Frauengefängnis von Guangdong: Erbarmungslose Folter einer 59-Jährigen, die in ihrem Glauben standhaft blieb

07.04.2021 Folter

Su Guiying stammt aus der Stadt Zhanjiang in der Provinz Guangdong. Sie wurde am 31. August 2016 wegen ihres Glaubens an Falun Dafa1 verhaftet und zu vier Jahren Haft verurteilt, die sie im Frauengefängnis von Guangdong absitzen musste. Dort erlitt sie schreckliche Folter.

Um einen Beweis für die Brutalität der Agenten der Kommunistischen Partei Chinas gegen Falun-Dafa-Praktizierende zu liefern, hat die 59-Jährige ihre Erinnerungen an die Erlebnisse im Frauengefängnis Guangdong zur Veröffentlichung freigegeben.

Verhaftet wegen Verteilung von Informationsmaterialien über Falun Dafa

Ich begann 2008 Falun Dafa zu praktizieren und bin seitdem gesund. Um über Falun Dafa und die Verfolgung zu informieren, ging ich am Abend des 31. August 2016 hinaus und verteilte Informationsmaterialien, wurde jedoch verhaftet. Nach einer Nacht des Verhörs wurde ich am nächsten Tag in das Untersuchungsgefängnis Nr. 2 in Zhanjiang gebracht. Ich weigerte mich, Fragen zu beantworten oder Vernehmungsprotokolle zu unterschreiben.

Nach einem Jahr Haft hielt das Bezirksgericht Chikan am 12. Dezember 2017 einen Prozess gegen mich ab. Mein Anwalt plädierte auf nicht schuldig, aber ich wurde trotzdem zu vier Jahren Haft und einer Geldstrafe von 5.000 Yuan (630 Euro) verurteilt. Ich legte beim Mittleren Gericht der Stadt Zhanjiang Berufung ein, aber meine Berufung wurde abgelehnt.

Eines Tages Anfang Mai 2018 hielten die Wärter gewaltsam meine Hand fest und brachten meine Fingerabdrücke auf Dokumente, die sie vorbereitet hatten. Am 16. Mai wurde ich in die Abteilung Nr. 4 des Frauengefängnisses von Guangdong gebracht.

Verfolgung im Team Nr. 310

Ich wurde zuerst dem Team Nr. 310 zugewiesen, das eine „Umerziehungseinheit“ ist, die vom Büro 610 eingerichtet wurde und kontrolliert wird. Das Büro 610 ist einer außerrechtliche Behörde, die speziell zur Verfolgung von Falun Dafa geschaffen wurde. Ein Gefängniswärter mit Nachnamen Xiao ermutigte drei Insassinnen, mich zu foltern. Im folgenden beschreibe ich die Foltermethoden, die sie gegen mich anwendeten.

Stehen

Ich wurde gezwungen, von frühmorgens bis Mitternacht zu stehen, außer während der Essenszeiten und wenn ich Sanitärarbeiten verrichten musste. Meine Beine waren durch das lange Stehen geschwollen. Wenn ich aus Schwäche umfiel, stürzten die Häftlinge zu mir und zogen mich hoch. Sie beschimpften mich auch, traten mich und waren so grob, dass sogar einiges an meiner Kleidung zerrissen wurde.

Verweigerung der Toilettenbenutzung

Oft durfte ich die Toilette nicht benutzen und war dann gezwungen, in die Hose zu machen. Deshalb versuchte ich, die Zeit, als ich sauber machen musste, dafür zu nutzen, auf die Toilette zu gehen, während die anderen Insassen nicht zusahen. Wenn ich dabei erwischt wurde, stießen mich die Insassen auf den Boden und traten auf mich ein. Wenn es zu einem Unfall kam, wickelten sie den Kot in mein Bettlaken. Sie legten ihn in den Schlafsaal, damit die anderen Häftlinge mich ausschimpften, weil ich überall alles schmutzig machte. Manchmal wischten sie die Fäkalien an mir ab.

