Im Mai 2023 wurde der Tod von 20 Falun-Dafa-Praktizierenden infolge der Verfolgung durch das chinesische kommunistische Regime gemeldet.
Die neu gemeldeten Fälle ereigneten sich über einen Zeitraum von sechs Jahren (2017–2023) mit einem Fall im Jahr 2017, einem weiteren Fall im Jahr 2021, drei Fällen im Jahr 2022 und 15 Fällen im Jahr 2023. Aufgrund der strengen Informationszensur in China können Todesfälle nicht immer rechtzeitig gemeldet werden und es sind auch nicht alle Informationen ohne Weiteres verfügbar.
Die 20 Praktizierenden, darunter neun Frauen, stammten aus vierzehn Provinzen, regierungsunmittelbaren Städten und autonomen Regionen in China. In der Inneren Mongolei gab es drei Fälle. In Hubei, Liaoning, Jiangsu und Jilin gab es jeweils zwei Fälle. In den übrigen neun Regionen, Hunan, Qinghai, Heilongjiang, Yunnan, Peking, Ningxia, Guangdong, Hebei und Henan, gab es jeweils einen Fall.
Die 18 Praktizierenden, deren genaues Alter zum Zeitpunkt ihres Todes nicht bekannt ist, waren zwischen 53 und 85 Jahre alt, darunter vier in den 50ern, fünf in den 60ern, vier in den 70ern und fünf in den 80er Jahren. Sie kamen aus allen Gesellschaftsschichten. Unter ihnen waren eine Bibliothekarin, ein Eisenbahningenieur, eine Krankenschwester und ein Geschäftsinhaber.
Die meisten von ihnen starben, nachdem sie mehr als zwei Jahrzehnte lang schikaniert, inhaftiert und gefoltert worden waren. Zwei Praktizierende erblindeten und drei weitere Praktizierende verloren ihre Ehepartner, bevor sie selbst im Zuge der Verfolgung starben.
Eine Krankenschwester in der Provinz Liaoning hatte 13 Jahre lang ihren querschnittsgelähmten Ehemann gepflegt. Einen Monat nach dem Tod ihres Mannes wurde sie verhaftet und zu fünfeinhalb Jahren Haft verurteilt. Sie erlag der psychischen und physischen Erschöpfung und starb drei Jahre nach ihrer Entlassung aus dem Gefängnis. Sie war erst 54 Jahre alt.
Es folgt ein Einblick in einige Schicksale. Die vollständige Liste der 20 Praktizierenden, deren Todesfälle gemeldet wurden, kann hier heruntergeladen werden (PDF).
Ehemalige Krankenschwester einen Monat nach dem Tod ihres Mannes verhaftet, neun Jahre später ebenfalls tot
Der Ehemann von Liu Xinying war durch eine Schädigung der Halswirbelsäule querschnittsgelähmt, nachdem er in einem Arbeitslager gefoltert worden war, weil er Falun Dafa praktizierte. Gelähmt an Armen und Beinen blieb er 13 Jahre bettlägerig und starb am 19. Februar 2014 im Alter von 45 Jahren. Nur einen Monat später verhaftete die Polizei Liu Xinying, die später zu 5,5 Jahren Haft verurteilt wurde, weil sie eine Falun-Dafa-Praktizierende war.
Doch als Liu nach der Haftzeit schließlich wieder nach Hause konnte, ließ die Polizei sie nicht in Ruhe: Sie überwachte und schikanierte sie weiter. Jahrelange harte Arbeit bei der Betreuung ihres Mannes und die Versorgung ihrer Tochter sowie der wachsende psychische Druck infolge der Verfolgung forderten ihren Tribut: Die Einwohnerin der Stadt Dalian in der Provinz Liaoning verstarb am 22. April 2023 mit 54 Jahren.
