Im Juli 2022 wurden 55 Fälle bestätigt, bei denen Falun-Dafa-Praktizierende1 wegen ihres Glaubens verurteilt wurden, darunter ein Fall im Jahr 2020, neun Fälle im Jahr 2021 und 45 Fälle im Jahr 2022 (drei im März, drei im April, zwei im Mai, acht im Juni und 29 im Juli).
Falun Dafa wird seit 1999 vom kommunistischen Regime in China verfolgt. Seitdem wurden unzählige Praktizierende verhaftet, inhaftiert, verurteilt und gefoltert, weil sie für ihren Glauben eintraten. Aufgrund der strengen Informationszensur in China können die Fälle jedoch nicht immer rechtzeitig gemeldet werden und es sind auch nicht alle Informationen leicht zugänglich.
Die verurteilten Praktizierenden waren zwischen 42 und 85 Jahre alt. Die vier über 80-jährigen Praktizierenden, von denen drei aus der Provinz Sichuan stammten, wurden zu Haftstrafen zwischen einem und sechs Jahren verurteilt.
Die Haftstrafen der Praktizierenden reichten von acht Monaten bis zu elf Jahren. Fünf Praktizierende wurden zu Haftstrafen von acht Jahren oder länger verurteilt. Zusätzlich zu den Haftstrafen verhängte das Gericht gegenüber 25 Praktizierenden Geldstrafen in Höhe von insgesamt 317.000 Yuan (ca. 46.000 Euro), im Durchschnitt also 13.208 Yuan (ca. 1.914 Euro) pro Person.
Nachstehend finden sich exemplarisch einige Fall-Beispiele von Verurteilungen. Die vollständige Liste der verurteilten Praktizierenden können Sie hier herunterladen (PDF).
Schwere Strafen
Erst zehn Jahre ohne Heimat, nun elf Jahre Haft – 57-Jähriger wegen seines Glaubens verurteilt
Zehn Jahre hatte ein Praktizierender seine Heimat gemieden, um der Verfolgung wegen seines Glaubens an Falun Dafa zu entgehen. Kurz nach seiner Rückkehr wurde er festgenommen und heimlich zu elf Jahren Haft verurteilt.
Wu lebt in der Stadt Weifang, Provinz Shandong. Der 57-Jährige wurde am 20. April 2021 bei der Arbeit verhaftet. Die Polizei nahm ihm die Schlüssel weg und durchsuchte seine Wohnung und führte während der Razzia auch seine Frau Wang Xian in Handschellen ab. Beamte filmten die Polizeiaktion und beschlagnahmten die Falun-Dafa-Bücher, ein Foto des Begründers von Falun Dafa, Bargeld in Höhe von 10.700 Yuan (rund 1.600 Euro), einen Computer, einen kaputten Papierschneider sowie den alten Computer des Sohnes.
Die Polizisten verlangten auch vom Sohn des Paares, Wu Binjie, fast 1.000 Kilometer von seiner Arbeit in der Inneren Mongolei nach Hause zu kommen, denn die Beamten erhofften sich von ihm weitere Informationen, um das Paar hinter Gitter zu bringen. Als sich der Sohn am 9. Juni auf der Polizeiwache meldete, erhoben die Beamten auch gegen ihn Vorwürfe, obwohl er nicht Falun Dafa praktiziert.
Seit seiner Verhaftung wurde Wu Chengshou jeglicher Familienbesuch verboten. Später erfuhren die Angehörigen, dass er in schlechter gesundheitlicher Verfassung sei. Aus Sorge beauftragte die Familie einen Anwalt. Die Haftanstalt genehmigte diesem zunächst ein Treffen mit dem Praktizierenden, widerrief den Termin jedoch kurz darauf mit der Begründung, dass das Strafverfahren bereits abgeschlossen sei. Zu dieser Zeit war die Berufungsfrist gegen das Urteil bereits abgelaufen.
Später erfuhren die Angehörigen, dass Wu zu elf Jahren Gefängnis und einer Geldstrafe von 100.000 Yuan (etwa 14.500 Euro) verurteilt worden war.