Der Sonne ausgesetzt werden

Die Wärter zwangen mich, mittags in der Sonne zu stehen, und befahlen Hunderten von Gefangenen, mich anzuschauen. Ich nutzte diese Gelegenheit immer, um zu rufen: „Falun Dafa ist gut, Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht sind gut.“

Folterillustration: Der sengenden Sonne ausgesetzt

Über den Boden schleifen

Ein Wärter stiftete oft eine starke Insassin an, mich vor Hunderten von Häftlingen über den Zementboden zu schleifen, wodurch meine Kleidung zerrissen und mein Körper aufgerissen wurde. Die Häftlinge schütteten auch schmutziges Wasser über mich.

 

Folterillustration: Über den Boden schleifen

Persönliche Hygiene verboten

Ich durfte mehr als 20 Tage lang nicht duschen, mein Gesicht nicht waschen, meine Kleidung nicht wechseln und Dinge des täglichen Bedarfs nicht benutzen. Ein Wärter stachelte die Insassen in der gleichen Zelle an, mich wegen des schlechten Geruchs zu beschimpfen. Diese Misshandlungen hörten erst auf, nachdem sich andere Insassen beim Aufseher über den Geruch beschwert hatten.

Viele meiner Kleider, Handtücher und Bettlaken warfen die Insassen einfach weg, weil sie so übel rochen.

Mit abwertenden Videos gequält

Ich weigerte mich, am Appell teilzunehmen und Videos anzusehen, die Falun Dafa verleumdeten. Daraufhin kritzelte die Wärterin Xiao verleumderische Worte auf meine Kleidung, sogar auf meine Unterwäsche und auf meine Haut. Sie stiftete auch Häftlinge an, mich zu beleidigen.

Die Misshandlung dauerte mehr als einen Monat lang. Da die Folter mich nicht zum Einlenken brachte, versetzte mich der Gefängnisbeamte am 1. Juli 2018 in ein anderes Team und wies mir eine noch strengere Wärterin mit dem Nachnamen Xu zu.

Misshandlung im Team Nr. 301

Später wurde ich in das Team Nr. 301 verlegt, die brutalste Einheit im dritten Stock. Wärterin Xu und Funktionäre des Büros 610 des Gefängnisses arbeiteten mit sieben oder acht Häftlingen zusammen. Diese wechselten sich ab und zwangen mich, zu stehen und stundenlang Videos anzuschauen. Wenn ich die Videos nicht ansah, schlugen sie mir mit schweren Büchern auf den Kopf und zwangen mich, die Augen offen zu halten. Wenn ich nicht gehorchte, schlugen sie mich und traten mir auf die Zehen. Dadurch hatte ich am ganzen Körper Wunden.

Diese Häftlinge verhörten mich absichtlich laut um Mitternacht, wenn andere Häftlinge schliefen. Ihre Absicht war, die Häftlinge aufzuwecken und Feindseligkeit gegen mich zu erzeugen. Die Leiterin des Häftlingsteams nutzte dann die Gelegenheit, mich zu ohrfeigen und mir Wasser ins Gesicht zu spritzen. Während dieser „Umerziehungsphase“ versuchten ein paar Mitarbeiter auch, mich zu überreden, meinen Glauben aufzugeben.

Unbezahlte Arbeit verrichten müssen

Ich wurde gezwungen, Sanitärarbeiten zu verrichten. Zusammen mit 15 anderen Häftlingen musste ich das Gefängniswohnheim reinigen, die Böden, Balkone, Flure, Versammlungsräume, Wasserplattform und Toiletten. Bei der harten Arbeit wurde ich auch noch oft ausgeschimpft. Oft forderten sie mich auf, verschiedene Aufgaben im ersten Stock zu erledigen. Wenn ich mich weigerte, warfen mich die Insassen in einen feuchten und schmutzigen Raum.

