Vor kurzem wurde eine 53-jährige Grundschullehrerin wegen ihres Glaubens an Falun Dafa1 zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt.
Xu Ying lebt in der Stadt Hailin, Provinz Heilongjiang. Sie wurde am 11. August 2022 festgenommen und noch am selben Tag ins Untersuchungsgefängnis der Stadt Mudanjiang gebracht. Am 22. November fand vor dem Gericht Hailin ein geheimer Anhörungstermin statt, in dem Xu zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt wurde. Die Behörden weigern sich, weitere Details über den Fall bekanntzugeben.
Es war das vierte Mal, dass Xu während der vergangenen zehn Jahre wegen ihres Glaubens verhaftet wurde. 2012 hatten die Behörden gegen sie eineinhalb Jahre Zwangsarbeitslager verhängt. Einen Monat befand sie sich in einer Gehirnwäsche-Einrichtung und 2015 wurde sie zu drei Jahren Gefängnis verurteilt.
Eineinhalb Jahre Zwangsarbeitslager
Am 14. August 2012 wurde Xu in ihrer Wohnung festgenommen. Die Beamten beschlagnahmten ihren Computer, Drucker und Mobiltelefon. Nach drei Monaten in der örtlichen Haftanstalt wurde sie am 1. November ins Zwangsarbeitslager Qianjin gebracht, wo sie eineinhalb Jahre verbüßen sollte.
Da Xu ihren Glauben an Falun Dafa nicht aufgeben wollte, verweigerten die Wärter ihr Familienbesuche. Die Angehörigen durften auch kein Geld auf ihr Gefängniskonto einzahlen, von dem sie sich Waren des täglichen Bedarfs hätte kaufen können. Auf Befehl der Wärter wurde Xu von der Gefangenen Lyu Haishan rund um die Uhr überwacht. Sie befahl ihr, die Regeln des Arbeitslagers auswendig zu lernen. Nach Belieben wurde Xu von der Gefangenen verprügelt und beschimpft.
Am 26. März 2013 gingen mehrere Häftlinge gemeinsam auf Xu los. Sie schlugen ihr mit einer zusammengerollten Zeitung auf den Kopf, drückten sie zu Boden, versetzten ihr Tritte und verweigerten ihr die Benutzung der Toilette.
Die Wärter verboten Xu und drei weiteren Praktizierenden – Tian Qingling, Lin Peiyu und Wang Dongli – sich zu waschen, zu essen oder Wasser zu trinken.
Am 25. Mai traten die vier Frauen aus Protest gegen die Verfolgung in Hungerstreik. Zur Strafe zwangen die Wärter Xu, eine Nacht lang zu stehen. Am nächsten Tag wurden sie und Lin an eiserne Stühle gefesselt und Tian in Isolationshaft gesperrt. Die Wärterin Zhou Muqi fesselte Xu mit Handschellen, packte sie bei den Haaren und ohrfeigte sie. Infolgedessen verlor die Praktizierende ein Büschel Haare und sie trug Schwellungen im Gesicht davon.
Einige Monate später stand das kommunistische Regime dermaßen unter dem Druck der internationalen Gemeinschaft, dass landesweit alle Arbeitslager2 geschlossen wurden. So wurde Xu am 17. März 2013 freigelassen.
Gefoltert in der Gehirnwäsche-Einrichtung
Am 17. März 2014 wurde Xu erneut bei der Arbeit festgenommen und ins Untersuchungsgefängnis Hailin gebracht. Die Wärter beschimpften und ohrfeigten sie, traten ihr mit schweren Lederschuhen ins Gesicht, bespuckten sie und übergossen sie mit kaltem Wasser.
Am 16. April verlegten die Beamten Xu in die Gehirnwäsche-Einrichtung Qiqihar. Dort musste sie Videos ansehen, die Falun Dafa verleumdeten. Als sie sich weigerte, wurde sie mit Handschellen an einen Schrank gefesselt und gezwungen, sich auf einen kleinen Hocker vor den Fernseher zu setzen.
Anfang Mai kam Gu Songhai, der Leiter des Büro 610 der Provinz Heilongjiang in die Gehirnwäsche-Einrichtung. Er versetzte Xu über 30 heftige Ohrfeigen, um sie zur Aufgabe ihres Glaubens zu zwingen. Als seine Hände von den Schlägen schmerzten, schlug er Xu mit einer Fernbedienung weiter. Er packte sie bei den Haaren und schlug ihren Kopf gegen die Wand. Der Wärter Qian zwang Xu zudem, sieben Tage lang täglich stundenlang mit durchgestreckten Beinen zu stehen.
Einmal packten Qian und zwei andere Beamte der Gehirnwäsche-Einrichtung – Zhang Yang und Cai – Xus Hände und führten den Stift, sodass eine Erklärung zum Verzicht auf Falun Dafa ihre Unterschrift trug. Am 24. Mai 2014 wurde Xu freigelassen.
Verurteilt zu drei Jahren Gefängnis
Am 24. November 2014 wurde Xu auf dem Heimweg von der Arbeit von Polizisten verschleppt. Die Beamten brachten sie am Abend ins Untersuchungsgefängnis Mudanjiang. Die Wärter befahlen den Gefangenen, Xu zu überwachen und zu verprügeln. Weil Xu dabei erwischt wurde, wie sie die Falun-Dafa-Übungen machte, wurde sie viermal mit Handschellen an einen Bodenring gefesselt.
Am 14. April 2015 fand Xus Anhörung vor dem Gericht Hailin statt. Anschließend wurde sie zu drei Jahren Haft verurteilt. Am 13. Mai 2015 brachten Beamte die Praktizierende zu ihrem Haftantritt ins Frauengefängnis der Provinz Heilongjiang.
Beteiligt an der Verfolgung:
Liu Xingli, Präsident des Gerichts Hailin: +86-453-7321008Jiang Xinkun, Vorsitzender des Gerichts Hailin: +86-13904834266, +86-453-7117271Wang Wei, Direktor der Staatssicherheit Hailin: +86-18745351789, +86-453-7336502
Frühere Berichte:
Drei Gruppenverhaftungen innerhalb von drei Monaten unter neuem Polizeichef der Stadt Daqing
1Falun Dafa, auch Falun Dafa genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.
2Obwohl die Arbeitslager in China auf Druck vom Ausland im Jahr 2013 offiziell geschlossen wurden, hält die Entführung und Folter von Falun-Dafa-Praktizierenden weiterhin an. Inzwischen werden Falun-Dafa-Praktizierende nicht mehr in Arbeitslagern, sondern in „Gehirnwäschezentren“ und Gefängnissen festgehalten. In Scheinverfahren werden Praktizierende zu Gefängnisstrafen verurteilt.
Artikel veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung der Redaktion de.Minghui.org.