Seit 22 Jahren dauert die Verfolgung von Falun Dafa1 durch die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) an. Bei der Umsetzung der Verfolgungspolitik auf allen Regierungsebenen und in allen Gesellschaftsbereichen spielt das Büro 610 eine entscheidende Rolle.
Das Büro 610 ist eine Gestapo-ähnliche Behörde, die auf Befehl des ehemaligen KPCh-Vorsitzenden Jiang Zemin am 10. Juni 1999 errichtet wurde. In einer kürzlich veröffentlichten Proklamation des Repräsentantenhauses von Pennsylvania heißt es: „Unter Jiangs persönlicher Leitung gründete die KPCh das Büro 610, eine außerrechtliche Sicherheitsorganisation mit der Macht, das Polizei- und Justizsystem außer Kraft zu setzen. Seine einzige Funktion besteht darin, die Verfolgung von Falun Dafa durchzuführen.“
Dieser Bericht beleuchtet die Verbrechen von Liu Hong, der am 3. September 2021 zum Sekretär des Komitees für Politik und Recht der Stadt Dalian ernannt wurde.
Liu wurde im Dezember 1965 geboren und trat im Juni 1989 der KPCh bei; drei Jahre nach Einstieg in das Berufsleben. Zunächst war er Vize-Direktor des Büros 610 der Provinz Liaoning, später wurde er zu dessen Direktor ernannt. Im Jahr 2011 übernahm Liu das Amt des Sekretärs im Komitee für Politik und Recht der Provinz Liaoning. Im Januar 2018 wurde er Vize-Parteisekretär der Stadt Fuxin, bevor er sein jetziges Amt antrat.
Während Lius Amtszeit als Leiter des Büros 610 in der Provinz Liaoning im Zeitraum von 2011 bis 2017 koordinierte er die Strafverfolgung und Justiz auf allen Ebenen bei der Verfolgung von Falun-Dafa-Praktizierenden. Mindestens 127 Praktizierende kamen uns Leben. (2011: 22 Todesfälle,2012: 21 Todesfälle, 2013: 14 Todesfälle, 2014: 21 Todesfälle 2015: 15 Todesfälle, 2016: 16 Todesfälle, 2017: 18 Todesfälle).
Die Provinz Liaoning ist einer der schlimmsten Orte in China, an denen Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verfolgt werden. Zwischen Juli 1999 und September 2019 starben 586 Praktizierende in der Provinz an den Folgen der Verfolgung. Aufgrund seiner Position ist Liu für den Tod, die erlittene Folter, die Behinderungen und andere Misshandlungen, die Praktizierende erdulden mussten, verantwortlich.
Angesichts dieser Menschenrechtsverletzungen wurden die Namen von Liu und anderen KPCh-Funktionären auf eine Liste gesetzt, die Praktizierende an das US-Außenministerium weitergegeben haben. Sie fordern die US-Regierung auf, diesen KPCh-Funktionären nach geltendem Recht die Erteilung von Visa sowie die Einreise in das Land zu verweigern. Ein Beamter des US-Außenministeriums bestätigte den Erhalt der Liste. Er sagte, dass die Visaanträge vieler Chinesen in den vergangenen Jahren wegen ihrer Beteiligung an der Verfolgung von Falun Dafa abgelehnt wurden.
Todesfälle und Folter in Dalian
Dalian, die zweitgrößte Stadt der Provinz Liaoning, ist berüchtigt für die Verfolgung von Falun-Dafa-Praktizierenden. Als Liu von 2011 bis 2017 Leiter des Büros 610 auf Provinzebene war, starben allein in Dalian 20 Praktizierende durch die Verfolgung.
Es folgen einige Beispiele.
Praktizierende stirbt nach grausamer Folter
Die Praktizierende Ding Zhenfang wurde im August 2007 von Tian Li, dem Vize-Polizeichef von Kuiyingjie verhaftet. Im Juli 2008 wurde sie zu acht Jahren Gefängnis verurteilt und ins Frauengefängnis der Provinz Liaoning gebracht. Der Wärter Li Heqiao folterte die Praktizierende, bis sie nur noch drei Zähne hatte. Sie litt danach an Bluthochdruck, Herzleiden, Schlaganfall und weiteren Krankheiten.
Wegen ihres standhaften Glaubens an Falun Dafa nahm die Brutalität, mit der Li die Praktizierende behandelte, in den nächsten Monaten zu. Ende 2008 hängte er Ding für sieben Tage an ein Heizungsrohr und schlug sie. Erst als sie dem Tod nahe war, ließ man sie herunter. Außerdem befahl Li den Gefangenen, Ding zu foltern „solange sie noch am Leben ist“.
Als Dings Mann sie im März 2010 im Gefängnis besuchte, wurde seine Frau auf einer Bahre herausgetragen. Sie war bis auf die Knochen abgemagert, sprach langsam und war sehr schwach. „Ich habe Angst, dass ich hier sterbe“, sagte sie. „Sie schlagen mich jeden Tag.“ Dings Mann beantragte Haftverschonung, doch der Antrag wurde vom Gefängnis abgelehnt, weil Ding noch immer an ihrem Glauben festhielt. Sie starb am 1. August 2011 im Alter von 61 Jahren. Die Familie vermutet, dass die unbekannten Medikamente, die Ding in den letzten zwei Monaten verabreicht wurden, zu ihrem Tod geführt haben.
