Lehrerin wegen ihres Glaubens angeklagt, Eltern ihrer Schüler ins Visier genommen

04.08.2023 Rechtsmissbrauch

Nachdem eine Grundschullehrerin wegen ihres Glaubens an Falun Dafa verhaftet worden war, forderten die Eltern ihrer Schüler von den Behörden ihre Freilassung. Diese Eltern wurden später selbst zur Zielscheibe, weil sie eine Falun-Dafa-Praktizierende unterstützt hatten.

Liu Kai, 50, ist Grundschullehrerin einer vierten Klasse an der Versuchsgrundschule Baishan im Bezirk Hunjiang der Stadt Baishan in der Provinz Jilin. Sie begann 1997 auf Empfehlung der Eltern eines Schülers, Falun Dafa1 zu praktizieren.

Dadurch wurde sie bei der Arbeit gewissenhafter und ihre Klasse gehörte oft zu den besten in der Schule. Dann lehrte sie ihre Schüler auch, wie wichtig es ist, ein guter Mensch zu sein, und nahm nie Geschenke von deren Eltern an [Anmerkung: In China ist es üblich, dass Eltern den Lehrern ihrer Kinder Geschenke machen, damit diese die Kinder besser behandeln]. Sie gewann das Vertrauen und den Respekt der Eltern ihrer Schüler.

Am 19. August 2022 nahmen Fan Jialiang und andere Beamte der Staatssicherheit der Stadt Baishan Liu zu Hause fest. Ihr Fall wurde am 12. November 2022 an die Staatsanwaltschaft des Bezirks Jiangyuan in Baishan weitergeleitet. Anfang April 2023 ließ die Staatsanwaltschaft sie gegen Kaution frei und teilte ihr mit, dass sie für eine einjährige Haftstrafe gegen sie plädiere. Zum Zeitpunkt der Abfassung dieses Berichts ist unklar, ob sie vor Gericht gestanden hat.

Als die Eltern ihrer Schüler von Lius Verhaftung erfuhren, unterzeichneten sie eine Petition, in der sie ihre sofortige Freilassung forderten, damit sie ihre Kinder wieder unterrichten konnte. Die Petition ging an den Oberstaatsanwalt der Staatsanwaltschaft des Bezirks Jiangyuan. Am nächsten Tag wies der Oberstaatsanwalt seine Mitarbeiter an, alle Eltern, die die Petition unterschrieben hatten, anzurufen und sie zu fragen, ob sie ihre Unterschrift freiwillig geleistet hätten. Alle bejahten dies, und einige Eltern riefen anschließend zurück und forderten ihn auf, Liu freizulassen.

Am 19. April 2023 wies das Komitee für Politik und Recht des Bezirks Hunjiang den Direktor der Bildungsbehörde des Bezirks an, Druck auf Lius Schuldirektor auszuüben. Sie verlangten detaillierte Informationen über die Eltern, die die Petition unterzeichnet hatten, beispielsweise ob sie arbeiteten und wer ihr Arbeitgeber war. Der Schulleiter hatte einen Tag Zeit, um diese Aufgabe zu erledigen und die Informationen an das Komitee zu übermitteln. Insidern zufolge plante das Komitee, alle Eltern ins Visier zu nehmen, die Liu unterstützten.

 

Frühere Verfolgung

Liu wurde in den letzten 24 Jahren wiederholt verfolgt, weil sie ihren Glauben verteidigte. Nach Beginn der Verfolgung im Juli 1999 war sie nach Peking gereist, um sich für Falun Dafa einzusetzen. Dort wurde sie von Polizisten, die in der Verbindungsstelle der Stadt Baishan in Peking arbeiteten, verhaftet und mit einer Geldstrafe von 2.000 Yuan (ca. 284 Euro) belegt. Danach schränkte ihr Arbeitgeber ihre persönliche Freiheit häufig ein, und Polizisten von Hongqi schikanierten sie bei der Arbeit, vor allem an den sogenannten „sensiblen Tagen“ (zum Beispiel bei politischen Versammlungen des kommunistischen Regimes oder an Jahrestagen, die mit Falun Dafa zusammenhängen).

