Moderne Überwachungsmethoden
Gesundheits-Code dient zunehmend als Überwachungsinstrument bei Verfolgung von Falun Dafa1 (Provinz Sichuan)
Als die Kommunistische Partei Chinas Anfang 2020 die Handy-App „Gesundheits-Code“ auf den Markt brachte und behauptete, damit die Übertragung von COVID-19 verfolgen zu wollen, äußerten viele Menschenrechtsexperten Bedenken, dass die Behörden die App als Überwachungsinstrument verwenden könnten, um Dissidenten und religiöse Gruppen ins Visier zu nehmen.
Unlängst berichtete eine Falun-Dafa-Praktizierende aus dem Bezirk Shuangliu, Provinz Sichuan, dass sie von der örtlichen Polizei schikaniert wurde, indem diese ihren „Gesundheits-Code“ willkürlich von grün auf gelb geändert hätten. Man „zwang“ sie, eine Erklärung zu unterschreiben, in der sie versprach, sich nicht gegen die Kommunistische Partei zu stellen.
Li beteuerte, dass sie Falun Dafa nicht aufgeben oder irgendwelche Dokumente unterschreiben werde. Sie sagte, dass Falun Dafa die Menschen lehre, gut zu sein, und dass dies für jeden Einzelnen, jede Familie und das ganze Land von Vorteil sei. Sie erzählte ihnen, dass viele ihrer früheren Beschwerden verschwunden seien, seitdem sie Falun Dafa praktiziere.
Die Beamten entgegneten: „Es ist uns egal, wenn Sie zu Hause praktizieren. Aber wenn Sie mit jemandem über Politik sprechen, wird die Polizei Sie verfolgen. Wir haben hier ein Dokument, das Sie unterschreiben müssen. Und dabei müssen zwei Hauptanforderungen erfüllt sein. Die erste ist, dass man sich nicht gegen die Kommunistische Partei oder den Kommunismus stellt.
Die zweite Forderung ist, dass man Bücher wie die Neun Kommentare über die Kommunistische Partei oder Zerstörung der kommunistischen Parteikultur nicht lesen darf. Und Sie dürfen nicht an irgendwelchen Aktivitäten der Falun-Gong-Praktizierenden teilnehmen.“
Als Li sich weigerte, sie zu unterschreiben, drückten die Beamten gewaltsam ihre Fingerabdrücke darauf.
Neue Schikanen: Frau soll sich dreimal täglich vor Überwachungskamera stellen
Die zirka 50 Jahre alte Zhong Fangqiong hielt sich vorübergehend bei ihrem Bruder in der Stadt Jianyang, Provinz Sichuan auf. Am 26. September 2022 um 15 Uhr erschienen Polizeibeamte und Dorfbeamte an der Wohnung ihres Bruders.
Eine Beamtin forderte Zhong auf, eine Erklärung über den Verzicht auf Falun Dafa zu unterschreiben. Als sie sich weigerte, bestrichen zwei Beamte ihren Handrücken mit Tinte und stempelten damit die von ihnen vorbereitete Verzichtserklärung ab.
Bevor sie ging, wies die Beamtin die örtlichen Beamten an, Zhong genau im Auge zu behalten und eine Überwachungskamera in der Nähe der Eingangstür zur Wohnung von Zhongs Bruder zu installieren.
Am 29. September beauftragte der Dorfsekretär Zhang Hu einen Beamten mit der Installation der Überwachungskamera. Er sagte zu Zhong: „Mit der Kamera müssen wir jetzt nicht mehr jeden Tag kommen, um dich zu fotografieren. Du musst dich nur jeden Morgen, Mittag und Abend auf die vordere Stufe stellen und in die Kamera schauen. Wir werden dann die Aufnahmen von dir an die Behörden in Chengdu (das für Jianyang zuständig ist) schicken.“
Da er Zhong nicht auf dem Überwachungsvideo sah, rief Zhang sie am 30. September um 17 Uhr an. Nachdem er sich vergewissert hatte, dass sie zu Hause war, befahl er ihr, sich auf die Treppe zu stellen, damit die Kamera sie aufnehmen konnte. Sie weigerte sich.