Zwei Praktizierende zu je neun Jahren Haft verurteilt
Acht Jahre lang war eine Bürgerin Shanghais im Gefängnis eingesperrt, weil sie Falun Dafa praktiziert. Nun verurteilte sie ein Gericht in der fast 1.000 km entfernten Provinz Henan zu weiteren neuneinhalb Jahren Haft und 40.000 Yuan (rund 5.720 EUR) Bußgeld, weil sie in der Öffentlichkeit über Falun Dafa sprach.
Die 66-jährige Dai Zhiying wurde am 12. April 2021 in ihrer Wohnung von sieben Polizisten der örtlichen Polizeistation Ganquan verhaftet. Ohne Durchsuchungsbefehl beschlagnahmten die Beamten ihren Laptop und ihr Handy. Am Abend übergaben die Polizisten aus Shanghai sie der Polizei der Stadt Luoyang in der Provinz Henan. Seither ist sie in Luoyang inhaftiert.
Für ihre 88-jährige Mutter, die ebenfalls Falun Dafa praktiziert, ist Dais Verhaftung ein schwerer Schlag. Ganz auf sich allein gestellt hat die alte Dame Schwierigkeiten, sich zu versorgen.
Kurz nach der Verurteilung von Dai verhängte dasselbe Gericht in Luoyang eine 9-jährige Haftstrafe über Zhang Xia aus der Stadt Wuhan in der Provinz Hubei, weil sie im Internet auf die Verfolgung von Falun Dafa aufmerksam gemacht hatte.
Zhang Xia, 53 Jahre alt, selbst ehemalige Polizeibeamtin, wurde am Morgen des 28. Februar 2021 von Beamten aus Luoyang, über 500 km von Wuhan entfernt, in ihrer Wohnung verhaftet. Um Zhang etwas anzuhängen, kehrte die Polizei von Luoyang nach Wuhan zurück und versuchte, ihre Eltern zu zwingen, ein Video aufzunehmen, damit sich ihre Tochter schuldig bekennt.
Am 21. Juni 2022 stand Zhang vor dem Bezirksgericht Jianxi vor Gericht und wurde zu neun Jahren Haft und einer Geldstrafe von 30.000 Yuan (rund 4.200 EUR) wegen „Werbung für eine Sekte über ein Kommunikationsnetzwerk“ verurteilt.
Seit 2019 hatte die Polizei in Henan landesweit mehrere Praktizierende verhaftet, weil sie im Internet Informationen über die Verfolgung von Falun Dafa verbreitet hatten.
Neben Zhang und Dai wurden weitere Praktizierende verhaftet. Frau Fu Nijuan aus der Stadt Zhijiang in der Provinz Hubei und die Männer Li Fuchun aus Peking und Wu Jiajian aus der Stadt Laixi in der Provinz Shandong, wurden ebenfalls zwischen Oktober und November 2020 von der Polizei in Luoyang verhaftet. Sie warten nun auf ihren Prozess vor dem Bezirksgericht Jianxi.
Verstoß gegen die Rechtsordnung
Gefängnisstrafe für Busfahrerin um ein Jahr verlängert – sie hatte sich geweigert, Falun Dafa abzuschwören
Gerade als ihre vierjährige Haftstrafe wegen ihres Glaubens an Falun Dafa abgelaufen war, wurde die Haft für Xu Li, eine Busfahrerin in der Stadt Dalian, Provinz Liaoning von den Behörden willkürlich um ein weiteres Jahr verlängert, weil Xu sich während ihrer gesamten Haftzeit geweigert hatte, Falun Dafa abzuschwören. Ihr neues Entlassungsdatum ist jetztder 27. Oktober 2023.
Xu wurde bereits am 22. Juli 2013 verhaftet, nachdem sie wegen der Verteilung von DVDs mit Informationen über Falun Dafa angezeigt worden war. Sie wurde am 28. Dezember desselben Jahres vom Bezirksgericht Ganjingzi zu vier Jahren Haft verurteilt. Während ihrer Haft im Frauengefängnis von Liaoning wurde sie gefesselt, mit Elektrostäben geschockt, geschlagen, gezwungen, lange zu stehen, und ihr wurde der Schlaf entzogen.