Auf der Flucht vor der Polizei erblindet: Eisenbahningenieur stirbt an einem Herzinfarkt
Zehn Jahre nach dem Tod seiner Frau im Zuge der Verfolgung von Falun Dafa verstarb Mitte April 2023 ein 70-jähriger Eisenbahningenieur in der Stadt Tonghua in der Provinz Jilin an einem Herzinfarkt. Der ältere Mann, der auch Falun Dafa praktizierte, lebte die letzten Jahre seines Lebens allein und unter großen Schwierigkeiten, nachdem er erblindet war.
Zhang und seine Frau Song Yuhua begannen im Mai 1995, Falun Dafa zu praktizieren. Zhang schreibt Falun Dafa die Heilung seiner Herzerkrankung, seiner schweren Schlaflosigkeit und einer Schleimbeutelentzündung in seinem linken Ellenbogen zu. Seine Frau war nach einem Schlaganfall gelähmt, erlangte jedoch durch Falun Dafa ihre Beweglichkeit wieder. Mit dem Beginn der Verfolgung im Jahr 1999 gerieten sie ins Visier der Behörden, als sie ihren Glauben an Falun Dafa nicht aufgaben.
Tod der Ehefrau
Song wurde im April 2007 verhaftet. Die Polizei beschlagnahmte ihre Falun-Dafa-Bücher und etwas Bargeld. Im Untersuchungsgefängnis Changliu verhörten die Polizisten sie abwechselnd und ließen sie nicht schlafen. Sie gaben ihr kaum etwas zu essen und drohten, ihren Arbeitgeber anzuweisen, sie zu entlassen, sollte sie Falun Dafa nicht aufgeben. Nach vier Monaten Misshandlungen in der Haftanstalt erkrankte Song an einem schweren Herzleiden. Sie verlor alle ihre Zähne, ihre Haare wurden grau und ihr Körpergewicht fiel von 73 kg auf 48 kg.
Später wurde Song zu einer dreijährigen Haftstrafe mit fünf Jahren Bewährung verurteilt. In den Jahren der Bewährung schikanierte die Polizei Song oft und verlangte jeden Monat einen „Gedankenbericht“ von ihr. Unter diesem anhaltenden psychischen Druck verschlechterte sich ihr Gesundheitszustand in den nächsten Jahren immer weiter, bis sie am 26. Februar 2013 verstarb.
Tod des Ehemannes
Während Zhang noch um seine Frau trauerte, wurde er am 2. September 2014 auf dem Weg zur Arbeit verhaftet. Die Polizei zog Zhang die Jacke aus und fesselte ihn zehn Stunden lang an einen Eisenstuhl, wo sie ihn vier Stunden lang verhörte. Die Handschellen waren sehr eng und seine Handgelenke schwollen an. Da bei ihm eine schwere Herzerkrankung festgestellt wurde, weigerte sich die Haftanstalt, ihn aufzunehmen. Auf Druck des Polizeidirektors willigte das Untersuchungsgefängnis schließlich ein, ihn aufzunehmen, hielt ihn aber nur neun Tage fest, bevor er gegen Kaution freikam.
Um weitere Verfolgung zu vermeiden, sah sich Zhang gezwungen, von zu Hause wegzuziehen.
Im Juni 2019 wurde Zhang erneut verhaftet. Am 30. Juni 2019 erschien er vor dem Gericht in Liuhe. Der Richter verurteilte ihn am 2. Dezember 2019 zu einer dreijährigen Haftstrafe auf fünf Jahre zur Bewährung.
Während seiner Bewährungszeit musste Zhang sich täglich telefonisch bei der Polizei melden. Die Beamten kontrollierten auch ständig, ob er zu Hause war, und drohten ihm, er solle Falun Dafa aufgeben.
Da er kein normales Leben führen konnte, war er gezwungen, wieder von zu Hause wegzuziehen. Nur ein Jahr später erblindete er. Das Leben war extrem hart, als er sich abmühte, für sich selbst zu kochen und seine Wäsche zu waschen. Dennoch fand ihn die Polizei und schikanierte ihn. Mitte April 2023 erlitt Zhang plötzlich einen Herzinfarkt und starb.
