Protestaktionen zur erneuten Inhaftierung von Sun Changjun: Nach 17 Jahren Haft wegen Einspeisung von Fernsehsignalen wieder eingesperrt

27.05.2021 Verhaftungen
Aufruf zur Freilassung von Sun Changjun am 23. April 2021 in San Francisco

Weltweit protestierten Falun-Dafa-Praktizierende gegen die erneute Verschleppung und Inhaftierung des Praktizierenden Sun Changjun in Jilin durch die Kommunistische Partei Chinas (KPCh).

Die heldenhafte Tat von Sun Changjun

Im Jahr 2002 wurde der damals 26-jährige Sun Changjun zu 17 Jahren Gefängnis verurteilt. Er hatte geholfen, Informationen über Falun Dafa in das Kabelfernsehen in Changchun einzuspeisen und zu verbreiten. (Anmerkung der Redaktion: Diese heldenhafte Tat wurde vollbracht, um der allgegenwärtigen Verleumdung von Falun Dafa durch das kommunistische Regime entgegenzuwirken1). Sun wurde im Gefängnis von Jilin massiv gefoltert und erst 2019 freigelassen.

Nur ein Jahr nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis wurde Sun am 6. April 2021 vom Büro 610 und der Staatssicherheit des Kreises Wangqing, Stadt Yanbian, verschleppt und in die Gehirnwäsche-Einrichtung Yanji eingewiesen. Bevor sie ihn entführten, rief das Büro 610 Sun an und drohte, ihn „umzuerziehen“ – eine Umschreibung dafür, ihn zu zwingen, seinen Glauben aufzugeben.

Letztes Jahr begann die KPCh eine neue Phase der Verfolgung: die sogenannte „Null-Fälle-Kampagne“. Das Ziel der Kampagne ist es, alle namentlich bekannten Falun-Dafa-Praktizierenden zu zwingen, ihren Glauben aufzugeben. Die KPCh verschleppt und verfolgt diejenigen Praktizierenden, die sich weigern, Falun Dafa abzuschwören.

Die Gehirnwäsche-Einrichtungen, die zum Netz der „schwarzen Gefängnisse“ der Kommunistischen Partei gehören, sind in ganz China in großer Anzahl entstanden. In den schwarzen Gefängnissen werden Menschen inhaftiert, ohne dass sie ein Gerichtsverfahren durchlaufen. Die schwarzen Gefängnisse oder Gehirnwäsche-Einrichtungen werden vom Büro 610 verwaltet, das Praktizierende nach Belieben und auf unbestimmte Zeit rechtswidrig festhalten kann. Um die Praktizierenden zu „zermürben“, unterzieht die Partei sie systematischer Folter, Gehirnwäsche, Zwangsverabreichung von Psychopharmaka und anderen unmenschlichen Verfolgungsmethoden.

Sun Changjun riskierte sein Leben, um die Menschen über Dafa zu informieren

Am 5. März 2002 um 19:30 Uhr gelang es 18 Falun-Dafa-Praktizierenden in Changchun Programme in das Kabelfernsehnetz der Stadt einzuspeisen. 50 Minuten lang strahlten sie die Sendungen „Falun Dafa verbreitet sich in der Welt“ und „Ist es Selbstverbrennung oder Betrug?“ aus.

Die Sendung wurde von 300.000 registrierten Familien und Millionen von Zuschauern auf 32 Kanälen gesehen. Die Einwohner von Changchun erfuhren zum ersten Mal die wahren Hintergründe der Verfolgung von Falun Dafa. Sie erfuhren auch, dass Dafa in vielen Ländern der Welt praktiziert wird. Die Sendungen zeigten auch, wie die KPCh die Selbstverbrennung auf dem Platz des Himmlischen Friedens inszenierte, um Falun Dafa zu verleumden.

Die Einspeisung und Ausstrahlung dieser Filme in Changchun war überraschend für viele Menschen. Es war das Ergebnis von enormen Anstrengungen einer Gruppe von mutigen Praktizierenden, die direkt beteiligt waren, und von anderen Changchuner Falun-Dafa-Praktizierenden.

Während der einjährigen Razzia, die in der Nacht nach der Einspeisung begann, wurden in Changchun mehr als 5.000 Praktizierende verhaftet. Mindestens acht wurden dabei gefoltert und starben. Der 35-jährige Hou Mingkai wurde verhaftet und innerhalb von zwei Tagen von der Polizei auf einer Tigerbank totgeprügelt.

Sun Changjun, der direkt an der Sendung beteiligt war, wurde zu 17 Jahren Gefängnis verurteilt; Jin Xuezhe wurde zu zehn Jahren verurteilt; und insgesamt 15 Praktizierende wurden zu vier bis zwanzig Jahren verurteilt. Viele von ihnen verloren anschließend durch Folter ihr Leben.

Jin Xuezhe, der einzige Praktizierende, der an der Fernseheinspeisung beteiligt gewesen war und aus China entkommen konnte, war traurig, als er erfuhr, dass Sun Changjun erneut inhaftiert wurde. Jin erzählte, dass die Menschen in Changchun durch das Einspeisen des Fernsehsenders erfahren haben, wie die KPCh Lügen verbreitet, um die Menschen zu täuschen.

Er sagte: „Die Lügen der KPCh schüren den Hass auf die Praktizierenden und auf Falun Dafa, das Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht lehrt. Die eingespeiste Sendung war wie ein Blitz in der dunklen Nacht, der den stählernen Vorhang der Lügen der KPCh durchdrang. Es ist ein Meilenstein, wenn es darum geht, die Informationszensur der KPCh zu durchbrechen, und bestärkt Menschen auf der ganzen Welt, die Lügen der KPCh mutig zu entlarven.“

 

[1] Falun Dafa, auch als Falun Gong bekannt, wurde zum ersten Mal 1992 in der Öffentlichkeit vorgestellt. Wenige Jahre später praktizierten fast 100 Millionen Menschen in ganz China Falun Dafa. Sie profitierten von dem Kultivierungsweg, indem sich ihr Gesundheitszustand verbesserte und ihre Moral erhöhte.

Am 23. und 24. April griffen Polizisten in Tianjin, einer Stadt nahe Peking, Dutzende Praktizierende an, die sich vor einem Verlagsgebäude versammelten hatten. Dabei wollten die Praktizierenden nur die Fehler in einem kürzlich veröffentlichten Zeitungsbericht über Falun Dafa richtigstellen. Als die Verhaftung bekannt wurde und mehrere Praktizierende sich bei den Polizisten erkundigten, sagte man ihnen, dass sie ihre Beschwerde in Peking vortragen müssten.

Am 25. April versammelten sich daraufhin etwa 10.000 Praktizierende vor dem Petitionsbüro der Zentralregierung in Peking, wie ihnen die Polizisten in Tianjin es gesagt hatten. Der Appell verlief friedlich und geordnet. Einige Praktizierende trafen sich als Vertreter der Protestierenden mit dem chinesischen Ministerpräsidenten Zhu Rongji und seinen Mitarbeitern. An diesem Abend wurden ihre Sorgen angehört – die verhafteten Praktizierenden in Tianjin kamen frei und alle fuhren nach Hause.

Doch der damalige Staatschef Jiang Zemin sah die wachsende Beliebtheit der spirituellen Praktik als Bedrohung für die atheistische Ideologie der Partei. Am 20. Juli 1999 erließ er den Befehl, Falun Dafa zu verbieten.

 

Artikel veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung der Redaktion de.minghui.org

 

 

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