Seit Beginn der Verfolgung im Jahr 1999 geriet eine dreiköpfige Familie immer wieder ins Visier der Behörden. Die Gesamtzeit ihrer Inhaftierung beläuft sich auf 31,5 Jahre.
Der 86-jährige Guo Deyou, ein ehemaliger Modellbauer, lebt mit seiner Frau Han Yuxia, 79, und der gemeinsamen Tochter in Tianjin. Als die 58-jährige Tochter Guo Chengru nach fünf Jahren Haft und brutaler Folter freigelassen wurde, war sie ganz abgemagert und geistig verwirrt. Ihre Eltern kümmerten sich um sie.
Am 15. Oktober 2022, nur zwei Monate nach Freilassung der Tochter, wurden ihre Eltern festgenommen, als sie eine Falun-Dafa-Praktizierende1 im Ort besuchten. Mehr als zehn Polizisten kamen, um die Wohnung zu durchsuchen. Sie beschlagnahmten Falun-Dafa-Bücher, Computer und Drucker.
Am 5. Dezember tauchte die Polizei erneut in der Wohnung der Familie auf. Sie forderten Han auf, zum Bezirksgericht Hexi zu gehen. Als sie dort ankam, wurde sie vor Gericht gestellt. Han pochte auf ihre Unschuld.
Am 14. Dezember kamen abermals Polizisten zu Guo nach Hause. Sie verlangten von dem Paar eine Geldstrafe von jeweils 1.000 Yuan pro Person, weil man bei ihnen Falun-Dafa-Bücher gefunden hatte. Die beiden verweigerten die Zahlung.
Am 13. Februar 2023 belästigten zwei Beamte die Rentner erneut. Sie sagten, dass Guo gegen Sicherheitsleistung vorläufig freigelassen worden sei. Ohne Erlaubnis der Polizei dürfe er die Stadt nicht verlassen. Außerdem erinnerten die Polizisten die Praktizierenden daran, dass sie keine „illegalen“ Gegenstände in ihrer Wohnung aufbewahren dürften.
Als Guo fragte, was unter „illegalen“ Gegenständen zu verstehen sei, antwortete ein Beamter ihm: „Sekte“. Guo stellte klar, dass Falun Dafa in keinem Gesetz als Sekte eingestuft worden sei. Die Polizei warf ihm daraufhin vor, nicht mit den Beamten zu kooperieren, und drohten mit einer Anzeige.
Frühere Berichte:
Richter taucht plötzlich zur Anhörung in Wohnung einer 79-Jährigen auf
Nach sieben Jahren erneut verhaftet - Wie eine Familie unter der Verfolgung leidet
1Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.
Artikel veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung der Redaktion de.Minghui.org