Nach von Minghui.org gesammelten Informationen ist die Zahl der Praktizierenden, die wegen ihres Glaubens an Falun Dafa1 verfolgt werden, seit Januar 2020 stetig angestiegen.
Im Monat April 2020 wurden 508 Praktizierende festgenommen und 670 wegen ihres Glaubens schikaniert. Dies bedeutet einen mehr als drei- bis siebenfachen Anstieg im Vergleich zu den entsprechenden Fällen im Januar. Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts befanden sich 220 der im April verhafteten Praktizierenden weiterhin in Haft.
Nachdem Wuhan am 23. Januar 2020 abgeriegelt worden war, erfuhr die Bevölkerung schließlich von der Corona-Epidemie. Bald darauf erkannten Falun-Dafa-Praktizierende, dass die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) die gleiche Taktik wie bei der Verfolgung von Falun Dafa anwandte, um die Verbreitung des Virus und die erschreckende Anzahl der Todesopfer zu vertuschen.
Als viele Praktizierende sich noch mehr bemühten, den falschen Umgang der KPCh mit der Epidemie aufzudecken, führten die Behörden vermehrt Verhaftungen durch und belästigten die Betroffenen. Die Verfolgung verschärfte sich im März weiter und dauerte bis in den April hinein an, obwohl die Abriegelung aufgehoben und die Beschränkungen gelockert worden waren.
Bemerkenswert ist, dass es nach der Aufhebung der Abriegelung von Wuhan zu einem Anstieg der Verhaftungen und Schikanen bei den Praktizierenden in der Provinz Hubei kam: Gab es im März sechs Festnahmen und zwei Belästigungen, so stiegen die Zahlen im April auf 43 bzw. 53 an.
Ein weiterer Faktor, der zur verstärkten Verfolgung im April beitrug, stand im Zusammenhang mit zwei Jahrestagen – dem „Appell vom 25. April“ sowie dem Welt-Falun-Dafa-Tag, der am und um den 13. Mai herum gefeiert wurde.
Am 25. April jährte sich der Jahrestag, an dem 10.000 Praktizierende im Jahr 1999 friedlich in Peking die Freilassung mehrerer Gleichgesinnter gefordert hatten. Diese waren Tage zuvor zu Unrecht festgenommen worden. Der jährliche Welt-Falun-Dafa-Tag am 13. Mai steht für die Einführung von Falun Dafa in die Öffentlichkeit durch Meister Li Hongzhi im Jahr 1992.
Solche Jahrestage werden von der KPCh als „politisch sensibel“ eingestuft. Um diese Tage herum verschärfen die Behörden die Verfolgung um zu verhindern, dass Praktizierende ihre Bemühungen zur Aufdeckung der Verfolgung intensivieren.
Darüber hinaus veranlassten die jährlichen politischen Treffen der KPCh – bekannt als „zwei Sitzungen“ in Peking die Behörden zu weiteren Maßnahmen. Die beiden Treffen – der Nationale Volkskongress und die Konsultativkonferenz des chinesischen Volkes waren wegen des Coronavirus-Ausbruchs von März auf Mai verschoben worden. Die Polizei schikanierte Praktizierende in dieser Zeit und warnte sie eindringlich davor, während dieser Zeit hinauszugehen.
Ein Polizeibeamter in Peking erklärte, dass die Beamten für jeden verhafteten Praktizierenden 5.000 Yuan (etwa 650 Euro) erhalten sollten. Ein Polizist aus der Provinz Hubei sagte, er habe jedem, der einen Praktizierenden wegen eines Gesprächs über Falun Dafa angezeigt habe, 1.000 Yuan (rund 130 Euro) versprochen.
In Peking wurde ein Mann schikaniert, als er um den Tod seiner kürzlich verstorbenen Frau und seinen Vater trauerte. Eine 84-Jährige wurde in Shanghai vor dem 25. April, dem Jahrestag des friedlichen Appells, überwacht.
Weitere Auslöser für Verhaftungen und Belästigungen im April waren unter anderem, wenn Praktizierende die Schriften über Falun Dafa lasen oder versuchten, inhaftierte Mitpraktizierende aus der Haft freizubekommen.
