In einem offenbar koordinierten Angriff an mehreren Orten griffen Angreifer mit Messern und Sprühfarbe Informationsstände von Falun Gong in den Straßen von Hongkong an.
Fotos und Videoaufnahmen zeigen, wie die maskierten Täter Transparente herunterreißen, sie mit Messern aufschlitzen und Schautafeln umstoßen. An einem der Orte wurde eine ehrenamtliche Aktivistin angegriffen und während des Angriffs gewaltsam zu Boden geworfen.
Es wird angenommen, dass die Angriffe von KPCh-freundlichen-Gruppen angezettelt wurden. Sie flüchteten vom Tatort und sind weiterhin auf freiem Fuß.
"Diese gewalttätigen Handlungen gegen eine religiöse Minderheit, die sich am helllichten Tag auf Hongkongs Straßen ereigneten, sind ein klares Zeichen dafür, dass die Grundfreiheiten und sogar die Rechtsstaatlichkeit in Hongkong tatsächlich bedroht sind", sagt der Sprecher des Falun Dafa Informationszentrums in New York, Herr Erping Zhang.
"Wir fordern die Hongkonger Polizei auf, diese Täter vor Gericht zu bringen und die physische Sicherheit der friedlichen Hongkonger Bürger zu gewährleisten", sagt Zhang. "Die internationale Gemeinschaft muss auch Hongkong für diese Art von Hassverbrechen zur Rechenschaft ziehen, die eindeutig von der Kommunistischen Partei Chinas veranlasst werden."
Letztes Bollwerk gegen drakonische Zensur
Seit zwei Jahrzehnten organisieren Falun-Gong-Praktizierende auf den Straßen Hongkongs ehrenamtlich Informationsstände mit glaubwürdigen Berichten über Falun Gong und die Menschenrechtsverletzungen, denen sie in China ausgesetzt sind. Die Stände sind vor allem für Touristen aus Festlandchina gedacht, wo Falun Gong in den staatlichen Medien verteufelt wird und alle Informationen Dritter zensiert werden.
"Für viele Festlandchinesen sind diese Stände die erste Gelegenheit, unzensierte Informationen über Falun Gong zu lesen, wie z.B. die mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichneten Artikel des Wall Street Journal, die aufdeckten, wie chinesische Beamte regelmäßig Falun-Gong-Praktizierende zu Tode foltern, oder die Tatsache, dass Falun Gong auf der ganzen Welt ungehindert praktiziert wird und nur in China verfolgt wird", sagt Zhang. "Diese grundlegenden Wahrheiten werden in Festlandchina verborgen, und so bleiben die Festland-Chinesen blind für die wahre Geschichte dessen, was die KPCh mit Falun Gong macht.“
Mehrere Angriffe am helllichten Tag
Kurz nach 11 Uhr am 2. April rannten vier mit Messern bewaffnete Schläger auf einen Falun-Gong-Informationsstand in der Argyle Street in Mong Kok zu. Sie zerrissen Transparente und Schautafeln und warfen sie zu Boden. Einer der Männer aus der Gruppe zerschnitt die Schautafeln und Banner mit einem Messer, während ein anderer Mann den Inhalt der Tafel mit Sprühfarbe unkenntlich machte. Danach flüchteten sie. Am selben Tag bauten zwei andere Männer und eine Frau einen separaten Informationsstand daneben auf, der Propaganda der KPCh zeigte, die Falun Gong verunglimpfte.
Kurz nach 11:30 Uhr griffen dieselben Angreifer eine Falun Gong-Information in der Soy Street in Mong Kok an. Sie zerrissen Fahnen, schlitzten Schautafeln mit ihren Messern auf und besprühten die Transparente mit schwarzer Farbe.
Um 12:08 Uhr zerstörte die gleiche Gruppe auf diese Weise einen Informationsstand im Bahnhof Hung Hom.
Zeugen nahmen diese Aktionen mit ihren Handys auf. Außerdem berichteten Zeugen, dass einer der Täter, ein Mann mit Sonnenbrille, den gesamten Vorgang auf Video aufnahm, während seine Komplizen die Informationsstände beschädigten.
Am nächsten Tag, dem 3. April, wurden drei weitere Stände im Bezirk Mong Kok und im Bezirk Wong Tai Sin von einer weiteren Gruppe von sechs Tätern zwischen 11 und 13 Uhr verwüstet.
Frühere Angriffe durch die Kommunistische Partei Chinas
Die Hong Kong Youth Care Association, eine der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) nahestehende Organisation, die acht Jahre lang immer wieder ehrenamtliche Falun-Gong-Aktivisten auf den Straßen Hongkongs schikanierte und angriff, wurde Ende 2020 offiziell aufgelöst. Seit Anfang März 2021 tauchen jedoch an mehreren belebten Straßen in Hongkong, darunter Mong Kok, Tsim Sha Tsui, Causeway Bay und Wan Chai, Aufsteller mit Informationen auf, die Falun Gong verteufeln.
Diese Schautafeln verbreiten die Propaganda der KPCh und sind unbeaufsichtigt.
Am 25. März 2021 gab eine Frau, die solche Schautafeln aufstellte, zu, dass sie auf Anweisung der KPCh in Shenzhen handelte. Sie verriet auch, dass sie angewiesen worden war, Videoaufnahmen [von Falun Gong-bezogenen Aktivitäten] zu machen und jeden Tag nach China zu schicken.