Ehepaar stirbt innerhalb von zwei Jahren infolge der Verfolgung
Ein Ehepaar in der Stadt Wuhan, Provinz Hubei wurde wiederholt inhaftiert, weil es seinen Glauben an Falun Dafa nicht aufgab.
Sun Zerong (w) wurde in einer Gehirnwäsche-Einrichtung fast zu Tode gefoltert. Ihr Mann Yang Lingfu saß vier Jahre im Gefängnis und wurde nach seiner Freilassung finanziell verfolgt. Sun und Yang verstarben nacheinander im Januar 2021 bzw. Ende 2022.
Die Verfolgung von Sun Zerong
Sun war eine sanftmütige und freundliche Person. Anfang 2003 wurde sie verhaftet und in die Gehirnwäsche-Einrichtung Etouwan gebracht. Die Polizisten schlugen sie so lange, bis sie ohnmächtig wurde. Nachdem sie im Krankenhaus wiederbelebt worden war, brachte die Polizei sie zurück in die Gehirnwäsche-Einrichtung und setzte die Schläge fort. Als sie dem Tode nahe war, wurde sie erneut zur Wiederbelebung ins Krankenhaus zurückgebracht. Als die Polizisten sahen, dass sie jederzeit sterben könnte, ließen sie sie im Krankenhaus zurück und liefen einfach weg.
Am 5. Juni 2013 wurde Sun erneut verhaftet, weil sie auf der Straße mit Menschen über Falun Dafa gesprochen hatte. Die Polizei hielt sie 15 Tage lang im Gefängnis Nr. 1 der Stadt Wuhan fest.
Suns letzte Verhaftung fand am 23. Mai 2016 statt, nachdem der Klempner, der in ihrer Wohnung gearbeitet hatte, die Polizei dorthin geführt hatte. Die Polizisten beschlagnahmten Suns Falun-Dafa-Bücher und DVDs, zerrten sie die Treppe hinunter und brachten sie zur Polizeiwache. Später gaben die Polizisten zu, dass sie sie verhaftet hatten, weil sie Jiang Zemin, den früheren Vorsitzenden der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh), der die Verfolgung von Falun Dafa angeordnet hatte, angezeigt hatte. Wegen ihres gefährlich hohen Blutdrucks ließ die Polizei sie am Abend wieder frei.
Die ununterbrochenen Verhaftungen und Schikanen im Laufe der Jahre forderten ihren Tribut von Suns Gesundheit, so dass sie am 21. Januar 2021 mit 63 Jahren verstarb.
Die Verfolgung von Yang Lingfu
Yang arbeitete früher beim Bezirksverband für Lebensmittelversorgung und Marketing. Drei Tage nach seiner Verhaftung am 24. September 2013 wurde Yang in das Untersuchungsgefängnis Nr. 2 der Stadt Wuhan gebracht. Da ihn das Gefängnis wegen seines hohen Blutdrucks nicht aufnahm, brachte ihn die Polizei in das Ankang-Krankenhaus, das der Wuhan Polizeibehörde angegliedert war. Drei Monate später, am 11. Dezember, wurde er in die Haftanstalt überführt.
Später übergab die Polizei Yangs Fall der Staatsanwaltschaft des Bezirks Qiaokou und beschuldigte ihn, zu Hause Falun-Dafa-Bücher gedruckt zu haben.
Bei Yangs Verhandlung am 11. April 2014 vor dem Bezirksgericht Qiaokou, plädierte sein Anwalt auf ‚nicht schuldig‘. Doch vier Tage später verurteilte ihn der Richter zu vier Jahren Haft im Gefängnis Fanjiatai.
Das Sozialversicherungsbüro von Wuhan setzte im Oktober 2021 Yangs Rente aus. Das Büro behauptete, dass Yang nach einer neuen Richtlinie während der vierjährigen Haftzeit keine Ruhestandsleistungen zustehen würden. Man setze seine Rente daher aus, um die 61.000 Yuan (etwa 8.050 Euro) zu verrechnen, die er ihnen „schulde“.
Während er noch um den Tod seiner Frau trauerte, war Yang durch die zusätzliche finanzielle Verfolgung am Boden zerstört. Sein Gesundheitszustand begann sich zu verschlechtern und er starb ein Jahr später im Jahr 2022.
