Guo Guoting war ein international bekannter Anwalt für Seerecht, der im Jahr 2003 begann, sich mit Zivilrecht zu befassen. Unter seinen Klienten befanden sich Ji Tao (ein Journalist, der zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt wurde, nachdem Yahoo seine persönlichen E-Mails an die chinesischen Behörden weitergeleitet hatte) und Zheng Enshong (ein Anwaltskollege und früherer Klassenkamerad aus Shanghai, der zu drei Jahren Gefängnis verurteilt wurde).
Guo war unter den ersten chinesischen Anwälten, die es wagten, Falun Gong-Fälle zu vertreten. Er durchkämmte erfolglos die verschiedenen Polizeistationen von Shanghai, um nach Huang Xiong zu suchen, der seit seiner Verhaftung vermisst wurde. Später verteidigte er Qu Yanlai, einen promovierten Studenten, der zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt wurde, weil er Falun Gong praktizierte. Nachdem Guo trotz mehrfacher Versuche keine Genehmigung bekam, seinen Klienten zu sehen, veröffentlichte er im Februar 2005 einen Artikel über diesen Fall im Internet.
Noch im gleichen Monat durchsuchten die Behörden in Shanghai sein Büro und beschlagnahmten seine Anwaltslizenz und seinen Computer. Am 4. März verbot ihm das Gericht in Shanghai, weiter als Anwalt tätig zu sein. Er wurde wegen „verfassungswidriger Reden und Handlungen“ verurteilt und unter Hausarrest gestellt. Im Mai 2005 gelang es ihm, nach Kanada zu fliehen, wo er seither im Exil lebt.http://falunhr.org/index.php?option=content&task=view&id=1150&Itemid=50http://www.cecc.gov/pages/virtualAcad/index.phpd?showsingle=7714