In den ersten drei Monaten des Jahres 2022 wurden mindestens 44 weitere Falun-Dafa-Praktizierende gemeldet, die der Verfolgung wegen ihres Glaubens zum Opfer gefallen sind. Davon ereignete sich ein Todesfall im Jahr 2008, zwei 2019; 20 wurden für das Jahr 2021 nachgemeldet. In den Monaten Januar, Februar und März diesen Jahres wurden jeweils zehn, acht und drei Todesfälle gemeldet.
Falun Dafa1, auch als Falun Gong bekannt, ist eine Kultivierungsmethode für Körper und Geist, die auf den drei Prinzipien Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht beruht. Seitdem diese Praxis 1992 der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, haben unzählige Menschen von seiner tiefgreifenden Lehre und den gesundheitlichen Auswirkungen profitiert. Aus Angst vor der rasant wachsenden Beliebtheit von Falun Dafa leitete das kommunistische Regime Chinas im Juli 1999 eine landesweite Kampagne mit dem erklärten Ziel ein, Falun Dafa auszurotten.
Unter den jetzt neu gemeldeten 44 Todesfällen sind 29 Frauen aus 16 Provinzen. Die Provinz Liaoning führt die Liste der Verstorbenen mit elf Fällen an – gefolgt von Hubei (6) sowie Heilongjiang und Sichuan (je 4 Fälle). In den übrigen zwölf Regionen gab es ein bis drei Todesfälle (vgl. Grafik).
Die verstorbenen Praktizierenden waren zwischen 44 und 89 Jahre alt, nur bei einem Praktizierenden ist das Alter unbekannt. Acht Praktizierende waren über 60 Jahre alt, 15 über 70 und neun über 80.
Elf Praktizierende starben in Haft, davon fünf im Jahr 2021, einer in einer Nervenklinik, einer in Gewahrsam auf der Polizeiwache, drei im Untersuchungsgefängnis und sechs wurden im Gefängnis zu Tode gefoltert.
Die verstorbenen Praktizierenden kamen aus allen Gesellschaftsschichten. Unter ihnen waren Lehrer, eine pensionierte Bankangestellte, ein Kundenbetreuer sowie ein ehemaliger Gefängnisangestellter, auch die Mutter einer US-Bürgerin.
Eine vollständige Liste steht hier zum Download zur Verfügung.
1.Todesfälle in Gefangenschaft
„Wenn ich sterbe, dann durch Folter“
Die 66-jährige Falun-Dafa-Praktizierende Ji Yunshi starb am 21. März 2022 im Krankenhaus Bairin.
Während ihrer Haft wurde sie von Wärtern und Häftlingen brutal geschlagen, bis sie dem Tod nahe war. „Wenn ich sterbe, dann durch Folter“, sagte Ji einmal zu ihren Zellengenossinnen.
Sie war am 1. Februar 2022 in ihrer Wohnung verhaftet worden. Zu diesem Zeitpunkt litt sie bereits unter Krämpfen und war nicht in der Lage zu stehen oder zu sprechen und musste sich ständig übergeben. Trotzdem ließen die Polizisten sie lange auf dem kalten Fliesenboden sitzen und verhöhnten sie mit der Behauptung, sie würde ihre Beschwerden nur vortäuschen.
Anschließend wurde Li in das Untersuchungsgefängnis Linkes Bairin-Banner gebracht, wo sie aus Protest gegen die Verfolgung in den Hungerstreik trat. Daraufhin wurde sie einer Zwangsernährung unterzogen.
