Im Juli 2023 wurden 74 Fälle berichtet, in denen Falun-Dafa-Praktizierende1 wegen ihres Glaubens zu Haftstrafen verurteilt wurden.
Von den bestätigten Fällen stammen zwei aus dem Jahr 2019, drei aus dem Jahr 2022, 56 ereigneten sich im Jahr 2023 und bei weiteren 13 Fällen war der Zeitpunkt der Verurteilung unbekannt. Die Verzögerung bei der Berichterstattung wird durch die strenge Informationszensur unter Chinas kommunistischem Regime verursacht, das die Verfolgung im Wesentlichen im Untergrund hält, um eine internationale Überprüfung zu vermeiden.
Die verurteilten Praktizierenden stammten aus 17 Provinzen, regierungsunmittelbaren Städten und autonomen Regionen in China. Die meisten Fälle gab es in Heilongjiang (14), gefolgt von Jilin (9), Liaoning (8) und Gansu (6). In den übrigen 13 Regionen traten zwischen einem und fünf Fällen auf.
Von den 39 Praktizierenden, deren Alter zum Zeitpunkt der Verurteilung bekannt war, waren neun zwischen 50 und 59 Jahre alt, 13 zwischen 60 und 69, 16 in den 70ern und einer war über 80 Jahre alt.
Mit Ausnahme von sechs Praktizierenden, die zu Bewährungsstrafen verurteilt wurden, reichten die Haftstrafen der übrigen Praktizierenden von zehn Monaten bis zu neun Jahren. Von den drei Praktizierenden, die zu neun Jahren Gefängnis verurteilt wurden, waren zwei Männer über 70 und eine Frau, die aus Peking stammte und deren Mann plötzlich verstarb, als er sich um Gerechtigkeit für sie bemühte. Eine 76-jährige Frau aus der Provinz Jilin wurde zu sieben Jahren Haft verurteilt. Sie befindet sich in Untersuchungshaft und leidet an gesundheitlichen Problemen.
Mit gesundheitlichen Problemen kämpfte auch ein Mann in der Provinz Hubei, der im Geheimen zu vier Jahren Haft verurteilt wurde und infolge der Folter nun auf beiden Augen blind ist. Eine Frau in der Provinz Guizhou wurde bis zur Lähmung gefoltert, während sie (wahrscheinlich) eine sechsjährige Haftstrafe ableistete.
Einige der Praktizierenden wurden in den letzten 24 Jahren wiederholt inhaftiert, weil sie ihren Glauben aufrechterhielten. Ein ehemaliger Manager eines Immobilienunternehmens in Peking wurde zu 15 Monaten verurteilt, nachdem er zuvor bereits zwölf Jahre lang im Gefängnis gesessen hatte. Eine ehemalige Hochschuldozentin wurde zu fünf Jahren Haft verurteilt, nachdem sie 14 Jahre verbüßt hatte. Sie verlor während der Verfolgung sowohl ihren Mann als auch ihren Sohn.
Da die Praktizierenden weiterhin jede Gelegenheit nutzten, um die Menschen über die Verfolgung zu informieren, wurden einige für ihren mutigen Einsatz zu Gefängnisstrafen verurteilt. Ein Regierungsangestellter in der Provinz Hubei erhielt ein Jahr Haft für das Aufhängen von Plakaten mit Informationen über Falun Dafa. Eine 66-jährige Frau wurde zu drei Jahren Haft verurteilt, weil sie einen Regierungsbeamten in einem Brief aufgefordert hatte, sich nicht mehr an der Verfolgung zu beteiligen. Eine junge Frau, Mutter einer vierjährigen Tochter, wurde zu einem Jahr Haft verurteilt, nachdem sie angezeigt worden war, weil sie mit Menschen über Falun Dafa gesprochen hatte.
Die vollständige Liste der verurteilten Praktizierenden kann hier (PDF) heruntergeladen werden.
Es folgen exemplarisch einzelne Beispiele verfolgter Falun-Dafa-Praktizierender.
