Unschuldige Praktizierende durch Parteifunktionär verfolgt – Ermittlungen gegen den Vize-Bürgermeister und Polizeichef von Changzhou

08.05.2021 Todesfälle

Gegen einen stellvertretenden Bürgermeister und Polizeichef wird seit kurzem ermittelt. Einem chinesischen Medienbericht vom 25. April 2021 zufolge handelt es sich dabei um Du Rongliang aus der Stadt Changzhou in der Provinz Jiangsu. Er soll gegen geltendes Recht und bestimmte Richtlinien verstoßen haben. Du hat sich in den vergangenen 20 Jahren intensiv an der Verfolgung von unschuldigen Falun-Dafa-Praktizierenden beteiligt.

Du wurde im November 1964 in der Stadt Wuxi, Provinz Jiangsu geboren. Im Dezember 2002 ernannte man ihn zum stellvertretenden Direktor der Polizeibehörde Wuxi. Im Januar 2006 übernahm er die Position als Direktor des Büros 6101 in Wuxi. Fünf Jahre später, im Februar 2011, wurde er stellvertretender Parteisekretär der Stadt. Nach weiteren viereinhalb Jahren wechselte Du innerhalb der Provinz in die Stadt Taizhou, wo er im September 2015 das Amt des Parteisekretärs und Polizeidirektors bekleidete. Im Dezember 2019 übernahm Du drei Positionen in der Stadt Changzhou – als stellvertretender Bürgermeister, Polizeichef sowie Parteisekretär.

In seinem Lebenslauf heißt es, dass Du von Januar 2006 bis Februar 2011 Direktor des Büros 610 in Wuxi war. Seit Beginn der Verfolgung – im Juli 1999 vom damaligen Staatschef Jiang Zemin befohlen – setzte das Büro 610 durch Abteilungen auf jeder Regierungsebene die Verfolgungspolitik in ganz China durch.

Während Dus Amtszeit wurden zahlreiche Falun-Dafa-Praktizierende in Wuxi, Taizhou und Changzhou verfolgt. Einige kamen sogar ums Leben. Es folgen einige Beispiele.

„Lehrerin des Jahres“ stirbt nach Geisteskrankheit durch Verfolgung

Zhou Zhiying war einst „Lehrerin des Jahres“ in Wuxi. Sie wurde am 30. September 2009 von Agenten des Büros 610 in Jiangyin – einer Stadt, die unter der Verwaltung von Wuxi steht – verhaftet. Die Beamten brachten die Praktizierende in eine Gehirnwäsche-Einrichtung. Als sie am 1. Februar 2010 entlassen wurde, war sie geistig verwirrt. Ihr Körper war voller blauer Flecken und mit Nadelstichen übersät.

 Kurze Zeit später wurde die Praktizierende in die Nervenklinik Qingshan in Jingyin eingeliefert, wo sie schließlich verstarb. Ihr Leichnam wurde am 29. März 2010 eingeäschert.

Mit 40 entmündigt, mit 48 verstorben

Die Praktizierende Dai Lijuan wurde 1963 geboren. Sie arbeitete als Angestellte im Ersten Lebensmittelgeschäft Wuxi. Als sie im Oktober 1999 begann, Falun Dafa zu praktizieren, verschwanden innerhalb von drei Monaten alle ihre Krankheiten. Im November 2000 reiste Dai nach Peking, um sich für Falun Dafa einzusetzen. Sie wurde verhaftet und vier Monate lang in der Nervenklinik Qingqiao in Wuxi festgehalten. Während dieser Zeit spritzte man ihr viele Male unbekannte Medikamente.

Verabreichung von unbekannten Medikamenten durch Spritze

Im März 2002 brachten Beamte Dai wegen ihres Glaubens in die Gehirnwäsche-Einrichtung Jinchengwan. Weil sie ihren Glauben nicht aufgeben wollte, kam sie erneut in eine Nervenklinik in Wuxi, wo sie fünf Monate festgehalten wurde. Im März 2003 nahmen Beamte sie bei der Arbeit fest. Wiederum landete sie in der Gehirnwäsche-Einrichtung. Später veranlassten die Behörden die Verlegung in die Gehirnwäsche-Einrichtung Xuzhou, wo Dai für zwei weitere Monate eingesperrt war. Während dieser Zeit erlitt sie schwere Verletzungen durch Schläge. Ihr Zustand war kritisch. Als sie wieder begann, Falun Dafa zu praktizieren, kehrte die Gesundheit zurück.

Am 20. Juni 2003 berichtete Dai anderen Menschen über Falun Dafa und die Verfolgung. Sie wurde deswegen von der Polizei Beitang in Wuxi verhaftet. Wu Jian und andere Polizisten schlugen derart brutal auf die Praktizierende ein, dass sie zweimal ohnmächtig wurde. Zweimal brachten die Beamten sie über Nacht in die Notaufnahme einer Klinik. Drei Tage war sie dieser Brutalität ausgesetzt und dem Tod nahe.

Durch die Gewalt sowie zwangsweise verabreichte Medikamente war Dai gelähmt. Sie wurde inkontinent und litt unter Muskelschwund. Manchmal musste sie sich übergeben. Ihre Finger waren gekrümmt und sie konnte sich nicht allein versorgen.