An einem Tag im November 2014 zogen ihr die Wärter einfach die Kleidung aus, fesselten sie an einen Stuhl und klebten ihr den Mund zu. Während ein Beamter sie mit einem Elektrostab an empfindlichen Stellen schockte, schlug ein anderer ihr ins Gesicht und ein dritter schrieb diffamierende Worte gegen Falun Dafa auf ihr Gesicht, ihren Körper, ihre Socken und ihre Schuhe.
83-jährige Frau wird zur ärztlichen Untersuchung abgeführt und dann insgeheim zu zwei Jahren Haft verurteilt
Seit Juni 2021 kamen Mitarbeiter des Bezirksgerichts Jiangyang in der Stadt Luzhou in der Provinz Sichuan immer wieder zu Zhao Zhaoquan nach Hause und brachten sie zu verschiedenen ärztlichen Untersuchungen.
Als sie die 83-jährige pensionierte Grundschullehrerin am Morgen des 10. November zur letzten Untersuchung mitnahmen, sagten sie ihr, dass sie sie in Zukunft nicht mehr zu weiteren Untersuchungen holen würden, wenn alle Ergebnisse gut aussehen würden.
Zwei Krankenhäuser hatten bestätigt, dass Zhao völlig gesund war. Daraufhin ließ man sie nicht nach Hause zurückkehren, sondern brachte sie in ein Untersuchungsgefängnis, wo sie zu einer zweijährigen Haftstrafe verurteilt wurde.
Zhaos Familie erfuhr später, dass sie in der Haft an einer Erkrankung leide. Jemand, der mit ihrem Fall vertraut ist, sagte der Familie jedoch, dass es keine Möglichkeit gebe, sie freizubekommen, da sie wegen ihres Glaubens an Falun Dafa eine politische Gefangene sei. Ein anderer Beamter meinte unverblümt, dass sie einfach warten sollten, bis sie Zhaos Asche abholen könnten.
Fachkräfte im Visier
Ehemalige Buchhalterin zu vier Jahren verurteilt
Nach einem Jahr Zwangsarbeit und drei Jahren Gefängnis wurde die ehemalige Buchhalterin Zhang Chunhe in der Stadt Guangzhou in der Provinz Guangdong wegen ihres Glaubens an Falun Gong erneut zu vier Jahren und einer Geldstrafe von 10.000 Yuan (ca. 1.400 Euro) verurteilt.
Zhang wurde im Oktober 2020 während der „Null-Fälle-Kampagne“ in eine Gehirnwäsche-Einrichtung gebracht. Diese Kampagne zielte darauf ab, alle Falun-Dafa-Praktizierenden auf der schwarzen Liste der Regierung zu zwingen, ihrem Glauben abzuschwören. Erst über zwei Monate später kam die 63-Jährige frei.
Polizisten brachten sie im April 2021 mit einem Trick dazu, die Tür zu öffnen, indem sie vorgaben, einen Coronavirus-Test durchführen zu wollen und verhafteten sie dann erneut. Am 19. November 2021 erklärte Zhang während der Verhandlung vor dem Bezirksgericht Haizhu dass sie durch das Praktizieren von Falun Dafa gegen kein Gesetz verstoßen habe und dass es keine Beweise dafür gebe, dass sie jemandem Schaden zugefügt habe, wie vom Staatsanwalt behauptet.
Am 28. März 2022 versuchten Wärter im Untersuchungsgefängnis des Bezirks Zengcheng, Zhang auf Video aufzunehmen und ihre Fingerabdrücke zu nehmen. Als sie sich wehrte, zogen sie sie vom Stuhl, legten ihr Handschellen an und schleppten sie in die Zelle, wobei sie an den Armen verletzt wurde. Dann trat sie in den Hungerstreik, um gegen die Gewalt zu protestieren.
Der Richter verkündete am 13. Juli 2022 in einer virtuellen Anhörung, dass sie zu vier Jahren Haft und einer Geldstrafe von 10.000 Yuan verurteilt worden sei.