Ältere Praktizierende verurteilt
76-Jährige zu 7 Jahren Haft verurteilt – jetzt wegen Gesundheitsproblemen im Krankenhaus
Die 76-jährige Lu Zhenyue aus dem Kreis Tonghua, Provinz Jilin wurde Anfang 2023 wegen ihres Glaubens an Falun Dafa zu sieben Jahren Haft verurteilt. Die Einzelheiten des Prozesses von Lu Zhenyue müssen noch untersucht werden. Sie befindet sich derzeit wegen unbekannter gesundheitlicher Probleme im Krankenhaus.
Lu war am 18. Juli 2022 gegen 11 Uhr auf dem Heimweg, als sie einen schwarzen Polizeiwagen bemerkte, der vor ihrem Wohnhaus parkte und neben dem neun Beamte standen. Sie spürte, dass etwas nicht stimmte, und ging an ihrem Wohnhaus vorbei, anstatt es zu betreten. Doch die Beamten entdeckten sie und nahmen sie fest.
Dann durchsuchten sie Lus Wohnung, nachdem sie ihr einen Durchsuchungsbefehl gezeigt hatten. Sie durchsuchten jeden Winkel mit Ausnahme des Badezimmers und beschlagnahmten viele ihrer persönlichen Gegenstände.
Die Polizisten verhörten sie stundenlang und stellten ihr zahlreiche Fragen: wer ihr von Falun Dafa erzählt habe, wie lange sie schon praktiziere, warum sie damit angefangen habe, wer ihr die Zeitschriften und andere Falun-Dafa-Materialien gegeben habe und wie die Praktizierenden die Materialien untereinander weitergeben.
Lu weigerte sich, die Fragen zu beantworten. Daraufhin zeigten die Beamten ihr Ausschnitte aus mehreren Überwachungsvideos, die Ende Dezember 2021 aufgenommen worden waren. Dort war Lu zu sehen, wie sie Geldscheine mit aufgedruckten Falun-Dafa-Botschaften benutzte, um in verschiedenen Supermärkten damit einzukaufen. Sie zeigten ihr auch, dass sie diese Scheine in Höhe von 3.800 Yuan (etwa 540 Euro) in den fraglichen Supermärkten beschlagnahmt hatten, und behaupteten, dass sowohl die Videos als auch das Geld ein Beweis dafür seien, dass sie gegen das Gesetz verstoßen habe.
Das Verhör dauerte bis kurz vor Mitternacht. Die Polizei ließ Lu anschließend gegen Kaution frei und warnte sie davor, ohne Erlaubnis irgendwohin zu gehen.
70-Jähriger wegen der Verfolgung von Falun Dafa verwitwet, erhält zweite Haftstrafe für seinen Glauben
Der 70-jährige Ma Changqing aus der Stadt Yushu in der Provinz Jilin wurde zu vier Jahren Gefängnis verurteilt, weil er ein Plakat über Falun Dafa in der Nähe eines Krankenhauses aufgehängt hatte.
Die Polizei verhaftete Ma um den 10. August 2022 herum, nachdem sie ihn durch die Überwachungskamera des Krankenhauses für Chinesische Medizin der Stadt Yushu beim Aufhängen des Plakats beobachtet hatte. Er wurde noch am selben Tag in ein Untersuchungsgefängnis der Stadt Changchun überstellt. Seine Tochter leidet seit ihrer Kindheit an Epilepsie und kann nicht für sich selbst sorgen; daher brachte man sie in ein Seniorenzentrum. Das Gericht der Stadt Dehui verurteilte Ma irgendwann im Jahr 2023. Er kam in das Gefängnis der Stadt Jilin.
Ma war vor seinem Ruhestand bei der Straßenmeisterei der Stadt Yushu beschäftigt. In den 24 Jahren der Verfolgung wurde er mehrfach verhaftet und inhaftiert. Seine Frau Mu Chunbo Leiterin des Straßenkomitees und ebenfalls Praktizierende, starb im Jahr 2012 durch die Verfolgung.