Am nächsten Tag rief der Dorfvorsteher Zhongs Bruder an und befahl ihm, ein Foto von ihr zu machen und es ihm zu schicken. Ihr Bruder willigte ein, sagte aber, er würde es nur einmal machen. Es ist nicht klar, ob die Behörden Zhong danach erneut belästigt haben.
Wegen ihres Glaubens verhaftet - Ortungsgerät an ihrem Dreirad entdeckt
Eine Bewohnerin der Stadt Deyang in der Provinz Sichuan wurde am 19. Juli 2022 wegen ihres Glaubens an Falun Dafa zu Hause verhaftet. Die Polizei ließ Jian Yicong frei, nachdem man bei ihr Tuberkulose festgestellt hatte. Jedoch drohte man damit, ihre gesamte Familie zu verhaften, als sich Jian weigerte, sich einer anschließenden ärztlichen Untersuchung zu unterziehen. Außerdem fand Jian Tage später einen Peilsender an ihrem Dreirad. Sie vermutet, dass er bereits Monate zuvor von der Polizei installiert worden war.
Eine Gruppe von Beamten brach am 19. Juli um 10 Uhr morgens in Jians Wohnung ein. Die Beamten behaupteten, sie sei angezeigt worden, weil sie mit einem Studenten gesprochen und einen USB-Stick mit Informationen über Falun Dafa weitergegeben habe, obwohl Jian sagte, sie habe dies nie getan. Ihre Frage, warum der Durchsuchungsbefehl nicht die Unterschrift des Polizeichefs trage, ignorierten die Polizisten..
Als Jian dann auf der Polizeiwache verhört wurde, lachte ein Beamter sie aus und sagte: „Du tust mir so leid. Du hast gerade erst eine Haftstrafe abgesessen, und jetzt steht dir eine weitere bevor.“
Einige Tage, nachdem Jian auf Kaution freigelassen worden war, lud ihr elektrisches Dreirad plötzlich nicht mehr auf. Als sie es zur Reparatur brachte, fand der Techniker eine GPS-fähige Kamera in der Nähe der Batterie.
Gewaltanwendung gegenüber Praktizierenden
Nach Verhaftung Blutentnahme für die Datenbank zum Organabgleich
Die Polizei der Stadt Jinan, Provinz Shandong hatte am 4. Oktober 2022 einen Falun-Dafa-Praktizierenden und seine Cousine festgenommen. Nach Angaben dieser Cousine, die einige Tage später freigelassen wurde, legten die Beamten der Polizeiwache Yuanzhi dem Praktizierenden Xu Wenlong Handschellen und schwere Fesseln an.
Sie entnahmen ihm eine Blutprobe und drohten, ihn zu töten. Später wurde Xu zu sechs Monaten Hausarrest zur Verbüßung in der Polizeiwache Laosilijie verurteilt.
Drei Beamte kamen am Nachmittag des 4. Oktober in Xus Wohnung, wo sich zu dieser Zeit auch seine Cousine aufhielt. Xu weigerte sich, mit den Beamten mitzugehen und seine Cousine betonte, dass die Verhaftung illegal sei.
Am nächsten Morgen hörte Xus Cousine auf dem Polizeirevier aus einem benachbarten Raum das Geräusch von Fesseln, die auf den Boden schlugen. Es stellte sich heraus, dass Xu gerade zurückgebracht worden war, nachdem er sich im Krankenhaus einer körperlichen Untersuchung unterziehen musste. Sie hörte, wie zwei Beamte über eine Niere sprachen, die für 400.000 Yuan (etwa 55.000 Euro) verkauft werden könne. Sie wollte wissen, ob sie über den Organraub an Falun-Dafa-Praktizierenden redeten, aber sie antworteten ihr nicht.
Immer wieder vernahm sie das Klirren von Fesseln, die auf den Boden schlugen und dachte, es höre sich an, als würden die Beamten Xu herumschubsen oder schlagen. Später ging jemand hinaus, um Alkohol und Wattebällchen zu holen Sie hörte auch, wie ein Beamter ihn beschimpfte und drohte, ihn zu töten.
Die Beamten scherzten, dass die Verhaftung von Xu und seiner Cousine so sei wie „Einen kaufen, Zwei bekommen“.
