Berlin/New York (FDI) – Pressemitteilung 19. November 2010 – Wie das Falun Dafa-Informationszentrum erfuhr, wurde eine 25-jährige Kindergärtnerin im Juni 2010 in einem Zwangsarbeitslager in Hebei sexuell schwer missbraucht. Monate nach diesem Übergriff hat sie noch immer Schwierigkeiten beim Gehen und ihre Familie darf sie weiterhin nicht besuchen. Das FDI fordert die internationale Gemeinschaft auf, diesen Fall zu untersuchen und Druck auf die chinesischen Behörden auszuüben, um die sofortige und bedingungslose Freilassung von Frau Hu Miaomiao (胡苗苗) zu erreichen.
Am Morgen des 15. Juni 2010 entführten Polizeibeamte Frau Hu Miaomiao, eine Falun Gong-Praktizierende aus der Gemeinde Chaigoupu, Kreis Huai’an, Provinz Hebei, aus ihrer Wohnung. Ohne ihre Familie zu informieren, wurde sie kurzerhand in das Frauenlager für Umerziehung durch Arbeit in Shijiazhuang (Provinz Hebei) gebracht. Auf Betreiben des Gruppenleiters Wang Weiwei schlugen und folterten drei kriminelle Insassen Frau Hu, um sie zu zwingen, ihren Glauben an Falun Gong aufzugeben.
Im Juni folterten sie Frau Hu, indem sie wiederholt einen Besenstiel in ihre Vagina stießen, was bei ihr zu einem schweren körperlichen und seelischen Trauma führte. Wie Quellen in China berichten, hat sie noch Monate nach diesem Angriff Schwierigkeiten beim Gehen, kann nicht aufrecht stehen und hat sehr starke Schmerzen.
Frau Hus Familienangehörige konnten endlich ihren Aufenthaltsort ausfindig machen und wollten sie im Lager besuchen. Der Lagerwärter Wang Weiwei lehnte dies jedoch ab.
Das Hebei-Frauenarbeitslager wurde neu erbaut und ist seit 2008 in Betrieb. Angaben aus China zufolge wurden dort im August 2008 400 weibliche Falun Gong-Praktizierende inhaftiert. Andere Berichte verweisen auf eine geplante Kapazität von 1.500 Frauen.
„Was dieser jungen Frau angetan wurde ist entsetzlich, aber ihre Erlebnisse sind kein Einzelfall“, erklärt Levi Browde, der Leiter des Falun Dafa-Informationszentrums in New York. „In den vergangenen zehn Jahren haben chinesische Sicherheitskräfte häufig inhaftierte Falun Gong-Praktizierende sexuell misshandelt, nicht aus einer persönlichen Laune eines einzelnen Wärters heraus, sondern als systematisches Instrument zur ‚Transformation‘.“
„Es liegt in der Verantwortung der internationalen Gemeinschaft, Fälle wie den von Frau Hu zu untersuchen und alle notwendigen Möglichkeiten zu nutzen, damit solche Gräueltaten sofort beendet werden, um allen Frauen zu helfen, die in Haftanstalten in ganz China festgehalten werden.“
In den vergangenen elf Jahren wurden männliche und weibliche Falun Gong-Praktizierende von den chinesischen Behörden regelmäßig sexuell misshandelt, um sie zu zwingen, ihren Glauben zu widerrufen, sie für ihre Überzeugung (Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht) zu bestrafen und sie zu zwingen, Informationen über andere Praktizierende preiszugeben. Freigelassene Falun Gong-Praktizierende berichteten darüber, dass sie mit Besenstielen und elektrischen Schlagstöcken verletzt wurden. Einige wurden von Aufsehern oder anderen Sicherheitskräften vergewaltigt. Die Opfer stammen aus allen Altersgruppen, auch junge Frauen waren darunter (weitere Hintergrundinformationen).
Der prominente Menschenrechtsanwalt Gao Zhisheng dokumentierte seine Untersuchungen über die Folterungen an Falun Gong-Praktizierenden in Nordostchina und forderte ein Ende der Verfolgung. Er schrieb 2005 in einem offenen Brief an Chinas Staats- und Regierungschefs: „Die unmoralischen Handlungen, die meine Seele am meisten schockierten, waren die der Mitarbeiter des Büros 610 und der Polizei, die routinemäßig und in obszöner Weise die weiblichen Genitalien verletzten. Die Genitalien und Brüste fast jeder Frau sowie die Genitalien jedes Mannes wurden sexuell in der gemeinsten Weise misshandelt.“
Später erwähnte Gao den Fall des männlichen Praktizierenden, Herrn Liu Haibo, der starb, während er mit einem elektrischen Schlagstock sexuell misshandelt wurde (Brief).
Das Falun Dafa-Informationszentrum fordert Menschenrechtsgruppen, Behörden und besorgte Bürger weltweit auf:
- Rufen Sie das Arbeitslager an, um die Misshandlungen an Frau Hu zu verurteilen und fordern Sie ihre sofortige Freilassung sowie die der anderen Falun Gong-Praktizierenden, die in diesem Lager festgehalten werden. (Direkter, unmittelbarer Druck auf die Verantwortlichen, in deren Lagern solche Grausamkeiten geschehen, hat sich in der Vergangenheit als wirksam erwiesen.)
- Nutzen Sie alle Möglichkeiten, um die Praxis von Vergewaltigung und sexuellem Missbrauch als ein gebräuchliches Werkzeug der Kommunistischen Partei Chinas in ihrem „Krieg“ gegen Falun Gong sowohl in diesem als auch in allen anderen Arbeitslagern in ganz China zu untersuchen und zu verurteilen.
Weitere Einzelheiten:
- Telefon-Nr. des Arbeitslagerleiters Zhou Zhanquan: +86-311-83939188
- Telefon-Nr. des stellvertretenden Leiters des Arbeitslagers Feng Kezhuang (zuständig für die Blöcke 1 und 4, von denen bekannt ist, dass dort Falun Gong-Praktizierende festgehalten werden): +86-311-83939177
- Die Lage des Arbeitslagers: Gemeinde Tongye, südwestlich von Xiliangxiang Dorf, im Kreis Luquan, Shijiazhuang, Hebei.