Mann aus Jiangsu stirbt nach zwei Jahrzehnten Schikanen und Erpressung
Li Jianping, ein Falun-Dafa-Praktizierender aus der Stadt Nanjing in der Provinz Jiangsu, wurde mehrmals wegen seines Glaubens verhaftet, nachdem die Kommunistische Partei Chinas 1999 mit der Verfolgung von Falun Dafa begonnen hatte. Wenn er nicht gerade inhaftiert war, tauchte er zeitweise unter. Nach seiner Rückkehr war er ständigen Schikanen durch die Polizei ausgesetzt und lebte in der Angst, jederzeit verhaftet zu werden.
Die Polizei hatte es auf Lis Privatunternehmen und seinen Immobilienbesitz abgesehen und fand alle möglichen Vorwände, um Geld von ihm zu erpressen. Ab Ende 2019 verschärfte die Polizei die Überwachung von Li. Die Polizisten und die Mitarbeiter des Nachbarschaftskomitees begannen sogar, bei ihm zu Hause Mahjong (ein Glücksspiel) zu spielen und zwangen ihn, mit ihnen zu spielen, um Geld von ihm zu erpressen.
Der leitende Beamte drohte ihm: „Du solltest besser klug sein. Glaubst du, wir sind hier, um mit dir zu spielen? Ich sage dir, sture Leute wie dich können wir jederzeit töten und dir Herz und Leber entfernen. Sag deiner Frau, wenn wir nicht mehr zu dir nach Hause kommen, muss sie zu mir nach Hause kommen. Ich fürchte, du wirst sie dann nicht mehr finden können. Keiner wird euch helfen. Das kannst du auch deinen Kindern sagen. Wenn wir hierherkommen, könnt ihr eure Firma und euer Eigentum behalten. Deine Familie kann auch Zeit miteinander verbringen. Wie gut das doch ist!“
Die Schikanen und die Erpressung setzten ihm gewaltig zu. Er verstarb Mitte April 2023 im Alter von 61 Jahren.
Li war nicht der einzige in seiner Familie, der Opfer der seit 24 Jahren andauernden Verfolgung durch die Kommunistische Partei Chinas wurde. Seine Mutter, ebenfalls Falun-Dafa-Praktizierende, wurde von der Polizei bedroht, sie solle keinen Kontakt zu ihm aufnehmen, andernfalls würden ihr und ihm schwerwiegende Konsequenzen drohen. Die über 80-jährige Frau starb Ende 2017 aus Kummer.
Mann aus Liaoning stirbt zehn Monate nach Verhaftung
Einem Einwohner der Stadt Benxi in der Provinz Liaoning wurde zwangsweise der sogenannte COVID-19-Impfstoff verabreicht. Zwei Tage später traten schwere Nebenwirkungen auf. Nach zehn Monaten mit anhaltendem Fieber und Husten verstarb Tian Xiaofei am 5. Mai 2023 mit 65 Jahren.
Tian wurde am 13. Juli 2022 zu Hause verhaftet, weil er Falun Dafa praktizierte. Die Polizisten stülpten Tian dann eine schwarze Kapuze über den Kopf und brachten ihn zum Verhör auf die Polizeiwache. Ein Polizist sagte zu ihm: „Wir schützen eben böse Menschen und verhaften gute Menschen.“
Die Polizisten sperrten Tian in einen Metallkäfig, wo er weder aufstehen noch seine Beine ausstrecken konnte. Da trat er für zwei Tage in Hungerstreik. Obwohl ihn die Polizisten weiterhin verhörten und bedrohten, gab er nicht nach.
Während einer körperlichen Untersuchung im Krankenhaus hielten die Polizisten Tian fest und verpassten ihm gewaltsam eine Spritze, von der sie behaupteten, es handele sich um einen COVID-19-Impfstoff. Da Tian die körperliche Untersuchung nicht bestanden hatte, versuchte die Polizei, den Arzt zu zwingen, den Bericht über seinen Gesundheitszustand zu fälschen. Der Arzt weigerte sich jedoch und auch die Haftanstalt nahm Tian nicht auf.
