Verhaftet, weil er im Internet auf die Verfolgung von Falun Dafa aufmerksam machte

16.09.2022 Folter

Seit 2019 verhaftet die Polizei der Provinz Henan im ganzen Land Praktizierende, weil sie im Internet, wie zum Beispiel über WeChat, eine wichtige Social-Media-Plattform in China, Informationen über die Verfolgung von Falun Dafa1 verbreitet haben.

Li Shihai, ein Einwohner der Stadt Pingdu, Provinz Shandong, wurde am 14. Juni 2022 von der Polizei in der Stadt Luoyang, Provinz Henan verhaftet. Etwa zur gleichen Zeit wurden auch zwei Frauen (eine aus Shanghai und eine aus Wuhan, Provinz Hubei) von einem Gericht in Luoyang wegen ihrer Online-Aktivitäten zu neuneinhalb beziehungsweise neun Jahren Haft verurteilt. Drei weitere Praktizierende, Fu Nijuan (w) aus der Stadt Zhijiang, Provinz Hubei, Li Fuchun (m) aus Peking und Wu Jiajian (m) aus der Stadt Laixi, Provinz Shandong, warten zur Zeit ebenfalls auf ihren Prozess vor demselben Gericht in Luoyang.

Bei Lis Verhaftung beschlagnahmte die Polizei seine Handys und die seiner Frau. Li wurde noch am selben Tag auf das Polizeirevier Chanhe in Luoyang gebracht, das etwa 800 Kilometer von Pingdu entfernt liegt.

Sein Bruder wurde am 25. Juni von der Polizei in Luoyang darüber informiert, dass Li in die Haftanstalt der Stadt Luoyang verlegt worden sei. Die Polizei warf ihm vor, er habe auf WeChat Gruppen gegründet und Links zu Websites geteilt, die von den Behörden als „sensibel“ eingestuft wurden. Als Lis Bruder in der Haftanstalt anrief, um sich nach seinem Fall zu erkundigen, verweigerten die Wärter jegliche Auskunft. Die Familie hat jetzt einen Anwalt beauftragt, ihn zu vertreten.

Durch Lis Verhaftung muss sich nun seine Frau allein um die Erziehung der sieben Monate alten Tochter und um den Lebensunterhalt kümmern, denn Li war bisher der einzige Ernährer der Familie.

Frühere Verfolgung

Bevor Li 1998 mit Falun Dafa1 begann, litt er unter einer schweren Hepatitis B. Er probierte viele Medikamente aus und gab ein Vermögen für die Behandlung aus, aber sein Zustand verbesserte sich nicht. Seit er Falun Dafa praktiziert, erholte er sich und hatte wieder Energie. Doch sein friedliches Leben währte nicht lange, da das kommunistische Regime ein Jahr später mit der Verfolgung von Falun Gong begann. Weil er an seinem Glauben festhielt, wurde Li wiederholt verhaftet und gefoltert. Seine erste Frau ließ sich deshalb von ihm scheiden.

Brutal verprügelt und im Schnee eingegraben

Nachdem eine Gruppe von Beamten im Januar 2001 über Lis Zaun geklettert war, brach sie mitten in der Nacht in sein Haus ein. Sie zerrten ihn aus dem Bett und brachten ihn barfuß zur Polizeiwache. Dort zogen ihm die Beamten Liu Wei und Dai Yugang die Kleider aus und gruben ihn im Schnee ein, während sie ihn mit kaltem Wasser übergossen.

Da Li nicht nachgab, fesselten die Polizisten ihn an einen Metallstuhl und schlugen ihn mit einem Holzstock. Als der Stock zerbrach, nahmen sie einen Besen und schlugen weiter auf ihn ein. Als auch der Besen zerbrach, fanden sie einen Metallstock und schlugen auf seine Knöchel ein. Ganz gleich, wie sie Li folterten, er blieb fest entschlossen, Falun Dafa weiter zu praktizieren.

Folterillustration: Im Schnee eingegraben

Li wurde vier Tage lang gefoltert, danach brachte man ihn in das Untersuchungsgefängnis der Stadt Pingdu, wo ihn die dortigen Insassen weiter schlugen. Aus Protest trat er 13 Tage lang in den Hungerstreik und wurde viermal mit Salzwasser zwangsernährt. Als er kurz vor dem Tod stand, wurde er zur Notfallbehandlung ins Krankenhaus gebracht. Nachdem die Polizei von seiner Familie einen hohen Geldbetrag erpresst hatte, ließ man Li frei.

Die Polizei kehrte trotzdem mehrmals zu seinem Haus zurück und beschlagnahmte viele seiner Wertsachen, darunter zwei Motorräder, ein Fernsehgerät, Medienabspielgeräte und Aufnahmegeräte sowie seine Falun-Dafa-Bücher.

Medikamentenverabreichung in einem psychiatrischen Krankenhaus

Im Jahr 2002 ging Li zum örtlichen Parteikomitee und verlangte die Rückgabe seiner Falun-Dafa-Bücher, woraufhin er wieder verhaftet und in ein örtliches psychiatrisches Krankenhaus gebracht wurde.

Li musste unbekannte Medikamente schlucken und er bekam toxische Medikamente injiziert, die sein Nervensystem schädigten. Außerdem wurde er mit Stromschlägen traktiert und dazu angehalten, Falun Dafa und seinen Gründer zu beschimpfen. Im Krankenhaus war er über einen Monat lang Folter ausgesetzt. Bevor er freikam, erpressten die Behörden 2.400 Yuan (ca. 340 Euro) von ihm.

Durch die Folter und die schädlichen Wirkungen der zwangsweise verabreichten Medikamente war Li mental instabil und wachte nachts oft aus Albträumen auf. Sein Zustand verschlimmerte sich immer weiter, sodass er kein normales Leben mehr führen konnte. Daher ließ sich seine damalige Frau von ihm scheiden.

Durch das Praktizieren von Falun Dafa erholte sich Li bis 2004 allerdings wieder. Er ging nach Peking, um sich für das Recht auf die Ausübung von Falun Dafa einzusetzen, wurde jedoch erneut verhaftet und sieben Monate lang in einem anderen psychiatrischen Krankenhaus festgehalten. Diesmal erlitt er einen Hirnschaden und verlor sein Gedächtnis.

Zu zwei Jahren Haft verurteilt

Li wurde am 17. Mai 2016 erneut verhaftet während er auf dem Markt Tee verkaufte. Er kam zunächst für 15 Tage in das Gefängnis in Laixi und dann in das Untersuchungsgefängnis der Stadt Laixi in Strafhaft.

Als sein Anwalt ihn am 14. Juni 2016 besuchte, erfuhr er, dass er sich seit seiner Verhaftung im Hungerstreik befand. Er wurde zwangsernährt und hatte Blut erbrochen. Während ihres Treffens erbrach er wieder Blut. Der Anwalt bemerkte auch Schwellungen an seinem Kopf, die wahrscheinlich von Schlägen herrührten.

Li wurde später zu zwei Jahren Haft verurteilt und am 16. Mai 2018 entlassen.

Vor seiner jüngsten Tortur vom Juni 2022 war er am 10. Mai 2021 neuerlich verhaftet worden. Seine Falun-Dafa-Bücher, sein Laptop und drei Mobiltelefone waren beschlagnahmt worden. Ebenso die 1.000 Yuan (ca. 142 Euro) auf seinem WeChat-Konto. Er wurde noch am selben Tag freigelassen, sollte aber eine Erklärung über den Verzicht auf Falun Dafa unterzeichnen.

 

1Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.

 

Artikel veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung der Redaktion de.minghui.org

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