Provinz Shandong: Überblick über die im Jahr 2021 gemeldeten Verfolgungsfälle

28.03.2022 Rechtsmissbrauch

Nach den von Minghui.org zusammengetragenen Informationen wurden vom 1. Januar 2021 bis zum 31. Januar 2022 insgesamt 4.466 Fälle von Verfolgungen von Falun-Dafa-Praktizierenden1 in der Provinz Shandong gemeldet.

Die Zahl der gemeldeten Fälle stieg im Vergleich zum Vorjahr um 42 Prozent. Von diesen gemeldeten Fällen starben acht Praktizierende; 101 wurden verurteilt; bei 87 lief noch das Gerichtsverfahren; 77 warteten gegen Kaution auf ihren Prozess; 170 wurden angeklagt, 965 wurden verhaftet, aber später ohne Auflagen freigelassen; bei 412 wurde die Wohnung durchsucht; 545 befanden sich in Haft, ohne dass Anklage erhoben wurde; 234 wurden einer Gehirnwäsche unterzogen; 143 erlitten finanzielle Einbußen (z. B. Geldstrafen und Aussetzung der Rente); 73 wurden ohne ihre Zustimmung fotografiert oder gefilmt; 47 mussten sich körperlichen Untersuchungen unterziehen; 28 mussten ihre Wohnung verlassen oder gelten als vermisst; 14 wurden unter strenge Überwachung gestellt und 1.562 wurden schikaniert.

Anzahl der im Jahr 2021 gemeldeten Fälle von Verfolgung von Falun-Dafa-Praktizierenden in der Provinz Shandong, aufgeschlüsselt nach Art der Verfolgung. Zur Vereinfachung der Darstellung wurden die Verfolgungsarten (Todesfälle, Gefängnisstrafen, Gerichtsverfahren, Verhaftungen, Hausdurchsuchungen, Inhaftierung, Schikanen, Obdachlosigkeit, Gehirnwäsche, Freilassung gegen Kaution, Geldstrafen und Aussetzung der Rente) in der Analyse gegenseitig ausgeschlossen (d. h. alle Zahlen in dieser Abbildung addieren sich zu 4.466).

 

Die Verfolgung von Falun Dafa in der Provinz Shandong gehört zu den schwersten in China und hat sich im Laufe der Jahre noch weiter verschlimmert. Während der „Null-Fälle-Kampagne“ (eine konzertierte Aktion, um alle Praktizierenden auf der Liste der Regierung zu zwingen, ihrem Glauben abzuschwören) im Jahr 2021 haben die Behörden fast alle Praktizierenden in Shandong erreicht. Wenn die Behörden die Praktizierenden nicht finden konnten, terrorisierten sie deren Familien und brachten sie durch Drohungen oder Täuschungen dazu, Erklärungen zu unterschreiben, in denen sie sich im Namen der Praktizierenden von Falun Dafa lossagten.

Die Stadt mit den meisten gemeldeten Verfolgungsfällen war Weifang (576 Fälle), gefolgt von Yantai (473), Linyi (308), Qingdao (276), Liaocheng (214), Zibo (173), Jinan (172), Weihai (140), Dezhou (114), Dongying (111), Jining (103), Tai'an (83), Binzhou (43), Rizhao (25), Zaozhuang (12) und Heze (12). Die Spitze der  gemeldeten Fälle lag zwischen April und Juni 2021, wobei im Juni der Höhepunkt war. Die Anzahl der Verfahren und Verurteilungen war in der zweiten Jahreshälfte noch höher.

I. Todesfälle

Von den 131 Falun-Dafa-Praktizierenden zwischen 51 und 70 Jahren, die im Jahr 2021 landesweit starben, entfielen acht auf die Provinz Shandong: eine Frau und sieben Männer. Damit hat sich die Anzahl gegenüber dem Vorjahr verdoppelt. Die verstorbenen Praktizierenden kamen aus unterschiedlichen Bereichen: ein Militäroffizier, ein Richter, ein Büroangestellter, ein Bergarbeiter, ein Mitglied des Komitees für Politik und Recht, ein Staatsbediensteter, ein Fahrer und ein Landwirt. 