Seelischer Druck

Um mich zu zwingen, Falun Dafa aufzugeben, erfanden die Wärterinnen eine seelische Folter. Sie öffneten einen Pappkarton und schrieben darauf Worte, die Falun Dafa verleumdeten. Ich wurde dann gezwungen, auf dem Karton zu stehen, ohne mich zu bewegen. Wenn ich mich auch nur ein bisschen bewegte, schlugen, traten und beschimpften sie mich. Um sicherzustellen, dass ich nicht einschlief, beobachteten sie mich abwechselnd. Sie schlugen mich, stachen mir mit Zahnstochern in die Augenlider, übergossen mich mit kaltem Wasser und traten mir auf die Zehen. Diese Folter dauerte fünf Tage lang.

Sie wählten zwei junge Insassinnen aus, die dann meine Hände ergriffen, eine auf jeder Seite, und mich über den Boden zogen, auf dem der Name von Meister Li Hongzhi stand. Dann ließen sie mich los und schleuderten mich auf den Boden. Danach kniffen sie mich. Durch diese Folter stieg mein Blutdruck schnell an. Manchmal war ich so müde und schläfrig, dass ich im Stehen einschlief und zusammenbrach und mit dem Hinterkopf auf den Metallrahmen des Bettes aufschlug.

Nach fünf Tagen ohne Schlaf erlaubten sie mir am sechsten Tag zwei Stunden zu schlafen. Ab dem siebten Tag durfte ich nicht mehr schlafen, es sei denn, ich war bereit, auf einem Bett zu schlafen, auf dem der Name des Meisters und Falun Dafa stand.

Da ich mich weigerte, auf das Bett zu steigen, zwangen sie mich, auf dem Boden zu hocken, der mit abfälligen Worten beschmiert war. Es war schwierig für mich, das Gleichgewicht zu halten, oft fiel ich auf den Boden. Dann schlugen sie mich und stießen meinen Kopf an die Metalltür.

Diese Folter dauerte mehr als zehn Tage. Doch ich gab nicht auf und hielt an meinem Glauben fest.

Folter im Team Nr. 401

Die Wärter schafften es nicht, mich umzuerziehen, also verlegten sie mich deshalb am 26. August 2018 in das Team Nr. 401 im vierten Stock. Nach Aussage der Insassen war dieses Team das bösartigste in der Station Nr. 4. Es wurde speziell eingerichtet, um die standhaftesten Praktizierenden zu misshandeln.

Die dritte Wärterin, die mich weiter misshandelte, hieß Tan mit Nachnamen. Sie war groß und kräftig. Sie wählte vier junge und starke Häftlinge aus und befahl ihnen, mich zu quälen.

Schläge

Eines Tages verdeckten diese vier Häftlinge die Überwachungskameras, packten mich an den Haaren, und schlugen meinen Kopf gegen die Toilettenwand. Sie ohrfeigten mich und schlugen mich. Sie zwangen mich, auf einem kleinen Hocker zu sitzen und stießen mich von hinten mit ihren Beinen. Sie quälten mich den ganzen Nachmittag lang und noch einmal am Abend. Sie stellten mir lautstark Fragen, um andere Häftlinge mitten in der Nacht aufzuwecken und so Feindschaft gegen mich zu schüren.

Die Wärterin Tan versuchte auch, mich auszuhungern. Dadurch wollte sie erreichen, dass ich mich unterwarf. Sie reduzierte die Menge meiner Mahlzeiten und ließ sie manchmal ganz ausfallen. Sie schränkte meinen Schlaf ein und ließ mich oft nicht schlafen. Sie zwang mich, tagsüber unbezahlte Arbeit zu verrichten und bestrafte mich mit dem Verbot, mich hinzusetzen.