Ingenieurin und ihr Mann wegen ihres Glaubens an Falun Dafa verurteilt
Ein Ehepaar in der Stadt Luoyang in der Provinz Henan wurde wegen des spirituellen Glaubens der Ehefrau an Falun Dafa verurteilt. Das höhere Gericht wies ihre Berufungen zurück und drohte dem Ehemann mit dem Widerruf seiner Bewährungsstrafe, falls er einen Anwalt beauftragen sollte.
Wu Yongfeng, eine 42-jährige Ingenieurin, und ihr Mann, He Fei, wurden am 29. März 2021 um 6 Uhr morgens zu Hause verhaftet nachdem eine Überwachungskamera aufgezeichnet hatte, wie sie in einem Wohngebiet Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt hatte.
Während He, der nicht Falun Dafa praktiziert, am Abend gegen Kaution freigelassen wurde, brachte man Wu in das Untersuchungsgefängnis der Stadt Luoyang. Ihre beiden Töchter im Alter von 4 und 13 Jahren wurden den ganzen Tag allein zu Hause gelassen.
Ein halbes Jahr später, am 23. August 2021, erhob die Staatsanwaltschaft des Bezirks Luolong Anklage gegen Frau Wu wegen „Untergrabung des Strafvollzugs durch eine Sektenorganisation“. Diese Anklage wird standardmäßig von den Behörden zur Kriminalisierung von Falun-Dafa-Praktizierenden verwendet.
Im März 2022 verurteilte das Bezirksgericht Luolong Wu zu vier Jahren Haft und einer Geldstrafe von 5.000 Yuan (ca. 700 Euro) und He zu zwei Jahren Haft auf Bewährung von drei Jahren sowie einer Geldstrafe von 3.000 Yuan (ca. 420 Euro). Trotz der Berufung beim Mittleren Gericht der Stadt Luoyang, bestätigte dieses kürzlich die ursprünglichen Urteile. Als He die Urteile beim Mittleren Gericht abholte, drohte ihm ein Mitarbeiter: „Sie dürfen keine Anwälte beauftragen [um weitere Rechtsmittel einzulegen]. Wenn Sie das dennoch tun, werden wir Ihre Bewährung widerrufen und Sie ins Gefängnis bringen.“
Ältere Menschen bleiben nicht verschont
82-jährige und 60-jährige Frau inhaftiert
Zwei Frauen, die 82-jährige Gao Qiongxian und die 60-jährige Wang Jin aus der Stadt Kunming, Provinz Yunnan wurden kürzlich zu sechs beziehungsweise drei Jahren Haft verurteilt.
Sie waren um den 27. Oktober 2020 herum verhaftet worden. Während Wang seitdem in Haft ist, wurde Gao aufgrund ihres schlechten Gesundheitszustands gegen eine Kaution von 1.000 Yuan (ca. 142 Euro) freigelassen.
Wangs 89-jährige Mutter verstarb ein paar Monate später an den Folgen eines Schlaganfalls, den sie durch den Schock wegen der Verhaftung erlitten hatte.
Im selben Monat wurden Wang und Gao von der Staatsanwaltschaft des Bezirks Xishan angeklagt, wo sie sich später vor dem dortigen Bezirksgericht selbst verteidigten. Sie blieben dabei, dass sie nichts Falsches getan und gegen kein Gesetz verstoßen hätten, nur weil sie Falun Dafa praktizierten und nach den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht lebten.
Nachdem Gao sich im August 2021 zu Hause bei einem Sturz beide Beine gebrochen hatte, entschied der Richter im Dezember, ihren Fall ruhen zu lassen. Doch der Staatsanwalt Zhang Li erneuerte am 20. Dezember die Anklage und versuchte weiterhin, Gao zu belasten. In der Zwischenzeit wurde sie mehrmals zu Hause von Polizisten und dem Staatsanwalt belästigt.
Das Bezirksgericht Xishan führte am 19. April 2022 zwei getrennte Prozesse gegen Gao und Wang. Der Richter verurteilte Gao zu sechs Jahren und einer Geldstrafe von 13.000 Yuan (ca. 1.846 Euro), während Wang zu drei Jahren und einer Geldstrafe von 5.000 Yuan (ca. 710 Euro) verurteilt wurde.
