53-jähriger Falun Gong-Praktizierender stirbt im Gefangenenlager von TianjinPRESSEMITTEILUNG 29. August 2010

01.09.2010 Familien und Kinder

Berlin/New York (FDI) – Wie das Falun Dafa Informationszentrum vor kurzem erfuhr, starb ein Falun Gong-Praktizierender, der während der Haft schwer gefoltert worden war, im vergangenen Monat in einem Gefangenenlager in Tianjin. Mit dem Tod des 53 Jahre alten Herrn Zhu Wenhua (朱文) steigt die Anzahl der Falun Gong-Praktizierenden, die seit 1999 aufgrund der Verfolgung in Tianjin gestorben sind, auf 50 an. Die Anzahl der bestätigten Todesopfer von Falun Gong-Praktizierenden liegt landesweit bei 3.406. Internationalen Menschenrechtsexperten zufolge ist die tatsächliche Zahl allerdings um ein Vielfaches höher.

Zhu, ein ehemaliger Angestellter der International Heat and Ventilation Equipment Company in Tianjin (einer international tätigen Firma für Wärme- und Luftzirkulationssysteme) wurde im Jahr 2003 von der Polizei entführt. Im März 2004 wurde er nach einem Scheinprozess im Bezirksgericht von Nankai zu acht Jahren Gefangenenlager „verurteilt“.

Anschließend wurde er in das Gefängnis der Stadt Tianjin (天津) gebracht, wo er seitdem festgehalten und gefoltert wurde und am 19. Juli 2010 verstarb.

„Zhus tragischer Tod erinnert erneut daran, dass ein China, das von der Kommunistischen Partei regiert wird, hinter der Fassade des Fortschritts und der Modernität ein unmenschlicher und gesetzloser Ort für Falun Gong-Praktizierende bleibt“, sagt Zhang Erping, Sprecher des Falun Dafa-Informationszentrums in New York.

Laut Berichten aus China wurde Zhu während der Haft im Lager schwer gefoltert, weil er sich weigerte, seinen Glauben aufzugeben. Einmal schlugen ihn die Aufseher so sehr, dass ihm ein Bein gebrochen wurde und er eine Behinderung davontrug.

Während Zhus Aufenthalt im Lager wurde seiner Familie nicht erlaubt, ihn zu besuchen. Seine fast 90-jährige Mutter versuchte trotzdem, ihren Sohn zu sehen und erschien persönlich im Lager – aber das Gefängnispersonal verweigerte ihr den Zutritt.

Ende Juli 2010 informierte die Gefängnisverwaltung Zhus Familie, dass er am 19. Juli 2010 gestorben war – angeblich an einem Herzinfarkt. Dies wird oft von den Behörden behauptet, wenn die Gefangenen infolge Folter sterben. Seine Angehörigen bezweifeln die offizielle Version der Geschehnisse; sie gehen davon aus, dass Zhu Wenhua zu Tode gefoltert wurde.

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