IGFM Verurteilt Verfolgung in China in Rede vor dem Brandenburger Tor

Hubert Körper, Vorstandsmitglied und Vorsitzender des China-Arbeitskreises der deutschen Sektion der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte, bei seiner Rede vor dem Brandenburger Tor

Vorstandsmitglied und Vorsitzender des China-Arbeitskreises der deutschen Sektion der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte, Hubert Körper, verurteilt in einer Rede auf einer Kundgebung vor dem Brandenburger Tor am 10. August 2019 die Verfolgung von Falun Dafa in China. Lesen Sie hier seine Rede im Wortlaut:

Guten Tag meine Damen und Herren,

im Namen der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte möchte ich Sie alle recht herzlich begrüßen. Ich danke Ihnen, dass Sie so zahlreich zu dieser Veranstaltung nach Berlin gekommen sind, um sich für ein Ende der Verfolgung von Falun Gong in der VR China einzusetzen.

Ich möchte heute nicht im Detail über die schweren Menschenrechtsverbrechen an Falun Gong-Praktizierenden sprechen. Darüber wird heute noch ausgiebig berichtet werden.

Vielmehr möchte ich der Frage nachgehen, wie es im heutigen China überhaupt möglich ist, dass solche Verbrechen gegen die Menschlichkeit geschehen können.

Seit 1949, also seit der Machtübernahme der Kommunisten in China, gab es zahlreiche Kampagnen, die dazu führten, dass unzählige Menschen getötet wurden. Denken Sie an die Annektion von Tibet und Ostturkestan, Kampagnen wie die 100 Blumen Bewegung, bei der tausende Intellektuelle verhaftet und getötet wurden, Kampagnen gegen Grundbesitzer, der große Sprung nach vorne, die Kulturrevolution, das Tiananmen Massaker, die Verfolgung von Christen, Oppositionellen, Umweltschützern, Bürgerrechtlern und Rechtsaktivisten und schließlich die seit nun zwanzig Jahren andauernde Verfolgung der ursprünglich staatlich geförderten Qigong-Schule Falun Gong. Experten sprechen von insgesamt 65 Mio. Ermordeten und Verhungerten, manche Historiker sogar von 80 Mio. Es gibt im Reich der Mitte keine moralischen Richtlinien mehr. Es wird ungeniert Produktpiraterie betrieben, Luft und Gewässer werden schonungslos verschmutzt, Lebensmittel mit giftigen Chemikalien, Kunststoffen und Papiermüll versehen und Korruption ist an der Tagesordnung. Milliarden von ausländischen Investitionen flossen nach China, auch in der Hoffnung, dass sich durch Handel die MR-Situation verbessern würde – allerdings eine eitle Hoffnung. Vor diesem Hintergrund betrachtet, ist es nicht all zu sehr verwunderlich, dass man sogar wagt, Menschen, insbesondere Falun Gong-Praktizierende, systematisch zu töten, um ihre Organe zu Transplantationszwecken zu verkaufen.

Meine Damen und Herren, diese Verfolgung von friedlichen Falun Gong-Praktizierenden ist nicht nur eine Verfolgung von Menschen. Vielmehr ist es ein Anschlag auf die Grundfesten des Menschen. Wahrhaftigkeit, Güte und Toleranz sind universelle und zugleich auch traditionelle chinesische Werte, die im atheistischen China keinen Platz haben und durch materialistische Denkweise und übermäßigen Konsum ersetzt werden sollen. Kultur und Glaube sind die Seele des Volkes und diese will das KP-Regime mit allen Mitteln zerstören.

Wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass seit 70 Jahren in China das gleiche Regime herrscht. Es sind im Grunde genommen dieselben Seilschaften wie zu Maos Zeiten, die auch heute noch Chinas Politik bestimmen, nur in ihrer Vorgehensweise gibt es gewisse Unterschiede.

Zum Beispiel finden heute die meisten Menschenrechtsverbrechen hinter verschlossenen Türen statt, hinter Gefängnismauern, in Zwangsarbeitslagern oder in den Transplantationsfabriken chinesischer Krankenhäuser.

Lassen Sie mich in diesem Zusammenhang noch kurz auf den Organraub zu sprechen kommen, weil diese Form der Organbeschaffung auf eine so perfide Art und Weise stattfindet, wie es die Welt noch nie gesehen hat. Friedliche Menschen werden nicht einfach nur weggesperrt, weil sie dem politischen System unbequem geworden sind – nein, man hält sie wie Tiere in Lagern gefangen und schlachtet sie bei Bedarf aus. Für mich ist das die schlimmste Perversion menschlichen Denkens und Handelns. Diese Verbrechen gegen die Menschlichkeit müssen von der internationalen Staatengemeinschaft aufs Schärfste verurteilt werden. Aber warum geschieht dies nur unzureichend?

Warum schaut die Weltöffentlichkeit beim Organraub in China weg?

Nun, die VR ist eines der einflussreichsten Länder der Erde, ist ständiges Mitglied im UN Sicherheitsrat, dem mächtigsten Gremium der VN, die zweitgrößte Volkswirtschaft mit einem jährlichen Wirtschaftswachstum von 6,5 Prozent und fast alle Staaten wollen am chinesischen Wirtschaftswunder teilhaben. Die meisten hochrangigen Politiker wissen um die Verbrechen der KP, aber viele schweigen sich aus wegen ein paar wirtschaftlicher Vorteile. Aber Schweigen, meine Damen und Herren, heißt dem zustimmen. Letztendlich macht man sich mitschuldig. An dieser Stelle möchte ich es allerdings nicht versäumen der deutschen Bundesregierung meinen besonderen Dank aussprechen. Die Beauftragte der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und humanitäre Hilfe im Auswärtigen Amt, Frau Dr. Kofler hatte vor wenigen Tagen mit viel Herz und auch mit Mut die seit 20 Jahren andauernde Verfolgung von Falun Gong und den mutmaßlichen Organraub an Falun Gong-Praktizierenden öffentlich kritisiert. Dass Frau Kofler mit ihrer Erklärung dem kommunistischen Regime direkt ins Mark getroffen hat, zeigt die spontane, aber doch sehr naive und lächerliche Reaktion der chinesischen Botschaft. Nichts scheut das KP-Regime mehr, als dass seine Verbrechen öffentlich verurteilt werden.

Bleibt die Frage, was wir tun können, um diese Verfolgung zu beenden.

Nun, in China können wir nicht direkt intervenieren, die VR ist ein souveräner Staat. Deshalb müssen wir in erster Linie vor unserer eigenen Haustür kehren und z.B. gesetzliche Voraussetzungen schaffen, die den Transplantationstourismus von deutschem Boden aus faktisch unmöglich macht. Dazu ist Aufklärung nötig, bei Ärzten, Krankenversicherern, bei Politikern und der Bevölkerung. Die Menschen müssen in Kenntnis gesetzt werden, was derzeit in China geschieht. Auch die Medien müssen Verantwortung übernehmen und informieren.

Vom Deutschen Bundestag fordern wir seit Jahren eine Entschließung, die den Organraub an Falun Gong-Praktizierenden und anderen politischen Gefangenen öffentlich verurteilt. Diese Forderung möchte ich hiermit erneut bekräftigen.

Beenden möchte ich meine Rede mit einem Zitat von Laotse, dem großen chinesischen Philosophen.

Laotse sprach einmal über Gewalt, Zitat: „Zeigt mir einen Mann der Gewalttat, mit dem es ein gutes Ende genommen hat, so will ich ihn zu meinem Lehrmeister machen.“ Zitat Ende

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit

 

 

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