Laut Minghui, einer ehrenamtlichen Organisation, welche Informationen aus erster Hand über die Verfolgung von Falun Dafa in China erhält und prüft, wurden in den ersten sechs Monaten des Jahres 2018 weitere 3.628 Praktizierende durch das kommunistische Regime wegen ihres Glaubens verhaftet oder anderweitig schikaniert.
Minghui zufolge konnten 2.392 Verhaftungen und 1.236 Fälle anderweitiger Schikane nachgewiesen werden. Außerdem seien 71 Praktizierende in Gehirnwäsche-Einrichtungen gesperrt worden. Bei 1.097 der genannten Personen wurden dem Bericht zu Folge die Wohnungen von der Polizei durchsucht.
Vergleicht man die Anzahl an Verfolgungsfällen in den ersten Halbjahren von 2017 und 2018 scheint es im Jahr 2018 eine Abnahme der Verfolgung gegeben zu haben. 2017 war geprägt von der sogenannten „Anklopf-Aktion“, bei der es zu 10.869 Verhaftungen und Einschüchterungsversuchen kam. In einigen Regionen jedoch betrieben Vertreter des Regimes die Verfolgungspolitik auch in diesem Jahr unbeirrt weiter.
Die Provinzen Shandong, Hebei, Liaoning, Heilongjiang und Jilin führten auch 2018 die Statistik mit Verhaftungen und Berichten über Schikanen an. In Shandong gab es sogar doppelt so viele Fälle wie in anderen Provinzen.
Während viele Beamte sich bei der von Jiang Zemin befohlenen Verfolgung hervorgetan haben, um so befördert zu werden oder finanzielle Vorteile zu erlangen, haben manche Beamte inzwischen aufgehört, sich an der Verfolgung zu beteiligen. Grund dafür sind der Einschätzung von Minghui zu folge die jahrelangen friedlichen Bemühungen der Falun-Dafa-Praktizierenden innerhalb und außerhalb Chinas, der Verfolgung Einhalt zu gebieten. Dadurch ließ die Verfolgung in einigen Regionen nach, so der Bericht. Die Verfolgungspolitik selbst wurde jedoch nicht beendet und in manchen Regionen ist die Intensität der Unterdrückung weiterhin hoch.
In mehreren Provinzen kam es so in der ersten Hälfte des Jahres 2018 sogar zu Massenverhaftungen von Praktizierenden. Vor dem SCO-Gipfel in Weifang, Provinz Shandong wurden etwa im April und Mai 163 Praktizierende verhaftet (Provinz Shandong: 163 Verhaftungen vor SCO-Gipfel in Qingdao – Falun-Gong-Praktizierende sollen am Petitionieren gehindert werden). Dem Minghui Bericht zu Folge griff Sun Qisheng, der Leiter des Komitees für Politik und Recht in Weifang, Falun Dafa am 27. März 2018 in lokalen Fernsehsendungen an und verleumdete es vor Beginn der Massenverhaftungen und Schikanen.
Zudem habe die Polizei die Überwachung und Schikanen gegen die Praktizierenden in der gesamten Provinz Shandong verstärkt. Die Aktion diene der „Aufrechterhaltung der Stabilität“ vor und während des Gipfels, hieß es von Seiten der Polizei. Es wurden 203 Falun-Dafa-Praktizierende verhaftet, als sie nach Qingdao reisen wollten, um dort während der Veranstaltung zu appellieren. Die Aktion wurde von den Behörden in der Provinz Jilin durchgeführt.
In der Provinz Heilongjiang wurden in der ersten Hälfte des Jahres 2018 insgesamt 175 Praktizierende verhaftet, 17 von ihnen am 19. April 2018 in Harbin. Die Polizei brach in die Wohnungen der Praktizierenden ein und beschlagnahmte ihr gesamtes Material über Falun Dafa. Wie die Praktizierenden von einem Beamten erfuhren, hatte der neue Gouverneur der Provinz Heilongjiang Wang Wentao die Massenverhaftungen befohlen, heißt es im Bericht von Minghui. Dem Polizeibeamten nach, habe Wang befürchtet, die Praktizierenden würden nach Peking gehen, um zum Jahrestag des historischen friedlichen Appells vom 25. April zu demonstrieren.
Berichte über einige der Einzelschicksale sind im Bericht von Minghui nachzulesen.