Bei diesen jüngsten Verfolgungen wurden auch die Betagten nicht verschont. Neun Prozent der insgesamt 1.178 im April verfolgten Praktizierenden waren 65 Jahre oder älter. Der Älteste war ein 89-Jähriger aus der Stadt Tianshui (Provinz Gansu). Eine 81-Jährige aus der Stadt Fushun (Provinz Liaoning) fühlte sich veranlasst, ihre Wohnung zu verlassen, um Belästigungen und eine Festnahme zu vermeiden.
Nicht nur mit Hausdurchsuchungen, willkürlichen Festnahmen, Gewahrsam, Inhaftierung und Folter waren die Praktizierenden konfrontiert. Auch waren viele von ihnen in ihrer Existenz bedroht.
Von den insgesamt 1.178 Verfolgungsfällen, über die im April berichtet wurde, fanden in 314 Fällen Hausdurchsuchungen statt. Von 48 Praktizierenden wurden von der Polizei Geldsummen in Höhe von insgesamt 220.250 Yuan (rund 28.000 Euro) erpresst. Dies entspricht einem Durchschnitt von 4.588 Yuan (rund 600 Euro) pro Person.
Die ehemalige Hochschullehrerin Liu Yoangying hatte zwei Jahre Haft hinter sich gebracht. Kurz nach ihrer Freilassung stellte die Praktizierende aus der Stadt Nanchang (Provinz Jiangxi) fest, dass ihre Pension einbehalten worden war.
Liu Fating aus dem Bezirk Xiao (Provinz Anhui) befand sich nach jahrelanger Verfolgung in einem kritischen Zustand. Er verstarb am 30. April 2020 – zwei Tage, nachdem ihn die Polizei belästigt hatte.
Verfolgung in ganz China
Die 1.178 im April von den Behörden ins Visier genommenen Praktizierenden, lebten in 26 Provinzen und Gemeinden. Ähnlich wie in den vergangenen Monaten sind die fünf am schwersten von der Verfolgung betroffenen Provinzen Hebei, Liaoning, Jilin, Heilongjiang und Shandong.
Die Behörden in mehreren Provinzen, darunter Shandong, Jiangxi, Hebei, Liaoning, Guizhou und Jilin belästigten eine Vielzahl Praktizierende und führten Gehirnwäschen bei ihnen durch. Die Beamten wollten sie zwingen, ihren Glauben an Falun Dafa aufzugeben.
In der Provinz Guizhou gaben die Behörden einen „Null-Fälle-Plan“ heraus, mit dem sie jeden einheimischen Praktizierenden zum Verzicht auf seinen Glauben zwingen wollten.
Es wurde berichtet, dass das Komitee für Politik und Recht in Guizhou die Anweisung gegeben hat, alle Praktizierenden zwischen 2020 und 2023 vollständig „umzuerziehen“. Der Befehl basiert auf dem Dokument 101, das vom Zentralen Komitee für Politik und Recht in Peking unter dem Titel „Zur Frage der Verringerung der Zahl der Falun-Dafa-Praktizierenden“ herausgegeben wurde.
Das Komitee ist eine außergerichtliche Behörde. Sie beaufsichtigt die Staatssicherheit, die Staatsanwaltschaft und die Gerichte und hat bei der Verfolgung von Falun Dafa eine zentrale Rolle gespielt – sowohl bei der Planung als auch bei der Durchführung der nationalen Verfolgungspolitik.
In den meisten Fällen riefen Polizisten und Mitglieder des Wohnkomitees die Praktizierenden an oder besuchten sie persönlich. Wenn diese sich weigerten, die vorbereitete Erklärung zum Verzicht auf Falun Dafa zu unterschreiben, drohten ihnen die Beamten: Sie würden sie in Gehirnwäsche-Einrichtungen stecken oder ihre Kinder würden keine Arbeit finden und keine Hochschule besuchen dürfen. In der Provinz Liaoning drohten die Funktionäre einigen Bauern, die Falun Dafa praktizieren, dass ihnen das von der Regierung zugeteilte Ackerland genommen würde.
Sogar diejenigen, die wegen der Verfolgung das Praktizierenden aufgegeben hatten, wurden belästigt.
