Eine 63-jährige Einwohnerin der Stadt Dalian in der Provinz Liaoning ist am 10. August 2023 mittellos gestorben. Zou Xiuju lebte schließlich auf der Straße, um einer Verhaftung wegen ihres Glaubens an Falun Dafa1 entgehen.
Ihr älterer Bruder Zou Wenzhi war bereits am 16. Oktober 2000 im Alter von 54 Jahren verstorben. Er war von Sicherheitsbeamten an seinem Arbeitsplatz, der Alkali Manufacturing Plant der Dahua Corporation (Alkalifabrik der Dahua Corporation), an diesem Tag von 8 Uhr morgens bis etwa 16 Uhr ununterbrochen geschlagen worden. Sie hatten ihn ins Visier genommen, weil er sich weigerte, Falun Dafa aufzugeben.
Auch Zou selber wurde jedes Mal brutal gefoltert, wenn sie wegen des Praktizierens von Falun Dafa inhaftiert war. Falun Dafa hatte ihr geholfen, die Funktionsfähigkeit ihres rechten Armes wiederherzustellen, der nach einem Autounfall behindert gewesen war. In den vergangenen 24 Jahren der Verfolgung wurde sie zweimal zu Zwangsarbeit verurteilt und bei verschiedenen Gelegenheiten in anderen Einrichtungen festgehalten. Wenn sie nicht in Gewahrsam war, beschatteten die örtliche Polizei und Gemeindearbeiter Zou und belästigten sie zu Hause, wann immer sie wollten, auch mitten in der Nacht.
Die Polizisten sagten einmal zu ihr: „Du wirst die erste sein, die wir verfolgen, wenn es eine Quote gibt, Falun-Gong-Praktizierende zu verhaften.“
Zou lebte in den letzten Jahren notgedrungen ohne Zuhause und starb am Ende in Armut.
Von 2001 bis 2002 ein Jahr und zwei Monate Zwangsarbeit
Im April 2001 brachen vier Beamte der Polizeiwache Zhongnan in Zous Wohnung ein. Sie zeigten keinen Durchsuchungsbefehl, beschlagnahmten aber alle ihre Falun-Dafa-Bücher und brachten sie selbst in die Haftanstalt der Stadt Dalian.
Durch die unerwartete Festnahme erlitt Zou einen Nervenzusammenbruch. Dann konnte sie vorübergehend nicht klar denken und hatte Schwierigkeiten, nachts einzuschlafen.
Zu dieser Zeit waren mehr als die Hälfte der Häftlinge in der Haftanstalt Falun-Dafa-Praktizierende, die wegen ihres Glaubens ins Visier genommen worden waren. Jede Zelle war so überfüllt, dass die Häftlinge nur auf der Seite schlafen konnten. Diejenigen, die mitten in der Nacht auf die Toilette mussten, fanden ihren Schlafplatz oft von jemand anderem besetzt, wenn sie in ihre Zelle zurückkehrten.
Nach vierzig Tagen in der Haftanstalt verurteilte die Polizeibehörde der Stadt Dalian Zou zu einem Jahr Zwangsarbeit, aber wegen ihres schlechten Gesundheitszustands brauchte sie die Strafe nicht sofort anzutreten. Vierzig Tage nach ihrer Entlassung aus medizinischen Gründenverhaftete die Polizei Zou erneut. Die Beamten hatten sie beim Verteilen von Informationsmaterialien über Falun Dafa entdeckt. Dann verlängerten sie ihre Zwangsarbeitsstrafe um zwei Monate und brachten sie in das Arbeitslager der Stadt Dalian.
Um bei ihrer Umerziehung eine bestimmte Quote (Prozentsatz der inhaftierten Falun-Dafa-Praktizierenden, die gezwungen wurden, ihren Glauben aufzugeben) zu erreichen, wandten die Wärter des Arbeitslagers verschiedene Formen der Folter bei den Praktizierenden an. Oder sie stifteten kriminelle Häftlinge an, an den Praktizierenden zu „arbeiten“, indem sie ihnen zum Beispiel die Verkürzung ihrer Haftzeit versprachen.
Weil Zou an ihrem Glauben festhielt, sperrten die Wärter sie mit auf dem Rücken gefesselten Armen in Isolationshaft. Dort musste sie lange Zeit stillstehen, und wenn sie sich bewegte, schlugen ihr die Häftlinge, die sie überwachen sollten, auf die Füße.
Später zwangen die Wärter Zou, einen Kopfschutz wie beim Boxen zu tragen und hängten sie in einem riesigen Metallkäfig auf. Als nächstes befahlen sie zwei Häftlingen, ihre Beine anzuheben und sie so weit wie möglich auseinander zu spreizen, was unerträgliche Schmerzen verursachte.
