Berlin / New York (FDI) – Pressemitteilung 23.08.2012 – Eine gesunde Frau mittleren Alters aus der südchinesischen Provinz Hunan, starb unter mysteriösen Umständen innerhalb von Stunden, nachdem sie auf der Straße von der Polizei entführt wurde. Mit öffentlicher Unterstützung von Nachbarn und Freunden versuchen Familienangehörige nun mit Hilfe eines unabhängigen Pathologen die Ursache ihres Todes aufzuklären.
Frau Xu Chensheng (许 郴 生) wurde am 16. Mai 2012, um 10 Uhr morgens, von Polizisten in der Stadt Chenzhou auf offener Straße entführt und auf die Polizeistation Renmin West Street gebracht. Während sie mit Handschellen gefesselt war, verhörte man sie ca. 12 Stunden. Am selben Abend wurde sie ins Krankenhaus gebracht und um 23:15 Uhr wurde sie von Ärzten des 1. Volkskrankenhauses der Stadt Chenzhou für tot erklärt. Ihre Angehörigen informierte die Polizei erst zwei Tage später über ihren Tod. Ein Foto ihres toten Körpers (Link) und Details zu ihrem Fall wurden kurz darauf an die ausländische Webseite Minghui.org gesendet und dort veröffentlicht.
„Xus plötzlicher Tod und ihre Lebenssituation in den letzten Jahren offenbaren erneut wie erschreckend düster die tägliche Realität für viele Falun Gong-Praktizierende ist", sagt Levi Browde, Leiter des Falun Dafa-Informationszentrums in New York. „Aber genau diese Fälle zeigen uns auch, dass mehr und mehr Chinesen ihre Stimme gegen diese fürchterliche Ungerechtigkeit erheben."
Obwohl den lokalen Medien eine Berichterstattung über den Fall untersagt wurde, sind in Chenzhou Plakate mit der Forderung „Die Mörder müssen bestraft werden!" aufgetaucht. Ermutigt durch die Unterstützung aus der Bevölkerung, engagierten Xus Angehörige, darunter ihre 87-jährige Mutter, einen Rechtsanwalt sowie einen unabhängigen Experten, um eine Autopsie durchführen zu lassen. Ihr Leichnam befindet sich derzeit noch in der öffentlichen Leichenhalle. Alle ihre Anträge auf Freigabe der Leiche bei den Behörden wurden bisher abgelehnt und ihr Bruder wurde an seinem Arbeitsplatz, der Bildungsbehörde im Bezirk Lanshan von Vertretern der Staatsmacht eingeschüchtert.
Einen Monat vor ihrer Entführung hatte Xu gegenüber einer Freundin geäußert, sie befürchte, überwacht und verfolgt zu werden. Wie viele andere Falun Gong-Praktizierende war sie bereits einige Male entführt worden und hatte mehrere Monate in Gefängnissen und Arbeitslagern verbracht.
Im Jahr 2005 versuchte ihr Arbeitgeber, die Zigarettenfabrik Chenzhou, gemeinsam mit dem örtlichen Büro 610 - eine von der KP Chinas eigens für die Verfolgung von Falun Gong eingesetzte, über dem Gesetz stehende Behörde - Xu in einen Gehirnwäschekurs einzuweisen. Sie tauchte daraufhin unter und wurde infolge von der Firma entlassen. Sie verlor außerdem ihren Personalausweis, ihr Haus wurde mehrmals geplündert und ihr Mann ließ sich unter diesem Druck von ihr scheiden.
Als sie 2011 ohne Ausweis einen Zug besteigen wollte, wurde sie durchsucht. Das Bahnpersonal fand ein Falun Gong-Buch und mehrere Flyer bei ihr. Sie wurde fast zwei Monate inhaftiert und misshandelt. Nach ihrer Freilassung war sie stark abgemagert und sehr schwach. Die Bahnbehörde belohnte den für ihre Verhaftung Verantwortlichen mit einer Prämie von 100.000 Yuan (ca. 12.700 Euro).
Das Falun Dafa-Informationszentrum fordert die internationale Gemeinschaft auf, die Behörden in Chenzhou zu kontaktieren und zu verlangen, dass der Antrag von Xus Familie auf eine unabhängige Autopsie genehmigt wird und die Verantwortlichen für ihren Tod entsprechend bestraft werden.
Weitere Details:
Polizeistation der Stadt Chenzhou, Tel.: +86-735-2220806
Ausschuss für Politik und Recht der Stadt Chenzhou, Tel.: +86-735-2870566
Büro 610 der Stadt Chenzhou, Tel.: +86-139-73531339
Polizeistation Renmin West Street, West, Tel.: +86-13873568696
Xus ehemaliger Arbeitgeber, Zigarettenfabrik Chenzhou, Tel.: +86-7352568947; +
86-735-2229999, 5 Dongfenglu, Chenzhou 423000