New York/Berlin (FDI) – Wie das Falun Dafa-Informationszentrum erfuhr, starb am 6. September 2010 ein pensionierter Stahlarbeiter aus der Provinz Hebei, nachdem er aus einem Gefangenenlager entlassen wurde. Man hatte ihn dort gefoltert und zu harter Arbeit gezwungen.
Fotos von Herrn Zhang Yunping (张云平), die wenige Tage vor seinem Tod aufgenommen und aus China herausgeschmuggelt werden konnten, zeigen den abgemagerten Körper und den aufgeblähten Bauch des 58-jährigen Mannes.
Die überwiegende Mehrheit der Falun Gong-Praktizierenden berichtet von enormen gesundheitlichen Verbesserungen durch die Übungspraxis. Falun Gong-Praktizierende, denen verboten wurde im Gefangenenlager zu praktizieren und die körperlichen Misshandlungen ausgesetzt waren, erleben, dass alte Leiden zurückkommen oder neue hinzukommen. Dann wird ihnen in der Regel eine medizinische Versorgung verwehrt, häufig solange bis sie am Rande des Todes stehen und eine Behandlung nicht mehr wirksam ist. Von den im Jahr 2009 dokumentierten Todesfällen von Falun Gong-Praktizierenden war im Durchschnitt einer von fünf, neben Folter, das Ergebnis einer solchen Verweigerung des Rechtes auf Gesundheit. (Bericht)
Zhang war ein ehemaliger Mitarbeiter der Tangshan Steel Group Service Company. Mit dem Beginn der Unterdrückungskampagne durch die Kommunistische Partei Chinas gegen Falun Gong beteiligten sich die Firmenleitung und das Sicherheitspersonal aktiv an der Durchsetzung der Verfolgung. Ende 2000 wurde Zhang von seiner Stellung in der Firma suspendiert und in ein „Gehirnwäsche“-Zentrum geschickt, das sich in der Textil- und Bekleidungsschule in Tangshan befindet. Während seines zweimonatigen Aufenthalts in diesem Zentrum wurde er permanenter Anti-Falun Gong-Propaganda ausgesetzt. Unnachgiebig waren die Versuche ihn zu zwingen, seinem Glauben abzuschwören. Darüber hinaus behielt die Firma 2.500 Yuan (268 Euro) von seinem Jahresgehalt ein.
Nach seiner Pensionierung im Jahr 2001 floh Zhang aus seinem Haus, um den konsequenten Schikanen durch seine Firma zu entkommen. 2002 entführte und bedrohte ein Beauftragter der firmeneigenen Polizeieinheit seine Frau, um seinen Aufenthaltsort in Erfahrung zu bringen. Im folgenden Jahr wurde seine Rente ausgesetzt, so dass die ganze Familie in eine schwierige wirtschaftliche Situation geriet.
Es ist in ganz China an der Tagesordnung, dass Mitarbeiter, Schüler und Studenten, die nicht verleugnen Falun Gong zu praktizieren, von Unternehmen und Schulen unter dem direkten Druck von Parteifunktionären in Gehirnwäsche-Zentren zur „Umerziehung“ geschickt werden. Sollte sich dies als wirkungslos herausstellen, wird den Mitarbeitern gekündigt, ihre Renten werden einbehalten oder Schüler und Studenten werden der Schule verwiesen.
Nachdem die Behörden in Hebei zwei Jahre nach Zhang gesucht hatten, nahmen sie ihn schließlich am 30. März 2003 gefangen. Kurz nach seiner Festnahme "verurteilte" ihn ein Richter am Amtsgericht Lubei in einem Schauprozess zu acht Jahren Gefangenenlager. Im April 2004 wurde Zhang ins Jidong Gefängnis gebracht.
Durch die harten Bedingungen in dem Lager verschlechterte sich sein Gesundheitszustand und er wurde zunehmend schwächer. Dennoch musste er bis August 2009 dort schwere Arbeit verrichten. Eine Verletzung an seinem Finger durch einen Eisennagel entzündete sich. Eine medizinische Behandlung im Krankenhaus wurde von den Gefängnisbeamten jedoch bis Ende September hinausgezögert, als bei Zhang auch Diabetes und Tuberkulose diagnostiziert wurden.
Nach mehrfachen Bittgesuchen seiner Familie ließen Gefängnisbeamte Zhang aus medizinischen Gründen im Februar 2010 frei. Er erholte sich nicht mehr von den Verletzungen und Erkrankungen, die er sich in der Haft zugezogen hatte und starb am 6. September 2010. Mehrere Fotos, die von einem Bekannten wenige Tage vor seinem Tod aufgenommen und aus China geschmuggelt werden konnten, zeigen, dass Zhang völlig abgemagert und sein Körper an einigen Stellen aufgebläht war. (Fotos)