Der Präsident des Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschusses (EWSA), Henri Malosse, eröffnete die Konferenz zum Thema "Organentnahmen in China: Europa muss jetzt handeln", die vom EWSA in Brüssel ausgerichtet wurde. Er bezeichnet diese Praktik der chinesischen Behörden als "skandalös" und hofft, dass die Spitzenpolitiker der Europäischen Union den chinesischen Präsidenten Xi Jinping bei seinem Besuch in Brüssel am 31. März 2014 darauf ansprechen werden.
Präsident Malosse erklärte, die Verwendung von Körperteilen, die Gewissensgefangenen, Hingerichteten und Angehörigen von Minderheitengruppen entnommen werden, um sie inner- oder außerhalb Chinas zu verkaufen, sei eine Schande für die Menschheit und müsse unverzüglich unterbunden werden.
Die Redner in der Diskussion, zu denen auch Mitglieder des Europäischen Parlaments, Vertreter von NRO sowie gegen diese Praktik ankämpfende Anwälte und Ärzte zählten, verlangten die Achtung der Grundrechte in China. Sie alle bekräftigten, dass der Handel mit menschlichen Organen die medizinische Ethik und die von den Vereinten Nationen, der Weltgesundheitsorganisation, dem Weltärztebund, der Transplantationsgesellschaft und anderen internationalen Organisationen angenommenen internationalen Menschenrechtsstandards verletzt.
Die Redner und Teilnehmer unterstützten die Schlussfolgerungen und Empfehlungen in der Entschließung des Europäischen Parlaments vom letzten Dezember, in der anerkannt wird, dass Minderheitengruppen, vor allem die Falun Gong, von der gewaltsamen Organentnahme in China besonders stark betroffen sind. Sie forderten die chinesische Regierung auf, diese Praktik zu unterbinden und in Zusammenarbeit mit der internationalen Gemeinschaft angemessene Informationen über Organtransplantationen bereitzustellen. Sämtliche Teilnehmer riefen China dazu auf, seine Gesetze an die internationalen Organtransplantationsstandards anzugleichen.
Präsident Malosse erklärte, die chinesische Regierung sollte unter Druck gesetzt werden, um den Organentnahmen ein Ende zu setzen. Der Besuch von Xi Jinping in Brüssel sei eine passende Gelegenheit für die Vertreter der EU, diese Frage im Rahmen der Diskussionen anzusprechen, an die menschliche Sensibilität des chinesischen Präsidenten zu appellieren und ihn eindringlich aufzufordern, diese unmenschliche Praktik zu unterbinden
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