Am Abend des 15. Juli 2022 schickte man Tian nach Hause. Zu diesem Zeitpunkt konnte er kaum mehr essen, litt unter anhaltendem Fieber und Husten und hatte stark an Gewicht verloren. Innerhalb von zehn Monaten verstarb er.
70-Jährige wegen ihres Glaubens acht Jahre lang inhaftiert, stirbt neun Monate nach ihrer letzten Verhaftung
Eine 70-jährige Frau aus dem Kreis Linli in der Provinz Hunan starb am 19. April 2023, nachdem sie jahrzehntelang wegen ihres Glaubens an Falun Dafa verfolgt worden war. Wu Chuanying starb neun Monate nach ihrer letzten Verhaftung und der Durchsuchung ihrer Wohnung durch die Polizei.
Auch nachdem die Kommunistische Partei Chinas am 20. Juli 1999 eine landesweite Kampagne gegen Falun Dafa gestartet hatte, hielt Wu an ihrem Glauben fest.
Infolgedessen wurde sie wiederholt verfolgt. Das begann im Jahr 2000 als sie in Peking für Falun Dafa appellierte. Zwischen 2000 und 2022 wurde sie achtmal festgenommen und war dann einmal zwei Jahre, einmal drei Jahre und einmal acht Jahre inhaftiert.
Sie wurde auch finanziell verfolgt. Im August 2020, sechs Jahre nach ihrer Entlassung aus dem Gefängnis, wurde ihre Rente eingestellt. Die Sozialversicherungsanstalt wies sie außerdem an, die über 130.000 Yuan (etwa 16.800 Euro) an Rentenzahlungen zurückzugeben, die ihr seit 2006, als sie ihre achtjährige Haftstrafe antrat, ausgestellt worden waren. Sie reichte eine Klage gegen die Sozialversicherungsanstalt ein, und das zuständige Gericht entschied am 11. Oktober 2021 zu ihren Gunsten und wies die Beklagte an, ihr die Rente innerhalb von 20 Tagen nach dem Urteil zurückzuzahlen. Die Sozialversicherungsanstalt weigerte sich jedoch, dem Gerichtsbeschluss Folge zu leisten, und stellte ihre Rente nie wieder her.
Durch Folter erblindete Praktizierende stirbt nach endlosen Schikanen
14 Monate lang war Cai Changzhen wegen ihres Glaubens an Falun Dafa in einer Gehirnwäsche-Einrichtung festgehalten und gefoltert worden, als sie im Jahr 2001 erblindete. Trotz ihrer Situation hörte die Polizei nicht auf, sie weiter zu verfolgen, sodass sie in ständiger Angst lebte. Sie starb im März 2023 im Alter von 83 Jahren.
Cai lebte in der Stadt Wuhan in der Provinz Hubei. Vor ihrem Ruhestand arbeitete sie in der Wasserfabrik der Stadt. Drei Monate nach Beginn der Verfolgung im Juli 1999 reiste Cai nach Peking, um sich für Falun Dafa einzusetzen. Sie wurde verhaftet und zurück nach Wuhan gebracht. Einen Monat lang sperrten Beamte sie in der Gehirnwäsche-Einrichtung Etouwan ein.
Anfang August 2000 wurde die Praktizierende abermals festgenommen, weil sie Materialien über Falun Dafa verteilt hatte. In der Gehirnwäsche-Einrichtung war sie ständigen Schlägen ausgesetzt und wurde an den Handgelenken aufgehängt. Bedingt durch die Folter erblindete Cai im Januar 2001. Ihre Freilassung erfolgte jedoch erst im September 2001.
