Durch das Praktizieren von Falun Dafa1 hatte sich Li Xiuqin von einem schweren Herzleiden erholt. Weil sie an ihrem Glauben festhielt, wurde sie jedoch wiederholt verhaftet. Während ihrer achtjährigen Haft erlitt sie einen Rückfall ihres Herzleidens und bekam weitere Krankheiten. Sie starb am 15. September 2018, drei Monate nach ihrer Entlassung im Alter von 58 Jahren.
Herzleiden durch Falun Dafa geheilt
Li Xiuqin aus dem Landkreis Tangyuan, Provinz Heilongjiang, war Leiterin eines örtlichen Weinguts. Seit ihrer Kindheit litt sie an einer angeborenen Herzkrankheit und wurde oft ohne vorherige Warnzeichen bewusstlos.
Aufgrund der unerträglichen und häufigen Schmerzen kratzte sich Li oft oder riss sich an den Haaren. Ihr Mann musste sie dann an den Händen halten, um zu verhindern, dass sie sich verletzte.
Bedingt durch ihr körperliches Leid verlor sie oft die Beherrschung und schrie ihren Mann an. „Obwohl sie mich so behandelte, konnte ich sie nicht verlassen, sonst hätte sie sich noch mehr verletzt“, erinnert sich ihr Mann.
Als das Ehepaar 1996 Falun Dafa zu praktizieren begann, wurde Lis Herzleiden geheilt, und ihr hitziges Temperament verschwand. Freude und Harmonie kehrte in das Leben der Familie zurück.
Ein Jahr später litt Lis Mutter an einem Ganzkörperödem und befand sich in einem kritischen Zustand. Auf Empfehlung von Li und ihrem Mann lernte ihre Mutter auch Falun Dafa. Ihr Ödem verschwand innerhalb von zwei Monaten. Auch die Bronchitis und das Emphysem, die sie jahrzehntelang gequält hatten, wurden geheilt. Viele ihrer Familienmitglieder begannen ebenso zu praktizieren, da sie die wundersamen Veränderungen bei Li und ihrer Mutter gesehen hatten.
Vier Jahre Arbeitslager und Misshandlung in einer Haftanstalt
Li wurde am 30. Dezember 2001 verhaftet, während sie Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilte. Im Untersuchungsgefängnis des Bezirks Tangyuan erlitt sie einen Rückfall ihres Herzleidens. Dennoch trat Lu Wenge, ein stellvertretender Leiter des Gefängnisses, sie mit Füßen und beschimpfte sie.
Danach brachte man Li für ein Jahr ins Zwangsarbeitslager Xigemu. Die Leitung verweigerte wegen ihres körperlichen Zustands zunächst ihre Aufnahme. Aber gerade als sie sich etwas erholte, nahm die Polizei sie erneut in Gewahrsam.
Am 4. Januar 2003, kurz nach ihrer Freilassung, wurde Li erneut verhaftet. Zwanzig Tage später kam sie für drei weitere Jahre ins Zwangsarbeitslager.
Am 27. Mai 2006, nur wenige Monate nach ihrer Entlassung, wurde sie von fünf Polizeibeamten am Eingang ihrer Abteilung angehalten. Sie nahmen ihr die Handtasche weg und zwangen sie, ihre Wohnungstür zu öffnen. Ohne Durchsuchungsbefehl durchsuchten sie die Räumlichkeiten und beschlagnahmten ihre Falun-Dafa-Bücher und damit in Verbindung stehende Materialien.
Die Beamten verhörten Li auf der Polizeiwache und brachten sie dann ins Untersuchungsgefängnis des Bezirks Tangyuan. Sie geriet innerhalb weniger Tage zweimal in einen Schockzustand, nachdem ihr Herzleiden infolge der dort erlebten Misshandlungen wieder aufgetaucht war.
Anstatt Li medizinisch zu versorgen, beschimpfte Liu Jian, einer der stellvertretenden Leiter des Gefängnisses, sie und beschuldigte sie, „Krankheit vorzutäuschen“ und ihm „Schwierigkeiten zu bereiten“.
Nach 48 Tagen in der Haftanstalt war Li abgemagert und konnte nicht mehr ohne Hilfe gehen. Trotz ihres Zustandes verlängerte die Polizei ihre Zeit im Zwangsarbeitslager. Das Arbeitslager weigerte sich jedoch, sie aufzunehmen. Als Lis Mann sie in der Haftanstalt abholte, um sie nach Hause zu bringen, musste er sie auf dem Rücken tragen, da sie zu schwach war.
