Die 57-jährige Fu Jinfeng aus der Stadt Nanchang, Provinz Jiangxi wurde mehrfach wegen ihres Glaubens an Falun Dafa inhaftiert, insgesamt acht Jahre1. Sie wurde immer wieder in Haftanstalten und Gehirnwäsche-Einrichtungen eingesperrt. Auch wurde sie zu jahrelanger Zwangsarbeit verurteilt.
Fus Ehemann ließ sich von ihr scheiden, während sie im Arbeitslager eingesperrt war. Er erhielt das volle Sorgerecht für ihren Sohn, der in der Schule wegen des Glaubens seiner Mutter schikaniert wurde. Fus Mutter starb, als Fu noch im Gefängnis war. Ihr Bruder wurde von seinem Arbeitsplatz entlassen, weil er nicht mit den Behörden zusammenarbeitete. Sie hatten von ihm verlangt, dass er seine Schwester zur Aufgabe ihres Glaubens bewegen sollte. Fu wurde von ihrem Arbeitsplatz beim Blutspendedienst der Stadt Nanchang entlassen und ihr Rentenanspruch wurde gelöscht – nur ein Jahr vor der bevorstehenden Berentung.
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In Gefängnis und Gehirnwäsche-Einrichtung eingesperrt
Im November 1999 ging Fu nach Peking, um für Falun Dafa zu appellieren, und wurde verhaftet. Dabei wurden ihr die Arme und Hände hinter dem Rücken mit Handschellen gefesselt, wie auf dem folgenden Bild nachgestellt.
„Nachdem ich 40 Minuten lang in dieser Position gefesselt war, verlor ich das Gefühl in den Daumen. Es dauerte etwa einen Monat, bis ich mich davon erholt hatte“, erinnert sich Fu.
Später wurde sie einen Monat lang in der Haftanstalt Nr. 3 der Stadt Nanchang festgehalten. Die Wärter fesselten einen ihrer Füße mit schweren Fesseln an den Fuß einer anderen Praktizierenden. Dies galt als Strafe dafür, dass sie die Falun-Dafa-Übungen im Gefängnis gemacht hatten.
Fu ging am 23. Juni 2000 erneut nach Peking und wurde deshalb für einen weiteren Monat in das Gefängnis Nr. 3 gebracht. Es war Sommerzeit, und mehr als ein Dutzend Praktizierende waren in einer kleinen Zelle eingesperrt.
„Die Temperatur betrug schnell 40°C und ich hatte Fieber. Meine Kleidung war jeden Tag mit Schweiß durchtränkt“, erinnert sich Fu.
Sie erinnert sich auch an eine andere Praktizierende, Liu Fengchun, die krank war und keine medizinische Behandlung bekam. Liu starb einen Monat später in der Haftanstalt.
Im September 2000 wurde Fu wegen der Verteilung von Informationsmaterialien über Falun Dafa verhaftet und ins Gefängnis Nr. 2 der Stadt Nanchang gebracht. Dort führte die Polizei drei Monate später eine Gehirnwäsche durch. Allen inhaftierten Praktizierenden wurde befohlen, ihren Glauben aufzugeben. Fu weigerte sich, dem nachzukommen. Deshalb wurden ihr die Hände und Füße so zusammengefesselt, dass sie nicht mehr aufrecht stehen konnte. Später wurde sie für 18 Monate in ein Zwangsarbeitslager gebracht.
Gehirnwäsche – Leiterin bekommt für jede „umerzogene“ Praktizierende 1.000 Yuan
Am 16. September 2003 wurde Fu zusammen mit 16 anderen Falun-Dafa-Praktizierenden für 15 Tage in eine Gehirnwäsche-Einrichtung gebracht. Aus Protest trat sie in den Hungerstreik.
Die Leiterin der Gehirnwäsche-Einrichtung sagte zu ihr: „Ich habe 300 Praktizierende 'umerzogen'. Ich glaube, dass ich auch Sie 'umerziehen' kann. Wenn Sie nicht kooperieren, werden Sie in ein Zwangsarbeitslager gebracht.“ Sie enthüllte auch, dass sie für jede Praktizierende, die sie „umerzogen“ hatte, 1.000 Yuan (132 Euro) erhielt.