Am Morgen des 20. März 2022 erhielt Jis Mann einen Anruf von der Polizei in Bairin, die ihn aufforderte, zum Krankenhaus zu fahren. Als er dort ankam, wurde ihm mitgeteilt, dass die Ärzte mit der Wiederbelebung seiner Frau begonnen hatten. Sie machten ihm aber wenig Hoffnung. Es sei geplant, sie in ein anderes Krankenhaus zu verlegen, aber ein Experte des städtischen Krankenhauses meinte, dass es zu spät sei und eine Verlegung nicht sinnvoll sei. Jis Mann bat wiederholt um die Entlassung seiner Frau, doch der zuständige Beamte Xu Jianfeng verweigerte dies. Dazu bräuchte er die Genehmigung seiner Vorgesetzten.
Am nächsten Tag wurde die Familie über Jis Tod informiert. Die Polizei verweigerte jedoch der Familie, sie ein letztes Mal im Krankenhauszimmer zu sehen. Durch das Fenster konnten die Angehörigen erkennen, dass bei Ji die Speiseröhre aufgeschnitten worden war. Gesicht und Schulter waren blutbefleckt. Viele Polizeibeamte standen auf dem Flur. Sie vertrieben Jis Familie aus diesem Stockwerk des Gebäudes und versperrten den Aufzug zur Etage, damit niemand den Bereich betreten konnte.
Ähnliches spielte sich im Krematorium ab, wohin über 40 Polizeibeamte zur Bewachung des Leichnams abgestellt worden waren.
Die Polizei hatte danach Jis Mann aufgefordert, mit den Beamten zu „verhandeln“, um die Situation zu entschärfen. Zum Zeitpunkt der Berichterstattung war jedoch nicht bekannt, ob es sich bei diesen „Verhandlungen“ um eine Entschädigung für ihren Tod oder um Drohungen handelt, damit er schweigt. Weitere Details werden noch ermittelt.
Frau stirbt acht Tage nach Verhaftung - medizinische Behandlung während der Haft verweigert
Am 19. Januar 2022 wurde die 69jährige Zhang Siqin aus der Stadt Dalian um 18:30 Uhr inhaftiert. Sie sollte eine zweijährige Haftstrafe absitzen, die sie aufgrund einer früheren Haftverschonung nicht beendet hatte. Zhang hatte große Angst, sie musste sich übergeben und klagte über Unwohlsein. Der Arzt riet der Polizei wegen Zhangs Gesundheitszustandes davon ab, sie zu inhaftieren. Doch die Polizei beharrte darauf, dass es ihr gut gehe, und brachte sie in die Haftanstalt Yaojia.
Am ersten Abend in der Haftanstalt war Zhang nicht in der Lage, alleine zu gehen, und konnte nicht schlafen. Die Wärter weigerten sich, ihr etwas zu essen zu geben. Am nächsten Morgen war sie so schwach, dass sie sich nicht anziehen konnte und auf die Hilfe der Mitgefangenen angewiesen war.
In den darauffolgenden Tagen konnte Zhang keine Nahrung bei sich behalten und erbrach alles. Das Essen, das die Wärter ihr gaben, bestand nur aus Reisbrei und gedünsteten Brötchen. Sie war zu schwach und konnte noch nicht einmal stehen.
Als Zhang in die Haftanstalt eingeliefert worden war, hatten die Wärter ihr das Gebiss weggenommen. Sie bat mehrmals darum, es zurückzubekommen. Doch die Wärter lehnten es ab, was ihr das Essen noch mehr erschwerte.
Trotz ihres schlechten gesundheitlichen Zustandes verweigerten die Wärter der 69-Jährigen einen Arzt. Stattdessen gaben sie ihr irgendwelche Medikamente, wodurch es ihr noch schlechter ging.
Am 25. Januar 2022, dem sechsten Tag ihrer Inhaftierung, begann Zhang unwillkürlich zu zittern. Sie konnte sich nicht mehr aufsetzen. Ihre Mitgefangene meldete dies dem Wachpersonal, das ihr wieder ohne eine ärztliche Untersuchung ein unbekanntes Medikament verabreichte. Da sie nicht in der Lage war, das Medikament einzunehmen, befahlen die Wärter fünf Häftlingen, sie festzuhalten und ihr das Medikament gewaltsam einzuflößen. Danach konnte Zhang nur noch völlig entkräftet im Bett liegen.