Familientragödien
Peking: Ehemann stirbt aufgrund seelischer Belastung durch Verhaftung seiner Frau – neun Jahre Gefängnis für die Frau
Nachdem sie fünf Arbeitslageraufenthalte von insgesamt zehn Jahren verbüßt hatte, wurde Lang Dongyue aus Peking kürzlich zu neun Jahren Gefängnis und einer Geldstrafe von 15.000 Yuan (etwa 2.100 Euro) verurteilt, weil sie Falun Dafa praktiziert. Im Pekinger Frauen-Zwangsarbeitslager war sie seinerzeit brutal geschlagen und mit unbekannten Medikamenten zwangsernährt worden, wobei ihr einige Zähne ausgeschlagen wurden.
Lang wurde am 14. Dezember 2021 in der Stadt Zhangjiakou in der Provinz Hebei verhaftet, zwei Jahre nachdem sie gezwungen worden war, von zu Hause wegzuziehen, um der Verfolgung zu entgehen.
Trotz finanzieller Schwierigkeiten engagierte Langs Mann, Wang Lianyi, einen Anwalt für sie. Aufgrund der psychischen Belastung durch die Verfolgung brach er am 24. April 2022 auf der Straße zusammen, als er zwei Polizeiautos bemerkte, die vor der Anwaltskanzlei parkten, die er gerade besuchen wollte. Nachdem er sich wieder beruhigt hatte, ging er mit einem Freund in die Kanzlei. Am nächsten Tag fiel er plötzlich in seinem Vorgarten tot um.
Richter Zhang Yuewu vom Bezirksgericht Xuanhua hielt am 8. März 2023 eine Anhörung zu Langs Fall ab und verurteilte sie später zu neun Jahren Haft und einer Geldstrafe von 15.000 Yuan.
Gesundheitliche Probleme durch Folter in der Haft
Mann aus Hubei wegen seines Glaubens zum zweiten Mal zu vier Jahren Haft verurteilt und in der Haft bis zur Blindheit gefoltert
Kürzlich wurde bestätigt, dass der 58-jährige Shan Furong aus der Stadt Laohekou, Provinz Hubei, wegen seines Glaubens an Falun Dafa zu vier Jahren Haft verurteilt wurde.
Shan Furong, ein ehemaliger Angestellter vom Jiangshan Maschinenbau, wurde am 5. Januar 2021 verhaftet, als er im nahegelegenen Kreis Gucheng Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilte. Seine Familie wusste nur, dass er in die Haftanstalt des Kreises Gucheng gebracht wurde; sie hat von den Behörden nie Informationen über seinen Fall erhalten.
Ein Insider teilte der Familie kürzlich mit, dass Shan nach seiner geheimen Verurteilung nun im Fanjiatai-Gefängnis (im Kreis Shayang in der Provinz Hubei) einsitzt, und fügte hinzu, dass Shan infolge der Folter auf beiden Augen blind geworden sei.
Dies ist nicht das erste Mal, dass Shan wegen seines Glaubens ins Visier genommen wurde. Er wurde bereits mehrfach verhaftet und nach einer Festnahme im Jahr 2015 zu vier Jahren Haft verurteilt. Nach seiner Entlassung im Jahr 2019 entließ ihn sein Arbeitgeber. Seine Frau hielt es nicht mehr aus und ließ sich von ihm scheiden. Seine Mutter erlitt einen weiteren Schlag, als er 2021 erneut verhaftet wurde. Sie starb Ende 2022 im Alter von 86 Jahren, ohne ihren Sohn ein letztes Mal gesehen zu haben.
Mehrfach verfolgt
Zweimal für insgesamt 12 Jahre inhaftiert, dritte Haftstrafe für Immobilienunternehmer
Nach 12 Jahren Haft wurde Pang You, ein Praktizierender aus Peking, zu einem Jahr und drei Monaten Gefängnis verurteilt.
Der etwa 60-jährige Pang war früher Leiter des Stadtplanungsamtes und Geschäftsführer eines Immobilienunternehmens. Er wurde am 2. Mai 2022 festgenommen. Zwei Tage zuvor hatte ihn jemand angezeigt, weil er Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt hatte. Die Polizei beschlagnahmte seine Falun-Dafa-Bücher, Mobiltelefone und Media-Player. Bei der ärztlichen Untersuchung wurde er als haftuntauglich eingestuft, sodass er am 3. Mai auf Kaution freigelassen wurde.