Aus Protest trat Zou in einen Hungerstreik und wurde zwangsernährt. Der Arzt des Arbeitslagers wies mehr als ein Dutzend Insassen an, sie festzuhalten und ihren Mund zuzudecken, bevor er eine Ernährungssonde durch die Nase einführte. Als sie fast erstickte, lockerten die Insassen ihren Griff. Sobald es ihr etwas besser ging, versuchten die Häftlinge, ihr den Schlauch über den Mund einzuführen. Als sie die Zähne zusammenbiss, öffneten die Insassen [gewaltsam] ihren Mund und gossen ihr die Maispaste direkt in den Mund. Die anwesenden Wärter Yuan Lingyue und Han Jianmin leiteten zusammen mit dem Arzt des Arbeitslagers die Zwangsernährung.
Daneben zwangen die Wärter Zou und die anderen Praktizierenden zu intensiver Arbeit, wie z.B. Besticken von Bettlaken, Herstellen von Baumwollkleidung und Binden von Knoten aus Seetang für Außenhandelsfirmen.
Die Folter und die Zwangsarbeit schwächten Zou sehr stark.
Zwei Jahre Zwangsarbeit von 2005 bis 2007
Als Zou im April 2005 Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilte, wurde sie erneut verhaftetet. Die verhaftenden Beamten der Dalian Freihandelszone (im Bezirk Jinzhou der Stadt) brachten sie in die Haftanstalt Dalian. Als sie sich weigerte, während der erforderlichen körperlichen Untersuchung eine Urinprobe abzugeben, versuchte einer der verhaftenden Beamten seinen Urin als ihren auszugeben. Als sie das hörte, zerriss sie das Labortest-Formular. Die Polizisten packten sie am Kragen und zerrten sie zu ihrem Polizeiwagen. Dann fuhren sie sie zurück und sperrten sie in der Haftanstalt ein.
In der Haftanstalt Dalian gefoltert
Die Wärter der Haftanstalt legten Zou rund um die Uhr in Handschellen, weil sie sich weigerte, die Uniform der Insassen zu tragen. Aus Protest trat sie in den Hungerstreik und wurde einer Folter unterzogen, die als „Bodenring“ bezeichnet wurde. Dafür musste Zou sich hinknien und die Wärter fesselten ihr die Hände hinter dem Rücken mit Handschellen und die Füße mit Fußfesseln; Handschellen und Fußfesseln wurden dann auch noch miteinander verbunden und bildeten einen Ring. Auf diese Weise war Zou bewegungsunfähig und ihre Zellengenossen mussten dann ihren Urin und Kot beseitigen. Natürlich verabscheuten sie diese schmutzige Arbeit und warfen ihr dann vor, sie leiden zu lassen. Sie machten ihrem Ärger Luft, indem sie sie beleidigten und beschimpften.
Während Zou immer noch unter der „Bodenring“-Folter stand, zwangsernährten die Wärter sie weiter mit kalter Maispaste und ließen nach jeder Sitzung absichtlich die Ernährungssonde in ihrem Magen. Zusätzlich zu den geschwollenen und tauben Händen und Füßen von der „Bodenring“-Folter litt sie unter extremen Schmerzen von der Zwangsernährung.
Folter auf dem „Totenbett“ im Arbeitslager
Etwa zwanzig Tage später, im Mai 2005, verurteilte ein Gericht Zou zu zwei Jahren Zwangsarbeit im Masanjia-Arbeitslager, wo man sie erneut folterte.
Als Zou im Mai 2006 in den Hungerstreik trat, fesselten die Wärter sie auf ein „Totenbett“, wobei ihr ganzer Körper festgebunden war. Die Wärter öffneten dann ihren Mund mit einem Mundöffner, den sie 23 Tage lang jeden Tag acht Stunden lang drin beließen. Als der Wärter Ma Jishan den Mundöffner zurechtrückte, brach er ihr einen Zahn ab. Obwohl Blut aus Zous Mund floss, lief Ma einfach weg. Später log er, dass Zou ihren Zahn selbst beschädigt habe, obwohl sie sich ja in Wahrheit auf dem „Totenbett“ nicht bewegen und unmöglich eine Hand oder ein Werkzeug benutzt haben konnte, um ihren Zahn abzubrechen.
Später erzählte Zou, was geschah, als sie auf dem „Totenbett“ lag und zwangsernährt wurde:
„Einmal öffnete Ma Jishan meinen Mund bis zum Äußersten. Ich fühlte mich als würde ich ersticken und sterben. Mein Puls war völlig abnormal und ich schaffte es, mit meiner Nase Geräusche zu machen. Ein Arzt bemerkte das und kontrollierte meinen Puls. Sofort befahl er dem Wärter, den Mundöffner zu entfernen und rettete mir so das Leben. Ein paar Tage später setzte mir Ma Jishan jedoch den Mundöffner wieder ein. Ich biss auf den Mundöffner, um zu verhindern, dass er ihn noch weiter spreizte. Das musste ich acht Stunden am Tag machen, wenn der Mundöffner eingelegt war. Während meine Hände und Füße immer noch an das „Totenbett“ gefesselt waren, spielte ein Kassettenrekorder neben meinem Kopf Programme ab, die Falun Dafa verleumdeten. Die Fenster waren alle bis auf ein kleines Loch, durch das mich andere von außen sehen konnten, mit Zeitungen bedeckt. Aber ich konnte sie nicht sehen.“
Ma ersann auch noch unheilvollere Methoden, um Zou zu foltern. Er zwangsernährte sie mit nur einer kleinen Schüssel Maispaste pro Tag, indem er die Größe des Mundöffners wiederholt auf und ab verstellte, um den Fluss zu kontrollieren, was jedes Mal enormes Leiden für Zou verursachte.