Am 26. Januar 2022 um 2:20 Uhr begann Zhang erneut unkontrolliert zu zittern, doch die Wärter ignorierten sie nach wie vor. Um 9 Uhr wurde Zhang im Rollstuhl aus dem Raum gefahren, aber nach nur zehn Minuten wieder zurückgebracht. Die Wärter verabreichten ihr weiterhin das unbekannte Medikament.
Acht Tage nach ihrer Inhaftierung bekam Zhang in der Nacht auf den 27. Januar 2022 hohes Fieber Doch die Wärter weigerten sich weiterhin, sie in ein Krankenhaus zu bringen, wiesen aber die Insassen in ihrer Zelle an, ihren Zustand weiter zu überwachen.
Am Morgen konnte sie sich nicht mehr aufzusetzen, obwohl eine Mitgefangene ihr half.
Als der Arzt um 7:30 Uhr eintraf, atmete Zhang schon nicht mehr und hatte keinen Puls. Trotz Reanimationsversuch wurde Zhang um 7:35 Uhr für tot erklärt und aus der Zelle gebracht.
72- jähriger Falun-Dafa-Praktizierender im Gefängnis von Tailai gestorben
Zhong Guoquan aus der Provinz Heilongjiang war am 4. März 2020 gegen 9 Uhr festgenommen worden. Jemand hatte ihn angezeigt, weil er auf der Straße Falun-Dafa-Materialien verteilt hatte. Während er in der Haft auf eine Anklage wartete, wurde er am 6. Juli 2020 in das Krankenhaus der Gemeinde Mudanjiang eingeliefert, denn er litt unter zahlreichen Krankheiten wie Diabetes Typ 2, Nierenschwäche, Bluthochdruck, Herzerkrankungen, Harnwegsinfektionen, hohem Cholesterinspiegel, Blutgerinnsel sowie Seh- und Hörstörungen. Offenbar hatte er bereits mehrere Schlaganfälle gehabt. Der Antrag der Familie auf Haftaussetzung angesichts dieser vielen Beschwerden wurde 2022 mit der Begründung abgelehnt, dass Zhong ein politischer Gefangener sei.
Am 11. August 2020 fand Zhongs Anhörung vor dem Stadtgericht Mishan statt. Eine Woche später verurteilte das Gericht ihn zu dreieinhalb Jahren Haft. Nachdem seine Berufung abgelehnt worden war, starb er nach einer Verlegung ins Gefängnis Tailai dort am 6. Februar 2022.
Das Gefängnis Tailai wird von den Behörden als Konzentrationslager missbraucht. Hier werden die Praktizierenden, die keine Garantieerklärung abgeben mit verschiedenen Methoden gefoltert. Sie werden an Handschellen aufgehängt, müssen stundenlang stehen oder hocken, dürfen tagelang nicht schlafen oder werden mit Zwangsernährung und Chiliwasser gequält oder verbal attackiert – damit sie ihren Glauben an Falun Dafa aufgeben.
Englischlehrer stirbt im Gefängnis, Verdacht auf Foltertod
Der Englischlehrer Shi Jianwei war am 7. September 2015 zu Hause verhaftet worden, weil er eine Strafanzeige gegen Jiang Zemin, den ehemaligen Vorsitzenden der kommunistischen Partei Chinas erstattet hatte, der 1999 die Verfolgung von Falun Dafa angeordnet hatte.
Am 23. Juni 2016 verurteilte das Kreisgericht Xiangyun den Praktizierenden zu sechseinhalb Jahren Haft, die er im Gefängnis 1 der Provinz Yunnan verbüßen sollte.
Ab 2019 verweigerte das Gefängnis Shi den Besuch seiner Familie.
