Zwei Jahre nach dem Verschwinden des bekannten Menschenrechtsanwalt aus seiner Wohnung in der nördlichen chinesischen Provinz Shaanxi, sagt seine Ehefrau, sie wisse immer noch nicht, wo er ist.
Gao Zhisheng wurde aus seiner Höhlenbewohnung in der nördlichen chinesischen Provinz Shaanxi am 13. August 2017 entführt und als vermisst gemeldet.
Gaos Ehefrau Geng He, die in den USA lebt, appellierte an die herrschende Kommunistische Partei Chinas (KPCh), den Aufenthaltsort ihres Ehemannes bekannt zu geben.
„Während der vergangenen zehn Jahre ist das mehrfache erzwungene Verschwinden von Gao Zhisheng die Norm in unserem Leben geworden“, sagte Geng. „Vor diesem Mal dauerte das längste Verschwinden 20 Monate, aber nun sind es 24 Monate gewesen.“
„Dies geschieht, weil Gao Zhisheng, als ein Anwalt von öffentlichem Interesse, die [verbotene] [spirituelle] Gruppe Falun Gong, Christen und Kläger vertreten hat, die von der KPCh verfolgt worden sind.
„Gao Zhishengs Leiden muss trotzdem ein Ende haben, und es hat unsere Familie mehrere Jahre hindurch in Aufruhr versetzt“, sagte Geng, die 2009 zusammen mit der Tochter des Ehepaares, jetzt 25, und dem Sohn, jetzt 16 Jahre alt, aus China geflohen ist.
„Bevor Gao Zhisheng im August 2017 verschwand, hatte er fast keine Zähne mehr [nach seiner Freilassung aus dem Gefängnis],“ sagte sie. „Immer wenn ich und die Kinder gutes Essen zu uns nahmen, konnte ich es kaum schlucken und ich hatte immer dieses Bild in meinem Kopf.“
„Die Gesellschaft braucht gute Menschen, aber endloses Leid hat unsere Familie heimgesucht,“ sagte sie.
Ruf nach sofortiger Freilassung
Menschenrechtsgruppen, einschließlich Amnesty International, haben wiederholt an die chinesische Regierung appelliert, Gao unmittelbar und bedingungslos freizulassen.
Gao, einst ein prominenter Rechtsanwalt, der von der herrschenden KPCh gefeiert wurde, wurde von den Behörden ins Visier genommen, nachdem er einige von Chinas am meisten gefährdeten Menschen, einschließlich Christen, Kohleminen-Arbeiter und Anhänger der von der KPCh verbotenen spirituellen Bewegung Falun Gong verteidigt hatte.
In einer veröffentlichten Denkschrift beschreibt Gao ausführlich die Folterungen, die er später während seiner Zeit im Gefängnis durch die Behörden ertragen musste, ebenso wie drei Jahre Isolationshaft, durch welche er, wie er sagte, von seinem christlichen Glauben und seinen Hoffnungen für China getragen wurde.
Aktivisten sagen, dass der immer noch andauernde Hausarrest, sogar nachdem er aus dem Gefängnis „freigelassen“ wurde, die Behandlung widerspiegele, die man anderen Rechtsanwälten und Aktivisten angedeihen lasse, welche in einer landesweiten Polizei-Operation seit Juli 2015 inhaftiert wurden.
zuerst für den Mandarin Service von RFA (Radio Free Asia) veröffentlichter Bericht von C.K.