Bevor sie gehen durfte, brachten sechs Beamte sie in einen gut ausgestatteten Raum. Jeder Gefangene müsse seine Fingerabdrücke und eine Blutprobe abgeben. Sie wusste, dass die chinesischen Behörden die Blutproben von Falun-Dafa-Praktizierenden sammeln und analysieren und die Informationen in einer Datenbank zum Organabgleich speichern, um Praktizierende zukünftig gezielt nach ihren Organen aussuchen zu können.
Ein Beamter hielt sie fest und beugte ihre Finger nach hinten, während ein anderer hinausrannte, um Alkohol und Wattebällchen zu holen. Als man ihr die Nadel in die Hand stach, schrie sie vor Schmerzen auf. Dann erinnerte sie sich, dass sie auch Xus Schreie aus diesem Raum gehört hatte und erkannte, dass die Polizei wahrscheinlich auch ihm Blut abgenommen hatte.
Finger gequetscht, als sie Unterschrift auf Erklärung, dass sie ihren Glauben aufgibt verweigert
Wang Xiaoling, eine 65-jährige Einwohnerin der Stadt Chengdu in der Provinz Sichuan, erhielt am Abend des 20. September 2022 einen Anruf eines Gemeindemitarbeiters, sie solle am nächsten Tag in deren Büro kommen und Dokumente wegen ihres Niedriglohn-Zuschusses unterschreiben.
Als Wang am nächsten Nachmittag dort ankam, befahlen ihr sechs Beamte des Komitees für Politik und Recht, eine Erklärung zu unterschreiben, nach der sie Falun Dafa aufgibt. Als Wang sich weigerte zu unterschreiben, drohten ihr die Beamten, sie in die Gehirnwäsche-Einrichtung oder auf die Polizeiwache zu bringen. Zudem nahmen sie Wang die Handtasche ab und durchsuchten diese nach Informationsmaterialien über Falun Dafa.
Nach einer stundenlangen Pattsituation wollten mehrere Beamte Wang zwingen, die Erklärung zu unterschreiben. Sie packten ihre Hand und in der Auseinandersetzung quetschten sie einen ihrer Finger. Wang weigerte sich weiterhin zu unterschreiben und wurde schließlich gegen 20 Uhr freigelassen.
Das Leiden der Familien
San Francisco: Tochter fordert auf Kundgebung die Freilassung ihrer in China inhaftierten Mutter
Kong Qingping aus der Stadt Dalian, Provinz Liaoning wurde am 22. Oktober 2022 verhaftet, nachdem sie über ein Jahr lang untergetaucht war, um der Verfolgung wegen ihres Glaubens anFalun Dafa zu entgehen. Sie wird jetzt im Untersuchungsgefängnis Yaojia festgehalten, wo sie keine Familienbesuche empfangen darf.
Kongs Tochter Liu Zhitong lebt derzeit in San Francisco, USA. Sie nahm am 3. November 2022 an einer Kundgebung vor dem chinesischen Konsulat teil und forderte die sofortige Freilassung ihrer Mutter.
Lius Familie und sie machen sich große Sorgen um Liu. Jede Nacht habe sie große Probleme einzuschlafen. Sobald sie die Augen schließe, sehe sie vor sich das lächelnde Gesicht ihrer Mutter. Das Wetter in Dalian sei jetzt sehr kalt. Sie wisse nicht, ob ihre Mutter warme Kleidung habe oder nicht. Weil die Haftanstalt ihrer Familie nicht erlaubt, sie zu besuchen, wisse man nicht, wie es ihr geht.
Ganze Familie zerstört: Familienfabrik konfisziert, Mutter verstorben, Vater und Tochter verhaftet, Sohn untergetaucht
Ein 77-jähriger Mann und seine Tochter wurden Ende September 2022 wegen ihres Glaubens an Falun Dafa verhaftet. Während der Vater gegen Kaution freikam, bleibt die Tochter in Haft und ihr Anwalt darf sie nicht besuchen. Ihr Bruder, der zuvor dreizehn Jahre lang wegen Praktizierens von Falun Dafa inhaftiert gewesen war, sah sich gezwungen, von zu Hause wegzuziehen, um sich vor der Polizei zu verstecken.