Im Folgenden beispielhaft zwei von acht namentlich bekannten Todesfällen:

Richter stirbt sieben Jahre nach Injektion mit toxischem Medikament

Jiang Guobo, geboren im März 1963, war früher Mitglied des Komitees für Politik und Recht in der Stadt Weifang. Bevor er Falun Dafa praktizierte, hatte er eine Leberzirrhose im Spätstadium und ein schweres Lungenleiden. Er bemühte sich um alle Arten von medizinischer Hilfe, aber nichts konnte ihm wirklich helfen. Im Juni 1995 lernte er Falun Dafa kennen und erholte sich bald nachdem er mit dem Praktizieren begonnen hatte.

Seitdem das kommunistische Regime in China im Juli 1999 die landesweite Verfolgung von Falun Dafa einleitete, wurde Jiang 13 Mal verhaftet, dreimal in einem Zwangsarbeitslager inhaftiert und zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt, weil er an seinem Glauben festhielt. Außerdem erpresste das Regime mehr als 30.000 Yuan (ca. 4.200 Euro) in bar von ihm.

Nachdem Jiang 2014 von einer fünfjährigen Haftstrafe im Gefängnis der Provinz Shandong nach Hause zurückgekehrt war, litt er dauerhaft unter den Folgen der   unfreiwilligen Medikamentenverabreichung im Gefängnis. Ihm war oft übel und er musste sich übergeben. Sein Unterleib war aufgebläht und er hatte Blut im Stuhl. Er war sehr schwach und schwindlig und fiel öfter in Ohnmacht. Nachdem er sieben Jahre lang mit seinem schlechten Gesundheitszustand gekämpft hatte, verstarb er am 29. April 2021 mit 58 Jahren.

Jiang sagte einmal: „Ich erlitt in der Haftanstalt unvorstellbare Folter. Ich wurde mit giftigen Medikamenten und stark gewürztem Pfefferwasser zwangsernährt. Mein Erbrochenes war grün. Außerdem wurde ich 20 Tage lang an ein Kreuz gefesselt und nur ab und zu kurz losgelassen. Meine Wirbelsäule war gebrochen, weil sie gegen einen Holzblock gerieben wurde. Mit dem rechten Auge konnte ich lange Zeit nicht sehen. Ich hatte Probleme beim Urinieren und litt einmal 26 Tage lang unter Verstopfung. Einmal nahm ich in nur drei Wochen fast 50 Kilo ab. Ich kann mich nicht erinnern, wie oft ich dem Tod nahe war.“

Mann in den 70ern stirbt, kurz nachdem er ein Jahr obdachlos war und nach Hause zurückgekehrt war

Wang Lianzhong war am 24. November 2018 in das Visier der Polizei geraten. Er und vier weitere Praktizierende mussten  am 15. November 2019 vor dem Bezirksgericht Dongying erscheinen. Der Richter bedrohte ihre Anwälte, als sie für die Praktizierenden auf nicht schuldig plädierten. Als Wang darüber sprach, dass seine vielen Beschwerden durch das Praktizieren von Falun Dafa verschwanden, unterbrach ihn der Richter und sagte: „Sie dürfen nur sagen, ob Sie noch Falun Dafa praktizieren.“

Das Gericht setzte  seine Rente aus und fror sein Rentenkonto ein.

Um der Verfolgung zu entgehen, verließ Wang Ende 2019 seine Wohnung und tauchte unter. Nachdem er über ein Jahr obdachlos war, war er arbeitsunfähig und kehrte Anfang März 2021 nach Hause zurück. Trotz seines sich verschlechternden Zustands wurde er von der Polizei weiterhin häufig schikaniert und aufgefordert, eine Erklärung über den Verzicht auf Falun Dafa zu unterschreiben. Wang war aufgeregt  und lebte in ständiger Angst. Er verstarb Mitte Juni 2021 im 70.Lebensjahr.