Wegen der Verbreitung von Informationen über die Pandemie verfolgt
Als die Reisebeschränkungen in China seit März 2020 allmählich gelockert wurden, werden immer mehr Praktizierende festgenommen. Zumeist wenn sie Informationsmaterialien über die Verfolgung von Falun Dafa und über die Vertuschung der Epidemie durch das kommunistische Regime verteilten.
Xu Jingfeng aus der Stadt Dalian (Provinz Liaoning) wurde am 2. April verhaftet. Die Polizei hatte sie beim Aufhängen von Plakaten über Falun Dafa beobachtet, und außerdem durchsuchten die Beamten ihre Wohnung und beschlagnahmten die Falun-Dafa-Bücher. Auch Fingerabdrücke und eine Blutprobe wurden abgenommen. Obwohl Xu am Tag der Verhaftung freikam, drohten die Polizisten ihr damit, sie nach der Epidemie für 15 Tage einzusperren.
Am 7. April wurde Huang Qiangsheng verhaftet und Polizisten durchsuchten seine Wohnung. Sie brachten den 52-jährigen Bauunternehmer aus der Stadt Guangzhou (Provinz Guangdong) am nächsten Tag in die Haftanstalt Guangzhou Nr. 2. Huangs über 80-jährige Mutter ist besorgt. Sie kann weder essen noch schlafen und fordert die sofortige Freilassung ihres Sohnes.
In der Stadt Xinji (Provinz Hebei) wurde am 10. April die über 80-jährige Frau Wang, deren Vorname noch ermittelt wird, verhaftet. Sie war angezeigt worden, weil sie mit Menschen über Falun Dafa gesprochen hatte. Erst als die Polizei von ihrer Familie 4.000 Yuan (rund 500 Euro) erpresst hatte, ließ man sie frei.
Am 4. Februar 2020 wurde Sun Zhiwen aus dem Kreis Yongji (Provinz Jilin) erstmals verhaftet. Beamte nahmen ihn am 22. April erneut in Gewahrsam. Er wird in der Haftanstalt des Kreises Yongji festgehalten.
Zwei Tage vor seiner erneuten Verhaftung suchten Polizisten Sun an seinem Arbeitsplatz auf und brachten ihn vor das Kreisgericht Yongji. Die Gerichtsbediensteten versuchten, den Praktizierenden zur Unterschrift unter einigen Dokumenten zu zwingen. Er weigerte sich. Besuch seiner Familie durfte er nicht empfangen.
Dai Qingping aus der Stadt Changsha (Provinz Hunan) sieht sich seit dem 18. April 2020 gezwungen, außerhalb ihrer Wohnung zu leben, um einer Verhaftung zu entgehen.
Die Behörden hatten Dai verdächtigt, an einer belebten Straße Plakate mit QR-Codes angebracht zu haben. Diese Codes führten zu ausländischen Medienberichten, die über die Vertuschung der Pandemie durch das kommunistische Regime informierten.
Sechs Beamte des Polizeireviers in der Pozi-Straße brachen am 18. April 2020 in Dais Wohnung ein und versuchten, sie zu verhaften. Sie war nicht zu Hause. Die Polizisten durchsuchten die Wohnung und drohten damit, Dais Mann zu verhaften. Als sie hörten, dass er unter Bluthochdruck litt und herzkrank sei, gaben sie auf.
Bei ihren Versuchen, Dai zu finden, belästigte die Polizei auch ihre Schwester und mehrere Ärzte im Bezirk.
Schikanen vor den „Zwei Sitzungen“ in Peking
Seit April wurden viele Praktizierende vor den „Zwei Sitzungen“ der KPCh, die am 22. Mai begannen, in großem Umfang belästigt.
Die Polizei durchsuchte die Wohnungen der meisten Praktizierenden und verhörte sie. Darüber hinaus wurden die Betroffenen gezwungen, in Fragebogen anzugeben, ob sie noch Falun Dafa praktizierten oder ob sie zuvor mit einer Erklärung auf ihren Glauben verzichtet hätten.