Zwei Jahre später, am 25. August 2021, erhielt seine Familie einen Anruf aus dem Gefängnis. Es hieß, dass Shi mit Verdacht auf Leberkrebs ins Gefängniskrankenhaus gebracht worden sei.
Die Wärter berichteten, dass Shi in den letzten Monaten über zehn Kilo abgenommen habe und sich in einem kritischen Zustand befände. Trotzdem verweigerte das Gefängnis Haftaussetzung zur medizinischen Behandlung. Die Familie durfte Shi weder im Krankenhaus besuchen, noch seine Krankenakte einsehen. Begründet wurde dies mit der Corona-Pandemie und dem Umstand, dass Shi seinen Glauben auf Falun Dafa nicht aufgeben wolle.
Einen Monat später, am 26. September, rief ein Gefängniswärter Shis Familie an und teilte ihr mit, dass Shi kurz vor dem Tod stehe und wiederbelebt werde. Seine Familie bat darum, ihn besuchen zu dürfen, was ihnen jedoch erneut mit Verweis auf die Pandemie verweigert wurde.
Drei Stunden später teilte derselbe Wärter der Familie mit, dass Shi verstorben sei. Er forderte sie auf, zum Gefängnis zu kommen, um die Papiere für seine Einäscherung zu unterschreiben.
Als die Angehörigen Shis Leichnam im Bestattungsinstitut sahen, stellten sie fest, dass er blaue Flecken auf dem Rücken und eine Flüssigkeitsansammlung im Bauchbereich hatte. Da die Familie vermutete, dass er gefoltert wurde, weigerte sie sich, die Einäscherungsvereinbarung zu unterzeichnen und verlangte Einsicht in seine Krankenakte.
Eine Woche später legte das Gefängnis drei Bluttestergebnisse von Shi vor. Bei allen drei Tests waren die Werte von Alpha-Fetoprotein (AFP), einem wichtigen Indikator für Leberkrebs, normal.
Shis Familie beantragte eine Obduktion, doch dafür verlangten die Gefängniswärter 100.000 Yuan (ca. 14.000 Euro) im Voraus, um die Kosten zu decken. Die Familie könne zwar bei der Staatsanwaltschaft eine Beschwerde gegen das Gefängnis einreichen, aber das würde daran nichts ändern.Die Familie dürfe auch die Krankenakte und die Ergebnisse der Labortests nur kurz ansehen, aber nicht mitnehmen.
Kurz darauf ließen die Wärter den Leichnam gegen den Willen der Familie einäschern.
2. Todesfälle kurz nach der Haftentlassung
Im Gefängnis giftige Substanz injiziert - 83-Jähriger stirbt 20 Tage nach seiner Entlassung
Der 83-jährige Bai Xingguo starb 20 Tage nach Ablauf seiner dreijährigen Haftstrafe. Er war am 4. Januar 2018 verhaftet worden, als er mit mehreren anderen Praktizierenden Transparente mit der Aufschrift „Falun Dafa ist gut“ aufhängte Sechs Monate vor Ablauf seiner Haftstrafe wurde ihm ein giftiges Medikament injiziert. Danach verschlechterte sich sein Gesundheitszustand so rapide, dass er sich fortwährend im Delirium befand. Als das Gefängnis seine Familie aufforderte, ihn im Januar 2022 abzuholen, war er bereits völlig entkräftet und stand kurz vor dem Tod.
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75-jährige Falun-Dafa-Praktizierende stirbt einen Monat nach Freilassung
Ji Guizhen aus der Provinz Jiangsu wurde am 23. September 2020 in ihrer Wohnung festgenommen nachdem sie gerade erst einen Monat vorher aufgrund einer Haftverschonung aus dem Gefängnis entlassen worden war. Mehrere Beamte hielten die Praktizierende fest und filmten sie, während andere Polizisten ihre Wohnung durchsuchten. Computer, Drucker, Falun-Dafa-Bücher und damit in Verbindung stehende Materialien wurden beschlagnahmt. Auch die 500 Yuan (rund 70 Euro), die Ji in ihrer Handtasche hatte, wurden ihr abgenommen. Als sich Ji widersetzte mitzugehen, trugen vier Beamte sie in ein Polizeiauto und brachten sie weg.