II. Fälle von Gefängnis- und Geldstrafen

Im Jahr 2021 wurden landesweit 1.184 Praktizierende zu Haftstrafen verurteilt, 101 davon in der Provinz Shandong, was einem Anstieg von 33 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die Provinz verzeichnete die vierthöchste Anzahl von Verurteilungen in China. 20 Fälle gab es allein in der Stadt Liaocheng, das ist die  höchste Anzahl unter allen Städte  der Provinz. Das Alter der verurteilten Praktizierenden reicht von 19 bis 82 Jahren. 30 Verurteilte waren über 65 Jahre alt, und die längste Strafe betrug neun Jahre.

Die Verurteilungen waren häufig mit Geldstrafen verbunden. 42 der Verurteilten wurden zu einer Geldstrafe von insgesamt 575.000 Yuan (ca. 82.110 Euro) verurteilt, wobei die höchste Geldstrafe 70.000 Yuan (ca. 10.000 Euro) betrug.

Die Liste der verurteilten Praktizierenden kann  HYPERLINK "https://en.minghui.org/u/files/2022/0320/2021_Shandong_reported_sentencing.pdf"hier heruntergeladen werden. Es folgen auch hier exemplarisch drei konkrete Beispiele von 23 namentlich bekannten Vorfällen:

Kleinunternehmerin wegen ihres Glaubens an Falun Dafa verhaftet

Yao Guihua, 55 Jahre alt,  war Inhaberin eines Friseursalons in der Gemeinde Lingzi in der Stadt Zibo und seit etwa zehn Jahren im Geschäft. Ihr Salon war in der Nachbarschaft wegen ihrer ausgezeichneten Fertigkeiten, ihres herzlichen Service, ihrer freundlichen Persönlichkeit und ihrer fairen Preise sehr beliebt. Dann  wurde Frau Yao am 14. Mai 2021 zum wiederholten Mal wegen ihres Glaubens an Falun Gong verhaftet und in das Untersuchungsgefängnis von Zibo gesperrt. Ihr Salon wurde geschlossen und die Räumlichkeiten verwahrlosten.

Das Bezirksgericht Zichuan verhandelte gegen Frau Yao am 1. September 2021 per Videoübertragung. Drei Wochen später, am 23. September 2021, verurteilte das Bezirksgericht Zichuan Yao zu drei Jahren Gefängnis und einer Geldstrafe von 5.000 Yuan (ca.710 Euro).

Ehepaar in den 70ern in der Stadt Dongying inhaftiert

Geng Lutang und seine Frau Zou Peixia wurden am 17. September 2019 verhaftet, nachdem sie angezeigt worden waren, weil sie mit Mitmenschen über Falun Dafa gesprochen hatten. Die Polizei durchsuchte am folgenden Tag ihre Wohnung und beschlagnahmte ihre Falun-Dafa-Bücher und Geldscheine, auf denen Informationen über Falun Dafa aufgedruckt waren. Geng wurde in das Untersuchungsgefängnis Hekou und Zou in das Untersuchungsgefängnis Dongying gebracht.

Als der Anwalt der Familie am 21. Oktober 2019 Zou in der Haftanstalt besuchen wollte, wurde sein Antrag von der Polizei abgelehnt. Der Anwalt reichte später erfolglos eine Beschwerde gegen die Polizei ein. Dem Paar wurde am 2. November 2020 vom Stadtgericht Dongying der Prozess gemacht. Geng nahm an der virtuellen Anhörung von zu Hause aus teil, während Zou im Untersuchungsgefängnis vor Gericht gestellt wurde. Ihre beiden Anwälte plädierten vor dem Gericht auf nicht schuldig.

Ihre Familie bestätigte kürzlich, dass beide Praktizierende zu drei Jahren und drei Monaten und einer Geldstrafe von 30.000 Yuan (ca. 4.300 Euro) verurteilt wurden.

81-jährige pensionierte Lehrerin verbringt fünf Jahre im Gefängnis

Eine 81-jährige pensionierte Hochschullehrerin in der Stadt Tai'an wurde wegen Praktizieren von Falun Dafa zu einer zweijährigen Haftstrafe verurteilt. Da Ma Junting noch unter Bewährung für eine frühere dreijährige Haftstrafe stand, setzte der für ihren Fall zuständige Richter diese Bewährung aus und ordnete eine kombinierte fünfjährige Haftstrafe für sie an.

