Einer 81-jährigen Frau steht wegen ihres Glaubens an Falun Dafa1 ein Gerichtsprozess bevor. Die Behörden haben versucht, ihre Familie daran zu hindern, einen Anwalt für sie zu engagieren.
Li Shunhua stammt aus der Stadt Maoming in der Provinz Guangdong. Die Polizei hatte sie am 23. Oktober 2020 zu Hause verhaftet. Ein Dutzend Beamte des Polizeireviers Zhanqian beschlagnahmten bei ihr über 50 Falun-Dafa-Bücher, 240 Falun-Dafa-Zeitschriften, zwei Musikabspielgeräte mit der Musik für die Falun-Dafa-Übungen, ein Mobiltelefon und weitere Informationsmaterialien. Die Polizei verhörte sie und forderte sie auf dem Polizeirevier auf, Falun Dafa abzuschwören, doch sie weigerte sich.
Bei einer ärztlichen Untersuchung am nächsten Tag wurde festgestellt, dass Li hohen Blutdruck und ein schweres Herzleiden hatte. Der Arzt warnte die Polizei, dass ihr Leben in Gefahr sei.
Trotz ihres Zustands brachten Polizisten sie noch am selben Tag in das Untersuchungsgefängnis Nr. 1 der Stadt Maoming. Die Wärter wiesen eine Insassin an, sie genau zu beobachten und sich zu melden, wenn Li krank werden sollte.
Am 26. Oktober um 16 Uhr bemerkte diese Mitgefangene, dass Lis Gesicht gerötet war und meldete dies einem Wärter. Li wurde um 23:00 Uhr gegen Kaution freigelassen.
Ein Jahr später, am 9. Oktober 2021, reichte die Polizei Lis Fall bei der Staatsanwaltschaft Maonan ein. Der Staatsanwalt erhob am 22. Oktober Anklage gegen sie wegen „Untergrabung der Strafverfolgung durch eine Sektenorganisation“. Dies ist in China der Standardvorwand für die Kriminalisierung von Falun-Dafa-Praktizierenden.
In der Anklageschrift hieß es, dass Li, seit sie Falun Dafa praktizierte, aktiv für die Praxis geworben habe, insbesondere zwischen 2015 und 2020 bei Guo Weiqing und Zheng Caiqin.
Sowohl Guo als auch Zheng waren Mitglieder des Wohnkomitees Gaoliangnan. Sie hatten Li zwischen 2015 und 2020 mehrfach schikaniert. Zuletzt waren sie im Juli 2020 gekommen und hatten Li aufgefordert, Falun Dafa abzuschwören. Doch da Li an ihrem Glauben festhielt, zeigten sie sie bei der Polizei an, was zu Lis Verhaftung und Anklage führte.
Am frühen Morgen des 28. Oktober 2021 befahl der Staatsanwalt Lis Sohn, sie um 8:30 Uhr wegen einer Vorladung zum Bezirksgericht Maonan zu bringen. Ihr Sohn betonte, dass sie gegen kein Gesetz verstoßen habe und weigerte sich, sie dorthin zu bringen.
Deng Haichao von der Staatssicherheit Maonan rief Li am 29. Oktober an und fragte sie, ob sie einen Anwalt beauftragen wolle. Deng bot ihr an, einen Anwalt zu finden, der sie kostenlos vertreten würde. Li antwortete jedoch, sie wolle sich selbst einen Anwalt nehmen, da sie wisse, dass der vom Gericht bestellte Anwalt ein Schuldbekenntnis für sie abgeben würde.
Polizisten und Mitarbeiter des Gerichts meldeten sich Anfang November erneut bei Lis Sohn und ihrer Tochter und bedrohten sie, sie dürften keinen Anwalt für ihre Mutter beauftragen und ihr auch nicht dabei helfen, andere lokale Falun-Dafa-Praktizierende zu kontaktieren.
[1] Falun Dafa, auch Falun Dafa genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.
Artikel veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung der Redaktion de.minghui.org.