Während des Verhörs wollten die Polizisten von Ji wissen, ob sie in der Nachbarschaft Informationen über Falun Dafa aufgehängt hatte. Statt auf die Frage zu antworten, äußerte Ji die Hoffnung, dass die Polizisten die wahren Umstände über Falun Dafa erfahren und sich nicht länger an der Verfolgung beteiligen mögen.
Als Ji einige Dokumente unterzeichnen sollte und sich weigerte, setzten die Polizisten gewaltsam ihre Fingerabdrücke darunter. Später durfte sie die Polizeiwache gegen Zahlung einer Kaution verlassen.
Mitte Dezember 2020 wurde Ji zu drei Jahren und drei Monaten Haft verurteilt. Außerdem verhängte der Richter eine Geldstrafe von 3.000 Yuan (rund 400 Euro).
Fast eineinhalb Jahre befand sich Ji in der Haftanstalt Suzhou. Am 3. Januar 2022 wurde ihre Familie darüber informiert, dass sie Haftverschonung erhalten hatte und nach Hause könne. Sie starb am 3. Februar 2022. Es ist unbekannt, ob sie während der Haft unheilbar erkrankt war oder aufgrund erlittener Folter starb.
3. Todesfälle nach langjähriger Verfolgung
Ehepaar stirbt innerhalb eines Jahres
Dai Zhidong wurde am 8.Januar 2022 verhaftet, nachdem er angezeigt worden war, weil er an einer Tankstelle ein Flugblatt mit Informationen über Falun Dafa weitergegeben hatte. Die Polizei durchsuchte seine Wohnung und verlangte eine Kaution von 10.000 Yuan (rund 1.420 Euro), bevor er nach Hause durfte.
Durch die jüngsten Schikanen stand Dai unter finanziellem Druck, da er noch immer Behandlungskosten für seine Frau zurückzuzahlen hatte. Die Polizei hatte all seine Ersparnisse von 5.000 Yuan (rund 700 Euro) beschlagnahmt, während sein Sohn 10.000 Yuan Kaution für ihn verauslagt hatte. Dai war besorgt. Würde er jemals in der Lage sein, all seine Schulden zu begleichen? Gleichzeitig warnten Polizisten ihn davor, die Website Minghui.org über seine Verfolgung zu informieren. Unter diesem enormen psychischen Druck starb Dai am 11. Februar 2022 im Alter von 60 Jahren etwa ein Jahr nach seiner Frau Guang Fenxia.
Seit Beginn der Verfolgung wurden Herr Dai und Frau Guan wiederholt verhaftet, weil sie sich für Falun Gong eingesetzt hatten. Frau Guan wurde zu zwei Jahren Zwangsarbeit und Herr Dai zu sieben Jahren verurteilt. Beide waren Schlägen, Schlafentzug und anderen Folterungen ausgesetzt, weil sie ihrem Glauben nicht abschworen.
Auch nach ihrer Freilassung schikanierten die Behörden das Ehepaar weiter und setzten sie unter enormen psychischen Druck. Infolge der anhaltenden Verfolgung entwickelte Frau Guan Gebärmuttermyome und hatte unregelmäßige Blutungen. Sie konnte nicht mehr essen und war völlig abgemagert. Sie verstarb am 5. März 2021 im Alter von nur 60 Jahren.
