Seine britische Premiere hatte der Film „The Bleeding Edge“ am 6. September 2016 im Palast von Westminster. Hierzu hatte der Präsident des britischen Unterhauses John Bercow in seine Amtsräume eingeladen.
Der Film basiert auf wahren Begebenheiten und Tatsachen, die durch laufende Untersuchungen über den vornehmlich an inhaftierten Falun Dafa-Übenden begangenen Organraub in China ans Licht kamen.
Über hundert Zuschauer folgten der Einladung. Unter den Gästen waren Abgeordnete des Ober- sowie des Unterhauses und Gesandte ausländischer Botschaften.
Zur Eröffnung der Abendveranstaltung lobte Präsident Bercow den Einsatz der Hauptdarstellerin Anastasia Lin für die Verbesserung der Menschenrechte in der Volksrepublik. Sie gewann 2015 die Miss World Canada Wahlen und ist eine Aktivistin für Menschenrechte in China. Er bewundere sie dafür, sagte er, dass sie sich gegen das unterdrückende Regime ausspreche, obwohl es einfacher wäre, zu schweigen, wie es viele in vergleichbarer Position aus Angst um ihre Karriere getan hätten.
Nach dem Film beantworteten die Hauptdarstellerin Anastasia Lin, Regisseur Leon Lee und Produzent Jason Lotus Fragen der Zuschauer. Hierbei sagte der Abgeordnete Jim Shannon, dass der Mut der Schauspieler und des Teams andere Menschen ermutige, sich ebenfalls gegen den Organraub in China einzusetzen. In einem Interview mit dem Fernsehsender NTD TV sagte er: „Ich denke, es ist sehr wichtig, dass die Menschen dem Organraub an Falun Dafa-Übenden mehr Aufmerksamkeit schenken.“ Er erwarte, dass noch mehr britische Abgeordnete ihr Entsetzen über diese Untat äußern und nach entsprechenden Veränderungen in China verlangen. „Es ist wichtig, sich für jene starkzumachen, die in Not sind“, sagte er.
Die Vorsitzende des Menschenrechtsausschusses der Konservativen Partei, Fiona Bruce, lud Anastasia Lin bereits zum zweiten Mal ein, um zur Menschenrechtssituation in China auszusagen. Nachdem sie den Film gesehen hatte, sagte sie, dass Sie hoffe, dass das Vereinigte Königreich und die ganze Welt gegen den Organraub der Kommunistischen Partei Chinas tätig würden. „Dieser Film verdeutlicht das Leiden der Falun Gong-Übenden. Es ist wichtig, dass Regierungen auf der ganzen Welt gegen diesen Organraub Stellung beziehen. Es ist ermutigend, dass die USA und das Europäische Parlament bereits Resolutionen verabschiedet haben. Ich hoffe, dass auch unsere Regierung im Vereinigten Königreich es ihnen gleichtun wird“, sagte sie.
Ethan Gutmann, einer der China-Experten, deren Untersuchungen den Organraub in China offenlegten und auf deren Erkenntnissen der Film beruht, wies in einem Redebeitrag im Anschluss an die Vorführung darauf hin, dass die Errichtung vieler Transplantationszentren in China im gleichen Zeitraum stattfand und im gleichen Ausmaß anstieg, wie sich auch die Verfolgung von Falun Gong verschlimmerte. In einem anschließenden Interview sagte er: „Viele Menschen sind zu Tode gekommen. Was mich am meisten beschäftigt, ist die Frage, wann dieses Verbrechen endlich aufhören wird.“
Laut Regisseur Leon Lee liegen die Stärken des Films darin, dass er einerseits auf wahren Tatsachen beruht und andererseits in der ausgezeichneten schauspielerischen Leistung von Anastasia Lin. Der Film gewann den 2016 Gabriel Award für best Drama. Außerdem gewann der Regisseur mit seinem Dokumentarfilm „Human Harvest“ zum gleichen Thema den prestigeträchtigen Peabody Award. Dieser wurde in der deutschen Synchronisation mit dem Titel „Ausgeschlachtet - Organe auf Bestellung“ auch im deutschen öffentlich-rechtlichen Fernsehen ausgestrahlt. Mit seinem neuen Film „The Bleeding Edge“ will Lee das Thema einem weiteren Publikum zugänglich machen.