Bilanz im Mai 2022: Insgesamt 42 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteilt

16.06.2022 Verhaftungen

 Im Mai 2022 wurden 42 Fälle gemeldet, in denen Falun-Dafa-Praktizierende1 wegen ihres Glaubens verurteilt wurden. Zwei wurden im Jahr 2020 verurteilt, sieben im Jahr 2021 und 33 im Jahr 2022, unter ihnen zwei im Januar, vier im Februar, einer im März, sechs im April, 19 im Mai und bei einem ist der Zeitpunkt unbekannt.

Die verurteilten Praktizierenden, davon 26 (=62 Prozent) Frauen, kamen aus neun Provinzen. Die Provinz Liaoning verzeichnete die meisten Fälle (9), wobei sechs der betroffenen Praktizierenden bei einer Polizeirazzia verhaftet wurden. 

 

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15 der Praktizierenden waren 60 Jahre und älter, darunter drei über 80 und sieben über 70 Jahre alt. 

Die Haftstrafen reichten von sechs Monaten bis zu acht Jahren, darunter vier Fälle mit Bewährung. Einige von ihnen wurden verurteilt, obwohl sie nur in Privatwohnungen Falun-Dafa-Bücher gelesen hatten, während andere verurteilt wurden, weil sie mit Mitmenschen über die Verfolgung gesprochen hatten. 21 Praktizierende wurden zu Geldstrafen von insgesamt 188.000 Yuan (ca. 26.275 Euro) verurteilt, was einem Durchschnittsbetrag von 8.952 Yuan (ca. 1.254 Euro) pro Person entspricht.

 

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Einige ältere Praktizierende dürfen ihre Strafe aufgrund ihres fortgeschrittenen Alters zu Hause absitzen, müssen sich aber wöchentlich bei der örtlichen Justizbehörde melden und häufig Videoanrufe mit den Behörden tätigen, um zu bestätigen, dass sie zu Hause bleiben. Außerdem wurden die Kinder einiger Praktizierender von den Behörden angewiesen, sie zu überwachen und sie daran zu hindern, mit anderen Falun-Dafa-Praktizierenden Kontakt aufzunehmen 

Es ist keine Seltenheit, dass die Verurteilung und/oder der Aufenthaltsort der inhaftierten Praktizierenden vor den Familien verschwiegen werden,  z.B. um ein Berufungsverfahren zu verhindern.

Nachfolgend einige ausgewählte Fälle. Die vollständige Liste der verurteilten Praktizierenden kann hier (PDF) heruntergeladen werden.

 

Wiederholt ins Visier genommen

 

Nach 15 Jahren Gefängnis insgeheim zu weiteren acht Jahren verurteilt

 

Zhu Mingrong, 48 Jahre alt, wohnhaft in der Stadt Leshan in der Provinz Sichuan, wurde am 24. Oktober 2021 verhaftet. Sie war von den Eltern eines Schülers angezeigt worden, weil sie mit dem Schüler über Falun Dafa gesprochen hatte. Sie wurde entweder im April oder im Mai 2022 zu acht Jahren Haft verurteilt, weil sie Falun Dafa praktiziert. Ihre Familie hatte nie eine Mitteilung über ihren Fall erhalten.

Seit Beginn der Verfolgung wurde Zhu wiederholt überwacht und 15 Jahre lang wegen des Praktizierens von Falun Dafa inhaftiert. Das erste Mal wurde sie im Oktober 1999 verhaftet, als sie nach Peking fuhr, um sich für Falun Dafa einzusetzen. Sie wurde 15 Tage lang festgehalten und später zu drei Jahren Haft verurteilt. In den Jahren 2003 und 2010 wurde sie zu zwei weiteren Gefängnisstrafen von jeweils sechs Jahren verurteilt.

 

Praktizierender nach zehn Jahren Haft und dem Tod seines Vater erneut zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt

 

Wei Bin lebt in der Stadt Jiangyou in der Provinz Sichuan. Im Jahr 2002 hatte ein Gericht ihn zu zehn Jahren Haft verurteilt, weil er Falun Dafa praktiziert. Er wurde geschlagen und musste stundenlang in der prallen Sonne stehen. 2009, als Wei noch inhaftiert war, wurde auch sein Vater Wei Chaohai festgenommen. Das Gericht verhängte gegen ihn eine Haftstrafe von sieben Jahren wegen seines Glaubens an Falun Dafa. 2011 wurde der Vater ins Gefängnis Deyang gebracht, wo er am 1. Januar 2013 zu Tode gefoltert wurde.

