Ein neuer Untersuchungsbericht über die Transplantationsindustrie in China, dem über 10 Jahre intensiver Recherche zugrunde liegen, enthüllt ein erschreckendes Ergebnis: Das Ausmaß an erzwungenen Organentnahmen ist weitaus größer als bisher angenommen. Die umfassende Indizienlage ist erdrückend. Der Organraub ist staatlich organisiert. Daran beteiligt sind die Kommunistische Partei Chinas, das Militär und chinesische Regierungsorganisationen. Diese „Verbrechen gegen die Menschlichkeit" in China, so der Abgeordnete Dana Rohrabacher vor dem US-Kongress, müssen umgehend beendet werden!
A – Organtransplantationen in China - eine Chronologie
Seit 1967 werden in China Organtransplantationen durchgeführt, wobei es einen geringen aber kontinuierlichen Anstieg gab.
Im Juli 1999 begann die Verfolgung von Falun Gong in China. Zahlen deuten darauf hin, dass bereits von 2003 auf 2004 ein sprunghafter Anstieg der Organtransplantationen zu verzeichnen war.
Im Oktober 2012 hat die World Medical Association (WMA), bei welcher China Mitglied ist, empfohlen: Keine Organentnahmen an Hingerichteten zu Transplantationszwecken. Begründung: Die Voraussetzung dafür, eine „freiwillige“ Zustimmung des Organspenders, ist nicht zu gewährleisten. (Quelle: http://www.wma.net/en/30publications/10policies/o3/)
2013 trat das „Organspende“ (COTRS) in China in Kraft. Im März 2014 hieß es von chinesischer Regierungsseite, dass die Organe von Gefangenen und zum Tode Verurteilten in das chinesische Organspende- und Verteilungssystem (COTRS) integriert werden sollen. Gleichzeitig erfolgte eine „Umbenennung“: In China zum Tode Verurteilte werden als „normale Bürger“ eingeordnet und dürfen als solche legal Organe spenden, vorausgesetzt, sie stimmen „freiwillig“ zu.
Ein Verfechter der Organspende von Bürgern, zu welchen nun auch Gefangene und zum Tode Verurteilte gehören ist Huang Jiefu, ehemaliger stellvertretender Gesundheitsminister. Er führt auch den Titel „Vorsitzender des Chinesischen Organtransplantations-Komitees“. Im Dezember 2014 kündigte Huang Jiefu an, dass ab 1.1.2015 Organe von Hingerichteten nicht mehr zu Transplantationen verwendet werden. Es blieb bei der Ankündigung, die Umsetzung erfolgte nicht. Es gab seither auch keine weitere Gesetzesänderung im Zusammenhang mit Organspenden in China.
B – „Bloody Harvest/The Slaughter – ein Update“
Seit Juni 2016 gibt es zum Thema „Organraub in China“ einen neuen Untersuchungsbericht: „Bloody Harvest/The Slaughter - An Update“. Die Autoren sind David Kilgour, ehemaliger kanadischer Staatssekretär, David Matas, Menschenrechtsanwalt, und Ethan Gutmann, Journalist. Der Bericht ist 680 Seiten stark und enthält rund 2.300 Quellenangaben. Er ist vollständig unter http://www.endorganpillaging.org online verfügbar.
Die chronologische Entwicklung des neuen Untersuchungsberichtes
2006 und 2007 erfolgte die Veröffentlichung von „Organ Harvest“ („Blutige Ernte“), dem ersten Untersuchungsbericht von David Kilgour und David Matas. Er basiert ausschließlich auf Informationen offizieller Statistiken der chinesischen Regierung und Krankenhäusern hinsichtlich der Anzahl der jährlich durchgeführten Organtransplantationen, der früheren Informationen auf Webseiten chinesischer Hospitäler sowie Telefonauskünften von Transplantationsärzten (online unter: organharvestinvestigation.net).
Kilgour und Matas stellten fest, „dass die Herkunft von 41.500 Transplantaten für die Sechs-
Jahres-Periode zwischen 2000 und 2005 ungeklärt bleibt. Die Anschuldigung des Organraubs an
Falun Gong-Praktizierenden bietet eine Antwort“. (Quelle: Blutige Ernte, Untersuchungsbericht zu den Anschuldigungen der Organentnahmen an Falun Gong-Praktizierenden in China, November 2007)
Am 22. Juni 2016 wurde der neue Untersuchungsbericht „Bloody Harvest/ The Slaughter - An Update“ im International Press Club in Washington D.C. vorgestellt. Daraufhin erfolgte am 23. Juni 2016 sofort eine Anhörung im US-Kongress (Foreign Affairs Committee) und am 29. Juni 2016 im Europäischen Parlament in Brüssel zum gleichen Thema eine Pressekonferenz und Anhörung.
Aktuelle Zahlen aus zehn Jahren intensiver Recherchen
Dieser aktuelle Untersuchungsbericht basiert auf zehn Jahren intensiver Recherchen, und enthält Auswertungen von Telefonumfragen, von Internetseiten von 865 Krankenhäusern in China und von medizinischen Fachzeitschriften.
Ausgewertet und verglichen wurden chinesische Medienberichte, Internetseiten der chinesischen Regierung, aktuelle und archivierte Webseiten von Krankenhäusern und medizinische
Fachzeitschriften von über 712 Leber- und Nierentransplantationszentren in China.
Der Bericht enthält außerdem eine detaillierte Untersuchung der 165 von insgesamt 865 untersuchten Krankenhäusern, in denen Organ-Transplantationen durchgeführt werden dürfen. Anhand dieser Untersuchungen wurde die Anzahl der jährlich transplantierten Organe in China von den Autoren auf 60.000 bis 100.000, eventuell sogar auf das Doppelte geschätzt. Das bedeutet, in dem untersuchten Zeitraum von 15 Jahren fanden vermutlich bis zu 1,5 Millionen Transplantationen statt. Diese Zahl ist bis zu zehnmal höher als die offiziellen chinesischen Angaben. Im Bericht wird erklärt, dass diese große Anzahl von Organen nicht von freiwilligen Spendern stammen kann, insbesondere da Chinesen traditionell bedingt eine extrem geringe Organspendenbereitschaft zeigen. Nach offizieller Angabe gab es von 1977 bis 2009 in ganz China nur 130 freiwillige postmortale Spender. Ebenso kann eine derart große Anzahl von Transplantationen nicht durch Organe von hingerichteten Verbrechern gedeckt werden. Die Schlussfolgerung der Autoren: Der Großteil der verwendeten Organe stammt von Gewissensgefangenen wie Uiguren, Tibetern, Haus-Christen und in großem Ausmaß von Falun Gong-Praktizierenden.
Bei der Vorstellung des Berichts im Washingtoner National Press Club sagte Co-Autor David Matas: „Die Schlussfolgerung dieses Updates und unserer ganzen bisherigen Arbeit ist, dass China Massenmord an Gewissensgefangenen begangen hat – in erster Linie an den spirituell orientierten Falun Gong-Praktizierenden (...) – um Organe für Transplantationen zu beschaffen.“
Am 20. Juli 2016 erklärte David Kilgour vor der chinesischen Botschaft in Ottawa, Kanada:
„Dieses andauernde Verbrechen gegen die Menschlichkeit muss aufhören und die Beteiligten
müssen in China vor Gericht oder vermutlich vor den internationalen Strafgerichtshof gestellt werden.“ (Quelle: http://de.minghui.org/html/articles/2016/7/28/121972.html)