Mann aus Liaoning stirbt an Lungenleiden, das 14 Jahre vorher durch Folter in einem Arbeitslager verursacht worden war
Zhang Guoyu, ein ehemaliger Kundendienstleiter eines Kommunikationsunternehmens in der Stadt Dalian in der Provinz Liaoning, wurde zum ersten Mal im Jahr 2001 zusammen mit seiner Frau verhaftet, weil sie nach Peking gereist waren, um das Recht auf die Ausübung von Falun Dafa einzufordern. Als die beiden verhaftet wurden, blieb ihr Sohn im Vorschulalter ohne Betreuung zu Hause.
Später wurde Zhang zu zwei Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Weil er sich weigerte, ein Namensschild zu tragen, steckten ihn die Wärter im Yaojia-Gefängnis in Einzelhaft und stifteten andere Häftlinge an, ihn zu schlagen. Sie fesselten ihn mit Handschellen an ein Bett, bedeckten seinen Kopf mit einem Helm und schlugen ihn. Seine Beine wurden so schwer verletzt, dass er nicht in der Lage war, das Bett zu verlassen. Die Wärter legten ihm dazu noch extrem enge Handschellen an, so dass seine Finger noch einen Monat später taub waren.
Zhang wurde gezwungen, über 20 Tage lang im Bett zu liegen, ohne Bettzeug oder Decke. Er durfte nur aufstehen, um auf die Toilette zu gehen und zu essen, und das war weniger als eine Stunde pro Tag. Er durfte sich nicht waschen oder die Kleidung wechseln. Als er schließlich aus dem Bett gelassen wurde, waren seine Hände und Füße aufgrund der schlechten Durchblutung stark geschwollen.
Am 12. September 2006 wurde Zhang erneut verhaftet und zu zwei weiteren Jahren im Zwangsarbeitslager Benxi verurteilt.
Um ihn zu zwingen, Falun Dafa abzuschwören, hatten die Wärter Zhang bereits 2003 neun Tage lang in der Position der „extremen Streckung“gefesselt. Bei dieser Folterung stellten die Wärter zwei Einzelbetten zusammen und befestigten Zhangs vier Gliedmaßen an den Ecken der Betten. Von Zeit zu Zeit zogen die Wärter die Seile an oder zogen die Betten weiter auseinander, indem sie die Lücke zwischen ihnen mit Ziegelsteinen füllten.
Man hatte vor, ihn für längere Zeit gefesselt zu halten und ihn so zu zwingen, Falun Dafa abzuschwören und Informationen über andere Praktizierende preiszugeben. Am neunten Tag hatte Zhang Atemprobleme und andere Symptome. Die Wärter brachten ihn ins Krankenhaus. Der Arzt stellte eine schwere Lungeninfektion fest, die sofort behandelt werden musste. Die Wärter weigerten sich, ihn im Krankenhaus zu belassen und brachten ihn stattdessen in die Klinik des Arbeitslagers.
Zhang litt eine Woche lang unter anhaltend hohem Fieber, bis sich seine Temperatur schließlich wieder normalisierte, nachdem er täglich Infusionen erhalten hatte. Da er die Verfolgung nicht mehr ertragen konnte, gab er eine Erklärung ab, in der er Falun Dafa abschwor.
Später bereute er es und schrieb eine feierliche Erläuterung, in der er die Erklärung widerrief, woraufhin er vierzehn Tage lang in Einzelhaft genommen wurde.
Nachdem Zhang im September 2008 freigelassen wurde, schikanierten die Behörden ihn und seine Frau weiterhin von Zeit zu Zeit. Er lebte in Angst und enormer Bedrängnis. Im Jahr 2021, während der letzten Schikanen, erlitt er einen Rückfall seiner Lungenerkrankung. Er hatte Flüssigkeitsansammlungen in der Lunge und im Bauchraum und starb am frühen Morgen des 18. Januar 2022 in einem Krankenhaus an multiplem Organversagen.
