Das Leid der Frau Liu Mei

09.03.2023 Folter

Liu wurde auf dem Land geboren. Ihr Vater war Sprachlehrer an der Oberschule und gut in Kunst und Sport. Er konnte mehrere Musikinstrumente spielen, so dass Liu und ihre Geschwister verschiedene Instrumente spielen lernten. Fast jede Nacht wurde mit Singen und Musizieren verbracht. Sie wurden von ihren Verwandten und Nachbarn beneidet.

Später wurde Lius Vater versetzt und sie zogen in die Stadt. Mit der Versetzung und Beförderung veränderte sich Lius Vater. In den 1980er Jahren bat er um Scheidung, was Lius Mutter und ihre Geschwister schockierte. Die Geschwister waren traurig und verärgert über ihren Vater, als sie sahen, wie ihre Mutter litt.

1995 begann Liu, Falun Dafa zu praktizieren und folgte den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht. Langsam vergab sie ihrem Vater. Bei der Arbeit wurde sie jedes Jahr als vorbildliche Mitarbeiterin ausgezeichnet.

Zu Beginn der Verfolgung wurde Liu das erste mal verhaftet, weil sie nach Peking gereist war, um zu petitionieren. Eines Tages hielten ein paar Polizisten sie in der Haftanstalt fest und peitschten sie mit Gürteln und Bambusstöcken aus. Liu fiel nach einiger Zeit in Ohnmacht und konnte spüren, wie sie in der Luft schwebte und sich wegbewegte. Sie hörte jedoch, wie jemand von weitem ihren Namen rief und folgte dieser Stimme. Nach einer Weile sah sie einige Menschen, die sie umringten. Einige führten Nadeln in ihren Körper ein, manche weinten und andere riefen ihren Namen. Dann fühlte sie Schmerzen, wusste aber nicht, wo sie war. Endlich erkannte sie, dass sie sich in der Haftanstalt befand. In diesem Moment hörte sie jemanden sagen, dass sich ihre Augen bewegen und sie ins Leben zurückkommen würde. Dann kam Liu zu sich.

Nachdem Liu aufgewacht war, hatte sie extreme Schmerzen und ihr Gesäß, ihr unterer Rücken und ihre Oberschenkel waren geschwollen und schwarz angelaufen.

Im Jahr 2002 wurde Liu zusammen mit ihrem Mann, ebenfalls ein Falun-Dafa-Praktizierender, verhaftet und zu 13 Jahren Gefängnis verurteilt. Liu kam in das Frauengefängnis Liaoning. Ende 2007 litt sie infolge der Folter an Bluthochdruck und Herzbeschwerden.

Jeden Tag erbrach sie Blut wegen der Tuberkuloseerkrankung. Sie litt unter Hormonstörungen und ihr Magen war aufgebläht, so dass der Bauchumfang größer war als der ihrer Brust. Außerdem hatte sie Blut im Stuhl und im Urin und entwickelte eine Hirnatrophie. Sie konnte nur noch verschwommen sehen. Die eine Hälfte ihres Gesichts war rot und geschwollen, die andere Hälfte eingefallen. Liu blutete an den Füßen, die zugleich geschwollen waren. Sie fühlte sich, als würden Tiere in ihrem Gehirn herumrennen und brüllen, berichtete sie später. Die Arterien auf der linken Seite des Halses waren geschwollen und bluteten, und ihr Hals fühlte sich so schrecklich an, als ob jemand sie erwürgen würde. Zudem litt sie an Atemnot. Außerdem hatte sie einen Knoten in der Brust, war abgemagert und unfähig, für sich selbst zu sorgen. Sie brauchte ständig jemanden, der ihr half, wenn sie gehen oder die Toilette benutzen wollte.

Im Jahr 2015 wurde Liu freigelassen und musste vorübergehend bei einem Verwandten wohnen. Obwohl sie sich selbst noch nicht von der Folter erholt hatte, kümmerten sie und ihr Mann sich später fast einen Monat lang um ihre Schwiegermutter, weil die Geschwister ihres Mannes dies verweigerten.

Liu und ihr Mann nahmen später ihre Schwiegermutter mit zu sich nach Hause und pflegten sie. Das taten sie, obwohl ihre Schwiegermutter ihre Ehe nicht gutgeheißen hatte, weil Liu nach einem Arbeitsunfall an der Hand verletzt war. Während ihre Schwiegermutter bettlägerig war, kochte Liu für sie deren Lieblingsessen, massierte sie, half ihr beim Baden und verwöhnte sie mit Snacks.

Liu wurde am 7. November 2021 erneut festgenommen worden, als sie auf dem Rückweg vom Einkaufen war. Die Polizei versprach ihr, sie in zwei Stunden freizulassen, wenn sie kooperiere. In diesem Glauben unterschrieb Liu einige Dokumente und gab dadurch zu, dass fünf Informationskarten über Falun Dafa, die bei einer anderen Praktizierenden beschlagnahmt worden waren, in Wirklichkeit ihr gehörten.

Als Liu nach der Unterzeichnung der Dokumente nach Hause wollte, bestand die Polizei auf der Durchführung eines PCR-Tests. Da mehrere Beamte engen Kontakt zur ihr gehabt hätten, wolle man sicherstellen, dass Liu nicht mit Corona infiziert sei. Als am nächsten Tag das negative Testergebnis vorlag, änderte die Polizei die Verwaltungshaft jedoch in eine Strafhaft um und behielt Liu 15 Tage in Gewahrsam.

Aufgrund ihrer gesundheitlichen Verfassung wurde Liu am 17. Dezember 2021 freigelassen. Später teilte die Polizei ihr mit, dass man die Anklage fallengelassen habe und sie noch das Dokument zur Freilassung gegen Kaution unterschreiben müsse. Als Liu am 11. Oktober 2022 zur Staatsanwaltschaft ging, erfuhr sie, dass gegen sie Anklage erhoben worden war.

Am 13. Dezember 2022 erschien Liu vor Gericht. Sie forderte den Staatsanwalt auf, das Verhör-Video auf der Polizeiwache zu prüfen. Doch der Staatsanwalt behauptete, dass die Polizeistation wegen eines Stromausfalls an diesem Tag nichts aufgezeichnet habe. Am 29. Dezember 2022 verurteilte das Gericht Liu zu zwei Jahren Haft und einer Geldstrafe von 3.000 Yuan (etwa 410 Euro).

Vor dem letzten Urteil war Liu Mei insgesamt 15 Jahre eingesperrt, davon zwei Jahre in einem Zwangsarbeitslager und 13 Jahre im Gefängnis. Infolge der Folter litt sie an Herzbeschwerden, Tuberkulose und Hirnatrophie und wäre mehrmals fast gestorben.

 

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