Wiener Gemeinderat einstimmig gegen Organraub in China

10.04.2017 Organraub
Die Wiener Gemeinderäte und Menschenrechtssprecher: Peter Florianschütz (SPÖ), Gudrun Kugler (ÖVP), Faika El Nagashi (Die Grünen) (Foto mit freundlicher Genehmigung von LAbg. Mag.a Faika El-Nagashi)

Durch die Initiative von Gemeinderätin Mag.a Faika El-Nagashi (GRÜNE),  MMag. Dr. Gudrun Kugler (ÖVP) und Gemeinderat Peter Florianschütz (SPÖ) wurde folgender Antrag am 7. April 2017 einstimmig im Wiener Gemeinderat angenommen:

Der Wiener Gemeinderat verurteilt die systematischen, vom Staat gebilligten Organentnahmen an Gefangenen in der Volksrepublik China, die ohne Einwilligung der Betroffenen erfolgen, sowie in großem Umfang an Falun-Gong-Anhänger_innen sowie an Angehörigen politisch verfolgter sowie religiöser und ethnischer Minderheiten vorgenommen werden.

Der Wiener Gemeinderat fordert die Bundesregierung auf, tätig zu werden und sich dafür einzusetzen, dass

– der Missbrauch bei Organtransplantationen in China öffentlich thematisiert und verurteilt wird

– eine internationale Kommission eingesetzt wird, um die Praktiken der Organtransplantation in China zu untersuchen und illegalen Organraub einzudämmen

– sich die internationale Gemeinschaft für die unverzügliche Freilassung aller gewaltlosen politischen Gefangenen einsetzt.

Statements:

„Es ist hoch an der Zeit, dass dieser Missbrauch bei Organtransplantationen in China öffentlich thematisiert und verurteilt, sowie eine internationale Kommission eingesetzt wird, um die Praktiken der Organtransplantation in China zu untersuchen und illegalen Organraub einzudämmen.“
MMag. Dr. Gudrun Kugler, Gemeinderätin ÖVP Wien

„Illegaler Organhandel ist mittlerweile ein hochprofitabler Bereich des internationalen Menschenhandels geworden. Weltweit existiert ein illegaler Markt, der schwierig aufzulösen ist und dem oft die Trägheit staatlicher Stellen Vorschub leistet.“
Mag.a Faika El-Nagashi, Gemeinderätin Grüne Wien

„Wir verurteilen die systematischen, vom Staat gebilligten Organentnahmen an Gefangenen in der Volksrepublik China, die ohne Einwilligung der Betroffenen erfolgen, sowie in großem Umfang an Falun-Gong-AnhängerInnen sowie an Angehörigen politisch verfolgter sowie religiöser und ethnischer Minderheiten vorgenommen werden.“
Peter Florianschütz, SPÖ-Gemeinderat

„Die Beendigung des systematischen Organraubs an zu Unrecht verfolgten Falun-Gong-Praktizierenden durch das Chinesische Kommunistische Regime ist für uns von allergrößter Wichtigkeit und Dringlichkeit. Wir begrüßen die Initiative des Wiener Gemeinderates sehr und hoffen, dass die Österreichische Bundesregierung den geforderten Punkten schnell nachkommt.“
Mag. Yong Wang, Obmann Österreichischer Falun Dafa Verein

Systematischer Organraub:    

Der Untersuchungsbericht „Blutige Ernte / The Slaughter: Ein Update“ wurde Ende Juni 2016 bei einer Anhörung im EU-Parlament vorgestellt und kommt zu dem Schluss, dass in den vergangenen 15 Jahren in China möglicherweise 1,5 Millionen Menschen durch Organentnahmen getötet wurden.

Aus dieser 680 Seiten umfassenden Untersuchung, die sich auf zehn Jahre Ermittlungsarbeit stützt, geht hervor, dass Organraub an Gewissensgefangenen in China in weitaus größerem Ausmaß stattfindet, als bisher von Menschenrechtsorganisationen angenommen wurde.

Der Organraub ist institutionell organisiert und geschieht unter der Beteiligung der Kommunistischen Partei Chinas, des Militärs und von chinesischen Regierungsorganisationen.

Vollständiger Bericht unter www.endorganpillaging.org

Pressekontakt: Roswitha Wang-Moritz,

E-Mail: roswitha.wang-moritz@fldf.eu, Tel.: +43 699 111 048 86

Hintergrund:

Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine traditionelle buddhistische Kultivierungsschule. Sie stammt aus China und wird in mehr als 114 Länder und Regionen der Welt frei praktiziert. Neben den körperlichen Übungen wird besonderer Wert auf ein Leben nach den Prinzipien von Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht gelegt. Diese sind seit Tausenden von Jahren in der chinesischen Kultur verwurzelt.

Seit dem 20. Juli 1999 unterliegt Falun Dafa in China einer Verfolgung, die durch den ehemaligen Staatschef Jiang Zemin mit dem Aufruf „Zerstört ihren Ruf, ruiniert sie finanziell und vernichtet sie physisch!“ initiiert wurde. Hunderttausende wurden seit dem Juli 1999 festgenommen und häufig jahrelang in Arbeitslager verbracht, in der Regel ohne ordentliches Gerichtsverfahren. Die Verfolgung in China umfasst alle Lebensbereiche: sie führt zum Verlust von Arbeitsplatz und Wohnung, schließt Schüler und Studenten von der Ausbildung aus, zwingt Frauen zur Abtreibung und Ehepaare zur Scheidung. Dem Falun Dafa Informationszentrum liegen bis heute über 4.080 nachgewiesene Todesfälle vor, zu denen es durch Folter in Polizeistationen und Arbeitslagern kam. Die Dunkelziffer wird um ein Vielfaches höher vermutet.

Falun Dafa Informationszentrum Österreich

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