Danach beschrieb Cai, wie sie in der Haft erblindete: „Ein Polizist befragte mich, woher ich die Materialien über Falun Gong hätte. Als ich mich weigerte, ihm irgendetwas zu sagen, schlug er mir ins Gesicht, woraufhin meine Augen bluteten. Dann stieß er mich gegen den Lüftungsschacht der Klimaanlage. Ein paar Tage später hängte mich die Polizei nach dem Mittagessen auf und befragte mich weiter über die Herkunft der Materialien. Ich schwieg und wurde dann ohnmächtig. Durch die Verletzungen, die ich durch die Schläge erlitt, verlor ich zunächst das Sehvermögen auf dem rechten Auge. Allmählich ließ auch das Sehvermögen auf dem linken Auge nach und ich wurde vollkommen blind.“
Am 7. Januar 2003, am 19. Juli 2008, am 25. April 2014 und 16. Juni 2016 verschafften sich Beamte jeweils gewaltsam Zugang zu Cais Wohnung, durchsuchten diese, beschlagnahmten Bücher, technische Geräte und andere Dafa-Materialien und teilweise größere Geldbeträge. Dann brachten sie sie manchmal in eine Gehirnwäsche-Einrichtung.
Durch all die Schikanen lebte Cai während der vergangenen zwei Jahrzehnte in ständiger Angst. Ihre Blindheit stellte eine zusätzliche Belastung dar, zumal sie auf sich allein gestellt war. Ihre tragische Notlage endete im März 2023 mit ihrem Tod. Sie wurde 83 Jahre alt.
64-Jähriger stirbt nach jahrzehntelanger Verfolgung
Am 22. Dezember 2022 starb ein 64-jähriger Praktizierender. Er war zwei Jahrzehnte lang Schikanen ausgesetzt, in denen er brutale Folter erdulden musste, nur, weil er Falun Dafa praktizierte.
Wang Kui lebte in der Stadt Daqing, Provinz Heilongjiang und arbeitete früher beim Daqing Ölfeld.
Als Wang noch klein war, starb seine Mutter. Oft musste er deshalb Hunger leiden, was zu chronischen Magenbeschwerden führte. Als er erwachsen war, zog er sich durh einen Arbeitsunfall eine schwere Verletzung am Nacken zu, sodass er die Arme nicht mehr heben konnte. Wang ließ sich mit unterschiedlichen Methoden behandeln, aber vergebens. Mit 39 Jahren begann er, Falun Dafa zu praktizieren und erholte sich.
Nach Beginn der Verfolgung im Jahr 1999 reiste Wang am 22. November 2000 nach Peking, um für sein Recht auf Falun Dafa einzutreten. Auf dem Platz des Himmlischen Friedens wurde er festgenommen und von der Polizei verprügelt. Die Beamten legten ihm Handschellen an und sperrten ihn auf der Polizeiwache in einen Metallkäfig. Nachdem er zurück nach Daqing gebracht worden war, wurde er 36 Tage lang festgehalten. Er musste für die Reisekosten der Beamten von 6.800 Yuan (rund 900 Euro) aufkommen, die ihn dann aus Peking zurück in die Heimat brachten.
Am Abend des 13. November 2001 wurde Wang erneut verhaftet, weil er Informationen über Falun Dafa aufgehängt hatte. Die Polizisten traten ihn und schlugen mit einem Gummiknüppel auf ihn ein. Er trug schwere Verletzungen an Zähnen, Schulter, Rücken und den Beinen davon. Außerdem fesselten die Beamten Wang 12 Stunden lang an einen Eisenstuhl.
Nach 30 Tagen wurde Wang ins Gefängnis Ranghulu verlegt. Zwei Tage später gelang ihm die Flucht. Drei Jahre lang versteckte er sich vor der Polizei und blieb seiner Wohnung fern, um nicht erneut verhaftet zu werden.
Anfang 2005 beschloss Wang, nach Hause zurückzukehren und wieder arbeiten zu gehen. Am 18. Mai 2005 klopfte es an seiner Tür und als er öffnete, stürmten Polizisten herein, durchsuchten seine Wohnung und nahmen ihn mit zur Polizeiwache, wo man ihm Handschellen anlegte und ihn auf einem Eisenstuhl fixierte. Danach wurde er für 14 Tage in der Haftanstalt des Bezirks Longfeng eingesperrt.
