Sehr geehrte Damen und Herren,
anlässlich der Situation der Falun Gong-Praktizierenden, die in chinesischen Gefängnissen, Internierungs- und Arbeitslagern wegen ihres Glaubens an Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht gefoltert werden, laden wir Sie am Menschenrechtstag (10. Dezember) sehr herzlich zu unseren Kerzenlicht-Mahnwachen für die Freiheit von Falun Gong-Praktizierenden in China ein.
Seit Juli 1999 wurde in 3.427 Fällen der Tod von Falun Gong-Praktizierenden durch Folter in chinesischen Haftanstalten dokumentiert. In diesem Jahr wurden 59 Todesfälle durch Gewalteinwirkung registriert. In Arbeitslagern und Gefängnissen sollen Falun Gong-Praktizierende mittels Foltermethoden ihrem Glauben abschwören. Ein offizieller chinesischer Delegierter bekräftigte im Herbst 2010 die Haltung der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh), wonach Falun Gong hart zu bestrafen und letztendlich auszulöschen sei. Eine Übersicht von Todesfällen durch Folter im Jahr 2011 finden Sie hier (http://www.faluninfo.de/artikel/opfer_verfolgung/1323289078.html) sowie am Ende dieses Textes einen dringenden Aufruf für einen mutigen Menschenrechtsaktivisten, der in Lebensgefahr ist.
Die Hetzjagd auf Falun Gong startete im Juli 1999 mit einer massiven Lügenpropaganda der Kommunistischen Partei Chinas. Falun Gong-Praktizierende wurden durch eine Kampagne erfundener Geschichten diffamiert und als Unmenschen charakterisiert. Falun Gong wurde als Gefahr für die Gesellschaft dargestellt, so dass jeder Chinese von sich aus die Menschenrechtsverbrechen an Falun Gong tolerieren und aktiv unterstützen würde. In China wagten bisher nur wenige, äußerst mutige Menschenrechtsanwälte sich für Falun Gong einzusetzen. Auch sie wurden Opfer der Verfolgung, wie z. B. der landesweit und auch international bekannte Rechtsanwalt Gao Zhisheng. Er wurde gedemütigt und gefoltert. Seit April 2010 ist er spurlos verschwunden.
In China versucht die KP, jeden Andersdenkenden einzuschüchtern und mundtot zu machen. Dem chinesischen Regime sind die Aufrichtigen ein Dorn im Auge. Sie möchten keinesfalls, dass ihre Untaten als solche erkannt werden.
Hier haben wir die Freiheit, aufzustehen und die Menschenrechtsverbrechen anzuprangern, wir haben die Freiheit, Menschen in äußerster Not beizustehen. Jede Unterstützung, jede Aufmerksamkeit, die Aufklärung und die Teilnahme am Schicksal der Verfolgten weist die KPCh und ihre Handlanger in ihre Schranken. Jede Stimme, jeder Einsatz für die Menschenwürde hat seine Wirkung.
Wir laden Sie sehr herzlich ein, Ihrer Unterstützung zur Freilassung der misshandelten Falun Gong-Praktizierenden durch Ihre Teilnahme an einer der Kerzenlicht-Mahnwachen Ausdruck zu verleihen.
Dringender Aufruf zur Freilassung von Sun Changjun:
Letzter Überlebender des Teams, das 2002 unzensierte Programme in Changchun ausstrahlte, liegt im Sterben
Im März 2002 zapften mehrere Bewohner der nordöstlichen Stadt Changchun das chinesische Staatsfernsehen an und strahlten Filmmaterial über die Verfolgung von Falun Gong und zur Entlarvung der Propaganda der Kommunistischen Partei aus. Nach Berichten des Falun Dafa-Informationszentrums und einer detaillierten Untersuchung des Publizisten Ethan Guttmann zufolge, der in dieser Sache recherchierte, wurden alle Personen, die an diesem außerordentlichen Akt des gewaltfreien Widerstandes beteiligt waren, festgenommen. Bis heute wurden alle mit Ausnahme von Herrn Sun Changjun zu Tode gefoltert; der Letzte von ihnen starb im Mai 2010 (Bericht). Sun Changjun, 35 Jahre, befindet sich derzeit im Jilin-Gefängnis, nachdem er in einem Schauprozess im Jahr 2002 zu 17 Jahren Haft verurteilt wurde. Sein Gesundheitszustand hat sich aufgrund der Folter extrem verschlechtert, er leidet an einer schweren Tuberkulose und ist stark abgemagert. Sein Zustand ist äußerst kritisch. Trotzdem weigert sich die Gefängnisleitung, ihn zur Behandlung freizulassen.
Bitte schreiben Sie an die chinesische Botschaft in Berlin oder an das chinesische Konsulat in Ihrer Region um gegen die Misshandlung von Herrn Sun Changjun zu protestieren und seine unverzügliche Freilassung zu fordern.