Die Polizei schikanierte den Vater, Zhao Xudong, seit dem 3. August 2022. Sie riefen Zhao immer wieder an oder pochten an seine Tür und fragten ihn, ob er noch Falun Dafa praktiziere.
Aufgrund der endlosen Schikanen ging Zhao am 4. September zur Polizeiwache und übergab den Beamten einen Brief. Darin erklärte er, dass Falun Dafa in China nicht gesetzlich verboten ist, und forderte die Beamten auf, sich nicht mehr an der Verfolgung zu beteiligen.
Zhao hatte 1988 eine Fabrik für elektronische Kontrollinstrumente gegründet und sie bald zu einem ansehnlichen Unternehmen ausgebaut. Die Firma wurde nach Beginn der Verfolgung von der Regierung beschlagnahmt. Sein Sohn war über dreizehn Jahre lang inhaftiert. Seine Frau verstarb am 5. Februar 2012, nachdem sie der Angst und der psychischen Belastung durch die Verfolgung erlegen war.
Als Zhao im Jahr 2006 das Rentenalter von 60 Jahren erreichte, konnten die Behörden keine Unterlagen über seine frühere Tätigkeit in einem staatlichen Unternehmen finden, so dass er keine Rentenleistungen erhielt. Die einst wohlhabende Familie geriet dadurch in eine schwierige finanzielle Lage.
Zehn Jahre untergetaucht, nun doch verhaftet
Nachdem Wang Huayang 1999 mit dem Praktizieren von Falun Dafa begonnen hatte, hörte er bald mit dem Rauchen und Trinken auf. Der heute 59-jährige Einwohner der Stadt Zhaoyuan in der Provinz Shandong wandelte sich von einem jähzornigen zu einem gutgelaunten und fleißigen Menschen. Auch die Gallenblasenentzündung, die ihn jahrelang gequält hatte, verschwand.
Weil Wang nach Beginn der Verfolgung durch das kommunistische Regime an seinem Glauben festhielt, war er ständigen Schikanen durch die Polizei ausgesetzt. Im März 2012 sah er sich gezwungen unterzutauchen, um der Verfolgung zu entgehen. Am 27. Juli 2022 wurde er allerdings in der Stadt Qixia (einer Stadt in derselben Provinz, die an die Stadt Zhaoyuan grenzt) verhaftet; jemand hatte ihn wegen der Verbreitung von Informationen über die Verfolgung angezeigt.
Um Informationen für eine Anklage gegen ihn zu sammeln, belästigte die Polizei mehrere Praktizierende, die Wang kannten. Wenn sie die Praktizierenden nicht antreffen konnten, wandten sie sich stattdessen an deren Familienangehörige.
Nachdem Wang vor zehn Jahren, am 23. März 2012, einer Verhaftung entgangen war, nahm die Polizei seine Frau Chi Ruimei und ihre Tochter Wang Longna fest. Nach 15 Tagen im Untersuchungsgefängnis wurden beide für über drei Monate in die Gehirnwäsche-Einrichtung Zhaoyuan gebracht. Während Chi am 16. Juli 2012 freigelassen wurde, wurde ihre Tochter im Untersuchungsgefängnis Fushan inhaftiert und später zu drei Jahren Haft verurteilt.
Wang musste die nächsten zehn Jahre fern von zu Hause leben. Die Polizei installierte Überwachungskameras vor seinem Haus und sorgte dafür, dass Leute aus dem Dorf die Situation beobachteten.
Die Verfolgung war ein schwerer Schlag für Wangs betagte Eltern. Sein Vater erlitt einen Schlaganfall und wurde bettlägerig. Im Laufe der Jahre verschlechterte sich sein Gesundheitszustand und er starb, ohne seinen Sohn noch einmal gesehen zu haben.
Auch Chi war ständigen Schikanen durch die Polizei ausgesetzt und hatte Mühe, die Familie allein zu versorgen.
Großmutter wegen ihres Glaubens inhaftiert, zwei Enkelkinder traumatisiert
Weil ihr Sohn und ihre Schwiegertochter in eine benachbarte Provinz zur Arbeit gehen mussten, baten sie Tong Jinping, sich um ihre beiden Kinder zu kümmern – eines besucht die Grundschule und das andere die Mittelschule.