Da die örtlichen Haftanstalten aufgrund der Pandemie keine Praktizierenden aufnahmen, wurden die meisten auf Kaution freigelassen. Einige mussten Peking verlassen und dürfen nicht vor dem Ende der KPCh-Sitzungen zurückkehren.
Am Morgen des 24. April wurden Zhou Suxia und ihr Sohn Liu Kuo festgenommen. Die Polizei beschlagnahmte alle mit Falun Dafa in Verbindung stehenden Bücher und Flyer und verhörte die Beiden auf dem Polizeirevier. Am 26. April 2020 wurden sie in die Untersuchungshaftanstalt Shunyi gebracht.
Am 24. April brachen vier Polizisten in die Wohnung der 84-jährigen Li Xiuzhi ein. Sie war nicht zu Hause. Die Beamten durchsuchten die Räume und beschlagnahmten Falun-Dafa-Bücher, Computer und andere persönliche Gegenstände.
Nachdem Li zurückgekehrt war, versuchten die Beamten, sie ins Polizeirevier zu bringen. Aufgrund des starken Protests der Familie ließen sie schließlich von ihrem Vorhaben ab.
Einen Tag später, am 25. April, belästigten vier Polizisten Yang Wanxin. Sie fragten, ob sie noch immer Falun Dafa praktiziere und bedrohten sie. Darüber hinaus befahlen sie Yang, in der Wohnung zu bleiben und es zu unterlassen, Materialien über Falun Dafa zu verteilen. Zwei Beamte blieben zur Beobachtung vor Yangs Haus und folgten ihr, wenn sie zum Einkaufen ging.
Yang Yuliang und seine 24-jährige Tochter Yang Dandan wurden am 27. April 2020 in Gewahrsam genommen und mehrere Tage lang eingesperrt.
Die Verhaftung fand nur fünf Tage nach dem Tod von Yangs Frau, Gao Yan, statt. Diese war jahrzehntelang verfolgt worden. Insgesamt zehn Jahre lang konnte das Paar wegen der Verfolgung nicht in seiner Wohnung leben. Nur zwei Tage nach ihrer Rückkehr verhaftete die Polizei die beiden. Sie wurden zu jeweils zwei Jahren Zwangsarbeit verurteilt.
Während der Haft wurden die beiden grausamen Foltermethoden und Gehirnwäschen unterzogen, damit sie auf Falun Dafa verzichteten. Yang litt an multiplem Organversagen und seine Frau Gao entwickelte chronischen Bluthochdruck und Hormonstörungen.
Auch nach der Freilassung belästigten die Behörden das Paar weiter. Dies führte zu Gaos tragischem frühen Tod. Sie starb im Alter von 49 Jahren.
Nur zwei Wochen zuvor, am 7. April, war Gaos Vater gestorben.
Tot nach Schikanen
Liu Fating, ein Landwirt aus dem Kreis Xiao (Provinz Anhui), verstarb am 2. Mai 2020. Er war zwei Tage zuvor von den Behörden schikaniert worden, obwohl sich der Praktizierende aufgrund von Lungenkrebs in einem kritischen Zustand befand.
Nachdem Liu nach seiner Verhaftung am 17. November 2015 ausgepeitscht, ausgehungert und zu schwerer Arbeit gezwungen worden war, erlitt er einen Schlaganfall. Trotz seiner Arbeitsunfähigkeit verurteilte ihn das Gericht zu einer Gefängnisstrafe von dreieinhalb Jahren. Dadurch wurde seine Gesundheit völlig ruiniert. Als er im Januar 2019 das Gefängnis verließ, musste er sich auf einen Stock stützen. Oft hustete er Blut.
Nachdem bei ihm Lungenkrebs diagnostiziert worden war, blieb Liu einige Monate im Krankenhaus und erhielt monatelang Chemotherapie. Als er nach Hause zurückgekehrt war, wurde er von Beamten des Büros 6102 des Kreises Xiao belästigt. Man versuchte, ihn zum Verzicht auf seinen Glauben zu zwingen. Aufgrund des psychischen Drucks verschlechterte sich sein Zustand in den nächsten Monaten.