Wei Bin wurde am 18. Juni 2021 erneut festgenommen. Zuvor war seine Mutter auf der Straße von Polizisten abgeführt worden. Die Beamten nahmen ihr den Rucksack und die Wohnungsschlüssel weg. Während Polizisten die Frau mit verbundenen Augen in ein Untersuchungsgefängnis überführten, verschafften sich andere Beamte mit den Schlüsseln Zutritt zu ihrer Wohnung und verhafteten Wei Bin. Die Polizei durchsuchte die gemeinsame Wohnung von Mutter und Sohn und beschlagnahmte seine Falun-Dafa-Bücher, Bankkarten und viele andere Wertsachen.

Während Weis Mutter am 2. Juli 2021 gegen Kaution freigelassen wurde, blieb er in Gewahrsam. Zwei Wochen lang hielt die Polizei ihn in Handschellen und entzog ihm den Schlaf. Gelegentlich durfte er für zwei oder drei Stunden schlafen. Die meiste Zeit verhörte ihn die Polizei und zwang ihn zuzugeben, dass er 3.800 automatische Telefonanrufe an die Öffentlichkeit über Falun Dafa getätigt hatte.

Das Gericht der Stadt Jiangyou führte insgesamt vier Anhörungen zu Weis Fall durch. Sein Anwalt nahm an den ersten drei Anhörungen teil. Aufgrund einer dreiwöchigen Corona-Quarantäne konnte er an der vierten Anhörung nicht teilnehmen. Die Staatsanwaltschaft legte dem Gericht die von der Polizei erbrachten Beweise vor. Dabei handelte es sich um zwei Blätter aufgezeichneter Telefongespräche und nicht wie von der Polizei behauptet um automatisierte Anrufe. Der Richter verurteilte ihn am 29. April 2022 zu sechs Jahren Haft und einer Geldstrafe von 6.000 Yuan (etwa 840 Euro).

 

Polizistin zu Gefängnis verurteilt

 

Die 49-jährige Cheng Lianlian, eine ehemalige Polizistin aus der Stadt Baliwan,  Provinz Hubei, wuchs in einer wohlhabenden Familie auf. Sie wurde von ihren Eltern verwöhnt, war rechthaberisch, jähzornig, hinterlistig, arrogant und gegenüber den Eltern respektlos. Auch auf der Arbeit kam sie mit anderen nicht gut aus.

Cheng hatte einen Freund, Wang Jue, der Falun Dafa praktizierte. Eines Tages schenkte er ihr das Buch Zhuan Falun. Sie las es in einem Zug bis zum Ende durch. Als sie ihr Verhalten mit den im Buch beschriebenen Prinzipien verglich, schämte sich Cheng. Entschlossen, sich zu ändern, begann sie im März 1998, Falun Dafa zu praktizieren.

Bald verbesserte sich ihr Charakter. Sie respektierte ihre Eltern, war freundlich, hörte auf zu lügen und schikanierte andere nicht mehr. So verschwanden auch ihre Migräneanfälle. Später heiratete sie Wang und sie bekamen einen Sohn. 

Da sich das Ehepaar trotz der Verfolgung weigerte, Falun Gong abzuschwören, verlor Frau Cheng ihre Arbeit und die Familie musste häufig umziehen, um der Verfolgung zu entgehen. Als ihr elfjähriger Sohn bei einem Autounfall ums Leben kam, erlitt ihr Mann, der jahrelang unter dem enormen Druck der Verfolgung gestanden hatte, einen Nervenzusammenbruch und wurde in eine psychiatrische Klinik eingeliefert.

Cheng kehrte daraufhin zu ihrem Elternhaus nach Baliwan zurück und arbeitete in einem Supermarkt. Doch auch dort kam sie nicht zur Ruhe. Die örtlichen Polizisten schikanierten sie häufig. Im August 2021 wurde sie dann verhaftet, was zu ihrer erneuten Verurteilung führte.

 

1Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.

 

Artikel veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung der Redaktion de.minghui.org

 

 

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