Zu acht Jahren Gefängnis verurteilt
Li wurde am 1. Juli 2010 verhaftet. Sie war angezeigt worden, als sie Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilte.
Als Protest gegen die Verfolgung trat sie in den Hungerstreik und wurde zwangsernährt. Sie wurde arbeitsunfähig und bettlägerig. Sie konnte nicht mehr gehen und war auf andere angewiesen, die sich um sie kümmerten. Knapp zwei Monate nach ihrer Verhaftung wurde sie zweimal in die Notaufnahme des Krankenhauses eingeliefert.
Als Lis Mann zur Polizei ging, um ihre Freilassung zu fordern, wollten Polizisten ihn verhaften, gaben aber aufgrund seines starken Widerstandes nach.
Zhou Jinzhe, der stellvertretende politische Direktor der Polizei, sagte einmal zu Lis Mann: „Ich bin der Henker. Wenn die (Kommunistische Partei Chinas) mich bittet, jemanden zu töten, werde ich es tun.“
Die Bezirksstaatsanwaltschaft Tangyuan genehmigte Ende Juli 2010 Lis Verhaftung und verklagte sie später.
Am 2. Dezember 2010 wurde sie mit einer schwarzen Kapuze über dem Kopf zum Kreisgericht Tangyuan getragen. Ihr Anwalt plädierte auf nicht schuldig. Als der Anwalt die Anklage wegen fehlender Rechtsgrundlage für die Verfolgung anfechtete, rief Lu Lin, der vorsitzende Richter, dem Anwalt zu: „Ich werde Sie aus dem Gerichtssaal entfernen lassen, wenn Sie (mit mir) weiter streiten.“
Der Richter verurteilte Li später zu acht Jahren Gefängnis.
Lebensbedrohlicher Zustand durch fortwährende Misshandlungen
Im Frauengefängnis von Heilongjiang musste Li 21 Stunden am Tag, von 5 bis 2 Uhr morgens, auf einem kleinen Hocker sitzen. Häftlinge und Wärter schlugen und beschimpften sie häufig, wenn sie sich nur ein wenig bewegte. Sie war permanenter Folter ausgesetzt und wurde immer wieder geweckt, wenn sie gerade eingeschlafen war.
Die Sitzfolter führte dazu, dass das Fleisch auf ihrem Gesäß nässende Wunden entwickelte, die an ihrer Kleidung klebten. Sie hatte entsetzliche Schmerzen, wenn sie ihre Hose auszog oder duschte.
Auch nach einem Herzinfarkt musste sie weiterhin auf dem kleinen Schemel sitzen.
Ein Wärter wollte sie dazu bewegen, ihrem Glauben abzuschwören, und versprach ihr, sie im Gegenzug nicht mehr zu foltern. Li weigerte sich jedoch, dem nachzukommen.
Li erkrankte später an einem schweren Leberleiden und hatte eine beträchtliche Menge Blut im Stuhl. Außerdem wurde bei ihr Diabetes diagnostiziert.
Jedes Mal wenn ihr Mann sie im Gefängnis besuchte, weinte sie hemmungslos. Ihrem Mann brach es fast das Herz, sie so weinen und leiden zu sehen.
Im Juli 2015 bekam Li hohes Fieber und geriet in Lebensgefahr. Sie musste ins Krankenhaus gebracht werden, wo ihr bei einer Operation übermäßiger Eiter aus der Leber entfernt wurde. Da sie so schwach war, war der Einschnitt bis zu ihrer Entlassung drei Jahre später noch immer nicht vollständig verheilt.
Als Li schließlich am 30. Juni 2018 entlassen wurde, war ihr Körpergewicht von 64 kg auf weniger als 40 kg gesunken. Nur zehn Tage nach ihrer Entlassung befand sie sich in Lebensgefahr und wurde erneut ins Krankenhaus eingeliefert.
Die Operationswunde von vor drei Jahren hatte sich infiziert, so dass bei einer weiteren Operation an ihrer Leber die Infektion behandelt wurde.
Li hatte in ihren letzten Tagen extreme Schmerzen. Sie konnte nicht mehr schlafen und nicht mehr essen. Ihre Familie blieb bei ihr und versorgte sie rund um die Uhr im Krankenhaus.
Am 14. September 2018 gegen 3 Uhr morgens erlitt Li einen Schlaganfall und fiel ins Koma. Sie verstarb am nächsten Tag gegen 7:40 Uhr im Alter von 58 Jahren.
[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und verbreitete sich rasant. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.
Artikel veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung der Redaktion de.minghui.org