In diesem Artikel sind die bekannten Opfer des Frauenzwangsarbeitslagers Jiangxi nach Regionen gegliedert aufgeführt und einzelne Verfolgungsschicksale beschrieben. Sie wurden auf verschiedenste Art und Weise gefoltert.
Das Frauenzwangsarbeitslager Jiangxi wurde im November 1991 errichtet und wie alle anderen Arbeitslager offiziell im Oktober 2013 aufgelöst1. Es befand sich in der gleichnamigen Provinz in der Stadt Nanchang in der 826 Bolan Rd. des Bezirks Qingyunpu.
Hier waren mindestens 249 Falun-Dafa-Praktizierende2 inhaftiert. An ihnen wurden alle möglichen grausamen Foltermethoden ausprobiert.
Um die Praktizierenden zur Aufgabe ihres Glaubens zu zwingen, wurden sie von Wärtern misshandelt und geschlagen. Sie mussten stundenlang regungslos stehen oder anstrengende Arbeit leisten. Die Praktizierenden wurden Kälte ausgesetzt sowie einem harten körperlichen Training, Schlafentzug oder Zwangsernährung unterzogen. Ihnen wurden unbekannte Medikamente gespritzt und verleumderische Audio- oder Videoaufnahmen vorgespielt, mit denen sie einer Gehirnwäsche unterzogen wurden. Hinzu kamen Erniedrigungen, Diskriminierung und andere Formen der Folter.
Wegen der strengen Zensur durch die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) sind nicht alle Verfolgungsfälle bekannt.
Die 249 Falun-Dafa-Praktizierenden, von denen bekannt ist, dass sie im Frauenzwangsarbeitslager Jiangxi inhaftiert waren, stammten größtenteils aus verschiedenen Teilen der Provinz Jiangxi: 85 aus Nanchang, 44 aus Jiujiang, 40 aus Yichun, vier aus Ji´an, drei aus Shangyao, 18 aus Lanzhou, zehn aus Yingtan, neun aus Xinyu und acht aus Pingxiang. Bei 15 Praktizierenden waren die Orte nicht bekannt und zwei kamen aus anderen Provinzen.
Mindestens drei Praktizierende starben an den Folgen der Verfolgung, vier waren danach geistesgestört.
Im folgenden sind die bekannten Opfer nach Regionen gegliedert aufgeführt und einzelne Verfolgungsschicksale beschrieben:
1. Rechtswidrig inhaftierte Falun-Dafa-Praktizierende aus der Region Nanchang
Zur Region Nanchang gehören die Stadt Nanchang sowie der gleichnamige Kreis, der Kreis Xinjiang (jetzt als Bezirk Xinjiang bekannt) sowie die Kreise Anyi und Jinxian. Mindestens 85 Praktizierende aus der Region Nanchang wurden rechtswidrig im Frauenzwangsarbeitslager Jiangxi inhaftiert – davon elf zweimal, fünf dreimal und einer fünfmal. Im Einzelnen:
Stadt Nanchang: Chen Xiaojuan (zweimal), Wu Jingjun (fünfmal), Jiang Lanying (zweimal), Deng Xiaomin, Liang Hongying (zweimal), Jiang Fengying, Pu Yuxian, Liu Zhaoqin, Xiao Genxiang (zweimal), Yu Cuihua (zweimal), Zhang Yingzhi, Liu Haizhen, Yu Baozhen, Qiong Quanmei, Liang Meihua, Yu Zhou, Xie Chunmei (dreimal), Xuan Haijin, Fu Jinfeng (zweimal, im Blutspendezentrum Nanchang), Wan Xin'er, Fu Xiaoqin, Kong Xiangming, Li Fenyu (dreimal), Chen Dongmei (dreimal), Xia Mingjin, Chen Huaying, Wu Fengzhen, Ge Jinlian, Jiang Xiaoyan (zweimal), Wan Jianling (zweimal), Huang Liqiong, Fu Daofan (zweimal), Luo Chunrong, Shu Juan (zweimal), Peng Xiaolan, Wan Jing, Chen Hongmei, Liu Yongying (zweimal), Luo Pei, Chen Xiuzhen, Zhou Chunmei, Zhou Yinmei, Zhou Xinmei, Zhou Dongmei, Zuo Qianqian, Xu Wenjun, Tang Jieying, Xiao Yunqing, Wan Shaozhen, Xu Zhuying, Lin Qunying, Wan Wenjuan, Yu Yun, Zhao Zhongwei, Zong Xiaoyan, Chen Fanghua, Hu Huomei, Cao Yucheng, Zhao Guilan (dreimal), Wang Shuying, Zhou Lijuan, Luo Xiuying, Yu Runxiang, Yue Yuehong, Deng Zhaoxing, Gong Xiaohong, Zhang Jinxiu, Xiao Yanping, Liu Wenhong, Chen Mulan, Jiang Ling und Lu Linxiang
