Neun Jahre Haft für eine 72-Jährige – nach Folter jetzt bettlägerig

Eine 72-jährige Frau aus der Stadt Harbin in der Provinz Heilongjiang, die wegen ihres Glaubens an Falun Dafa im Gefängnis sitzt, wurde so schwer gefoltert, dass sie nun bettlägerig ist. Tang Zhuyin leidet außerdem unter wiederkehrenden starken Gallenkoliken. Es ist unklar, ob sie ärztliche Hilfe erhält.

Tang war Angestellte der Harbin Tungsten Platinum Material Factory und ist jetzt in Rente. Sie wurde am 8. April 2020 verhaftet, als sie sich mit Telefonanrufen an die Öffentlichkeit wandte. In den Anrufen wies sie darauf hin, dass die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) bei der Vertuschung der Corona-Pandemie ähnliche Strategien eingesetzt habe wie bei der Verfolgung von Falun Dafa1. Am 7. und 8. April 2020 wurden sechs weitere lokale Falun-Dafa-Praktizierende verhaftet.

 

Man verurteilte alle sieben am 17. November 2021 zu Gefängnisstrafen, wobei Tang zu neun Jahren und vier Monaten und einer Geldstrafe von 50.000 Yuan (ca. 6.350 Euro) verurteilt wurde.

 

Tang wurde am 7. Januar 2022 von der zweiten Haftanstalt der Stadt Daqing in das Frauengefängnis der Provinz Heilongjiang (in Harbin) verlegt. Ihr Gesundheitszustand verschlechterte sich rasch aufgrund der verschiedenen Formen von Misshandlungen, denen sie dort ausgesetzt war.

 

Tang Zhuyin

 

Im Gefängnis misshandelt

Tang wurde bei ihrer Überstellung ins Gefängnis Abteilung 8, Team 5 im sechsten Stock zugewiesen. Die Teamleiterin Wu Guiru verfolgte inhaftierte Praktizierende aktiv. Das galt nicht nur für ihr eigenes Team, sondern auch für die anderen. Wann immer sie eine Praktizierende sah, die sich weigerte, Falun Dafa aufzugeben, die mit anderen Praktizierenden sprach oder die Übungen von Falun Dafa machte, folterte sie die betreffende Praktizierende gemeinsam mit anderen Teamleitern und Insassen.

 

Neben anderen Praktizierenden folterte auch Gao Wentao (eine 50-Jährige aus Harbin, die von Abteilung neun verlegt worden war) Tang auf unterschiedliche Weise.

 

Seit Beginn der Verfolgung vor 24 Jahren liegt die oberste Priorität des Gefängnisses in der „Umerziehung“ von Falun-Dafa-Praktizierenden. Diejenigen, egal ob Wärter oder Insassen, denen es gelang, die meisten Praktizierenden dazu zu bringen, Falun Dafa aufzugeben, erhielten die größten Belohnungen in Form von Prämien, Haftverkürzungen, mehr Familienbesuchen, mehr Telefongesprächen mit der Familie oder anderen Privilegien.

 

Die Gefängnisbehörden nutzten den Wunsch der Häftlinge nach vorzeitiger Haftentlassung aus und stifteten sie zur Folterung von Praktizierenden an. Dabei wählten sie oft gezielt die brutalsten Kriminellen für die Verfolgung aus. Viele Häftlinge erstrebten eine „solche Position“. Auch die Bewertung und Bezahlung der Wärter hing davon ab, wie viele Praktizierende sie „umerzogen“ hatten. Unter diesen Umständen arbeiteten die Wärter und die Insassen Hand in Hand und fügten den Praktizierenden so viel Schaden wie möglich zu.

 

Tangs Gesundheitszustand verschlechterte sich infolge der verschiedenen Formen von Misshandlungen schnell. Vor allem ihre Gallenblase schmerzte sehr stark. Bei jeder Kolik hatte sie das Gefühl, sterben zu müssen.

 

Die 8. Abteilung befahl allen Insassen, sich jeden Abend in der Eingangshalle zu versammeln, um die Abendnachrichten der KPCh zu sehen und KP-freundliche Lieder zu singen. Die Praktizierenden wurden außerdem angewiesen, einmal pro Woche einen ganzen Tag lang an einer Gehirnwäsche-Sitzung teilzunehmen. Trotz des schlechten Gesundheitszustandes einiger Praktizierender wurden sie zur Gehirnwäsche in die Eingangshalle geschleppt, solange sie noch sitzen konnten.

 

Tang war jedoch inzwischen so schwach geworden, dass sie nicht einmal mit Hilfe anderer im Bett sitzen konnte. Dann gaben die Wärter auf und verlangten nicht mehr von ihr, zu den täglichen Nachrichtensendungen und den Gehirnwäsche-Sitzungen zu kommen.

 

Vergangene Verfolgung von Tang

Tang wurde bereits mehrfach wegen ihres Glaubens an Falun Dafa verhaftet. Am 22. Juli 1999, zwei Tage nachdem das kommunistische Regime offiziell die Verfolgung von Falun Dafa angekündigt hatte, wurde sie verhaftet, weil sie vor der Provinzregierung in Harbin für Falun Dafa eintrat. Ihre nächste Verhaftung erfolgte im September 1999, als sie nach Peking fuhr, um für Falun Dafa einzustehen. Im Jahr 2000 wurde sie dreimal verhaftet. Das erste Mal war im Januar in Harbin, wobei sie 100 Tage lang festgehalten wurde. Im Oktober und November reiste sie zweimal nach Peking und wurde beide Male verhaftet.

 

Nach einer weiteren Verhaftung am 8. April 2001 wurde Tang zu zwei Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Am 10. August 2006 verhängte dieselbe Polizeistation (Nangang) eine zweite Arbeitslagerstrafe gegen sie. Sie wurde zunächst im Zwangsarbeitslager Wanjia und dann im Zwangsarbeitslager Qianjin insgesamt eineinhalb Jahre lang festgehalten.

 

Im Zwangsarbeitslager Wanjia fesselten die Wärter ihre Beine, hängten sie auf und versetzten ihr mit elektrischen Schlagstöcken Schocks am Kopf, an den Armen und Händen. Die Verletzungen an ihrem linken Arm und ihrer Hand heilten nur sehr langsam. Die Wärter sagten zu ihr: „Das ist ein Befehl von oben. Wir sind nur ihre Werkzeuge. Wenn Sie Gerechtigkeit suchen wollen, müssen Sie mit Jiang Zemin (dem damaligen Vorsitzenden des kommunistischen Regimes, der die Verfolgung 1999 angeordnet hat) sprechen. Das ist unsere Arbeit und wir haben keine andere Wahl.“

 

 

 

1Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.

 

Artikel veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung der Redaktion de.Minghui.org

 

 

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