Zou erinnerte sich: „Man konnte ersticken, wenn der Mundöffner bis zum Äußersten gespreizt wurde, da der Hals völlig verstopft war und man nur noch durch die Nase atmen konnte. Wenn man einen kleinen Mund hatte, rissen die Lippen, sobald der Mundöffner eingesetzt wurde. Weil ich jeden Tag acht Stunden lang so fest in den Mundöffner biss, um zu verhindern, dass er sich noch weiter öffnete, schnitt der Metalldraht des Öffners in mein Zahnfleisch. Jeden Tag wurde mir nur eine Toilettenpause mit eingesetztem Mundöffner gestattet.“
Nachdem Ma Zou den Zahn abgebrochen hatte, beklagte sich Zou [beim Direktor]. Dann wies der Wärter Liu Yong sie [ mit folgenden Worten] zurecht: „Du hast wirklich vergessen, wo du warst, als du es gewagt hast, dich beim Direktor des Arbeitslagers über Ma zu beschweren. Er hat dir nur einen Zahn ausgebrochen. Ich sage dir, es wäre auch völlig in Ordnung, wenn er dir fünf oder zehn Zähne abgebrochen hätte. Verklag ihn doch, wenn du willst. Die Kommunistische Partei ist die Regierungspartei, und was sie sagt, zählt.“
[Ein anderes Mal] schrie Liu Zou vor mehr als zwei Dutzend anderen Praktizierenden an: „Zou Xiuju, ich will dir etwas von Li Baojie erzählen. Sie starb, nachdem sie zwangsernährt worden war. Ihre Familie engagierte einen Anwalt, damit er mit uns redet. Kannst du raten, wie es weiterging? Ich sagte nur ein paar Sätze und der Anwalt war verschreckt. Foltertod gilt als Selbstmord, verstanden? Wir haben noch keinen von euch zu Tode geprügelt. Betrachte das als Segen!“
Li Baojie, ebenfalls eine Falun-Dafa-Praktizierende, war am 7. April 2005 im Arbeitslager zwangsernährt worden. Weil sie sich verschluckte, verlor sie das Bewusstsein und wurde ins Krankenhaus gebracht. Das Arbeitslager benachrichtigte ihre Familie, sie am nächsten Tag abzuholen. Li starb mit 33 Jahren auf dem Heimweg.
Im Sommer 2006 weigerten sich Zou und drei andere Praktizierende, die Zwangsarbeit zu verrichten oder die Uniform der Insassen zu tragen. Dann fesselte der Wärter Ma sie für mehrere Tage auf das „Totenbett“, wobei ihr Mund jeweils mit einem Mundöffner aufgerissen wurde. Er zwangsernährte sie dreimal am Tag mit Wasser, erlaubte ihnen aber nicht, die Toilette zu benutzen.
Andere Folterungen im Arbeitslager
Der Wärter Wang Shuzheng presste Zou einmal mit gefesselten Händen unter ein Bett. Er erlaubte ihr nicht, auf die Toilette zu gehen oder die Haltung zu ändern. Er schlug sie so hart, dass ihr Gesicht viele Tage lang geschwollen war. Während dieser Zeit bekam sie nichts zu essen.
Zou wurde einmal mehr als 40 Tage lang aufgehängt, jeden Tag von kurz nach fünf Uhr morgens bis [zum nächsten Morgen] um drei Uhr. Bevor sie aufgehängt wurde, durfte sie sich nicht die Zähne putzen, sich nicht waschen oder die Kleidung wechseln.
Am 9. Januar 2006 ging Zou etwas später als vorgeschrieben zu Bett. Dann rief der Wärter Pei Feng sie auf den Flur und verlangte von ihr, sich Aufnahmen anzuhören, die Falun Dafa verleumdeten. Zou weigerte sich und ging in ihre Zelle zurück. Daraufhin befahl Pei den Insassen Zhang Mei und Gao Yuzhen, sie in einen Lagerraum zu schleppen, wo sie vier Tage lang in einem Metallstuhl festgehalten wurde. Die Wärter spielten auch ununterbrochen Aufnahmen ab, die Falun Dafa verleumdeten, gaben ihr nichts zu trinken und erlaubten ihr nicht, mit jemandem zu reden.
2010 über einen Monat in einer Gehirnwäsche-Einrichtung
Am 21. Juli 2010 wurde Zou von dem Beamten Zhao der Huazhong Polizeiwache im Stadtbezirk Ganjingzi von Dalian, verhaftet. Er brachte sie in die Gehirnwäsche-Einrichtung der Stadt Fushun, wo man sie bis zum 27. August desselben Jahres festhielt.
[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.
Artikel veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung der Redaktion de.Minghui.org