Als Tong dann vor drei Monaten plötzlich wegen ihres Glaubens an Falun Dafa verhaftet wurde, blieben die beiden Kinder in einer schwierigen Situation zurück.
Eine Gruppe von Polizisten brach am 16. Juni 2022 um 5 Uhr morgens in Tongs Wohnung in der Stadt Jiujiang, Provinz Jiangxi ein und verhaftete sie. Ihre Enkelkinder waren verängstigt. Die Verhaftung fand statt, bevor ihre Enkelin am nächsten Tag eine 3-tägige Zulassungsprüfung für die Oberschule ablegen sollte. Da Tongs Sohn, der derzeit in der Provinz Jiangsu arbeitet, nicht zurückkommen und seine Kinder abholen konnte, bat er ein anderes Familienmitglied, sich um sie zu kümmern. Die beiden Kinder sehnen sich nach der Rückkehr ihrer Großmutter.
Die Qualen einer Familie aus Liaoning
Als Kind musste Tian Lili erleben, wie ihre Mutter wiederholt inhaftiert wurde, weil sie sich weigerte, auf Falun Dafa zu verzichten. Jahre später befand sie sich deswegen in der gleichen trostlosen Situation, weil sie auch Falun Dafa praktiziert.
Tian, eine 42-jährige Einwohnerin der Stadt Fushun in der Provinz Liaoning, wurde am 23. August 2018 verhaftet und später zu 1,5 Jahren Haft verurteilt. Ihr damaliger Mann Lu Guofeng, der nicht Falun Dafa praktizierte, wurde ebenfalls verhaftet und einen Monat lang festgehalten.
Nach ihrer Freilassung wurde Tian weiterhin von der Polizei schikaniert. Ihre Schwiegereltern erkrankten aufgrund der Schikanen, und auch das Kind ihrer Tochter wurde in der Schule schikaniert. Um seine Familie nicht hineinzuziehen, war Lu gezwungen, sich von Tian scheiden zu lassen.
Der psychische Druck durch die Verfolgung zehrte an der Gesundheit von Tians Mutter Liu Xiuqin. Sie verstarb am 23. Januar 2022 im Alter von 68 Jahren. Nach ihrem Tod hielt Tians Vater, der durch die wiederholten Verhaftungen und Hausdurchsuchungen im Laufe der Jahre traumatisiert war und ein schweres Herzleiden entwickelt hatte, Abstand zu Tian. Als Tian am 7. April 2022 erneut verhaftet wurde, weil sie mit Menschen über Falun Dafa gesprochen hatte, durchsuchte die Polizei die Wohnung ihres Vaters, der dadurch einen Herzinfarkt bekam.
Tian wurde vor dem 20. Parteitag der KPCh im Oktober 2022, erneut schikaniert. Auch ihr Ex-Mann und seine Eltern wurden nicht verschont.
Fachleute im Visier
Angehörige fordern die Freilassung ihrer in China inhaftierten ...
Huang Yongchang, ein pensionierter Professor des Instituts für Theoretische Physik der Technischen Universität Peking, wurde am 11. Oktober 2022 zu Hause verhaftet. Er wird im Bezirksgefängnis Chaoyang in Peking festgehalten und seine Familie darf ihn nicht besuchen.
Huang war mehr als 20 Jahre lang beruflich tätig und hat mehr als 30 Master-Studenten und Doktoranden ausgebildet. Seit Beginn der Verfolgung im Jahr 1999 wurde er jedoch dreimal verhaftet und seine Beförderung zum ordentlichen Professor verzögerte sich um sechs Jahre.
Sein Sohn Huang Changyu, der in San Francisco lebt, fordert die KPCh auf, seinen Vater freizulassen.
Autodidaktischer Innenarchitekt, der mit 17 Jahren die Schule verlassen musste, verhaftet
Zhao Yubo erhielt eines Tages einen Anruf von seiner Mutter, die ihm mitteilte, dass seine Großmutter (ihre Mutter) verstorben war. Als sie nun auch noch erfuhr, dass er an diesem Tag wegen der Ausübung von Falun Dafa verhaftet worden war, war sie am Boden zerstört und wurde krank und bettlägerig.