Ehemalige Mittelschullehrerin nach drei Haftstrafen verstorben
Als die ehemalige Physiklehrerin Ye Zhongqiu im November 2020 aus dem Gefängnis entlassen wurde, konnte sie weder gehen noch klar sprechen. Sie war wegen ihres Glaubens an Falun Dafa zu vier Jahren Haft verurteilt und inhaftiert worden
Yes Tod am 25. Januar 2022 war das Ende der zwei Jahrzehnte währenden Verfolgung ihres Glaubens. Weil sie auf die Verfolgung aufmerksam gemacht hatte, wurde Ye dreimal zu insgesamt zwölf Jahren Haft verurteilt. Ihr Arbeitgeber hatte sie entlassen, ihr Mann ließ sich aufgrund des Verfolgungsdrucks von ihr scheiden und ihrer Tochter wurde die mütterliche Fürsorge entzogen, als diese noch die Mittelschule besuchte.
Ye war Lehrerin an der städtischen Mittelschule Nr. 2 des Bezirks Liaozhong in der Provinz Liaoning. Sie wurde erstmals am 10. Dezember 2003 verhaftet. Eine andere Lehrerin an der Schule hatte sie angezeigt, weil sie Informationen über die Verfolgung an ihre Schüler weitergegeben hatte.
Yes Inhaftierung war ein schwerer Schlag für ihre Tochter, die im zweiten Schuljahr der Mittelschule lernte.
Als Ye im November 2008 entlassen wurde, gab sie mehreren Schülern Nachhilfeunterricht. Eines Tages im Oktober 2010 bereitete Ye das Mittagessen für die Schüler vor, als eine Gruppe von Polizeibeamten eindrang. Sie sagten, der Direktor der städtischen Mittelschule Nr. 1 habe sie angezeigt, weil sie ihm eine DVD mit Informationen über die Verfolgung von Falun Dafa gegeben hatte.
Ye setzte ihre Bemühungen fort, auf die Verfolgung aufmerksam zu machen, nachdem sie 2014 nach drei Jahren Haft freigelassen worden war.
Am 3. November 2016 wurde sie ein weiteres Mal verhaftet, weil sie versucht hatte, die Polizei davon abzuhalten, eine andere Praktizierende mit Pfefferwasser zu besprühen. Während der danach folgenden vierjährigen Haft im Frauengefängnis der Provinz Liaoning wurde Ye oft geschlagen und beschimpft. Am 4. April 2020 erlitt sie einen Schlaganfall und wurde handlungsunfähig.
Als Ye im November 2020 entlassen wurde, war sie nicht mehr in der Lage, selbstständig zu gehen und konnte nicht mehr deutlich sprechen. Sie erlag den körperlichen Schäden und verstarb fünfzehn Monate später, am 25. Januar 2022 mit 54 Jahren.
Mann stirbt nach jahrelanger Verfolgung wegen seines Glaubens
Als die fünf Jahre lange Haftstrafe von Tian Chengjun wegen der Ausübung von Falun Dafa am 18. Juni 2013 ablief, hielten die Behörden ihn noch jahrelang an einem geheimen Ort fest. Als er entlassen wurde, war er extrem schwach und ausgemergelt. Er schloss sich zu Hause ein und wagte nicht hinauszugehen, um niemandem zu begegnen. Da die Polizei ihn weiterhin schikanierte, zog er zu seiner Schwester, bis er am 27. Februar 2021 an einem Herzinfarkt starb. Er war 53 Jahre alt.
Tian wurde am 18. Juni 2008, weniger als zwei Monate vor den damaligen Olympischen Spielen in Peking, zu Hause verhaftet. Die Behörden behaupteten, sie wollten ihn daran hindern, nach Peking zu reisen, damit er sich dort nicht für das Recht auf die Ausübung von Falun Dafa einsetzen könne. Mehrere andere Praktizierende in der Region wurden zur gleichen Zeit verhaftet und ihre Wohnungen ebenfalls durchsucht.
Im Gefängnis Lianjiangkou wurde er zu unbezahlter Arbeit gezwungen und verschiedenen Formen der Folter unterworfen.