Am 23. Januar 2001 inszenierte das kommunistische Regime die  HYPERLINK "https://de.minghui.org/cc/88/"Selbstverbrennung auf dem Platz des Himmlischen Friedens und behauptete, dass die Selbstverbrenner Falun-Dafa-Praktizierende gewesen seien [das traf in Wirklichkeit auf keinen von ihnen zu]. Das Ausbildungsbüro der Stadt Baishan ordnete an, dass alle Schulen unter seiner Aufsicht diese Propaganda an ihre Lehrkräfte, Mitarbeiter und Schüler weitergeben sollten. Liu erklärte ihren Schülern, dass Falun Dafa das Töten, einschließlich Selbstmord, verbietet. Sie wies auch auf die vielen Schlupflöcher in dem Schwindel hin.

Ihr Schuldirektor entzog ihr die Stelle als Klassenlehrerin (in die sie später wieder eingesetzt wurde) und degradierte sie, indem er sie im Imbiss der Schule arbeiten ließ. Der Schulleiter und der Leiter des Ausbildungsbüros setzten sie außerdem immer wieder unter Druck, ihrem Glauben abzuschwören.

Liu wurde im Juni 2001 von Beamten der Polizeibehörde der Stadt Linjiang in der Provinz Jilin verhaftet, weil sie Materialien verteilt hatte, die die Verfolgung von Falun Dafa aufdeckten. Einer von ihnen war Geng Lidong. Die Polizisten erpressten außerdem mehr als 10.000 Yuan (ca. 1.420 Euro) von ihr.

Als Liu 15 Tage später freigelassen wurde, zwang das „Büro 610“ des Bezirks Hunjiang sie zur Teilnahme an zahlreichen Gehirnwäschesitzungen. Sie erpressten jedes Mal eine Menge Geld von ihrer Schule, um ihre Kosten für die Durchführung der Gehirnwäsche zu decken. Die Schulverwaltung beschuldigte sie dann, ihnen Schwierigkeiten zu bereiten, und disqualifizierte sie mehrfach von der Bewerbung um Leistungspreise.

Im Oktober 2001 reiste Liu nach Peking und entrollte auf dem Platz des Himmlischen Friedens ein Falun-Dafa-Transparent. Sie wurde von Beamten der Polizeiwache Qianmen verhaftet und in die Haftanstalt des Bezirks Dongcheng gebracht. Dort trat sie aus Protest in den Hungerstreik und wurde zwangsernährt.

Am 24. Januar 2002 wurde sie in das Zwangsarbeitslager für Frauen in Tiantanghe in Peking verlegt. Während ihrer Haft musste sie sich Propaganda ansehen, die Falun Dafa verleumdete und war verschiedenen Formen von Misshandlungen ausgesetzt. Einmal wurde ihr fünf Tage lang der Schlaf entzogen, woraufhin sie in Ohnmacht fiel. In den folgenden mehr als zwölf Monaten durfte sie jede Nacht nur sehr wenig schlafen. Aufgrund des langanhaltenden Schlafmangels hatte sie Mühe, einen klaren Kopf zu behalten. Ihre Schule setzte 16 Monate ihr Gehalt aus, um ihre Strafe zu bezahlen.

Im Jahr 2008 brach der Beamte Chen Hongchao von der Polizeibehörde Hongqi in ihre Wohnung ein und beschlagnahmte ihren Computer, ihren Camcorder und ihre Falun-Dafa-Bücher. Er nahm sie mit der Begründung der „Aufrechterhaltung der Stabilität im Vorfeld der Olympischen Spiele in Peking“ ins Visier und brachte sie schließlich in das Frauenarbeitslager Heizuizi.

Im Jahr 2010 wies das „Büro 610“ von Hunjiang ihren Arbeitgeber an, sie in die „Rechtserziehungsanstalt“ der Stadt Changchun zu bringen, eine getarnte Gehirnwäsche-Einrichtung.

 

Kontaktinformationen zu den Tätern:

Chen Zhongzhu, Direktor des Komitees für Politik und Recht des Bezirks Hunjiang (der schon mehrfach Falun-Dafa-Praktizierende verfolgt hat): +86-13304493496

 

 

1Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.

 

Artikel veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung der Redaktion de.Minghui.org

 

 

 

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