Sechs Tage später entkam Fu, indem sie aus dem vierten Stock die Wasserrohre hinunter rutschte. Als sie jedoch zur Arbeit zurückkehrte, erhielt sie neun Monate lang nur 300 Yuan (40 Euro) für Lebenshaltungskosten.
Im Jahr 2008 wurde Fu zehn Tage lang im Gefängnis von Nanchang festgehalten, weil sie mit Menschen über Falun Dafa gesprochen hatte.
Im November 2014 wurde Fu zusammen mit vier anderen Praktizierenden in eine Gehirnwäsche-Einrichtung gebracht. Der Leiter des örtlichen Büros 610 teilte Fu mit, dass ihr Gehalt einbehalten werde, sollte sie weiterhin an Falun-Dafa-Aktivitäten teilnehmen. Als Fu sich weigerte, dem nachzukommen, durfte sie nicht mehr zur Arbeit zurückkehren.
Im März 2019 wurde sie der Polizei gemeldet, als sie jemandem einen USB-Stick mit Informationen über Falun Dafa gab. Sie wurde 15 Tage lang im Gefängnis der Stadt Nanchang inhaftiert.
Zweimal für insgesamt 56 Monate im Zwangsarbeitslager eingesperrt
Fu wurde nach ihrer Verhaftung im September 2000 für 18 Monate zur Zwangsarbeit verurteilt. Am 23. Januar 2001 wurde sie in das Zwangsarbeitslager für Frauen in Jiangxi gebracht.
Eine Zeit lang war sie in einem kleinen Raum mit starkem Farbgeruch eingesperrt. Sie wurde von anderen Häftlingen beobachtet, die sie oft schlugen und beschimpften. Ihre Haftzeit wurde um drei Monate verlängert, weil sie sich weigerte, auf Falun Dafa zu verzichten. Sie wurde am 15. Juli 2002 entlassen.
Zwei Jahre später, im September 2004, wurde Fu erneut verhaftet und in das Gefängnis Nr. 1 im Zwangsarbeitslager für Frauen in Jiangxi verlegt. Als sie sich weigerte, ihren Glauben aufzugeben oder unbezahlte Arbeit zu leisten, wurde sie bestraft.
Fu sagte: „Ich durfte mir 72 Tage lang weder das Gesicht waschen noch duschen. Es war mitten im Sommer, und ich durfte nur ein Glas Wasser pro Tag trinken.“
Als sie sich weigerte, sich wie andere Häftlinge aufzustellen, brachten die Wärter sie an einen abgelegenen Ort. „Sie packte mich an den Haaren und schleuderten meinen Kopf wiederholt gegen die Wand“, berichtete Fu über eine Wärterin.
Es folgten sieben Tage Einzelhaft. Jeden Tag nach dem Frühstück wurden ihre Hände bis Mitternacht an die Pfosten eines Etagenbetts gefesselt. Sie durfte nur einmal am Tag die Toilette benutzen. Fus Haftzeit wurde um fünf Monate verlängert; erst im August 2007 wurde sie entlassen.
Zu drei Jahren Gefängnis verurteilt
Fu wurde im März 2015 zu drei Jahren Gefängnis verurteilt, weil sie in einem Bus mit Menschen über Falun Dafa gesprochen hatte.
Sie wurde im Frauengefängnis der Provinz Jiangxi eingesperrt. Dort bekam sie nichts zu essen und wurde gezwungen, lange zu stehen, manchmal bis 4:00 Uhr morgens. Einmal musste sie sechs Tage und Nächte lang stehen. Mitten im Sommer durfte sie sich über einen Monat lang weder waschen noch baden.
„Ich war nur Haut und Knochen“, erinnert sie sich. „Ich war vornüber gebeugt und konnte mich nicht bewegen. Ich konnte nur noch meine Augen bewegen.”
Eines Nachts im September 2016 wurde Fu ohnmächtig, nachdem sie über acht Monate lang täglich stehen musste. Erst dann durfte sie fünf Stunden und 40 Minuten pro Nacht schlafen.