Am 28. Juli 2022 wurde Pang zu Hause erneut verhaftet und in die Haftanstalt des Bezirks Chanping gebracht. Anfang September erhielt seine Familie einen Anruf. Peng sei ins Krankenhaus eingeliefert worden, weil seine Füße aufgrund einer Diabeteserkrankung geschwollen seien und eiterten.
Am 7. November 2022 erfuhr Pangs Anwalt, dass der Fall von der Polizei an die Staatsanwaltschaft des Bezirks Chanping weitergeleitet worden war. Anfang Januar 2023 erhob diese Anklage. Der Richter des örtlichen Gerichts führte am 3. Juli eine virtuelle Anhörung durch, als Peng noch im Krankenhaus war. Der Anwalt war aus dem Gerichtsgebäude zugeschaltet. Später berichtete der Verteidiger Pangs Familie, dass der Praktizierende einige Tage vor der Anhörung mit einem Rollstuhl zum Anwaltsgespräch gebracht wurde, da er nicht allein gehen konnte.
Ende Juli 2023 wurde bekannt, dass Pang zu einem Jahr und drei Monaten Gefängnis verurteilt worden war.
Dem waren zwei Haftstrafen vorausgegangen. Nach einer Festnahme am 27. September 2000 war Pang zu acht Jahren Gefängnis verurteilt worden. Weniger als ein Jahr nach seiner Freilassung wurde er am 3. August 2008 erneut verhaftet. Im Anschluss verhängte das Gericht eine Freiheitsstrafe von vier Jahren.
Nach sieben Jahren Haft wird Praktizierender zu weiteren sechs Jahren verurteilt
Der 50-jährige Jiang Minghui, ein ehemaliger stellvertretender Direktor der Maschinenbehörde aus der Stadt Lanzhou, Provinz Gansu, wurde am 10. Juli 2023 zu sechs Jahren Haft und einer Geldstrafe von 20.000 Yuan (etwa 2.500 Euro) verurteilt.
Jiang war am 4. August 2021 verhaftet worden, weil er Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt hatte. Nachdem die Staatsanwaltschaft des Bezirks Chengguan seine Festnahme genehmigt hatte, schrieb seine Frau Wang Xiaojing einen Brief an die Polizei. Sie forderte die sofortige Freilassung ihres Mannes. Die Polizei gab jedoch den Fall an die Staatsanwaltschaft ab, die sodann Anklage erhob.
Der Richter Teng Xiaoqiong vom Bezirksgericht Chengguan beauftragte einen Verteidiger für Jiang, der in seinem Namen ein Schuldanerkenntnis abgeben sollte. Unter einem Vorwand verleitete er Jiang dazu, die Einverständniserklärung für den Pflichtverteidiger zu unterschreiben. Am 10. Juli 2023 wurde der Praktizierende zu sechs Jahren Haft verurteilt.
Schon früher war Jiang verfolgt worden. Im Dezember 2004 nahmen Beamte ihn fest, weil er Informationen über Falun Dafa verteilt hatte. Im Juli 2005 verhängte das Bezirksgericht Chengguan gegen ihn sieben Jahre Haft. Er verlor seine Arbeit und seine Frau ließ sich scheiden.
Während seiner Haft im Gefängnis Lanzhou musste Jiang unbezahlte Arbeit verrichten, wobei er oft mehr als zehn Stunden am Tag Knoblauch schälen musste. Seine Hände waren mit Schnittwunden übersät. Die Häftlinge wurden gezwungen, stundenlang in einem feuchten und schmutzigen Raum zu verbringen, sodass Jiang wie auch viele andere Gefangene Krätze am ganzen Körper bekamen. Der unangenehme Geruch und der Knoblauchsaft erschwerten die Arbeit zusätzlich.
Anfang 2007 sperrten die Wärter Jiang für mehr als 50 Tage in eine Isolationszelle, wo er von vier Gefangenen überwacht wurde, die ihn am Schlafen hinderten.
