-Praktizierende, die sich an der Schwelle des Todes befinden, entlassen", sagt Waltraud Ng. „Wenn der Gefangene zu Hause stirbt, können die Beamten des Arbeitslagers die Beschuldigung, sie seien für den Tod verantwortlich, leichter umgehen."
Zeugen gaben an, die Lagerwächter hätten zu Dong in der Nacht vor seiner Heimkehr gesagt: „Wir bringen dich nach Hause, weil du die Nacht nicht überleben wirst."
Zu diesem Zeitpunkt hustete Dong Lungengewebe aus und sagte, er fühlte sich so, als ob sein Inneres brennen würde. Sein Rücken und seine inneren Organe schmerzten ihn unerträglich.
Acht Tage nach seiner Freilassung am 19. September 2008 um 18:40 Uhr starb er mit hohem Fieber und unter extremen Schmerzen.