Zhaos Eltern sind schon lange geschieden. Der 39-jährige Innenarchitekt lebte mit seinem Vater in der Stadt Anshan, Provinz Liaoning. Am Nachmittag des 21. September klopfte ein Beamter in Zivil an die Tür und behauptete, er suche eine ältere Frau. Nachdem sein Vater die Tür geöffnet hatte, stürmten die Beamten herein und verhafteten Zhao und seinen Vater. Während sein Vater wieder freigelassen und unter Hausarrest gestellt wurde, befindet sich Zhao weiterhin in Haft.
Seine Familie ging mehrmals zur Polizeiwache, um eine Liste der beschlagnahmten Gegenstände zu verlangen, aber die Polizei ignorierte sie. Zhao selbst gab man zwar eine Liste zur Unterschrift, aber die Anzahl der Gegenstände mit Bezug zu Falun Dafa war falsch und zu hoch. Daher weigerte er sich, sie zu unterschreiben.
Renommierter Arzt wegen seines Glaubens verfolgt - Polizei schikaniert sogar seine Patienten
Um wegen seines Glaubens an Falun Dafa Beweise für eine Anklage gegen Dr. Li Jianxi, einen renommierten Arzt für chinesische Medizin in der Stadt Xiamen, Provinz Fujian, zu sammeln, schikanierte die Polizei seine Patienten und fragte sie, ob er ihnen jemals Falun- Dafa-Materialien gegeben habe.
Li ist seit über 30 Jahren Arzt für chinesische Medizin und auf Notfallbehandlung von Patienten spezialisiert. Seit Beginn der Verfolgung im Jahr 1999 steht Dr. Li im Fokus der Behörden und ist ständigen Schikanen ausgesetzt, weil er an seinem Glauben festhält. Da er sich 1999 für sein Recht, Falun Dafa zu praktizieren, ausgesprochen hatte, setzte die Polizei ihn auf die schwarze Liste.
Von März bis Juli 2020 gab das Komitee für Politik und Recht des Bezirks Jimei dreimal den Befehl, dass das zuständige Gesundheitsamt und die Arzneimittelbehörde die Klinik des Arztes überprüfen sollten. Jedes Mal wurden die Beamten von bewaffneten Polizisten begleitet. Nennenswerte Probleme fanden sie nicht. Aus diesem Grund versuchten die Behörden, Lis Vermieter zu zwingen, den Mietvertrag für die Klinik zu kündigen. Er betreibe „illegale Aktivitäten“, hieß es.
Am 23. Februar 2021 belästigte Luy Huoqu, der neue stellvertretende Direktor des Komitees für Politik und Recht Jimei, den Arzt in seiner Klinik persönlich.
Um weitere belastende Beweise zu sammeln, wandten sich später auf Anweisung der Behörden sogar Beamte an den Mediziner und täuschten gesundheitliche Beschwerden vor.
Am 19. Juni um 8:30 Uhr wurde Dr. Li bei einer Razzia zu Hause festgenommen. Seine Frau und sein Sohn sowie Mitarbeiter der Klinik wurden ebenfalls kurzzeitig in Gewahrsam genommen. Um Beweise gegen ihn zu sammeln, beschlagnahmte die Polizei die Akten seiner Patienten der letzten acht Jahre und befragte sie telefonisch, ob Dr. Li ihnen Falun-Dafa-Materialien gegeben habe.
Verfolgung älterer Menschen
Polizei verhaftet 80- jährige Frau nach zwei Jahren tälicher Überwachung
Ein Wohnkomitee in der Stadt Lianjiang, Provinz Guangdong hat Anfang August 2022 die 80-jährige Li Qunzhen vorgeladen und sie aufgefordert, eine Erklärung zu unterschreiben, in der sie ihrem Glauben an Falun Dafa abschwört.
Li weigerte sich jedoch, der Aufforderung nachzukommen, und erzählte den Mitgliedern des Wohnkomitees stattdessen, wie sie von der Ausübung von Falun Dafa profitiert habe und dass sie sich trotz ihres Alters noch immer um ihren arbeitsunfähigen Mann kümmern könne.
Die Polizeibeamten sagten, sie hätten Li seit zwei Jahren täglich überwacht. Man habe sie dabei erwischt, wie sie Briefe über Falun Dafa verschickt habe, aber die meisten davon seien abgefangen worden. Außerdem sei sie von Überwachungskameras dabei gefilmt worden, wie sie 2021 in der Nähe des Parks und des Krankenhauses Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt habe.