82-Jähriger stirbt an den Folgen der Verfolgung
Chen Liqing, wohnhaft in der Stadt Pengzhou in der Provinz Sichuan, verstarb am 31. Januar 2022, nachdem er in den letzten 23 Jahren mehrfach verhaftet und unzähligen Schikanen ausgesetzt war, mit 82 Jahren.
Chen, ein ehemaliger Grundschullehrer, wurde im September 2004 zu drei Jahren Haft verurteilt. Im Gefängnis von Deyang wurde er von den Wärtern geschlagen und in den Unterleib getreten, weil er sich weigerte, eine Erklärung über den Verzicht auf Falun Dafa zu schreiben. Die Insassen fügten seinem Essen und Trinkwasser oft giftige Substanzen bei. Vor seiner Entlassung erhielt er außerdem eine Spritze und litt kurz darauf an einer psychischen Störung.
Nach seiner Entlassung wurde Chen von den Behörden weiterhin überwacht und häufig schikaniert. Die Schikanen spitzten sich im September 2021 zu als die Mitarbeiter des Nachbarschaftskomitees ständig kamen und ihn aufforderten, Falun Dafa abzuschwören. Chen konnte die seelische Belastung nicht mehr ertragen und starb am 31. Januar 2022.
Vorzeitiger Tod eines 44-jährigen Mannes nach zweijähriger Arbeitslagerhaft, Zwangsscheidung und ständigen Schikanen
Am 24. Dezember 2001 wurde Guan Yunzhi erstmals verhaftet. Die Polizei drohte ihm mit einer Gefängnisstrafe, um einen Präzedenzfall [für die Verurteilung unschuldiger Falun-Dafa-Praktizierender] im Bezirk Qinghe zu schaffen.
Als Guan sich während des Verhörs weigerte, Falun Dafa abzuschwören, schlugen die Polizisten ihn ins Gesicht, traten ihm auf die Zehen, drehten ihm den Hals um, zogen an seinen Körperhaaren und verbrannten seine Finger mit Zigaretten.
Ende Januar 2002 wurde Guan zu zwei Jahren Zwangsarbeit im Lager Tieling verurteilt. Als er in dem vorgeschriebenen „Gedankenbericht“ schrieb, wie er durch das Praktizieren von Falun Dafa profitiert hatte, peitschten die Wärter seinen Rücken mit einem Gummistock mit Metallkern und Spikes. Als Guan dennoch an seinem Glauben festhielt, schlugen ihn die Wärter mit elektrischen Schlagstöcken auf den Kopf, die Brust und dann auf den ganzen Körper.
Nach seiner Entlassung wurde Guan weiterhin von der Polizei schikaniert. Als er im März 2007 von einer möglichen Verhaftung erfuhr, zog er von zu Hause weg, um der Polizei zu entgehen, Dadurch verlor er seinen Arbeitsplatz. Zu diesem Zeitpunkt war seine Frau bereits seit einigen Monaten schwanger. Da die Polizei annahm, dass sie ebenfalls Falun Dafa praktizierte, wurde sie verhaftet und bedroht. Da sie nicht weiter in Angst leben wollte, ließ sie sich von ihm scheiden.
Guan wurde am 30. Juli 2014 von der Polizei zufällig angehalten und befragt, als er auf der Straße ging. Nachdem ein Polizeibeamter festgestellt hatte, dass er Falun Dafa praktizierte, nahm er ihn fest und verhörte ihn über Nacht. Nach über 40 Tagen Haft wurde Guan gegen Kaution freigelassen.
Infolge der unerbittlichen Verfolgung begann Guan unter gesundheitlichen Problemen zu leiden. Sein Gesundheitszustand verschlechterte sich im Laufe der Jahre immer weiter und er starb schließlich am 1. März 2022 im Alter von nur 44 Jahren.
1Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.
Artikel veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung der Redaktion de.minghui.org