Berlin/New York (FDI) – Wie das Falun Dafa-Informationszentrum vor kurzem erfuhr, starb ein Einwohner von Changchun, der im März 2002 das staatlich kontrollierte chinesische Fernsehen anzapfte, um Filmmaterial über die Verfolgung von Falun Gong zu senden, am 1. Mai 2010 in der Haft. Herr Liang Zhenxing (梁振兴), 46 Jahre alt, ist der achte Falun Gong-Praktizierende, der nach der TV-Einspielung inhaftiert wurde und von dem bekannt ist, dass er aufgrund von Misshandlungen in der Haft gestorben ist.
Liang und andere Falun Gong-Praktizierende machten im Jahr 2002 international Schlagzeilen, als im staatlichen Fernsehen in Changchun plötzlich Filme über die weltweite Verbreitung von Falun Gong, eine Dokumentation über Menschenrechtsverletzungen und ein Video liefen, das die sogenannte Selbstverbrennung einer Person, die einen Falun Gong-Praktizierenden auf dem Tiananmen-Platz darstellen sollte, als Inszenierung und Täuschung entlarvte. Die Ausstrahlung erreichte Hunderttausende von Zuschauern in der Stadt und der umliegenden Provinz Jilin. (Nachricht / Urgent Action Amnesty International)
Die Ausstrahlung der Filme erfolgte zu einem Zeitpunkt, als in China Fernseh- und Radiosendungen voller diffamierender Propaganda liefen, die zu Hass und Gewalt gegen Falun Gong-Praktizierende anstachelte. Aufgrund der strengen Medienkontrolle durch die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) fanden die Falun Gong-Praktizierenden keine andere Möglichkeit, um sich Gehör zu verschaffen.
„Wie bei allen groß angelegten Verfolgungen hat auch hier erst die weit verbreitete Hasspropaganda durch die KPCh die Gräueltaten ermöglicht, weil sie dazu führt, dass die unbeteiligte Bevölkerung die Opfer als unmenschlich ansieht. Aber an diesem Abend in Changchun, für diesen kurzen Moment, wurde der Schleier der Täuschung und der Orwellschen „Gedankenarbeit“ aufgehoben. Stattdessen breitete sich die Wahrheit über die Unschuld von Falun Gong-Praktizierenden und die Brutalität bei ihrer Verfolgung vor Millionen von Augen aus“, sagt Levi Browde, Leiter des Falun Dafa-Informationszentrums in New York.
In einem Artikel vom April 2002 beschrieb die New York Times den Vorfall wie folgt: „Ein Mann aus Changchun sagte, dass, als am 5. März plötzlich das Bild von Falun Gong-Gründer Li Hongzhi auf allen acht Kabelfernsehkanälen der Stadt erschien, einige Einwohner annahmen, die Regierung hätte das Verbot dieser Bewegung aufgehoben; sie gingen auf die Straße um zu feiern.“
Aufgrund der weit verbreiteten Sympathie-Bezeugung für Falun Gong, die dieses Ereignis auslöste, reagierten die KPCh-Führer mit einer der größten „Säuberungskampagnen“. Sie riegelten die Stadt unter dem Vorwand der Sicherheit ab und nahmen mindestens 5.000 Falun Gong-Praktizierende fest. (Nachricht)
Liang befand sich unter den Verhafteten. Er wurde anschließend in einem Schauprozess zu 19 Jahren Gefangenenlager „verurteilt“. Während seiner Haft im Siping-Gefangenenlager wurde er schwer gefoltert, über lange Zeiträume gefesselt, mit mehreren Elektrostäben gleichzeitig geschockt und bei -20° C mit kaltem Wasser übergossen.
Im Dezember 2009 soll Liang aus Siping in das Gefangenenlager der Stadt Gongzhuling überführt worden sein; am 1. Mai 2010 starb er im Zentral-Krankenhaus der Stadt. Familienangehörige, die ihn einige Wochen vor seinem Tod besuchten, berichteten, er sei abgemagert gewesen und konnte kaum noch gehen oder sprechen.
Trotz der Bemühungen der KPCh, den Vorfall im März 2002 als "Gewalttat" darzustellen, handelt es sich in Wahrheit um einen bemerkenswerten Akt gewaltfreien zivilen Ungehorsams. Es wurden keine Waffen und keine Gewalt eingesetzt, keine Geiseln genommen und keine Passanten verletzt. Die Aktionen von Liang und anderen Falun Gong-Praktizierenden verliefen völlig friedlich. Liang war ein Held und sein Tod ist ein tragischer Verlust. Er hätte niemals eingesperrt werden dürfen.