Kreis Xinjian: Xiong Meihua, Yuan Xianyun, Ge Manzhen, Cheng Guangping, Wei Meiying, Yu und Chen Xiaoju
Kreis Nanchang: Chen Yulian (zweimal)
Kreis Jinxian: Zhang Yuzhen, Li Fanglan (dreimal), Zou Liumei, Wu Chunling und Wan Taoying
Fall 1: Deng Xiaomin erlitt aufgrund der Verfolgung einen Nervenzusammenbruch
Die 1977 geborene Deng Xiaomin aus dem Kreis Yiyang arbeitete als Englischlehrerin an einer Grundschule. Sie wurde drei Jahre rechtswidrig im Frauen-Zwangsarbeitslager Jiangxi festgehalten, weil sie Falun Dafa praktizierte. Die Wärter folterten sie mit allen möglichen Methoden.
Deng wurde mit Elektroschocks gequält, bis sie mehrfach ohnmächtig wurde; sie wurde brutal zwangsernährt, bis ihre Nasenlöcher anschwollen und eiterten.
Wang Junzheng, stellvertretender Leiter der ersten Abteilung, die speziell zur Verfolgung von Praktizierenden eingerichtet wurde, packte Deng einmal bei den Haaren und zerrte sie ins Büro, um sie zu verprügeln.
Im eisigen Winter wurde Deng mit Handschellen an ein Metallbettgestell gefesselt oder gezwungen, die ganze Nacht über zu stehen. Diese Folter dauerte mehr als zwei Monate.
Außerdem war sie über zwei Jahre lang in Dunkelhaft eingesperrt.
Die Gefangene Wei Xiaomei war für Dengs Überwachung zuständig. Sie setzte alle möglichen Methoden ein, um die Praktizierende zu foltern und schlug sie häufig.
Aufgrund der ständigen Folter und Misshandlung über lange Zeit konnte Deng den Druck schließlich nicht mehr ertragen und erlitt einen Nervenzusammenbruch.
Sie wurde im März 2003 freigelassen, erholte sich aber nicht mehr von den Qualen. Oft schlug sie Menschen, zerstörte Dinge, redete wirr und aß nur sehr wenig.
Es ist unbekannt, wo Deng sich derzeit aufhält.
Fall 2: Wu Jingjun fünfmal rechtswidrig verhaftet, brutal zwangsernährt und geschlagen
Wu Jingjun wurde 1970 geboren. Sie arbeitete als stellvertretende Leiterin der Finanzabteilung der Im- und Exportgesellschaft für Leichtindustrie im Wirtschafts- und Handelsministerium der Provinz Jiangxi (heute Handelsministerium).
Fünfmal war sie im Zwangsarbeitslager inhaftiert, zweimal für drei Jahre, einmal für ein Jahr sowie weitere eineinhalb und zwei Jahre.
Aus Protest gegen die Verfolgung trat Wu mehr als zehn Mal in Hungerstreik. Jedes Mal wurde sie zwangsernährt.
Wu wurde in der sogenannten „Spreizadler-Position“ an die vier Bettpfosten gefesselt. Ihre Peiniger führten einen Schlauch in ihr Nasenloch ein, selbst wenn sie erbrach. Als der Schlauch herausgezogen wurde, war er blutverschmiert. Eine Insassin war so schockiert, dass sie unkontrolliert zitterte.
Als der Schlauch in den Magen eingeführt wurde, erbrach Wu mehrmals heftig und ihr Magen krampfte.
Diese Tortur wiederholte sich mehrfach, sodass Wu mit Blut und Erbrochenem verschmutzt war. Sie durfte sich nicht waschen und musste manchmal tage- und nächtelang in ihrer von Urin durchtränkten Bekleidung schlafen.