Ehemann stirbt unter Qualen – Ehefrau wiederholt in Haft
Nach Beginn der Verfolgung reiste Qu Hui mit seiner Frau Liu Xinying nach Peking, um sich für Falun Dafa einzusetzen. Am Flughaften Dalian wurden sie verhaftet und in einem Untersuchungsgefängnis festgehalten. Ihre zehn Monate alte Tochter blieb allein zurück.
Im Jahr 2001 wurde Qu im Arbeitslager Dalian gefoltert. Wärter quälten ihn mit Elektroschocks, unter anderem im Genitalbereich, der sich entzündete und eiterte. Durch die Brutalität erlitt Qu einen Wirbelsäulenbruch, sodass er gelähmt blieb. Nach großem Leid starb er am 19. Februar 2014.
In den letzten 13 Jahren war Qus Frau Liu bemüht, für ihn und die kleine Tochter zu sorgen, obwohl sie zahlreiche Male wegen ihres Glaubens festgenommen wurde. Am 6. Juli 2012 fand eine Razzia statt, angeordnet durch das Komitee für Politik und Recht Dalian sowie das Büro 610. Fast 80 Praktizierende, unter ihnen auch Liu, wurden festgenommen, weil sie Satellitenschüsseln installiert hatten, mit denen die Nutzer unzensierte Informationen empfangen konnten. Lius Wohnung wurde durchsucht und persönliche Gegenstände beschlagnahmt.
Einen Monat nach dem Tod ihres Mannes wurde Liu am 21. März 2014 erneut verhaftet. Der Beamte Yu Yang legte ihr im Beisein der Nachbarn Handschellen hinter dem Rücken an und führte sie ab. Das Untersuchungsgefängnis nahm Liu nicht auf mit Hinweis auf ihren schlechten Gesundheitszustand.
Am 23. September 2014 wurde Liu abermals festgenommen und ihre Wohnung durchsucht.
Innerhalb einer Woche kam es zur Anhörung vor dem Gericht Zhongshan in Dalian, das sie zu fünfeinhalb Jahren Gefängnis verurteilte. Ihre Berufung wurde vom Mittleren Gericht von Dalian zurückgewiesen. Am 24. März 2015 brachten Beamte Liu in das Frauengefängnis Liaoning in der Stadt Shenyang.
Gelähmter Mann stirbt an Folgen der Folter – Frau und Sohn psychisch gestört
Zhao Fei arbeitete früher in einem Lebensmittelunternehmen in Dalian. Wegen seines Glaubens an Falun Dafa war er dreimal im Arbeitslager, fünfmal in Haft und wurde einmal in einer Gehirnwäsche-Einrichtung festgehalten.
Im Sommer 2007 brachte man Zhao ins berüchtigte Zwangsarbeitslager Masanjia. Dort schockten Wärter ihn mit Elektroschlagstöcken an empfindlichen Körperstellen. Brutal prügelten sie auf ihn ein, bis er gelähmt war. Die medizinische Universitätsklinik Shenyang diagnostizierte zudem eine aplastische Anämie, eine Erkrankung des Knochenmarks. Da die Wärter sich der Verantwortung entziehen wollten, beauftragte das Arbeitslager KPCh-Funktionäre aus Zhaos Nachbarschaft, ihn abzuholen. „Er wird nicht mehr lange leben“, sagte der Direktor des Arbeitslagers Gao Fengcai.
Bei der Freilassung war Zhao dem Tode nahe. Er war abgemagert und hatte am ganzen Körper Verbrennungen durch die Elektroschocks. Sein Steißbein war durch ein walnussgroßes Loch freigelegt. Trotz des schlechten Zustandes rief das Gericht Dalian im September 2010 mehrmals bei Zhao an und forderte ihn auf, sich bei Gericht zu melden. Um weiterer Verfolgung zu entgehen, floh er aus seiner Heimat. Er starb am 31. Dezember 2011 im Alter von 54 Jahren.
Zhaos Frau, He Chunyan, litt seit etwa zehn Jahren an einer psychischen Störung und war bettlägerig. Ihr Sohn Zhao Yuan wuchs in Angst auf. In der Grundschule wurde er von Lehrern und Mitschülern wegen des Glaubens seines Vaters ausgegrenzt. Kinder schikanierten und schlugen ihn. Wie seine Mutter entwickelte auch er eine psychische Störung. Damit war der einst kluge und gewissenhafte Schüler ruiniert. Ungeachtet dessen wurden er und seine Mutter weiter von Polizei und KPCh-Beamten belästigt.
Praktizierende invalide und zu Tode geprügelt
Die 71-jährige Wang Jinhua wurde im September 2011 von fünf Beamten auf der Polizeiwache Bayilu verprügelt. Ihre Arme waren mit blauen Flecken übersät und sie konnte die Finger nicht mehr beugen. Außerdem litt sie unter extremen Schmerzen im unteren Rücken, am Steißbein und den Beinen. Das Gehen fiel ihr schwer und sie stürzte schnell.
Anfang August 2016 bildeten sich bei Wang Ödeme unterhalb der Brust. Ihr Bauch war hart und hatte den Umfang einer hochschwangeren Frau. Wegen Verletzungen an der Zunge fiel ihr das Trinken schwer. Wenn sie sich hinlegte, bekam sie kaum Luft. Wang starb am 29. September 2016.
[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.
Artikel veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung der Redaktion de.minghui.org