61-jähriger Falun Gong-Praktizierender stirbt einige Tage nach seiner Einweisung ins ArbeitslagerDas Opfer der jüngsten „Transformations“-Kampagne wurde zur Gehirnwäsche ins örtliche Pflegeheim eingewiesen

28.11.2010 Verhaftungen

Berlin / New York (FDI) – Ein 61-jähriger Mann aus Nordost-China, der von der Polizei im September entführt wurde, um ihn zu zwingen, seinen Glauben an Falun Gong aufzugeben, starb am 30. Oktober 2010 in Arbeitslagerhaft.

Als Herr Zhang Qingjun den gewaltsamen Bekehrungsversuchen standhielt, wurde er kurzerhand von einer provisorischen Gehirnwäscheeinrichtung in ein Arbeitslager der Provinz Jilin überstellt. Laut Berichten aus China starb er dort acht Tage nach seiner Einlieferung.

Zhangs Inhaftierung und sein Tod sind zurückzuführen auf eine über drei Jahre geplante, mehrere Milliarden Euro teure Kampagne, die 2010 initiiert wurde, um Falun Gong-Praktizierende in ganz China einer verstärkten „Transformation“ zu unterziehen. Bekannt wurde die Kampagne durch die Enthüllung einer Reihe interner Dokumente der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh). Diese Beweisstücke wurden vom Falun Dafa-Informationszentrum in New York Ende Oktober 2010 veröffentlicht und teilweise online zur Verfügung gestellt (Nachricht).


Am 10. September 2010 wurden Zhang und seine Ehefrau von zwei Beamten der Polizeistation Shixian verhaftet. Das Paar wurde direkt in eine Gehirnwäscheeinrichtung gebracht, die im Songlin Pflegeheim untergebracht ist. Im Verlauf der folgenden Tage versuchten Dutzende von  Agenten des örtlichen Büros 610 der Stadt Tumen, der Kommunistischen Partei, der Polizei und des Nachbarschaftskomitees, Zhang mit verschiedenen Methoden „umzuwandeln“.

Transformation – eine beschönigende Bezeichnung für eine Methode, die Praktizierende zwingen soll, ihren Glauben an Falun Gong aufzugeben und Treue zur KPCh zu schwören – bildete von Beginn an das Kernstück der Anti-Falun-Gong-Kampagne. Dazu  gehört die körperliche und psychische Folter, denen die Personen üblicherweise unterworfen werden, und die meistens in eigens dafür bestimmten Einrichtungen durchgeführt wird, die in nicht-staatlichen Institutionen – wie zum Beispiel Hotels und Firmengebäuden – untergebracht sind.

Berichten zufolge wurde Herrn Zhangs Ehefrau Ende September oder Anfang Oktober 2010 aus der Haft entlassen.

Herr Zhang hatte sich neun Tage standhaft geweigert, seinen Glauben aufzugeben. Daraufhin wurde er ins Haftzentrum von Anshan überstellt, und dann am 22. Oktober zur Verbüßung einer einjährigen Haftstrafe in das Umerziehungslager Yinmahe (九台饮马河劳教所) gebracht. Acht Tage später, am 30. Oktober 2010, teilten Lagerbeamte seinen Angehörigen telefonisch mit, er sei an einem plötzlichen Herzinfarkt gestorben.

Da bekannt ist, dass Falun Gong-Praktizierende in diesem Lager zu Tode gefoltert wurden, ist seine Familie davon überzeugt, dass Zhang aufgrund von Folter und Misshandlung starb. Früher gefangengenommene Falun Gong-Praktizierende berichteten über routinemäßige Folterungen (Augenzeugenbericht). Mindestens elf Falun Gong-Praktizierende starben in dieser Einrichtung durch Misshandlung. Die tatsächliche Anzahl der Todesopfer ist aber vermutlich wesentlich höher, da nur bei einem geringen Teil der Fälle Informationen ins Ausland durchsickern.

Herr Zhang und seine Frau waren als Falun Gong-Praktizierende bekannt: sie wurden seit 1999 mehrfach verhaftet, zu Arbeitslager verurteilt und Folterungen ausgesetzt. Zuletzt wurde das ältere Paar im April 2008 von Shixian-Polizeibeamten entführt, in der Haft verprügelt und getreten, und im Inhaftierungszentrum von Anshan über zwei Wochen lang festgehalten. Schließlich wurden sie am 9. Mai 2008 frei gelassen, jedoch weiterhin wiederholt in ihrer Wohnung belästigt.

Der Tod von Herrn Zhang führt uns erneut die Gefahr vor Augen, der Falun Gong-Praktizierende ausgesetzt sind und er macht das Ausmaß der Verfolgung im kommunistischen China deutlich.

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