Sie und eine andere Wärterin versuchten, mich umzuerziehen. Sie sprachen mehrmals mit mir, aber ich erklärte ihnen jedes Mal die Fakten über Falun Dafa. Als letzten Ausweg riefen sie alle Häftlinge zu einer Kritiksitzung gegen mich auf. In der Versammlung rief ich aus Protest: „Falun Dafa ist gut! Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht sind gut!“

Perverse Folter

Am 16. September 2018 wurde mir eine vierte Wärterin zugewiesen. Ihr Nachname war Liao. Sie war klein und sehr grausam.

Sie drohte mir oft und sagte solche Dinge wie: „Ich könnte Dinge tun, an die du nicht einmal denken kannst“, oder „Wenn du dich nicht umerziehen lässt, werde ich dafür sorgen, dass du entweder diesen Ort im Rollstuhl verlässt oder dass deine Familie dich in einem verrückten Zustand nach Hause bringt.“

Sie sagte, dass eine Praktizierende, die im selben Monat wie ich eingeliefert wurde, verrückt geworden sei, nachdem sie eine Spritze bekommen hatte. Sie drohte damit, dass sie einen Hypnotiseur habe, der mich hypnotisieren und umerziehen könne. Danach folterte sie mich mit verschiedenen Methoden.

Um mich psychisch zu quälen, brachte diese Wärterin mir Essen, nahm es auf Video auf und warf es dann weg. Dies setzte sie drei Tage lang fort, während dieser Zeit bekam ich überhaupt nichts zu essen. Am vierten Tag gab sie mir einen kleinen Happen zu Essen doch nur damit sie dies auf ihr Video aufnehmen konnte. Sie ließ mich weitere drei oder vier Tage hungern, bevor sie kam und weitere Videos machte. Zu dieser Zeit war ich zu schwach, um etwas hinunterzubekommen. So brachte sie mich im Rollstuhl zur Zwangsernährung ins Krankenhaus und behauptete, dass sie damit mein Leben retten würde.

Die Gefängniswärter folterten mich nicht nur mit diesen brutalen Mitteln, sondern belogen auch meine Familie. Mit den Videos erzählten sie meiner Familie, dass ich in den Hungerstreik getreten sei. Sie sagten meiner Familie, sie solle mich überreden, mich umerziehen zu lasses. Als mein Mann mich besuchte, sagte ich ihm, dass ich ausgehungert sei. Sie nahmen auch meine Kinder auf Video auf, als sie mich besuchten. Sie zeigten mir dann das Video und sagten, dass meine Kinder wollten, dass ich mich umerziehen ließe. Mit solchen Taktiken täuschen sie die Insassen.

Am 7. Dezember 2018, mitten im Winter, wurde ich von einem Wärter gezwungen, mich an ein offenes Fenster zu stellen, während ich nur ein leichtes Hemd und Stoffschuhe trug. Der Wind war so kalt, dass ich fröstelte. Eine Insassin, die mich beobachtete, trug einen dicken Mantel und war dafür zuständig, mehrere Ventilatoren einzuschalten, die die ganze Nacht auf mich gerichtet waren.

Manchmal packten die Häftlinge meinen Kopf und schlugen ihn gegen eine Metalltür. Oder sie schnippten mit den Fingern in meine Augen. Das war so schmerzhaft, dass ich auf dem Boden hockte, meine Augen bedeckte und Tränen flossen. Sie schnippten auch in mein Gesicht; vier Narben davon sind heute noch sichtbar.

Einmal stiftete Wärterin Liao Häftlinge an, mich auf der Toilette auszuziehen. Sie übergossen zuerst meinen ganzen Körper mit schmutzigem, kaltem Wasser. Danach bürsteten sie meinen ganzen Körper, einschließlich meiner Genitalien, mit einer Toilettenbürste. Das Ergebnis war, dass mein ganzer Körper rot war und blutete. Dann streuten sie Waschpulver auf meinen Körper. Sie schlugen mich brutal, als ich mir die Augen rieb, die durch das Reinigungsmittel gereizt waren. Eine halbe Stunde später spritzten sie heißes Wasser auf mich und lachten, während ich vor Schmerzen schrie. Am Ende wurde ich gezwungen, nasse Unterwäsche zu tragen, die mit Waschmittelpulver bestreut war.

