Berlin (FDI) – Pressemitteilung 28.06.2012 – Mindestens 15.000 Menschen in Nordostchina stellten sich vereint hinter die Petition einer jungen Frau, die die Untersuchung des Todes ihres Vaters von den chinesischen Behörden verlangt. Der 47 Jahre alte Qin Yueming (秦月明) war als Falun Gong-Praktizierender bekannt und starb am 26. Februar 2011 im Jiamusi-Gefängnis in der Provinz Heilongjiang.

Sein Körper wies deutliche Spuren von Misshandlung auf: überall waren Blutergüsse und Blut lief aus der Nase. (Nachricht / Fotos)
Qins Tochter begann mit der Unterschriftensammlung, nachdem die Behörden wiederholt die Forderung ihrer Familie nach einer Untersuchung abgelehnt hatten und stattdessen ihre Mutter und jüngere Schwester festnahmen. Mit der Hilfe von Freunden und Verwandten konnte sie innerhalb von zwei Wochen 15.000 Unterschriften sammeln.
„Als \[junges] Mädchen habe ich weder Geld noch Macht,” schrieb die 23jährige Qin Rongqian in ihrer Petition und bat andere um Unterstützung dafür. „Aber ich glaube an die Gerechtigkeit und die moralischen Werte des Chinesischen Volkes. Wie können diejenigen an der Macht normale Menschen willkürlich inhaftieren und töten?”
Die Petition vom 31. Mai 2012 fordert auch die Freilassung ihrer Mutter und Schwester, beide Falun Gong-Praktizierende, die für eineinhalb Jahre in einem Arbeitslager inhaftiert wurden. Mindestens eine der Unterschriften auf der Petition stammt von einem Wärter, der in dem Gefängnis arbeitet, in dem Qin getötet wurde. (Nachricht eng)
Zum dritten Mal haben sich Bürger in China innerhalb der letzten zwei Monate zusammengeschlossen, um öffentlich Gerechtigkeit für einen Falun Gong-Praktizierenden zu fordern.
Im Mai erreichten Berichte über eine Petition mit 300 Unterschriften und Fingerabdrücken Beamte der höchsten Parteiebene, darunter Xi Jinping und Li Keqiang (man erwartet, dass sie Hu Jintao und Wen Jiabao im Laufe dieses Jahres ablösen werden). Die Petition soll einer chinainternen Quelle zufolge eine heftige Diskussion innerhalb der KP-Führung ausgelöst haben und einige sollen auf ein friedliches Ende der Unterdrückungskampagne gegen Falun Gong gedrängt haben, die vom Regime unter Jiang Zemin 1999 gestartet wurde (Artikel).
In der letzten Zeit mehren sich die Kräfte in der chinesischen Bevölkerung, die eine Wahl treffen und sich auf die Seite derer stellen, die vom chinesischen Regime verfolgt werden.
Laut der Falun Gong-Webseite Minghui.org gab es bereits im Februar 2009 die erste Petition für Falun Gong. 376 Dorfbewohner hatten darin ihre Empörung über den Tod eines angesehenen Falun Gong-Praktizierenden in der Provinz Liaoning zum Ausdruck gebracht. Eine Petition wird üblicherweise mit dem richtigen Namen unterschrieben und neben diesem mit einem Fingerabdruck auf rotem Siegellack versehen, ein Vorgehen, das in der chinesischen Geschichte eingesetzt wurde um juristische Dokumente amtlich zu machen.
Das Falun Dafa-Informationszentrum fordert die Beamten in der Provinz Heilongjiang auf, die Verantwortlichen für den Tod von Qin Yueming zur Rechenschaft zu ziehen sowie seine Frau und seine Tochter unverzüglich freizulassen. Weiter bitten wir ausländische Medienvertreter und Diplomaten in China diesen Fall genau zu verfolgen und darüber zu berichten um damit die Sicherheit dieser drei mutigen Frauen zu gewährleisten.
Zusätzliche Informationen:
* Falun Dafa-Informationszentrum, April 2011, „Gefängnis im Nordosten Chinas wird abgeschottet, nachdem Todesfälle im Internet veröffentlicht wurden“
* Falun Dafa Information Center photo gallery, "Chinese Prison Under Lockdown Amidst Deaths"
* Falun Dafa Information Center, Jan. 2012, "Mother, Daughter Sent to Chinese Labor Camp for Appealing Father's Death in Custody"
* The Epoch Times, June 2012, "In Rare Move, Chinese Prison Guard Helps Petition for Falun Gong"