Ma war Anfang November 2020 verhaftet und ihre Wohnung durchsucht worden, weil sie Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt hatte. Sie wurde am 22. Juli 2021 von der Staatsanwaltschaft des Bezirks Taishan angeklagt und am 2. September vom Bezirksgericht Taishan zu zwei Jahren Haft und einer Geldstrafe von 30.000 Yuan verurteilt. 

Obwohl manche  Praktizierende nie von der Polizei über ihren Fall informiert wurden, wurden sie kürzlich von mehreren Beamten der Polizeidienststelle des Bezirks Feixiang in der Stadt Handan verpflichtet, sich in einem  Untersuchungsgefängnis zu melden. Es ist unklar, um welche Haftanstalt es sich handelt und welches Gericht die Praktizierenden gleich nach ihrer Ankunft dort verurteilte. Zum Zeitpunkt dieser Berichterstattung sind noch keine Informationen über ihre Haftbedingungen bekannt.

III. Verhaftungen, Hausdurchsuchungen und Schikanen

Von den 5.886 Verhaftungen in China im Jahr 2021 fanden 965 (16,4 Prozent) und damit landesweit die  meisten in der Provinz Shandong statt. Viele Verhaftungen waren genau geplant. Dazu wurden zahlreiche Polizeikräfte mobilisiert, um möglichst viele Praktizierende in kurzer Zeit festzunehmen.

Von den 10.527 Fällen von Schikanen ereigneten sich 1.562 in der Provinz Shandong. Damit liegt die Provinz an zweiter Stelle hinter der Provinz Hebei.

Es folgen einige ausgewählte Fälle von Verhaftungen, die 2021 für die Provinz Shandong gemeldet wurden.

Über 40 Verhaftungen in der Stadt Jiaozhou

Unter dem Vorwand, die Gesellschaft „zu stabilisieren“, mobilisierte die Polizei Jiaozhou in Qingdao am 2. Juni 2021 über 100 Beamte, um örtliche Falun-Dafa-Praktizierende zu verhaften. Sie nahmen über 40 Praktizierende fest 

Polizei von Binhai verhaftet Praktizierende wegen der Erstattung einer Anzeige

Am 6. Oktober 2021 brachen Beamte der Polizeidienststelle Binhai, Stadt Dongying, in die Wohnung von Bai Xingwen ein. Diese hatte einige Zeit zuvor wegen der erlittenen Verfolgung eine Anzeige gegen die Polizei eingereicht. Viele weitere Praktizierende, darunter Yang (Vorname unbekannt), Ji Yingmei, Wang Ying und Li Long wurden etwa zeitgleich festgenommen.

Die Polizisten gaben vor, die Praktizierenden zum Krankenhaus Xianhe zu bringen, um sie mittels PCR-Test auf Corona testen zu lassen. Allerdings fand lediglich eine Untersuchung statt, um zu sehen, ob sie in eine Haftanstalt eingewiesen werden konnten.

Über 50 Festnahmen in der Stadt Anqiu

Im Oktober 2021 fand in der Stadt Anqiu eine Razzia statt. Danach wurden über 50 Falun-Dafa-Praktizierende in eine im Hotel Xindongfang provisorisch eingerichtete Haftanstalt gebracht. Die Polizei engagierte zahlreiche Kriminelle von außerhalb, die die Praktizierenden foltern und zur Aufgabe ihres Glaubens an Falun Dafa zwingen sollten. 

18 Festnahmen im Bezirk Laishan

Am 10. Juni 2021 nahmen Beamte der Polizeibehörde des Bezirks Laishan 18 Falun-Dafa-Praktizierende im Bezirk fest. Sie sperrten die Praktizierenden in das Untersuchungsgefängnis Fushan in Yantai ein.

Der Polizeichef Xin Xun hatte ihre Verhaftung genau geplant und angeordnet. Vor der Festnahme hatten Beamte die Praktizierenden lange Zeit überwacht, ihre Telefone abgehört und eine Ortung ihrer Mobiltelefone vorgenommen. Später prahlte Xin mit den Festnahmen und bezeichnete sie als großen Erfolg.