Während ihrer letzten acht Lebensjahre kümmerte sich Dais Mutter, die Falun-Dafa-Praktizierende Ge Xiuying, um sie. Als sie die Notlage ihrer einst glücklichen gesunden Tochter erkannte, waren ihr Schmerz und die Sorge immens. Dai starb nach jahrelangem Leid elendig am 28. März 2011 im Alter von 48 Jahren.

Mehrere Praktizierende verhaftet

Die über 60-jährige Sun Yong ist Rentnerin. Früher hat sie in der Maschinen- und Elektrofabrik Gezhouba in der Provinz Hubei gearbeitet. Im April 2009 besuchte sie ihre Heimat Yixing, eine Stadt im Verwaltungsbezirk von Wuxi. Einen Monat später kehrte sie nach Hubei zurück. Im Juni 2009 verhafteten Polizisten der Provinz Jiangsu die Praktizierende. Sie stand unter Verdacht, Informationsmaterialien über Falun Dafa in Yixing verteilt zu haben. Ihre Wohnung wurde durchsucht. Mitte Dezember 2009 verurteilte ein Gericht Sun zu vier Jahren Haft.

Wang Weineng ist ein Praktizierender aus dem Kreis You in der Provinz Hunan. Er arbeitet im Jianghai Krankenhaus in Wuxi. Am 9. Februar 2010 wurde er mit seinem Kollegen Wang Juan von Polizisten aus Madun verhaftet. Am 29. Oktober 2010 verhängte das Gericht Chong´an gegen Wang zwei Jahre Haft.

Die Praktizierende Yu Delan kommt aus dem Bezirk Yongchuan in der Stadt Chongqing. Die über 40-Jährige war früher behindert. Als Kind litt sie unter Kinderlähmung und war in schlechter Verfassung. Als Yu anfing, Falun Dafa zu praktizieren wurde sie wieder gesund. Auch ihr Gemütszustand verbesserte sich deutlich. Am 10. September 2009 wurde sie in der Stadt Yixing verhaftet und in der örtlichen Haftanstalt festgehalten. Am 29. Januar 2010 verlegten die Behörden sie in das Frauengefängnis Nantong. Die Dauer der Haft ist unbekannt.

Fünf Jahre Haft wegen des Besitzes mehrerer Falun-Dafa-DVDs

Ende 2011 verhafteten Agenten des Büros 610 in Wuxi den Praktizierenden Shi Bingjun. Später wurde er ins Arbeitslager Fangqiang verlegt. Shi hielt an seinem Glauben fest. Im Juni 2013 wurde er freigelassen.

Vier Monate später fuhr Shi mit dem Fahrrad durch die Stadt Dongqang. Polizisten hielten ihn an und fanden mehrere DVDs mit Informationen über Falun Dafa. Daraufhin nahmen Agenten des Büros 610 den Praktizierenden fest und brachten ihn ins Erste Untersuchungsgefängnis Wuxi. Zweimal durchsuchten Polizisten Shis Wohnung. Sie beschlagnahmten Computer, Drucker sowie andere persönliche Habseligkeiten.

Mehrmals legte die Bezirksstaatsanwaltschaft Binhu Shis Fall dem örtlichen Gericht vor. Jedes Mal wies der Richter die Akte zurück. Die Staatsanwaltschaft ließ aber nicht locker und verfolgte Shi weiter. Erneut bekam das Gericht den Fall auf den Tisch. Am 8. Mai 2015 wurde Shi vor dem Gericht angehört – und zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt.

Wegen eingereichter Strafanzeige verfolgt

Xie Sujuan wohnt im Dorf Wang´an. Die Praktizierende wurde am 22. November 2010 von Beamten der Polizeiwache Huazhuang verhaftet. Nach mehreren Tagen Gewahrsam brachte man sie ins Arbeitslager Judong.

Eigentlich sollte Xies Haftzeit am 22. November 2012 ablaufen. Als ihre Familie sie an diesem Tag abholen wollte, erfuhr sie, dass Polizisten aus Huazhung sie direkt in eine Gehirnwäsche-Einrichtung gebracht hatten.

Am 28. August 2015 wurde Xie erneut von Agenten des Büros 610 in Binhui und Beamten der Polizeiwache Huazhuang in ihrer Wohnung verhaftet. Als Grund gaben die Beamten die Strafanzeige an, die die Praktizierende gegen den ehemaligen Staatschef Jiang Zemin eingereicht hatte. Jiang hatte die Verfolgung der Praktizierenden angeordnet. Xie hatte ihre Anzeige beim Obersten Volksgericht und der Obersten Staatsanwaltschaft eingereicht.

 

[1] Das Büro 610 ist eine außergesetzliche Behörde, die die Verfolgung von Falun-Dafa-Praktizierenden durchführt. Sie ist befugt, gesetzliche Anordnungen zu übergehen und ohne den Rechtsweg einzuhalten Falun-Dafa-Praktizierende zu verhaften.

 

 

Artikel veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung der Redaktion de.minghui.org

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