Am 30. April 2020 belästigten Agenten des Büros 610 den Praktizierenden erneut, obwohl er immer wieder ohnmächtig wurde und dem Tod nahe war. Die Beamten schüchterten seine Familie ein und nahmen Lius Handy mit. Sie wollten prüfen, ob er in der letzten Zeit Kontakt mit anderen Praktizierenden aufgenommen hatte. Liu starb am 2. Mai 2020 im Alter von 74 Jahren.
Willkürliche Verhaftungen
Fünf Einwohner aus Guangdong verhaftet - Wohnung geplündert
Fünf Männer aus der Stadt Shanwei (Provinz Guangdong) wurden am 9. April 2020 beim Studium des Zhuan Falun, dem Hauptwerk von Falun Dafa, in der Wohnung von Zhuang Xiachang verhaftet.
Zhuang und drei seiner Gäste – Huang Shengwei, Wu Yiguo und Zeng Shaolan – wurden in Strafhaft genommen. Seinen vierten Gast, Chen Xianzhen, ließ man aufgrund seines schlechten Gesundheitszustands gegen Kaution frei.
Die Polizei nahm Huangs Schlüssel und durchsuchte seine Wohnung, als niemand da war. Die Wertsachen seiner Frau, darunter mehr als ein Dutzend Goldstücke, 7.500 Yuan (975 EUR) in bar, Computer und Bankkarten, waren nach der Polizeirazzia verschwunden.
Huangs Familie meldete den Vorfall bei der Polizei. Diese bestritt jedoch, die Wertsachen mitgenommen zu haben. Zudem weigerte sie sich, eine Untersuchung der offensichtlichen Plünderung durchzuführen.
Huangs Frau ist im fünften Monat schwanger. Da sie schon einmal eine Fehlgeburt hatte, ist ihre Familie sehr besorgt um sie und das ungeborene Baby.
Sechs Falun-Dafa-Praktizierende verhaftet, als sie sich um die Freilassung einer Mitpraktizierenden bemühten (Provinz Heilongjiang)
Sechs Falun-Dafa-Praktizierende wurden in der Stadt Harbin (Provinz Heilongjiang) verhaftet, weil sie sich um die Freilassung einer Praktizierenden bemüht hatten. Diese war wegen der Verbreitung von Informationen über ihren Glauben an Falun Dafa festgenommen worden. Fünf der sechs Praktizierenden waren zehn Tage lang inhaftiert.
Zhang Jun, 67 Jahre alt, hatte sich am Abend des 9. April 2020 in die nahe gelegene Stadt Xinglong begeben, um dort Informationsmaterialien über Falun Dafa zu verteilen. Ihr folgte ein diensthabender Beamter, der sie bei der Polizeiwache der Stadt Xinglong meldete.
Yang Chunlai, der Leiter des Polizeireviers, befahl den Polizisten, in der Stadt nach Zhang zu suchen. Sie verhafteten die Praktizierende und beschlagnahmten ihr Auto.
Zhangs Familie und sechs Falun-Dafa-Praktizierende begaben sich am folgenden Nachmittag auf das Polizeirevier, um ihre Freilassung zu fordern. Die Polizei willigte ein und ließ Zhang frei. Jedoch verhafteten die Beamten die sechs anderen Praktizierenden. Sie beschlagnahmten den Minivan, den die Praktizierenden von einem Freund geliehen hatten. Die Polizei durchsuchte den Kleinbus und fand darin einige Materialien über Falun Dafa.
Daraufhin schlugen Polizisten dem Fahrer Sun Tienong so hart ins Gesicht, dass er zusammenbrach.
Als Li Yan versuchte, die Beamten davon abzuhalten, Sun zu schlagen, schleppten sie ihn in einen Raum ohne Überwachungskameras, wo sie auf ihn einschlugen. Sie legten ihm Handschellen an und hielten ihn am Boden fest. Ein Beamter trat auf ihn ein und verdrehte sein Gesicht und den Kopf. Ein anderer trat ihm auf den Rücken.
Ein Praktizierender mit Nachnamen Zhang (nicht verwandt mit Zhang Jun) wurde gegen Mittag freigelassen. Danach verhörte und beschimpfte der Polizeichef Yang die übrigen fünf Praktizierenden: Herrn Sun, Herrn Li, Frau Yu Shufan, Frau Gao Yabin und Frau Xu Shufeng.