80-jähriges Ehepaar wegen Falun Dafa zu einer Bewährungsstrafe verurteilt
Gong Xueliang, 85, und seine Frau, Wang Zhongqiong, 82, standen am 8. Juli 2022 wegen „Untergrabung des Strafvollzugs durch eine Sektenorganisation“ vor dem Stadtgericht von Shifang, Stadt Shifang, Provinz Sichuan. Als Beweis für die Anklage nutzte das Gericht ein Falun-Dafa-Amulett, dass die Polizisten in ihrer Wohnung beschlagnahmt hatten. Obwohl die Anwälte auf „nicht schuldig“ plädiert hatten, verurteilte der Richter Li Kaixian Wang, eine pensionierte Krankenhausangestellte, zu einer Bewährungsstrafe von eineinhalb Jahren und einer Geldstrafe von 8.000 Yuan (ca. 1136 Euro). Gong, einen pensionierten Angestellten des Umweltschutzbüros der Stadt Shifang, verurteilte er zunächst zu einem Jahr auf Bewährung und einer Geldstrafe von 4.000 Yuan (ca. 568 Euro), erhöhte die Geldstrafe aber später auf 5.000 Yuan. Das Ehepaar durfte nach Erhalt der Urteile nach Hause gehen.
Auch ihre Tochter, die Wirtschaftswissenschaftlerin Gong Xingcan, wurde wiederholt in Haft genommen, da sie ebenfalls Falun Dafa praktiziert. Sie wurde zweimal zu Zwangsarbeit verurteilt und dreimal in einer Gehirnwäsche-Einrichtung festgehalten. Als Folge der Folterungen sind ihre Beine behindert. Seit sieben Jahren ist sie gezwungen, von zu Hause entfernt zu leben, um sich vor der Polizei zu verstecken. Sie war nach einer Verhaftung im Juni 2015 aus dem Gewahrsam geflohen.
Verurteilt, weil sie ihre Meinung sagte
Ein Brief für Gerechtigkeit – Praktizierende wird dafür zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt
Die 58-jährige Zhao Shuxia aus Tianjin war 2016 zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt worden, weil sie ein Transparent über Falun Dafa aufgehängt hatte. Etwas mehr als ein Jahr nach ihrer Freilassung wurde sie erneut verhaftet und nun zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt, weil sie einen Brief geschrieben hatte.
Seit das kommunistische Regime Chinas Falun Dafa verfolgt, wurde Zhao wegen ihres Glaubens zwei Mal zu Arbeitslager und einmal zu Gefängnis verurteilt.
Weil er sich ständig Sorgen um sie machte, verschlechterte sich der Gesundheitszustand ihres Vaters. Er litt an schwerem Diabetes und wurde blind. Er verstarb am 10. September 2016. Ein Jahr später wurde Zhao zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt.
Nach ihrer Entlassung ging sie Gelegenheitsarbeiten nach, um für sich und ihre Mutter zu sorgen. Später fand sie eine Stelle als Haushaltshilfe bei einer älteren Frau. Sie hatte deren Tochter im Gefängnis kennengelernt, eine Petentin, die verurteilt worden war, weil sie bei den Behörden gegen die unrechtmäßige Beschlagnahme ihres Eigentums protestiert hatte.
Als die Behörden die Petentin nach ihrer Entlassung schikanierten, fanden sie heraus, dass Zhao bei ihr zu Hause arbeitete. Sie befahlen ihr, Zhao zu entlassen. Um die Familie nicht unter Druck zu setzen, kündigte Zhao die Stelle.
Kurze Zeit später erfuhr Zhao, dass die Petentin Berufung eingelegt hatte und erneut verhaftet worden war. Also schrieb sie einen Brief an die Polizei, in dem sie diese aufforderte, die Petentin freizulassen. Daraufhin wurde sie am 3. Februar 2021 selbst wieder verhaftet.
Richterin im Ruhestand zu sechs Jahren Haft verurteilt, weil sie mit Nachbarn über Falun Dafa sprach
Zhou Lin, 63 Jahre alt, ist eine pensionierte Richterin des Bezirksgerichts Weining in der Provinz Guizhou. Sie wurde am 30. Juli 2020 verhaftet, nachdem sie von der Hausverwaltung in ihrer eigenen Nachbarschaft angezeigt worden war, da sie mit den Bewohnern über Falun Dafa gesprochen hatte.