Folterillustration: Übergießen mit kaltem Wasser

Ich bekam keine Bettdecke. Manchmal weckten mich die Häftlinge 15 Minuten nach dem Einschlafen auf und zwangen mich, 15 Minuten lang auf einem Hocker in die Hocke zu gehen, auf dessen Oberfläche Nägel angebracht waren. Wenn ich müde wurde und mich hinsetzte, hatte das schlimme Konsequenzen. Die Häftlinge drückten mich manchmal auf den Nagel-Hocker, wenn ich nicht aufpasste. Meine Schlafintervalle wurden auf zehn Minuten und dann auf fünf verkürzt.

Auch durfte ich im Winter nicht heiß duschen. Einmal zerrten mich die Häftlinge nackt aus dem Bad, um mich zum Putzen zu zwingen. Sie zwangen mich auch, am Tor zu stehen, wo ich von anderen Häftlingen beobachtet wurde.

Zusätzlich zu dieser perversen Folter wurde ich auch gezwungen, schwere Reinigungsarbeiten zu verrichten. Wenn die Reinigung nicht zu ihrer Zufriedenheit war (sie fanden immer Fehler), musste ich sie immer wieder machen. Sie gaben mir keine Chance, es zu erklären.

Durch all diese Folterungen war mein Körper knochig geworden und hatte sich verformt. Aber die schlimmste Folter stand mir noch bevor.

Vergiftung mit Medikamenten

An einem Tag im März 2019 sagte mir ein Gefängnisarzt, ich solle ein Medikament einnehmen, das Menschen verrückt machen würde. Als ich mich weigerte, wurde ich von den Insassen auf dem Boden festgehalten und mir wurde das Medikament gewaltsam verabreicht. Ich rannte schnell auf die Toilette und spuckte es aus.

Dafür wurde ich schwer bestraft. Ein Häftling packte mich an den Haaren und schlug meinen Kopf auf den Boden, sodass meine Stirn blutete. Die Narbe ist heute noch zu sehen.

Sie gaben nicht auf zu versuchen, mich zu vergiften. Der Wärter zermahlte die Pille zu Pulver und befahl den Häftlingen, mehrere Tage lang zu versuchen, mir dieses mit Gewalt einzuflößen.

Nach einer Weile kam zu diesem Team eine Drogenhändlerin namens Yang hinzu, die schon lange an der Misshandlung von Praktizierenden beteiligt war. Einmal hielt Yang zuerst meine Hände und dann meinen Kopf fest. Währenddessen drückten andere Häftlinge auf meine Beine und meinen Körper. Ein Wärter benutzte eine Zahnbürste, um meinen Mund aufzuhebeln und mir das Medikament hineinzustopfen. Dann schütteten sie Wasser in meinen Mund, so dass ich fast erstickt wäre.

Nach Yangs Ankunft wurde mit mehr als zehn Tage lang zwangsweise dieses Medikament eingeflößt. An sechs dieser Tage erbrach ich Blut. Sie verletzten mir die Kehle, und das Schlucken wurde zur Qual für mich. Sie gaben mir während dieser Zeit nichts zu essen. Früher fühlte sich ein Tag der Folter wie ein Jahr an; jetzt fühlte sich jede Sekunde wie ein Jahr an.

Misshandlung in einer Nervenklinik

Am Morgen des 9. April 2019 erzählten Wärter Liao und die Insassen anderen Insassen, dass ich eine psychische Störung hätte. Sie brachten mich in die psychiatrische Klinik innerhalb des Gefängnisses und sperrten mich in einen kleinen Isolationsraum. Sie fuhren fort mir weiterhin dieses Medikament zu verabreichen.