Wegen Meinungsäußerung verurteilt
Mutter einer Vierjährigen zu einem Jahr Haft verurteilt, weil sie mit anderen über Falun Dafa sprach
Eine junge Mutter aus dem Pekinger Bezirk Miyun wurde kürzlich zu einem Jahr Gefängnis verurteilt, weil sie auf die Verfolgung von Falun Dafa durch die KPCh aufmerksam gemacht hatte.
Gao Yu unterhielt sich Anfang 2023 an einer Bushaltestelle mit einem Mann über die Verfolgung von Falun Dafa, als eine Frau namens Liu Ling ihr Gespräch mit dem Mann auf Video aufzeichnete. Liu zeigte sie daraufhin bei der Polizei an.
Zwei Beamte des Polizeireviers Xibinhe brachen am 6. Februar 2023 kurz nach 17 Uhr in Gaos Wohnung ein. Sie nahmen sie und ihre vierjährige Tochter Ranran mit auf die Polizeiwache. Später am Abend rief die Polizei Gaos Mann an, damit er das kleine Mädchen abholt. Da seine Frau inhaftiert wurde, musste seine über 60-jährige Mutter die Betreuung der Tochter übernehmen. Da diese bereits ihren sehbehinderten Mann pflegen musste, war die Enkelin eine zusätzliche Last.
Gao trat aus Protest gegen die willkürliche Inhaftierung für drei Tage in Hungerstreik. Die Polizei versprach, sie freizulassen, wenn sie eine Erklärung unterzeichne, in der sie sich von Falun Dafa lossage. Als sie dies verweigerte, gab die Polizei ihren Fall an die Staatsanwaltschaft des Bezirks Miyun ab.
Das Bezirksgericht Miyun hielt am 20. Juli 2023 eine Anhörung ab und verurteilte Gao am Ende der Verhandlung zu einem Jahr Gefängnis.
Verstoß gegen geltendes Recht
Gericht verurteilt insgeheim zwei Männer wegen ihres Glaubens - ihre bereits geleistete Haftzeit wird nicht angerechnet
Zwei Männer aus dem Bezirk Jinning in der Stadt Kunming in der Provinz Yunnan wurden im Mai 2023 wegen ihres Glaubens an Falun Dafa zu je dreieinhalb Jahren Haft verurteilt. Obwohl sie seit ihrer Festnahme Ende letzten Jahres inhaftiert waren, ordnete das Stadtgericht von Anning an, dass ihre Haftstrafen am Tag der Urteilsverkündung und nicht am Tag ihrer jeweiligen Verhaftung beginnen sollten.
Nach dem chinesischen Strafrecht muss jeder Tag, den ein Angeklagter vor seiner Verurteilung in Haft verbringt, von der letztendlich verhängten Haftstrafe abgezogen werden. Das Gericht der Stadt Anning weigerte sich, die Tage anzuerkennen, die die beiden Männer bereits in der Haft verbracht hatten. Zur Begründung wurde auf die Pandemie verwiesen.
Außerdem informierte das Gericht nicht die Familien der beiden Männer über die virtuelle Anhörung. Ihnen wurde lediglich eine Kopie des Urteils per Post zugestellt.
Bei den Männern handelt es sich um den 60-jährigen Gao Peifa und den 59-jährigen Gao Wenlong.
Gao Peifa, ein Angestellter der Fabrik 450 in der Gemeinde Erjie, wurde am 10. Oktober 2022 an seinem Arbeitsplatz festgenommen, während Gao Wenlong am 1. November 2022 zu Hause verhaftet wurde. Beide Männer kamen am 5. Dezember 2022 in das Untersuchungsgefängnis von Anning.
Das Gericht der Stadt Anning hielt im Mai 2023 (genaues Datum unbekannt) eine virtuelle Anhörung für die Fälle der beiden Praktizierenden im Untersuchungsgefängnis der Stadt Anning ab, ohne die Familien der Angeklagten zu benachrichtigen. Die beiden Praktizierenden wurden jeweils am Ende der Anhörung verurteilt.
[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.
Artikel veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung der Redaktion de.Minghui.org