Yang warnte die Praktizierenden, dass sie nie wieder in die Stadt Xinglong kommen sollten, um Materialien über Falun Dafa zu verteilen. Er drohte auch damit, die Kinder und Enkelkinder der Praktizierenden zu bestrafen, sollten die Praktizierenden die Verfolgung öffentlich machen oder die Telefonnummern der Beamten online veröffentlichen. (Viele Praktizierende außerhalb Chinas rufen die Polizisten an und drängen sie, nicht länger an der Verfolgung teilzunehmen.)
Die Polizei weigerte sich, die beiden beschlagnahmten Autos von Zhang und Sun zurückzugeben. Als Suns Freund und Besitzer des Minivans zur Polizeistation ging, um die Rückgabe des Wagens zu verlangen, wurde er selbst verhaftet, obwohl er nicht Falun Dafa praktiziert.
60-Jährige verhaftet und wochenlang in Isolation, Tochter traumatisiert
Frau Shang Qin, eine über 60 Jahre alte Praktizierende, wurde wochenlang in Isolationshaft gehalten, nachdem sie wegen des Praktizierens von Falun Dafa verhaftet worden war. Ihre Tochter, die zusammen mit ihr verhaftet wurde, war durch den brutalen Überfall der Polizei traumatisiert.
Frau Shang aus der Stadt Maanshan (Provinz Anhui) war am 25. April 2020 im Geschäft ihrer Tochter, als ein Dutzend Beamte in Zivil einbrachen und sie festnahmen. Sie verhafteten auch ihre Tochter, als diese die Festnahme ihrer Mutter verhindern wollte. Sie fesselten die Hände der jungen Frau mit Handschellen und brachten beide zum Polizeirevier von Huoli.
Am nächsten Tag fuhren die Polizisten Shang zu einem Gefängnis. Seitdem hat ihre Familie keine Informationen über sie erhalten. Ein Polizist behauptete, sie hätten Shang schon seit einiger Zeit überwacht und geplant, sie zu verhaften.
Als Shangs Tochter am 26. April freigelassen wurde, warnte die Polizei sie davor, die Verfolgung ihrer Mutter auf der Minghui-Website bekannt zu geben. Ansonsten würde sie wieder festgenommen werden.
Als sie in die Wohnung, die sie mit ihrer Mutter teilt, zurückkehrte, stellte sie fest, dass die Polizei sämtliche Räumlichkeiten durchsucht und die Falun-Dafa-Bücher ihrer Mutter beschlagnahmt hatte. Auch die Geschäftsräume ihrer Tochter waren durchsucht worden. Zwei ihrer Computer und ein Drucker waren verschwunden.
Die junge Frau war durch die Verhaftung derart traumatisiert, dass sie zwei Wochen lang nicht schlafen konnte. Sie lebte in Angst und litt unter Panikattacken. Seit ihrer Entlassung ist sie nicht mehr in der Lage, normal zu arbeiten.
Ältere Praktizierende im Fokus der Polizei
81-Jährige gezwungen, ihr Heim zu verlassen, um einer Verhaftung zu entgehen
Die 81-jährige Yu aus der Stadt Fushun (Provinz Liaoning) wurde am 2. April 2020 verhaftet. Jemand hatte sie angezeigt, weil sie mit anderen über Falun Dafa gesprochen hatte. Sie wurde auf das Polizeirevier von Gebu gebracht und gezwungen, ihre Fingerabdrücke auf das Verhörprotokoll zu setzen.
Die Polizisten durchsuchten am Nachmittag Yus Wohnung und beschlagnahmten ihre Falun-Dafa-Bücher und -Materialien. Dann nahmen sie die 81-Jährige wieder mit auf das Polizeirevier, wo sie die alte Frau noch einige Stunden lang einem Verhör unterzogen. Erst gegen 22:00 Uhr konnte Yu nach Hause.
Die Polizisten befahlen ihr, sich am nächsten Tag wieder auf dem Polizeirevier zu melden. Da sie nicht noch einmal verhaftet werden wollte, beschloss Yu, sich zu verstecken.