Mindestens 35 Verhaftungen in der Stadt Jining

Monatelang hatte die Polizei in der Stadt Jining die Telefone der Praktizierenden abgehört und sie mit Überwachungskameras verfolgt. Am 28. Oktober 2021 nahmen die Beamten mindestens 35 Praktizierende fest. Einige von ihnen kamen später gegen Kaution frei, während andere im Gewahrsam blieben.

Das Komitee für Politik und Recht der Stadt Jining und das Büro 610 hatten die Verhaftung geplant. Um sicherzustellen, dass die Beamten skrupellos gegen die Praktizierenden vorgehen würden, waren Polizisten von außerhalb im Einsatz. Auf diese Weise konnten die Praktizierenden die Polizisten nicht erkennen oder identifizieren.

IV. Weitverbreitete Gehirnwäsche-Einrichtungen

In der Provinz Shandong brachten die Behörden im Jahr 2021 mindestens 234 Falun-Dafa-Praktizierende in Gehirnwäsche-Einrichtungen – das sind 42 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Einrichtungen werden vom chinesischen kommunistischen Regime genutzt, um standhafte Praktizierende zu foltern, damit sie eine Garantieerklärung unterschreiben und ihren Glauben aufgeben. Diese finden sich in Longshan, Stadt Laiwu, im Hailong Resort in der Stadt Jinan, in der Stadt Qingdao,, in der Stadt Zibo, im Hotel Jindao in der Gemeinde Gudao, Stadt Dongying, in der Stadt Changyi, , in der Einrichtung Dianzi in der Stadt Laizhou, in der Stadt Xintai, und im Kreis Yinan.

Gehirnwäsche erfolgt jedoch nicht nur in Gefängnissen. Hier ein paar Beispiele:

1. Zhang Chuanyong arbeitet an der Universität für Rundfunk und Fernsehen Jinan, Zweigstellte Zhangqiu. Am 23. Juli 2021 erhielt er gegen 15:00 Uhr einen Anruf von Guo Jijun, dem Leiter des Büros für allgemeine Angelegenheit der Zweigstelle. Guo teilte ihm mit, dass er Zhang zum Hailong Resort begleiten würde, damit er dort am 26. Juli 2021 an einer „Lerngruppe“ (einer Gehirnwäsche-Sitzung) teilnehmen könne. Zhang lehnte ab.

2. Das Komitee für Politik und Recht im Bezirk Shibei veranstaltete einen Gehirnwäsche-Kurs in einem Gebäude an der Weihaistraße, in der Nähe des ehemaligen Standorts der Polizei Shibei. Der Kurs fand vom 24. bis 27. September 2021 statt. Die Behörden riefen die örtlichen Praktizierenden auf, sich zu dieser Zeit einer Gehirnwäsche zu unterziehen.

3. Beamte des Büros der Jixiastraße im Bezirk Linzi, Stadt Zibo, wollten einen 15-tägigen Gehirnwäsche-Kurs für die örtlichen Praktizierenden durchführen. Die Beamten sprachen ein Dutzend Praktizierende an, die sich auf ihrer Liste befanden. Aber alle weigerten sich.

4. Im März 2021 ordneten Agenten des Büros 610 vom Shengli Ölfeld gegenüber den Vorgesetzten der Niederlassung der Ölproduktionsfabrik Gudao eine Gehirnwäsche an, damit  alle ehemaligen und aktiven Mitarbeiter des Unternehmens ihren Glauben an Falun Dafa aufgeben. Dazu richteten sie im Hotel Jindao eine Gehirnwäsche-Einrichtung ein.

Polizisten brachen in die Wohnungen der Praktizierenden ein und verschleppten sie in das Hotel. Die Behörden drohten ihnen mit dem Verlust ihres Arbeitsplatzes oder dem ihrer Kinder sowie dem Einbehalt von Lohn oder Leistungsprämien. Sie zwangen die Praktizierenden, ihre Ausweise abzugeben, Garantieerklärungen zu verfassen und das Verteilen von Informationsmaterialien über Falun Dafa zu unterlassen.

Liu Shuting, einer der Betriebsleiter, suspendierte zum Beispiel am 1. April 2021 den Praktizierenden Li Bing und sperrte ihn ein. Er behielt seine Prämie ein und zwang ihn, die Geschichte der KPCh abzuschreiben. Außerdem bedrohte er den Praktizierenden, damit dieser die geforderte Garantieerklärung abgibt.