Li wurde gegen Kaution freigelassen, damit sie sich um ihren Mann kümmern konnte. Weder sie noch ihre Tochter, die für sie gebürgt hatte, dürfen die Stadt verlassen und müssen sich jederzeit bei der Polizei melden, sobald sie vorgeladen werden.
78-Jährige wird nach Verbüßung ihrer dritten Haftstrafe immer noch belästigt
Eine 78-jährige Witwe in Shanghai wird auch nach Verbüßung einer dreieinhalbjährigen Haftstrafe wegen ihres Glaubens an Falun Dafa noch häufig von der Polizei und dem Wohnkomitee schikaniert.
Pei Shanzhen, eine pensionierte Mittelschullehrerin, wurde Ende 2018 zu 3,5 Jahren Haft verurteilt, weil sie Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt hatte. Ihre Verurteilung erschütterte ihren Mann Shi Jinquan, so dass er am 18. September 2020 mit 84 Jahren verstarb.
Nachdem Pei am 26. Juni 2022 freigelassen worden war, hielten die Behörden sie zunächst in einer Quarantäne-Einrichtung fest und brachten sie dann am 3. Juli zum Haus ihres Sohnes.
Danach wurden Pei und ihr Sohn von den Polizisten, die für ihren früheren Wohnsitz zuständig waren, und von den Polizisten, die für den derzeitigen Wohnsitz ihres Sohnes zuständig waren, weiter schikaniert. Sie versuchten, Fotos von ihnen zu machen und forderten Pei auf, bestimmte Dokumente zu unterschreiben.
Seit Beginn der Verfolgung im Jahr 1999 wurde Pei wegen ihres Glaubens zu einer Strafe im Zwangsarbeitslager und drei Gefängnisstrafen von insgesamt 14 Jahren verurteilt.
92-jähriger Professor im Ruhestand und seine Betreuerin verhaftet
Am 12. Oktober 2022 durchsuchte die Polizei in der Stadt Changchun, Provinz Jilin, die Wohnung von Liu (Vorname zu diesem Zeitpunkt unbekannt) und beschlagnahmte eine große Anzahl von Gegenständen. Auch fotografierten sie den 92-jährigen pensionierten Professor. Nachdem sie die beschlagnahmten Gegenstände mitgenommen hatten, kehrte die Polizei zurück und nahm ihn fest. Liu wurde in ein Polizeifahrzeug gezerrt und zur Polizeistation in der Qinghe-Straße gebracht. Seine Betreuerin, die ebenfalls Falun Dafa praktiziert, wurde zur gleichen Zeit verhaftet.
Liu wurde abends gegen 22.00 Uhr freigelassen. Seine Betreuerin wurde verhört und verprügelt. Als sie am nächsten Tag entlassen wurde, war ihr Gesicht voller blauer Flecken und geschwollen.
Jahrzehnte der Verfolgung
Ein Jahrzehnt interniert und gefoltert, jetzt erneut wegen seines Glaubens verhaftet
Ein Mann aus dem Landkreis Linli, Provinz Hunan wurde am 8. September 2022 verhaftet und in die Gehirnwäsche-Einrichtung Changde gebracht. Dort war er einer intensiven Gehirnwäsche ausgesetzt, die ihn zwingen sollte, seinen Glauben an Falun Dafa aufzugeben.
Trotz der Verfolgung weigerte sich Fu Jianping, Falun Dafa aufzugeben. Daher wurde er zweimal für insgesamt elf Jahre verurteilt: einmal zu drei Jahren und später zu acht Jahren. Überdies war er anderthalb Jahre in einem Zwangsarbeitslager. Seine Frau Zhu Guiying praktiziert ebenfalls, und auch sie wurde mehrmals verhaftet und in einer Gehirnwäsche-Einrichtung inhaftiert.
20 Jahre Haft und Folter - nun erneute Internierung mit unbekanntem Aufenthaltsort
Nachdem er bereits zwei Jahrzehnte lang inhaftiert und gefoltert worden war, wurde ein 58-jähriger Mann in der Stadt Lanzhou, Provinz Gansu, am 23. August 2022 erneut wegen seines Glaubens an Falun Dafa verhaftet.