Sechs Frauen um die 80 belästigt und angeklagt
Sechs Praktizierende aus der Stadt Maanshan (Provinz Anhui) im Alter von 77 bis 86 Jahren wurden belästigt. Ihre Wohnungen wurden am 24. und 25. April 2020 durchsucht.
Die 84-jährige Xie Kuaiji wurde aufgrund des Protests ihrer Familie nicht in Gewahrsam genommen. Die anderen fünf Frauen – Zhou Chunying (86), Shen Xuemei (84), Chen Xiufang (83) und Ji Yinzhu (77) brachte man zum Verhör auf das Polizeirevier.
Nach Angaben der Polizei hatte sie die Praktizierenden bereits seit März 2020 überwacht. Zu dieser Zeit wurden die Frauen per Video aufgenommen, wie sie Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilten. Sie befragten die Praktizierenden, woher sie diese Materialien hatten.
Obwohl die fünf am Abend nach Hause gelassen wurden, wies die Polizei für den nächsten Tag ein weiteres Verhör an und beorderte die Praktizierenden erneut zum Polizeirevier. Die Beamten bereiten nun die Akten vor, um die Fälle der Staatsanwaltschaft vorzulegen.
Wegen seines Glaubens schikaniert (Provinz Shandong)
Ein Praktizierender aus der Stadt Yantai (Provinz Shandong) wurde am 24. April 2020 auf das Polizeirevier von Wuning vorgeladen. Die Beamten informierten ihn, dass er ein Jahr lang gegen „Kaution während seines schwebenden Verfahrens“ auf freiem Fuß sei. Er sei jedoch verpflichtet, sich bei jeder Vorladung bei der Polizei zu melden, und es sei ihm verboten, seinen Wohnbezirk Mouping zu verlassen.
Nicht lange nachdem Wang Junheng nach Hause zurückgekehrt war, tauchten drei Beamte auf und beschlagnahmten seine beiden Mobiltelefone und einen Computer.
Die Polizei schikaniert Wang seit August des vergangenen Jahres. Sie hatten herausgefunden, dass er die Botschaft „Falun Dafa ist gut; Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht sind gut“ auf eine öffentliche Informationswand geschrieben hatte. Die Polizei rief auch Wangs Sohn an und belästigte ihn, sodass die Familie kein normales Leben mehr führen kann.
Wang ist jetzt 70 Jahre alt. Die meiste Zeit seines Lebens litt er unter einem schlechten Gesundheitszustand. Bereits im Alter von 14 Jahren erkrankte er an rheumatoider Arthritis. Er probierte viele Behandlungen aus, aber keine konnte ihm Besserung bringen. Er wurde zudem depressiv aufgrund der Leiden, die sein körperlicher Zustand mit sich brachte. Manchmal wurde er beim Autofahren ohnmächtig. Sein Gesundheitszustand verschlechterte sich immer weiter und er erkrankte auch an Diabetes.
Als Wang um die 60 war, lernte er Falun Dafa kennen. Als er begann, es zu praktizieren, erholte er sich bald und sein Gesundheitszustand verbesserte sich erheblich. Aus Dankbarkeit versucht er seither, die Informationen darüber mit anderen zu teilen, damit auch sie davon profitieren können. Aus diesem Grund wird er jetzt von der Polizei verfolgt.
Arbeitsverlust und entzogene Rente
Liu Yongying hatte gerade eine zweijährige Gefängnisstrafe wegen ihres Glaubens überlebt, als sie herausfand, dass sie ihre Arbeitsstelle an der Schule verloren hatte. Auch die Rente war ihr entzogen worden. Die Praktizierende stand kurz vor einem Zusammenbruch.
Liu war leitende Dozentin der Jianxi-Verwaltungsschule in der Stadt Nanchang (Provinz Jiangxi). Die 57-Jährige wurde am 3. April 2018 gegen Mitternacht verhaftet. Die Polizei brach in ihre Wohnung ein und beschlagnahmte einen Computer und einen Drucker.
Die Beamten fesselten Liu im Keller des Polizeireviers Qingshanhu und verhörten sie fast 40 Stunden lang. Der Polizist Chen Liming schlug ihr auf den Kopf und trat ihr gegen die Knie.
