Henan: Falun Gong-Praktizierender im Gefängnis zu Tode gefoltertWärter erhalten bei erfolgreicher „Umerziehung durch Folter“ finanzielle Zuwendungen

21.06.2010 Verhaftungen

Berlin/New York (FDI) – Ein 46-jähriger Falun Gong-Praktizierender aus der Provinz Henan, der im März 2009 entführt wurde, nachdem er in der Öffentlichkeit über Falun Gong gesprochen hatte, starb Berichten zufolge im Mai 2010 im Gefangenenlager Zhengzhou.

Herr Tian Yun (田云) stammte aus dem Dorf Houguolei (Provinz Henan) in Zentralchina. Kurz nach seiner Inhaftierung wurde Herr Tian in einem Schauprozess durch das Bezirksgericht Hui zu drei Jahren Gefangenenlager „verurteilt“. Er wurde anschließend ins Zhengzhou-Gefängnis (郑州监狱) nach Xinmin gebracht.

Berichten aus China zufolge wurde Herr Tian in der Haft geschlagen, mit Elektrostäben geschockt und bekam so gut wie nichts zu trinken. Die Gefängniswärter zwangen Tian Yun seinen Glauben an Falun Gong zu widerrufen, was er jedoch verweigerte. Er wurde weiteren Folterungen ausgesetzt und starb aufgrund der ihm zugefügten schweren Verletzungen.

„Zu einer Zeit, in der die chinesischen Behörden neue Bestimmungen bekannt gegeben haben, dass durch Folter erlangte Beweismittel vor Gericht nicht zugelassen sind, ist Tians Fall ein typisches Beispiel dafür, wie viel absichtliche lebensbedrohliche Folterungen nach Verurteilungen vor allem bei Falun Gong-Praktizierenden stattfinden“, sagt Erping Zhang, Sprecher des Falun Dafa-Informationszentrums in New York. „Tatsächlich belegen Berichte von ehemals Inhaftierten, dass die Wärter durch finanzielle Zuwendungen und Vergünstigungen ermutigt werden, Praktizierende durch Folter ‚umzuerziehen’.“

Etwa 200 weitere Falun Gong-Praktizierende werden Angaben zufolge im Zhengzhou-Gefängnis festgehalten. Sie sind in Gefahr schwer gefoltert zu werden, da die Wärter versuchen sie ‚umzuerziehen‘; eine Art ideologische Umprogrammierung, bei der Praktizierende zahlreichen körperlichen und psychischen Zwangsmaßnahmen ausgesetzt werden, bis sie ihren Glauben an Falun Gong aufgeben.

Laut Aussagen von ehemaligen Insassen dieses Gefängnisses erhalten die Wärter dort zwei- bis viertausend Yuan (ca. 200 - 500 Euro) für die „Umerziehung“ jedes Falun Gong-Praktizierenden. Gleichzeitig werden inhaftierten Straftätern zahlreiche Anreize geboten, damit sie sich an der Folter und Zwangskonvertierung beteiligen.

Seit Beginn der Verfolgung im Juli 1999 hat das Falun Dafa-Informationszentrum insgesamt 3.383 Todesfälle dokumentiert; die tatsächliche Anzahl ist vermutlich um ein Vielfaches höher.

Hintergrund

Tian Yun, der für seine Gereiztheit und schlechte Laune bekannt war, begann – als es ihm gesundheitlich nicht gut ging – im Jahr 1998 Falun Gong zu praktizieren. Bekannte berichten, dass sich daraufhin nicht nur sein Gesundheitszustand grundlegend verbessert hat, sondern auch Tians Verhalten: Integrität, gute Arbeitsmoral und respektvolles Verhalten.

Tian Yuns Internierung war bereits die zweite willkürliche Inhaftierung – 2001 war er in ein „Umerziehungslager“ eingesperrt worden, nachdem er auf dem Weg nach Peking festgenommen wurde, wo er friedlich gegen die Verfolgung protestieren wollte.


Links:

Washington Post: Torture is Breaking Falun Gong: http://faluninfo.net/article/566/?cid=67

2010 Falun Dafa Information Center Annual Report: “Transformation” and Forced Religious Conversion: http://faluninfo.net/article/1022/

10 Common "Transformation" Tactics: http://faluninfo.net/article/1033/

Das zerstörte Leben einer Falun Gong-Praktizierenden – ehemals eine hervorragende Studentin der Tsinghua-Universität http://www.faluninfo.de/artikel/opfer_verfolgung/1276799598.html

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