Liu, ein 56-jähriger Bürger der Stadt Xingcheng in der Provinz Liaoning, hatte 2015 Strafanzeige gegen Jiang erstattet, den ehemaligen Vorsitzenden der Kommunistischen Partei Chinas, der 1999 die Verfolgung von Falun Dafa1 angeordnet hatte.
Er reichte die Strafanzeige ein kurz nachdem das Oberste Volksgericht Chinas angekündigt hatte, dass es jeden Fall annehmen würde, der bei ihm eingereicht würde. Doch statt seinen Fall anzuhören, hatte das Gericht seine Strafanzeige an die Ortspolizei in Xingcheng zurückgegeben. Deshalb wurde Liu nun vom örtlichen Gericht verfolgt.
Da Liu auf die Vorladung des Gerichts im Jahr 2015 nicht reagiert hatte, wies das Gericht die Polizei an, ihn am 27. Januar 2022 zu verhaften. Zu diesem Zeitpunkt hatte er gerade seinen Vaters beerdigt. Liu wurde im Untersuchungsgefängnis von Caozhuang inhaftiert und kürzlich zu einem Jahr Haft verurteilt. Es ist unklar, warum das Gericht sieben Jahre wartete, um ihn zu verurteilen.
Bevor er jüngst verhaftet und verurteilt wurde, stand Liu in den vergangenen zwei Jahrzehnten aufgrund der Verfolgung unter enormem psychischen Druck. Am 29. April 2004 war er knapp einer Verhaftung entgangen. Die Polizei hatte ihn damals gesucht, weil er mit Leuten über Falun Dafa gesprochen hatte. Danach schikanierte die Polizei ständig seine Familienmitglieder, wobei sie einmal sogar die Eingangstür aufbrachen. Liu war gezwungen, zwei Jahre lang seinen Wohnort zu verlassen und sich vor der Polizei zu verstecken. Sein neunjähriger Sohn musste auf eine andere Schule gehen, um den Schikanen zu entgehen. Der Junge hatte große Angst vor der Verfolgung und beobachtete ständig unruhig, ob sich Polizeiautos nähern würden.
Seit Beginn der Verfolgung wurden auch viele andere Praktizierende in der Region Xingcheng wegen der Ausübung ihres Glaubens verfolgt. Eine davon war Song Caihong, die im Gefängnis von Huludao zu Tode geprügelt wurde. Der Praktizierende Guo Chunzhan starb an den Folgen der Gefängnisfolter. Die Praktizierende Xia Ning behielt eine Verkrümmung der Wirbelsäule zurück, nachdem sie im Gefängnis extremer Dehnungsfolter ausgesetzt war. Eine Praktizierende, deren Name nicht bekannt ist, wird seit dem Jahr 2000 vermisst. Sie war damals nach Peking gefahren, um sich für Falun Dafa einzusetzen.
1Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.
Artikel veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung von Minghui.org