Liu erschien zwischen Juni und August 2018 dreimal vor dem Bezirksgericht Xihu und wurde im Oktober 2018 zu zwei Jahren Gefängnis und einer Geldstrafe von 5.000 Yuan (etwa 650 Euro) verurteilt.
Während der zwei Jahre, die Liu in der Haftanstalt Nanchang Nr. 1 verbrachte, wurde sie gezwungen, auf dem Betonfußboden zu schlafen. In der schmutzigen und feuchten Umgebung des Gefängnisses entwickelte die Praktizierende extrem juckende Hautausschläge.
Wegen des Ausschlags wurde Liu von den Mitgefangenen ausgegrenzt und gedemütigt. Sie wurde gezwungen, neben der Toilette zu schlafen. Sie durfte nicht die von anderen bereitgestellten Stühle benutzen.
Um den Winter zu überleben, kaufte sich Liu warme Bettwäsche. Aber im Sommer weigerten sich die Wärter, einen Lagerplatz zur Verfügung zu stellen, um das Bettzeug aufzubewahren. Auf der warmen Bettwäsche in einem Raum ohne Klimaanlage oder Ventilatoren konnte Liu nicht schlafen. Ihr war so heiß und sie war verschwitzt.
Als Liu schließlich am 3. April 2020 entlassen wurde, erkannte ihr Sohn sie fast nicht wieder. Sie war abgemagert. Ihre Augen waren getrübt und sie hatte viele Zähne verloren.
Als sie nach Hause zurückkehrte, erzählte Lius Mann ihr, dass das Büro 610 ihre Schule gezwungen habe, sie im Mai 2018 – nur einen Monat nach ihrer Verhaftung – zu entlassen. Die Schulleitung wurde darüber hinaus gezwungen, sich selbstkritisch vor der ganzen Schule zu äußern. Der Jahresbonus des gesamten Schulpersonals wurde einbehalten. Sie wurden auch gezwungen, Falun Dafa zu verurteilen und sich davon zu distanzieren.
Liu ging Mitte April 2020 zum Sozialversicherungsamt der Provinz, um einen Rentenantrag zu stellen. Sie hatte im September 2018 das Rentenalter erreicht. Die Empfangsdame teilte ihr mit, dass ihre Daten im System nicht zu finden seien. Die Praktizierende wurde an das Sozialversicherungsamt ihres Wohnortes verwiesen.
Dort informierte man sie, dass ihre Schule bis 2014 nicht am Programm der Sozialversicherung teilgenommen habe. Erst nachdem eine größere Reform stattgefunden hätte, sei dies der Fall gewesen. Nach ihrer Verhaftung im Jahr 2018 hatte ihre Schule die Beitragszahlungen auf ihr Rentenkonto eingestellt. Somit hatte sie nur etwa dreieinhalb Beitragsjahre auf ihrem Konto. Aber die Reform erfordert eine Mindestanzahl von 15 Beitragsjahren, bevor Rentenleistungen ausgezahlt werden.
Die Mitarbeiter des Sozialversicherungsamtes teilten Liu mit, dass sie die ausstehenden Beitragszahlungen von elfeinhalb Jahren nachholen müsse. Erst dann könne sie eine Rentenzahlung erhalten. Wenn sie den Jahresbeitrag zahlen wolle, müsse sie bis 2031 warten, um eine Auszahlung zu erhalten. Dann wäre Liu bereits 70 Jahre alt. Andernfalls könnte sie auch die ausstehenden Rentenbeiträge von 120.000 Yuan (rund 15.000 Euro) in einer Summe zahlen, um ab sofort eine monatliche Rente von 1.000 Yuan (rund 100 Euro) zu erhalten.
[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.
[2] Das „Büro 610” ist ein staatliches Organ, das eigens für die systematische Verfolgung von Falun-Dafa-Praktizierenden geschaffen wurde. Es untersteht direkt dem Komitee für Politik und Recht des Zentralkomitees der KP Chinas und besitzt uneingeschränkte Vollmacht gegenüber allen Verwaltungsbehörden und Justizorganen.