5. Noch immer befinden sich Falun-Dafa-Praktizierende in der Gehirnwäsche-Einrichtung Dianzi in der Stadt Laizhou in Haft, wo sie gefoltert werden. In der Einrichtung werden Praktizierende bedroht und getäuscht, damit sie ihren Glauben aufgeben. Die Polizei zwingt auch Angehörige und Vorgesetzte der Praktizierenden, mit ihnen zu sprechen und sie zur Aufgabe ihres Glaubens zu überreden. Über 40 Praktizierende wurden im Jahr 2021 in diese Einrichtung gebracht. Sie wurden gezwungen, Garantieerklärungen zu unterschreiben und den Namen von mindestens einem Praktizierenden preiszugeben. Vor ihrer Freilassung mussten sie Falun Dafa und seinen Begründer diffamieren.

Lokales Komitee für Politik und Recht etabliert Gehirnwäsche-Einrichtungen

Im November 2021 ordnete das Komitee für Politik und Recht der Stadt Linyi die untergeordneten Komitees auf Landkreis- und Bezirksebene an, Druck auf die lokalen Unternehmen, Regierungsstellen und Gemeinden auszuüben, um Praktizierende zu schikanieren.

Zunächst versuchten die Behörden meist, die Praktizierenden dazu zu bringen, mittels Garantieerklärungen ihren Glauben aufzugeben. Wenn diese sich weigerten, wollten die Beamten sie zur Gehirnwäsche zwingen. Wenn sich die Praktizierenden widersetzten, drohte man ihnen mit polizeilicher Festnahme und Nachteilen für sich, ihre Kinder oder Enkelkinder.

Wenn sie die Praktizierenden dann in die Gehirnwäsche-Einrichtungen brachten, mussten ein Angehöriger und ein Kollege mit dorthin gehen. Auf diese Weise war der psychische und finanzielle Druck für die Praktizierenden besonders stark.

V. Fälle, in denen Praktizierende in den Bankrott getrieben wurden

Seit Beginn der Verfolgung im Jahre 1999 wurden die Gefängnisstrafen für Falun-Dafa-Praktizierende immer härter, ebenso wie die finanziellen Schläge gegen sie. In einem Fall wurde die 82-jährige Praktizierende Ma Junting zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt, nachdem sie sich geweigert hatte, Falun Dafa abzuschwören. Zuvor musste sie bei der Polizei eine Geldstrafe von 40.000 Yuan (ca. 5.686 Euro) und bei Gericht nochmals eine Geldstrafe von 30.000 Yuan (ca. 4.265 Euro) bezahlen.

Die finanzielle Verfolgung beschränkt sich nicht nur auf hohe Geldstrafen, sondern umfasste auch die willkürliche Entfernung von Praktizierenden aus ihren militärischen und öffentlichen Ämtern, die Aussetzung ihrer Renten, die Bedrohung der Arbeitgeber der Praktizierenden, so dass sie ihren Arbeitsplatz verlieren und keinen neuen finden.

Nachfolgend werden einige Formen der finanziellen Verfolgung aufgeführt.

1. Erpressung und Diebstahl

Bei den an Minghui.org  im Jahr 2021 gemeldeten Fällen erpressten verschiedene Regierungsebenen der Provinz Shandong insgesamt 1.349.606 Yuan (ca. 191.829 Euro) (ein Anstieg um 37 % gegenüber dem Jahr 2020) und 9.132 Euro in bar von den Praktizierenden. Von den Bußgeldern entfielen 575.000 Yuan (ca. 81.705 Euro) auf die gerichtlichen Bußgelder, was einem Anstieg von 150 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Der Diebstahl durch Polizisten bei Hausdurchsuchungen und die Erpressung von Staatsanwälten beliefen sich auf 774.606 Yuan (ca. 110.076 Euro), was einem Anstieg von 2,4 % entspricht.

