55-Jährige nach Verhaftung und Hungerstreik im Krankenhaus – Familie in großer Sorge

06.01.2023 Verhaftungen
Krankenhaus in China (Kiang Wu Nursing College) (Wikimedia)

Keine Besuche, keine Auskunft. Wie es um eine inhaftierte Falun-Dafa-Praktizierende1 wirklich steht, ist unbekannt. Die 55-Jährige werde im Krankenhaus behandelt, heißt es seitens der Wärter. Die Familie ist in großer Sorge.

Wu Youqing lebt in der Stadt Gaozhou, Provinz Guangdong. Als sie am 26. September 2022 ihre Wohnung verließ, wurde sie festgenommen. Am 28. September nahmen Beamte sie in Strafhaft und überführten sie ins Untersuchungsgefängnis der Stadt Xinyi. Weil Wu am 4. Oktober im Gewahrsam die Falun-Dafa-Übungen praktizierte, wurde sie von den Wärtern gefesselt. Als ihr Anwalt sie am 11. Oktober besuchte, trug sie die Fesseln immer noch.

Am 23. Oktober teilte ein Wärter Wus Familie telefonisch mit, dass sie sich seit fünf Tagen im Hungerstreik befinde. Die Angehörigen sollten eine Haftverschonung beantragen, hieß es. Mit Hilfe des Anwalts bereitete die Familie einen entsprechenden Antrag vor. Als sie diesen jedoch bei der Polizeibehörde Gaozhou einreichen wollten, verweigerten die Beamten die Annahme.

Am nächsten Tag gelang es der Familie, den Antrag bei der Polizei abzugeben. Einen Tag später wurde er jedoch mit der Begründung abgelehnt, Wus Zustand habe sich stabilisiert und eine Haftverschonung käme nicht mehr in Frage.  

Am 25. Oktober wollte Wus Anwalt sie in der Haftanstalt besuchen. Der diensthabende Wärter behauptete jedoch, er habe ein Corona-Hochrisikogebiet durchquert, und wies ihn ab. Der Anwalt erklärte ihm, es sei doch nur ein Videogespräch mit Wu geplant, sodass ein mögliches Virus gar nicht übertragen werden könne. Der Wärter jedoch beharrte darauf, dass sich der Anwalt für zwei Tage in Quarantäne begibt. Erst am 28. Oktober durfte er mit Wu sprechen.

Wie der Verteidiger mitteilte, war seine Mandantin nach elf Tagen Hungerstreik sehr schwach und konnte nicht deutlich sprechen. Während des Gesprächs musste sie sich mehrmals übergeben.

Am selben Tag überlistete die Polizei Wus Familie. Die Beamten ließen sie ein Dokument unterschreiben, wonach Wu wegen ihres Zustands nicht freigelassen werden könne.

Am 10. November riefen Wus Angehörige im Gefängnis an und erfuhren, dass die Wärter sie in ein Krankenhaus hatten bringen lassen, wo sie Infusionen bekomme. Ihr Zustand sei stabil, aber sie weigere sich noch immer zu essen, so die Wärter.

Elf Tage später, am 21. November, bekam Wus Familie die Mitteilung, dass die Praktizierende in die Haftanstalt Nr.1 der Stadt Maoming verlegt worden sei. Einen Tag später gab die Polizei ihren Fall an die Staatsanwaltschaft Maonan in der Stadt Maoming ab. Dort musste sich Wu nach einem Monat Hungerstreik beim Essen ständig übergeben, da ihr Verdauungssystem angeschlagen war.

Sowohl Wus Heimatstadt Gaozhou als auch die Stadt Xinyi, wo sie zuerst inhaftiert war, untersteht der Verwaltung der Stadt Maoming.

Per Telefon informierte die Polizei die Familie am 24. November, dass Wus Zustand kritisch sei und sie als Notfall im Krankenhaus behandelt werde. Die Angehörigen dürften sie jedoch nicht besuchen. Gleichzeitig verlangten die Beamten die Zahlung von rund 1.000 Yuan (etwa 135 Euro) für zwei verabreichte Albumin-Injektionen, die eigentlich als Schocktherapie bei schweren Verletzungen und zur Anreicherung des Blutplasmas eingesetzt werden.

Wus Familie weigerte sich zunächst, die Injektionen zu zahlen, und wollte die Polizei zur Rechenschaft ziehen. Später aber lenkten die Angehörigen ein, da sie eine weitere Verschlechterung von Wus Zustand befürchteten.

Am nächsten Tag, am 25. November, erhob Dai Jianlan von der Staatsanwaltschaft des Bezirks Maonan Anklage und gab Wus Akte an das örtliche Gericht ab. Dort ist der Richter Pan für ihren Fall zuständig.

Am 29. November suchte Wus Anwalt die Haftanstalt auf, um Wu die Vollmacht zur Unterschrift zu bringen. Auf dem Rückweg behauptete die Seuchenbehörde Maoming, dass der Anwalt positiv auf Corona getestet worden sei. Daher wurde er für fünf Tage in ein Quarantäne-Hotel eingewiesen.

Nach dem Ende der Quarantäne am 4. Dezember kam der Anwalt erneut zur Haftanstalt, um Wu zu besuchen. Man teilte ihm jedoch mit, dass sie wieder im Krankenhaus sei.

Der Anwalt fuhr zum Krankenhaus, wo ein Beamter namens Li die Vollmacht nahm, um sie von Wu unterschreiben zu lassen. Der Polizist verweigerte dem Anwalt, seine Mandantin zu sprechen. Im Krankenhaus bestehe nicht die Möglichkeit für ein Videogespräch, sagte er. Wie es Wu geht, sagte er nicht. Ihre Familie ist in großer Sorge.

Schon seit Beginn der Verfolgung im Jahr 1999 wurde Wu mehrfach wegen ihres Glaubens verfolgt. Drei Jahre war sie im Zwangsarbeitslager und vier Jahre im Gefängnis, wo sie grausam gefoltert wurde.

Beteiligt an der Verfolgung:

Dai Jianlan, Staatsanwalt der Bezirksstaatsanwaltschaft Maonan: +86-13580018183Chen Fei, Beamter der Staatssicherheit der Stadt GaozhouLiang Shuang, Direktor der Staatssicherheit Gaozhou: +86-13824877688Liang Yongquan, Vize-Sekretär des Ausschusses für Politik und Recht der Stadt Maoming: +86-18666833888Huang Shu, Agent des Büro 610 der Stadt Gaozhou: +86-13702661551 

 

1Falun Dafa, auch Falun Dafa genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.

 

 

Artikel veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung der Redaktion de.Minghui.org.

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