Universitätsbibliothekarin heimlich zu 18 Monaten Haft verurteilt und gefoltert

08.04.2020 Körperliche Folter
Tang Min

Die 54-jährige Tang Min war bereits sechs Monate im Gefängnis, als ihre Angehörigen erstmals davon erfuhren. In dieser Zeit wurde sie zu 18 Monaten Haft verurteilt, weil sie sich weigerte, ihren Glauben an Falun Dafa1 aufzugeben.

Als Tang Min im November 2019 freikam, war sie blass, ihre Haare waren teilweise grau geworden und sie konnte kaum gehen. Zwei ihrer Zähne fehlten und sie war zerstreut. Monate später erteilte ihr die Justizbehörde die Auflage, sich in den nächsten fünf Jahren regelmäßig bei der Behörde zu melden.

Tang war vorher schon achtmal in die Fänge der Justiz geraten und war in Folge in einer Nervenklinik, einer Gehirnwäsche-Einrichtung und einem Zwangsarbeitslager gefoltert worden. 

Tang im Jahr 2009

Willkürliche Verhaftung

Die Polizei drang am 13. Mai 2018 gewaltsam in Tangs Wohnung ein, als sie gerade zur Arbeit gehen wollte. Sie verhaftete sie und durchsuchte ihre Räumlichkeiten. Anschließend kam Tang elf Monate lang im vierten Untersuchungsgefängnis der Stadt Changsha in Isolationshaft. Während dieser Zeit wurde sie heimlich zu 18 Monaten verurteilt.

Zwangsernährung

Nachdem Tangs Berufung abgelehnt worden war, trat sie im Gefängnis in einen Hungerstreik, um gegen die Verfolgung zu protestieren. Wochenlang wurde sie von den Wärtern zwangsernährt. Einmal hämmerte ihr ein Wärter mit einem Löffel gegen die Zähne, weil sie sich weigerte zu essen. Zwei ihrer Vorderzähne fielen dabei heraus. Einer davon wurde während einer Zwangsernährung in ihren Magen gespült.

Als Tang im April 2019 im Rollstuhl ins Frauengefängnis von Hunan eingeliefert wurde, stand sie kurz vor dem Tod. Trotz ihres Zustands führten ihr die Gefängnisbehörden eine Sonde durch das Nasenloch in den Magen ein und steckten sie in eine Zwangsjacke. Da sie nicht in der Lage war, allein zu gehen, befahlen die Wärter anderen Gefangenen, sie zur Zwangsernährung die Treppe hinauf und hinunter zu tragen.

Wasser-, Toiletten- und Schlafentzug

Im Juni 2019 wurde Tang in eine streng gesicherte Abteilung verlegt. Sie erhielt nur sehr wenig Nahrung und Wasser und es war ihr nicht erlaubt zu duschen, sich das Gesicht zu waschen oder die Zähne zu putzen. Im Sommer entstanden nach einer Weile dicke krustige Schichten auf ihrem Gesicht und am Kopf. Ihre Zähne waren mit Zahnstein bedeckt.

Die Wärter ließen sie nur einmal am Tag die Toilette benutzen, wenn sie sich weigerte, an den Gehirnwäscheverfahren teilzunehmen. Sie war gezwungen, sich mehrmals in ihrer Hose zu erleichtern, und durfte sich nicht säubern.

Wenn sie die Befehle nicht befolgte, befahlen ihr die Wärter, den ganzen Tag stillzustehen. In der Nacht ließ man sie nur wenige Stunden schlafen. Die Wärter schlugen sie, sobald Tang versuchte, sich zu strecken. Dadurch wurde ihr Blutkreislauf gestört und ihre Sehnen strapaziert. Ihre Füße waren so geschwollen, dass sie kaum noch in die Hausschuhe passten. Sie verlor das Gefühl in ihren Füßen und bemerkte nicht einmal, wenn andere Gefangene absichtlich darauf traten. Ihre Hände waren dick geschwollen.

Nach einer Weile hatte sie Schwierigkeiten beim Gehen und konnte sich nur noch in kleinen Schritten fortbewegen.

Verfolgungen in der Vergangenheit

Tang schloss ihr Studium an der Zentral-Süd-Universität von Changsha, Provinz Hunan ab. Ihre Freunde mochten ihre Gesellschaft, weil sie großzügig, höflich und bescheiden war. Sie arbeitete als Bibliothekarin an der Universität für Chinesische Medizin in Hunan. Jedes Jahr wurde sie als eine der besten Angestellten gewürdigt, weil sie hart arbeitete.

2009 wurde sie festgenommen und in ein Krankenhaus gesperrt. Dort bekam sie fünf Monate lang alle 15 Tage gewaltsam Psychopharmaka injiziert, was ihr zentrales Nervensystem schädigte.

Nach ihrer Entlassung brachten sie ihr Arbeitgeber und die Mitarbeiter des örtlichen Büros 610 am 16. Juli 2010 ins Rechtsausbildungszentrum in Changsha. Die Wärter versuchten, sie unter Druck zu setzen, damit sie ihren Glauben aufgab.

Am 26. November 2011 wurde Tang erneut verhaftet. Die Polizei schlug sie, weil sie sich weigerte, ihren Namen preiszugeben. Später wurde sie für 18 Monate inhaftiert und am 16. Dezember 2011 ins Zwangsarbeitslager Baimalong verlegt.

Kurz nach ihrer Entlassung verhaftete die Polizei sie im September 2013 und sperrte sie für einen Monat in die Gehirnwäsche-Einrichtung Laodaohe.

Am 15. August 2014 brachen über 20 Polizisten in Tangs Wohnung ein und nahmen sie fest. Sie brachten sie zunächst in die Gehirnwäsche-Einrichtung Laodaohe und überführten sie dann am 2. September ins zweite Untersuchungsgefängnis Changsha.

 

[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und verbreitete sich rasant. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Barmhezigkeit und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.

 

Artikel veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung der Redaktion de.minghui.org

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