Insgesamt 129 Praktizierende erlitten finanzielle Verluste, 27 von ihnen waren über 65 Jahre alt, die Älteste war 85. Die Zahl der Praktizierenden, die mehr als 10.000 Yuan (ca. 1.421 Euro) verloren haben, liegt bei 54, die höchste Summe lag bei 100.000 Yuan (ca. 14.212 Euro

2. Aussetzung der Renten 

Sowohl das Arbeitsgesetz als auch das Gesetz zum Schutz der Rechte und Interessen älterer Menschen sehen vor, dass Arbeiter nach ihrer Pensionierung lebenslange Sozialversicherungsleistungen erhalten. Die Behörden verletzten diese grundlegenden Bürgerrechte der Praktizierenden, indem sie ihnen ihre Renten streichen, während  sie in Gefängnissen eingesperrt sind.

Die Behörden in der Provinz Shandong hatten die bereits gewährten Renten von 14 Praktizierenden im Jahr 2021 eingestellt, einbehalten und zurückgenommen. Als die Frau von Liu Sitang zum Beispiel im September 2020 zur örtlichen Bank in der Stadt Jinan ging, um seine Rente abzuheben, war diese nicht auf dem Konto. Es stellte sich heraus, dass das örtliche Amt für Personalwesen und Sozialversicherungsamt angeordnet hatte, dass er die sechs Jahre Rente zurückzahlen müsse, die er während seiner Haftzeit erhalten hatte, insgesamt 230.000 Yuan (ca. 32.693 Euro).

3. Entlassung aus öffentlichen Ämtern, z. B.  Lehrer, Erzieher, Verwaltungsangestellte u.a. 

4. Abzug der Leistungsprämie und Versetzung vom aktuellen Arbeitsplatz

VI. Andere Arten der Verfolgung

1. Täuschung und Aufstachelung zum öffentlichen Hass gegen Falun Dafa

Das Komitee für Politik und Recht des Bezirks Zichuan ordnete an, dass seine Unterabteilungen, die zu sog. „herausragenden Abteilungen“ gewählt werden wollten, zunächst von ihren Mitarbeitern verlangen müssten, Falun Dafa nicht mehr zu praktizieren und die Garantieerklärungen zu unterschreiben. Jedes Mitglied der gewählten herausragenden Abteilungen würde eine Belohnung von über 10.000 Yuan erhalten. Das finanzielle Interesse schürt dann Unmut gegen die Praktizierenden und führt dazu, dass viele Vorgesetzte  die Praktizierenden, die für sie arbeiteten,  bedrohen und schikanieren.

Das Büro 610 und das Komitee für Politik und Recht in der Stadt Shouguang ordneten am 6. Januar 2021 an, dass alle Mitarbeiter der Stadtverwaltung eine „Verpflichtung zur Ablehnung von Sekten“ unterzeichnen mussten. Die Selbstverpflichtung enthielt keinen Vermerk, keinen Stempel und keinen konkreten Zeitpunkt.

2. Verfolgen und Dokumentieren privater Informationen von Praktizierenden

Das Komitee für Politik und Recht der Stadt Zibo arbeitete mit China United Network Communications (China Unicom) zusammen, um Nachrichten zur Diffamierung von Falun Dafa zu verschicken.

Die Behörden in der Stadt Jining folgten den Praktizierenden vor Ort und machten Foto-, Audio- und Videoaufnahmen von ihnen. Diese rechtswidrige Sammlung von persönlichen Daten der Praktizierenden dauerte weiterhin an.

3. Verleumdung von Falun Dafa und seines Begründers auf Plakatwänden

4. Missbrauch von Gemeindemaßnahmen zur Bestrafung von Praktizierenden

5. Unterbrechung von Strom und Wasser

Leng Junbo, der Sekretär des Dorfes Xufu in der Stadt Pingdu, rief am Morgen des 16. September 2021 den Ehemann von Su Xueyun an. Leng drohte: „Wenn Ihre Frau weiterhin Falun Gong praktiziert, werde ich den Strom und das Wasser in Ihrem Haus abstellen und Sie aus dem Dorf werfen.“ Su suchte wiederholt das Gespräch mit den Beamten und erklärte ihnen, warum die Verfolgung falsch ist. Sechs Tage später, am 21. September, wurde die Wasserversorgung wieder eingestellt.

 

 

 

1Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.

 

Artikel veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung der Redaktion de.minghui.org

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