Am 10. April 2011 brachten Liu Xiping, der Leiter des Büro 610 im Daqing Ölfeld, und Liu Jie, Direktor des Büro 610 in Wangs Abteilung, den Praktizierenden in die Gehirnwäsche-Einrichtung der Stadt Wuchang. Beamte drückten ihn zu Boden und legten ihm Handschellen an, sodass seine Handgelenke verletzt wurden. Dann brachte man ihn in einen dunklen Raum, wo er mit den Handgelenken an ein Metallrohr aufgehängt wurde. Dabei berührten seine Zehen kaum den Boden. Die Schmerzen waren unerträglich und Wang schwitzte stark.
Über 60 Stunden wurde Wang aufgehängt, wodurch Hände und Füße stark anschwollen. Die Handschellen schnitten ihm ins Fleisch, sodass er blutete. Erst als Wangs Körper taub war und er ohnmächtig wurde, banden ihn die Polizisten los.
Durch die Folter wurde Wang invalide und konnte nicht mehr allein gehen. Trotzdem behielten die Wärter ihn für 118 Tage in Gewahrsam. Erst am 5. August kam er frei. Als die Polizei erfuhr, dass Wang wieder angefangen hatte, Falun Dafa zu praktizieren, wurde er erneut von der Polizei schikaniert.
Am 22. November 2020 erfolgte Wangs letzte Festnahme. Als er auf der Polizeiwache einen Schlaganfall erlitt, wurde er am Abend auf Kaution freigelassen.
Diesmal erholte Wang sich nur mühsam. Er konnte seinen rechten Arm nicht mehr bewegen und keine Gegenstände festhalten. Anfang November 2022 stürzte er und wurde ins Krankenhaus eingeliefert. Sein Zustand verbesserte sich jedoch nicht wesentlich. Als er nach Hause zurückkehrte, litt er unter einer Gesichtslähmung und konnte nicht mehr kauen. Seine Familie brachte ihn in eine Rehabilitationsklinik, aber ihm ging es immer schlechter. Wang konnte nicht mehr sprechen und verlor immer wieder das Bewusstsein, bis er verstarb.
Während Haftzeit an Brustkrebs erkrankt – ein Jahr später tot
Eine 53-jährige Bürgerin der Stadt Changchun, Provinz Jilin, verstarb am 8. Mai 2023. Wang Guiqin wurde am 18. Juni 2020 in ihrer Mietwohnung verhaftet und dann zwei Jahre lang im Untersuchungsgefängnis 4 der Stadt Changchun festgehalten, bevor sie im Juni 2022 vom Bezirksgericht Chaoyang zu zwei Jahren und zwei Monaten Gefängnis verurteilt wurde.
Während der Haft begann sich ihr Gesundheitszustand zu verschlechtern, und in ihrer rechten Brust entstand ein Knoten, aus dem bald Eiter und Blut austrat. Am 19. Juni 2022 bestätigte der Arzt im Krankenhaus, dass sie Brustkrebs im Spätstadium hatte. Sie hatte Schwierigkeiten, ihren rechten Arm zu heben und lag nachts oft wegen starker Schmerzen wach.
Wangs Familie ersuchte die Polizei und das Gericht erfolglos um ihre sofortige Freilassung. Sie wurde erst am 18. Oktober 2022 nach Ableistung der gesamten Haftzeit entlassen.
Nach ihrer Rückkehr nach Hause verschlechterte sich ihr Zustand weiter. Ihre rechte Brust eiterte. Sie magerte ab und fiel immer wieder ins Koma. Sieben Monate später, am 8. Mai 2023, verstarb sie.
Wang arbeitete früher für die Waschmaschinenfabrik der Stadt Changchun. Außerdem war sie ehrenamtliche Koordinatorin einer lokalen Falun-Dafa-Übungsstätte. In den 24 Jahren der Verfolgung wurde sie wiederholt verhaftet und insgesamt acht Jahre lang inhaftiert, darunter drei Mal in Arbeitslagern und einmal im Gefängnis. In der Haft musste sie brutale Schläge, Elektroschocks und andere Folterungen ertragen.