Polizisten hinderten ihre Familie daran, ihr Kleidung oder Dinge des täglichen Bedarfs zu schicken. Ende 2021 wurde sie vom Bezirksgericht Nanming zu sechs Jahren Haft verurteilt. Sie legte Berufung ein, aber das Mittlere Gericht der Stadt Guiyang bestätigte ihr ursprüngliches Urteil.
Nach über 11 Jahren Haft zu weiteren fünf Jahren verurteilt
Xiao Yanping arbeitete früher in einer Instrumentenfabrik. Sie hatte lange Zeit unter Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen und einem schweren Herzleiden gelitten. Alle ihre Beschwerden verschwanden, als sie im Oktober 1996 anfing, die Falun-Dafa-Übungen zu machen.
Weil sie mit Menschen über Falun Dafa gesprochen hatte, wurde Xiao am 22. August 2018 verhaftet. Fast vier Jahre danach, erfuhr ihre Familie kürzlich, dass sie heimlich zu fünf Jahren Haft verurteilt worden war.
Weil sie trotz der Verfolgung an ihrem Glauben festhielt, wurde Xiao sechsmal verhaftet. Sie wurde zwei Mal zu Arbeitslager von insgesamt dreieinhalb Jahren und einer Gefängnisstrafe von acht Jahren verurteilt. Die Wärter folterten sie und zwangen sie, unbezahlte Arbeit zu leisten
Kranke Frau zu drei Jahren Gefängnis verurteilt, weil sie mit anderen über Falun Dafa sprach
Anfang Juli 2022 suchte ein Polizeibeamter Zhao Hongyan zu Hause auf und teilte ihr mit, dass sie wegen der Ausübung von Falun Dafa zu einer dreijährigen Haftstrafe verurteilt worden sei.
Der Beamte erlaubte Zhao, nur einen kurzen Blick auf das Urteil zu werfen, bevor er es wieder an sich nahm. Zhao lebt in der Stadt Jiaohe in der Provinz Jilin und ist etwa 66 Jahre alt. Der Beamte sagte, sie habe sieben Tage Zeit, um gegen das Urteil Berufung einzulegen. Es ist nicht klar, ob vor der Verurteilung von Zhao jemals ein Prozess stattgefunden hat.
Am 6. Juli, dem zweiten Tag, nachdem Zhao ihre Berufung abgeschickt hatte, tauchten Polizisten mit einem förmlichen Haftbefehl bei ihr zu Hause auf und brachten sie zu einer Untersuchung in ein Krankenhaus. Wegen einer schweren Herzinsuffizienz und gefährlich hohem Blutdruck scheiterte der Versuch der Polizei, sie ins Gefängnis zu bringen. So blieb sie zur Behandlung im Krankenhaus.
Zhao war bereits am 14. September 2021 verhaftet worden, weil sie mit Menschen über Falun Dafa gesprochen hatte. Am 20. November erlitt sie einen Herzinfarkt und wurde zur Wiederbelebung ins Krankenhaus gebracht. Dort fand der Arzt schwere Herzrhythmusstörungen und einen extrem hohen Blutdruck. Um nicht für ihren Zustand verantwortlich gemacht zu werden, wurde sie am nächsten Tag aus der Haft entlassen. Später wurde sie vom Gericht Shulan verurteilt.
Zusätzlich zu der Verfolgung, der Zhao selbst ausgesetzt war, wurde ihre Tochter, Qiu Lin, am 9. Juli 2020 verhaftet, weil sie mit einem Rentner über Falun Dafa gesprochen hatte. Als Qius Anwalt sie am 9. Januar 2021 endlich in der Haftanstalt der Stadt Jilin besuchen durfte, erfuhr er, dass sie bereits heimlich zu drei Jahren und einer Geldstrafe von 2.000 Yuan (ca. 284 Euro) verurteilt worden war. Sie legte gegen das Urteil Berufung ein, aber das höhere Gericht entschied, das ursprüngliche Urteil aufrechtzuerhalten.
[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.
Artikel veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung der Redaktion de.minghui.org