2016: Verschärfte Verfolgung
Im Dezember 2016 verschärfte sich die Verfolgung. „Zunächst mussten wir die Gefängnisordnung abschreiben und auswendig lernen. Wir mussten marschieren und Videos ansehen, die Falun Dafa verleumdeten“, sagte Fu. „Als ich mich weigerte, mich ‘umerziehen' zu lassen, wurde ich geschlagen und an Handschellen aufgehängt, wobei nur meine Zehen den Boden berührten. Die Wärter wiesen die Häftlinge an, mich zu schlagen und zu treten. Ich hatte am ganzen Körper blaue Flecken.“
Ein anderes Mal befahl eine Wärterin, dass Fu im Stehen essen sollte. Als sie den Befehl ignorierte, schlugen zwei Häftlinge sie vor allen anderen Häftlingen und Wärtern. Niemand hielt sie auf. Die Häftlinge sagten Fu später, dass die Wärterinnen ihnen befohlen hatten, sie zu schlagen.
Die ganze Familie wird mit hineingezogen, auch der Arbeitgeber und die Kollegen
Als die Verfolgung von Falun Dafa im Juli 1999 begann, setzten die Behörden Fus Mann unter Druck. Er sollte seine Frau dazu bringen, ihren Glauben aufzugeben. Fus Mann arbeitete an der Akademie der Wissenschaften. Er war so gestresst, dass er fast jeden Tag in Tränen ausbrach. Weil Fu sich weigerte, auf Falun Dafa zu verzichten, verlor er eine Gelegenheit, in Hongkong zu arbeiten. Da er dem Druck nicht standhalten konnte, reichte er im Oktober 2001, als Fu im Zwangsarbeitslager war, die Scheidung ein.
Weil Fu ihren Glauben an Falun Dafa nicht aufgab, wurde ihr Sohn einmal von anderen Kindern schwer geschlagen. Dadurch war eins seiner Augen blutunterlaufen und seine rechte Hand verletzt. Nach seinem College-Abschluss versuchte er, sich beim Militär zu melden. Doch sein Antrag wurde abgelehnt, weil Fu sich weigerte, Falun Dafa aufzugeben.
Fus Bruder war Direktor der Abteilung für Information im Krankenhaus Nr. 2 der Stadt Nanchang. Als er sich 2003 weigerte, mit den Behörden zusammenzuarbeiten, um Fu zur Aufgabe ihres Glaubens zu zwingen, wurde er von seinem Posten enthoben. Später verließ er das Krankenhaus.
Fus Mutter starb 2016, bevor sie im März 2018 entlassen wurde. Es war besonders schwierig für Fu, denn sie erinnert sich: „Meine Mutter stand weinend vor dem Gefängnistor. Sie sagte jedem, der ihr zuhörte, dass ich unschuldig sei.“
Auch Fus Arbeitgeber war gezwungen, sich an der Verfolgung von Fu zu beteiligen. Da sie ihren Glauben nicht aufgeben wollte, wurden anderen Mitarbeitern Leistungen wie etwa Prämien, die sie normalerweise erhielten, verweigert.
Im Dezember 2013 wurde Fu gesagt sie soll eine Erklärung unterschreiben, dass sie Falun Dafa aufgegeben hätte. „Wenn Sie nicht unterschreiben, brauchen Sie morgen nicht zur Arbeit kommen“, wurde ihr gesagt.
Am nächsten Tag, als sie zur Arbeit ging, zwangen mehrere Personen ihren Fingerabdruck auf die vorbereitete Erklärung. Als der Vorfall auf der Minghui-Website berichtet wurde, hielt ihr Arbeitgeber elf Monate lang ihr Gehalt und ihre Prämien zurück.
Im Jahr 2016 wurde Fu auf Anordnung des örtlichen Büros 610 von ihrem Arbeitgeber entlassen. Sie wäre 2017 in Rente gegangen. Da sie entlassen wurde, bekommt sie nach über 30 Jahren Dienst keine reguläre Altersversorgung.
[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine spirituelle Disziplin, die seit 1999 vom chinesischen kommunistischen Regime verfolgt wird.
Artikel veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung der Redaktion de.minghui.org