Der Vermieter von Li Wenming und sechs weitere Falun-Dafa-Praktizierende wurden am selben Tag verhaftet. Während die anderen Praktizierenden nach fünf Tagen wieder freigelassen wurden, befindet sich Li nach wie vor in Haft. Sein derzeitiger Aufenthaltsort ist noch immer nicht bekannt.
20 Jahre lang gefoltert
Li, der auch als Li Mingyi bekannt ist, wurde nach Beginn der Verfolgung viermal verhaftet und zu 20 Jahren Haft verurteilt, weil er auf die Verfolgung aufmerksam gemacht hatte. Das Gefängnis erlaubte niemandem, ihn während seiner langen Haftzeit zu besuchen.
Li war am 30. August 2002 verhaftet worden, weil er in einen Kabelfernsehsender Nachrichten über Falun Dafa eingespeist hatte, um angesichts der strengen Zensur in China auf die Verfolgung aufmerksam zu machen. Die Polizisten traten und schlugen ihn, bevor sie ihn in ein Auto drängten. Sie fesselten Li mit einem Gürtel an einen Stuhl und setzten ihm einen speziellen Helm auf den Kopf. Alle vier bis fünf Minuten zogen sie die Handschellen fester an, so dass Li vor Schmerzen zitterte und inkontinent wurde. Seine Handgelenke blieben über ein Jahr lang taub.
Am 27. Oktober 2002 verurteilte das Gericht Li zu 20 Jahren Haft. Am ersten Tag seiner Einlieferung in das Gefängnis von Lanzhou im September 2003 wurde er einen Monat lang in Isolationshaft gesperrt. Der Haftraum war nur drei Quadratmeter groß und hatte einen zwei Meter großen abgegrenzten Hof. Das Bett war aus Ziegelsteinen gemauert und am Fußende befand sich eine Vertiefung, die als Toilette diente. Es gab weder Heizung noch Bettzeug. Er musste immer mit seinen Kleidern schlafen. Es gab kein Essgeschirr und kein Besteck, so dass er mit den Händen essen musste.
Li wurde gezwungen, Fesseln zu tragen, die mehr als neun Kilogramm wogen, und die Wärter verketteten die Handschellen und Fesseln miteinander. Seine Knöchel bluteten durch den Grat an den neuen Fesseln. Er benutzte die Hose der Häftlingsuniform und wickelte sie um die Fesseln, aber dadurch war die Hose nach einiger Zeit zerschlissen.
Die zweite Isolationshaft von Li fand im Dezember 2004 statt. Als es schneite, zwangen ihn die Wärter, jeden Tag von 6 bis 21 Uhr im Hof zu bleiben, nur mit einer Hose, Turnschuhen und einer langärmeligen Jacke bekleidet. Die Fesseln waren so schwer, dass er sich nicht bewegen konnte und den ganzen Tag auf dem Boden sitzen musste. Die Hand- und Fußfesseln wurden ihm auch nachts nicht abgenommen, so dass er nur zusammengerollt schlafen konnte.
Nach dem 1. Mai 2008 wurde Li erneut in Einzelhaft gesperrt. Er wurde zwei Wochen lang an den Handgelenken an einem Etagenbett aufgehängt und durfte nicht schlafen. Sein Körper schwoll an und seine Füße und Knöchel wurden schwarz. Er war nur noch halb bei Bewusstsein, und hatte Blut im Urin. Einmal musste er sich erleichtern und bat die Häftlinge, ihn herunterzulassen. Als man ihm die Handschellen abnahm, fiel er hin und stieß die Toilette um.
Bei einer anderen Gelegenheit schlug ihm ein Häftling so kräftig in den Unterleib, dass ihm durch den Schmerz der kalte Schweiß ausbrach. Er überlebte nur knapp die Folter in diesen drei Monaten der Haft.
Frühere Berichte:
Bilanz März und April 2022: Insgesamt 767 Falun-Dafa-Praktizierende verhaftet oder schikaniert
1Falun Gong, auch Falun Dafa genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.
Artikel veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung der Redaktion de.Minghui.org.