78-Jähriger erleidet Gedächtnisverlust und stirbt acht Monate nach Entlassung aus Gefängnis
Als Han Shunxing aus der Stadt Luoyang in der Provinz Henan im September 2022 nach Ableistung einer zweijährigen Haftstrafe entlassen wurde, hatte er sein Gedächtnis verloren, war desorientiert und extrem schwach. Er wurde in mehrere Ortskrankenhäuser eingeliefert, aber keine der Behandlungen brachte eine Besserung seines Zustandes. Er verstarb am 13. Mai 2023 im Alter von 78 Jahren.
Han war am 15. Dezember 2017 zusammen mit einer anderen Praktizierenden, Liu Aifang, verhaftet worden, nachdem jemand beide wegen der Verteilung von Kalendern mit Informationen über Falun Dafa angezeigt hatte. Die Polizei beschlagnahmte ihr Privatfahrzeug und die restlichen Kalender. Liu wurde noch am selben Abend freigelassen, während Han in ein Untersuchungsgefängnis gebracht wurde, bevor er später gegen Kaution freikam.
Zwei Jahre später reichte die Polizei die Fälle der beiden Praktizierenden bei der örtlichen Staatsanwaltschaft ein. Liu wurde am 14. August 2020 zu eineinhalb Jahren und Han zu zwei Jahren Haft und einer Geldstrafe von 6.000 Yuan (etwa 777 Euro) verurteilt. Han legte Berufung beim Mittleren Gericht der Stadt Luoyang ein, das sein ursprüngliches Urteil jedoch bestätigte.
Am frühen Morgen des 20. September 2020 brachen mehrere Beamte in Hans Wohnung ein und brachten ihn in das Gefängnis Xinmi. Weil er weiterhin Falun Dafa praktizierte, wurde er unerbittlich gefoltert, was schließlich sein Leben kostete.
Durch Folter, Schikanen und Erpressung psychisch gestört – Jahre später tot
Ein Bürger der Stadt Chifeng in der Inneren Mongolei, der aufgrund der Verfolgung wegen der Ausübung von Falun Dafa jahrelang mit psychischen Störungen zu kämpfen hatte, verstarb am 16. Januar 2023. Er war 69 Jahre alt.
Li Yonggang war ehrenamtlicher Koordinator einer lokalen Falun-Dafa-Übungsstätte. Am 20. Juli 1999, dem Tag, an dem die Verfolgung begann, verhaftete ihn die Polizei und behandelte ihn als Schlüsselperson bei der Verfolgung.
Als Li während des Verhörs schwieg, bogen die Polizisten seine Finger nach hinten, bis sie seinen Handrücken erreichten. Sie quetschten auch seine Hoden, so dass sie extrem anschwollen. Auch das Gesicht und sein Unterleib war geschwollen und mit Blutergüssen übersät.
Die Polizei beschuldigte Li später, Falun-Dafa-Bücher für die örtlichen Praktizierenden verkauft zu haben, und versuchte, ihn um mindestens 200.000 Yuan (etwa 25.900 Euro) zu erpressen, ein Betrag, der angeblich den Steuern entsprach, die er für den Verkauf der Bücher schuldete. Da er sich die Summe nicht leisten konnte, reduzierte die Polizei den Betrag auf 50.000 Yuan (etwa 6.500 Euro). Seine Verwandten sprangen ein und halfen ihm, den Betrag zu zahlen.
Aufgrund der Folter, der finanziellen Erpressung und der ständigen Schikanen wurde Li im Jahr 2002 geistig verwirrt. Dennoch schikanierte die Polizei ihn weiter und erpresste im Laufe der Jahre weitere 80.000 Yuan (etwa 10.370 Euro). Kaum hatte er sich ein wenig erholt, verschlechterte sich sein Zustand aufgrund der Verfolgung wieder. Li erlag dem psychischen Druck und verstarb im Januar 2023.
[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.
Artikel veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung der Redaktion de.Minghui.org