Im April 2003 war der Abteilungsleiter Hong Chuanghua derart über Wus Hungerstreik verärgert, dass er sie an den Haaren packte und vom vierten bis in den zweiten Stock zerrte, wo sie in eine Arrestzelle geworfen wurde. Der Vize-Direktor des Arbeitslagers, Deng Jian, schlug ihr hart auf den Kopf, während sie die Treppe hinuntergeschleift wurde. Auch der stellvertretende Abteilungsleiter Shi Qiongying schlug ihr wiederholt auf den Kopf.
Im November wurde Wu von zwei Gefangenen verprügelt. Die Wärter ermutigten die Häftlinge immer wieder, die Praktizierenden zu foltern.
Fall 3: Pu Yuxian geprügelt, bis sie das Bewusstsein verlor
Die 1951 geborene Pu Yuxian arbeitete früher für Jiangling Motors Co. Ltd.. Sie wurde rechtswidrig verhaftet und zu einem Jahr Zwangsarbeit verurteilt, die später um weitere acht Monate verlängert wurde.
Eines Tages kamen vier Personen in Pus Zelle. Bei ihnen handelte es sich um die Abteilungsleiter Li Xiaoling und Wang Junzheng sowie die Polizeiärzte Xu Xiaoliang und Fu. Sie wollten Pu davon abhalten, die Schriften des Falun Dafa zu rezitieren. Die Praktizierende widersetzte sich. Die Beamten zogen ihr daraufhin die Schuhe aus und schlugen ihr damit ins Gesicht. Dann schubsten sie Pu in eine Ecke und schlugen ihr heftig auf das Gesäß.
Pu stürzte und bekam kaum noch Luft. Sie war zu diesem Zeitpunkt bereits sehr geschwächt, da sie sich schon seit längerer Zeit im Hungerstreik befand. Ihr Gesicht lief dunkelblau an, Gesäß und Beine waren durch die Schläge geschwollen. Pus Körper krampfte und sie wurde ohnmächtig.
Da sie sich weiter weigerte, ihren Glauben aufzugeben, verschärfte das Arbeitslager die Maßnahmen.
Im heißen Sommer war Pu über zwei Wochen lang durchgehend auf ein Metallbettgestell gefesselt. Sie durfte nicht einmal die Toilette benutzen, geschweige denn sich waschen. Die gesamte Zelle stank wegen der Fäkalien.
Einmal befahl der Vize-Direktor und Abteilungsleiter Yang einer Drogenabhängigen, Pus Beine mit einem Drahtbügel auszupeitschen. Ihre Beine bluteten stark und waren mit blauen Flecken übersät und geschwollen.
Fall 4: Xiao Genxiang wehrt sich gegen Zwangsernährung und wird misshandelt
Xiao Genxiang wurde 1950 geboren. Früher arbeitete sie bei der Luftfahrtindustrie Hongdu in Jiangxi. Zweimal wurde sie widerrechtlich im Frauen-Zwangsarbeitslager der Provinz festgehalten.
In der ersten Jahreshälfte 2000 trat sie in Hungerstreik. Als sie zwangsernährt werden sollte, wehrte sie sich. Der Abteilungsleiter Deng Jian riss an zwei Fingern ihrer linken Hand, wodurch sie Verletzungen erlitt und blutete.
Als Xiao 2002 für drei Jahre inhaftiert wurde, verschärfte das Zwangsarbeitslager die Verfolgung, um sie zur Aufgabe ihres Glaubens zu zwingen.
Um die Misshandlungen zu vertuschen, sperrten ihre Peiniger sie allein im Westflügel ein, wo sich sonst kaum jemand aufhielt. Xiao wurden die Hände hinter dem Rücken gefesselt und sie musste von 6:00 Uhr morgens bis 2:00 Uhr nachts stillstehen – sieben Tage am Stück.
Während der 20 Stunden Stehen musste Xiao zudem verleumderische Videos über Falun Dafa sehen. Wenn sie ihren Blick abwandte, drehten ihr die Wärter Chen Wen und Chen Ying den Kopf gewaltsam zurück.
[1] Das Laogai System mit seinen zahllosen Arbeitslagern wurde 2013 offiziell abgeschafft. Tatsächlich bestehen die Arbeitslager in anderem Gewand fort. Entweder wurden diese umbenannt oder offizielle Gefängnisse, psychiatrische Haftanstalten oder inoffizielle schwarze Gefängnisse traten an ihre Stelle.
[2] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.
Artikel veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung der Redaktion de.minghui.org