Ich durfte nicht essen, nicht mit anderen Menschen sprechen und nicht schlafen. Ich musste aufrecht stehen, ohne mich zu bewegen. Die Häftlinge beobachteten mich rund um die Uhr. Wenn ich vor Erschöpfung umzufallen drohte, befahlen sie mir, in die Hocke zu gehen. Aber selbst wenn ich in der Hocke war, fiel ich hin und schlug mir mehrmals den Kopf an. Meine Stirn, meine Augen und mein Gesicht waren geschwollen und geprellt.

Eine gutherzige Ärztin fragte mich, was passiert sei. Ich erzählte ihr, dass ich seit Tagen nichts zu essen bekommen hätte und seit elf Tagen keinen Stuhlgang hätte. Die Ärztin sagte den Häftlingen, sie sollten mir Essen geben, aber sie taten es nicht.

Da ich alle ihre Fragen klar beantworten konnte, kam die Ärztin zu dem Schluss, dass ich geistig gesund war. Am nächsten Tag kam der Leiter des Büros 610 zu mir. Diese Person meinte, dass ich dumm sei, weil ich an meinem Glauben festhielt.

Ich sagte: „Ein Mensch muss einen rechtschaffenen Glauben haben. Ich befolge die Prinzipien Wahrhaftigkeit, Barmeherzigkeit und Nachsicht, bin barmherzig und rücksichtsvoll. Es ist die Regierung, die eine dämonisierende Propaganda gegen Falun Dafa verbreitet und es verfolgt.“

Am zweiten Tag wurde ich körperlich untersucht, bevor ich wieder auf die Station gebracht wurde. Ich hatte mehr als 16 Kilogramm abgenommen und wog nur noch 47 Kilogramm. Der Arzt konnte mir kein Blut abnehmen, weil ich so abgemagert war.

Ich wurde zunächst zurück in das Team Nr. 412 geschickt, wo ich essen, baden und schlafen durfte, wenn auch die Zeit dafür jeweils begrenzt wurde. Ich wurde dort gezwungen, Videos anzuschauen, die Falun Dafa verleumdeten, und musste wegen Ungehorsam stehen. Weniger als einen Monat später wurde ich wieder in das Team Nr. 401 gebracht.

Fortgesetzte Folter

Dort waren die Misshandlungen noch schlimmer. Ich bekam nur ein Viertel der Menge an Essen, die alle anderen bekamen, und ich bekam kein Wasser. Die Häftlinge zwangen mich jeden Tag, entweder Leitungswasser zu trinken oder sie drückten meinen Kopf in den Wassereimer. Die Folter hörte nicht auf, bis ich fast das Bewusstsein verlor.

Die Häftlinge schlugen mich auch. Manchmal traten sie mir in den Rücken, während ich den Boden putzte. Sie bespritzten mich weiterhin mit Waschmittel und Wasser und zwangen mich, die ganze Nacht in nasser Kleidung zu schlafen. Eine Insassin mit dem Nachnamen Li zwickte mich mit ihren Fingernägeln und zog mir an den Haaren. Eine andere Insassin stahl Geld von meiner Bankkarte.

Gleichzeitig zwangen sie mich, stundenlang zu stehen und intensive unbezahlte Arbeit zu verrichten. Wenn die Häftlinge müde waren, tauchte Wärter Liao mit einem anderen Wärter auf und schwang einen elektrischen Schlagstock vor mir.

Die brutale Folter endete schließlich am 30. Juni 2019, als Wärter Liao versetzt wurde. Die Misshandlungen gingen jedoch weiter, bis ich schließlich am 31. August 2020 entlassen wurde.

 

[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.

 

 

Artikel veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung der Redaktion de.minghui.org

JETZT HANDELN

IM FOKUS

Für weitere Informationen, kontaktieren Sie bitte das Falun Dafa Informationszentrum

+49-(0)173-3135532 (Frau Waltraud Ng)
oder verwenden Sie unser Kontaktformular