Berlin / New York (FDI) – 300 Dorfbewohner haben eine Petition mit ihren Namen und Fingerabdrücken unterzeichnet, um damit die sofortige Freilassung eines angesehenen Lehrers aus ihrem Dorf zu erwirken. Der Mann war von den Behörden aufgrund des Ausübens von Falun Gong entführt worden.

Falun Gong-Praktizierenden, Wang Xiaodong.
Die Zeitung The Epoch Times hat aus einer zuverlässigen Quelle erfahren, dass hochrangige KP-Funktionäre, darunter Xi Jinping und Li Keqiang (man erwartet, dass sie Hu Jintao und Wen Jiabao im Laufe dieses Jahres ablösen werden) über die Petition debattiert haben. Beamte der höchsten Parteiebene „sprechen über dieses Ereignis und die meisten von ihnen drängen auf eine friedliche Lösung", so die Quelle.
Allerdings versuchen innerhalb der Partei die Gefolgsleute von Jiang Zemin, der persönlich die Verfolgung von Falun Gong im Jahre 1999 gestartet hat, die Petenten heftig zu unterdrücken. Nach Minghui.org (eine ausländische Falun Gong-Webseite mit einem breiten Netz von Quellen in China), hat Jiangs Fraktion Beamte der Stadt Botou angewiesen, die Dorfbewohner zu zwingen, die Petition zu widerrufen und darüber hinaus eine Erklärung zu unterschreiben, die bezüglich Falun Gong die Linie der Partei vertritt.
„Dies ist der jüngste einer Reihe von Fällen, in denen Stadt- und Dorfbewohner während der 13 Jahre andauernden Verfolgung von Falun Gong heraustreten und sagen, dass sie der Parteilinie nicht länger folgen ... Falun Gong-Praktizierende sollen frei sein", sagt Levi Browde, Leiter des Falun Dafa Informationszentrums in New York. „Aber sie brauchen unsere Hilfe."
„Die große Tugend der freien Presse hier im Westen ist", fährt Browde fort, „dass sie den Mächtigen die Wahrheit sagen kann. An alle westlichen Medien, die in China stationiert sind, die gesehen haben, wie ihre Anwesenheit einen positiven Einfluss auf das chinesische Volk und die Welt haben kann, jetzt ist eure Zeit gekommen. Berichten Sie über diese Sache. Lassen Sie diese 300 mutigen Dorfbewohner nicht schutzlos im Stich."
Amnesty International startet Eilaktion für entführte Falun Gong-Praktizierende
Amnesty International hat eine Eilaktion für die beiden Falun Gong-Praktizierenden gestartet, die in Gefahr sind, gefoltert zu werden.
„Die beiden Falun-Gong-Praktizierenden Wang Xiaodong und seine Schwester Wang Junling sind inhaftiert worden. Es besteht die Gefahr, dass sie in Haft gefoltert oder anderweitig misshandelt werden“, heißt es in der ‚Urgent Action’. „Beide werden als gewaltlose politische Gefangene betrachtet, die sich nur deshalb in Haft befinden, weil sie friedlich Gebrauch von ihren Rechten auf freie Meinungsäußerung und Vereinigungsfreiheit gemacht haben.“ (Lesen Sie die Urgent Action hier )
Das Falun Dafa-Informationszentrum bittet alle Mitglieder der internationalen Gemeinschaft, sich dem Aufruf von Amnesty anzuschließen und von China die Freilassung dieser Falun Gong-Praktizierenden zu fordern. Dies ist ein entscheidendes Ereignis, in dem der tief verwurzelte Glaube so vieler Chinesen im ganzen Land in dem ruhigen und grundlegenden Appell dieser Dorfbewohner zum Ausdruck kommt. Sie werden nicht weiter zusehen, wie das Regime unschuldige Falun Gong-Praktizierende brutal unterdrückt – und wir sollten das auch nicht.
Hintergrund
Laut Minghui.org war Wang Xiaodong (王晓东) ein bekannter und allseits respektierter Lehrer. Am Morgen des 25. Februar 2012 durchwühlten ca. 40 Beamte der Polizeistation Botou Wangs Wohnung und nahmen ihn in Gewahrsam. Zahlreiche Wertsachen, darunter Computer und elektronische Geräte, sowie über 20.000 Yuan Bargeld wurden dabei von der Polizei beschlagnahmt.
Wang wurde später angeklagt, CDs mit Informationen über die Verfolgung von Falun Gong hergestellt und verteilt zu haben und den zur Falun Gong-Praxis gehörenden Glauben dargelegt zu haben.
Es ist in ganz China üblich, dass Falun Gong-Praktizierende und Unterstützer diese Materialien verteilen, um die Lügen der allgegenwärtigen Propaganda-Kampagne zu entlarven, die Falun Gong diffamieren soll.
„Es ist überhaupt nichts Illegales an der Verteilung dieser Flugblätter und DVDs", ergänzt Browde. Es handelt sich lediglich um einen weiteren Vorwand, um Falun Gong-Praktizierende zu entführen und rechtswidrig einzusperren.“
Anfang Mai hatten 300 Bewohner des Dorfes Zhouguantun (Stadt Botou, Provinz Hebei) in einer Petition die Freilassung von Wang gefordert, weil sie aufgebracht waren über die Vorgehensweise gegen ihn.
Die Petition des Dorfes Zhouguantun folgt mehreren ähnlichen Petitionen anderer Gemeinden, die im letzten Jahr für die Freilassung entführter Falun Gong-Praktizierender eingereicht worden sind.
Am 12. August 2011 unterzeichneten mehr als 1.500 Menschen aus Qinhuangdao, Provinz Hebei, eine Petition mit dem Titel „Wie werden Sie diese öffentliche Meinung behandeln?" Sie hatte die Behörden aufgerufen, den 38jährigen Falun Gong-Paktizierenden Zhou Xiangyang (周向阳) freizulassen, der im Binhai-Gefängnis in Tianjin (ehemals Gangbei-Gefängnis) festgehalten wird. Am 8. Februar 2012 startete Amnesty International eine Urgent Action zur Freilassung Zhous. (Nachricht )
Am 17. Juni 2011 unterzeichneten Dutzende Bewohner des Dorfes Fengman in der Stadt Jilin eine Petition an die Stadtregierung. Diese drängte zur Freilassung eines anderen Dorfbewohners, des 59-jährigen Liu Zhichen (刘志臣), der wegen des Praktizierens von Falun Gong inhaftiert worden war. (Nachricht eng.)